[Pressemeldungen] [pte] Umweltschutz: Gutes Storytelling hat Nachteile

2021-05-03 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Pressetext Austria (pte)
http://www.pressetext.com/news/20210428004

Umweltschutz: Gutes Storytelling hat Nachteile

Konservative reagieren laut aktueller Studie offenbar schlecht auf emotionale 
Geschichten

Von Thomas Pichler

Baltimore (pte/28.04.2021/06:15) Storytelling mit emotionalen Geschichten statt 
trockene wissenschaftliche Fakten: So lassen sich Menschen eher dazu bewegen, 
etwas für die Umwelt und gegen den Klimawandel zu tun. Das zeigt eine im 
Journal "One Earth" erschienene Studie. Allerdings hat die Sache einen Haken: 
Wenngleich der Ansatz bei Liberalen gut funktioniert, kann gutes Storytelling 
Konservative sogar vergraulen - und ist daher vielleicht gar nicht der beste 
Ansatz, um für Umweltschutz zu kommunizieren.

Offene Türen bei Liberalen

Menschen, die eine mitreißende Geschichte über Umweltverschmutzung gehört 
hatten, in der ein Mann starb, gaben laut Studie dann mehr für 
umweltfreundliche Produkte aus, als wenn sie einfach nur wissenschaftliche 
Fakten über Wasserverschmutzung hörten. Allerdings war die Mehrheit der Leute 
in der Studie demokratisch geprägt, also eher liberal - und bei solchen 
Menschen rennt man mit gutem Storytelling zu Umweltthemen wohl offene Türen 
ein, sagt Studien-Mitautor Paul J. Ferraro, Experte für Umweltpolitik an der 
Johns Hopkins University.[1]

"Bei jenen, die nicht ohnehin schon zu Umweltmaßnahmen tendieren, machen Storys 
die Dinge womöglich schlimmer", warnt aber Ferraro. Dafür spricht ein 
Experiment mit gut 1.200 Teilnehmern, das das Team bei einem 
landwirtschaftlichen Event in Delaware durchgeführt hat. Um den Menschen die 
Problematik der Nährstoffbelastung näherzubringen, bekamen diese entweder ein 
Video mit wissenschaftlichen Fakten gezeigt oder aber die Geschichte eines 
Mannes, der nach dem Verzehr kontaminierter Schalentiere gestorben war. Dann 
bot das Team günstige Produkte an, um negative Folgen von Regenwasserabfluss im 
eigenen Garten zu minimieren.

Eine tiefe Kluft tut sich auf

Insgesamt waren die Studienteilnehmer nach der Story vom Verstorbenen eher 
bereit, dafür Geld auszugeben. Allerdings lag das daran, dass Liberale um 17 
Prozent eher die Produkte kaufen wollten. Konservative dagegen wollten 14 
Prozent weniger ausgeben. Die emotionale Geschichte war in deren Fall also eher 
schlecht, um den Willen zu persönlichem Einsatz für den Umweltschutz zu fördern.

Diese Kluft sei für ihn überraschend gewesen, so Ferraro. Denn bei Themen wie 
Energiesparen beobachte er normalerweise kaum Verhaltensunterschiede zwischen 
Demokraten und Republikanern. Die Forscher hoffen also, dass ihre Erkenntnisse 
weitere Arbeiten dazu anregen, wie Klimawandel und Umweltprobleme am besten 
kommuniziert werden sollte und warum bestimmte Storys offenbar nur Liberale 
positiv ansprechen.

[1] https://releases.jhu.edu/2021/04/26/what-spurs-people


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[Pressemeldungen] [MDR] Studie: Zehntausende Tonnen Reifenabrieb landen jährlich in Boden und Gewässern

2021-04-11 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Mitteldeutscher Rundfunk
https://www.mdr.de/wissen/mikroplastik-reifenabrieb-tonnenweise-boden-gewaes
ser-100.html

09. April 2021

Etwa 70.000 Tonnen Reifenabrieb landen jährlich im Boden

Reifenabrieb ist eine der größten Quellen für Mikroplastik. Wie Forschende
jetzt herausfanden, landen jährlich zehntausende Tonnen davon im Boden und
auch in Gewässern

Wenn Autos, Busse und Motorräder über die Straße rauschen, nutzen sich die
Reifen ab und hinterlassen viele kleine Reifenpartikel. Insgesamt 60- bis
70.000 Tonnen Reifenabrieb landen jedes Jahr im Boden, weitere 8.700 bis
20.000 Tonnen gelangen in das Oberflächengewässer. Das ist das Ergebnis
einer Studie von Forschenden der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und
die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Alleine im vergangenen Jahr
wurden in Deutschland rund 48,5 Millionen PKW-Reifen abgesetzt, so die
aktuelle Schätzung des Branchenverbands Reifenhandel.

Die Schlüsselfrage: Wo entsteht der Reifenabrieb?

Der Studie zufolge spielt es eine enorme Rolle, wo der Reifenabrieb
entsteht. Auf Straßen in Ortschaften und Städten spüle Regen den
Reifenabrieb über kurz oder lang in die Kanalisation. Handelt es sich um ein
sogenanntes Mischwassersystem mit Kläranlage, werden dann mehr als 95
Prozent des Reifenabriebs zurückgehalten.

Außerhalb der Ortschaften dringt Reifenabrieb ungehindert in den Boden ein

An Straßen außerhalb der Ortschaften versickere der Regen hingegen meist
über die Böschung. Der größte Teil des Reifenabriebs werde so in den
straßennahen Boden eingetragen und von der oberen bewachsenen Bodenzone
zurückgehalten. Bis 20 Prozent des Reifenabriebs könnten auf diese Art auch
in Oberflächengewässern landen. Dort lagere sich Teil der Partikel zwar im
Sediment ab, wie viele das sind, ist jedoch noch nicht genau bestimmbar. In
einer Modellstudie für das Einzugsgebiet der Seine und der Schelde fanden
andere Autoren heraus, dass etwa zwei Prozent der ursprünglich freigesetzten
Reifenabriebmenge in das Meer transportiert wird. Für Flüsse in Deutschland
liegen noch keine Modellrechnungen vor.

Abrieb von Autoreifen ist große Mikroplastikquelle

Fahrzeugreifen bestehen etwa zur Hälfte aus vulkanisiertem Naturkautschuk
oder synthetischem Gummi und enthalten darüber hinaus eine Vielzahl von
Füllmitteln und anderen chemischen Zusatzstoffen. Der Abrieb von Autoreifen
ist damit eine der größten Mikroplastikquellen – deutlich vor Faserabrieb,
der beim Waschen von Kleidung aus Kunstfasern entsteht. Reifenabrieb bildet
sich an den Laufflächen von Fahrzeugreifen, vor allem bei Beschleunigungs-
und Bremsvorgängen. Dabei entstehen Partikel, die aus einer Mischung von
Gummi und Straßenabrieb bestehen.

Bis zu zehn Prozent des Reifenabriebs landen in der Luft

Bereits bekannt war, dass ein kleiner Anteil des Reifenabriebs von der
Straße in die Luft gelangt (5 bis 10 Prozent), wo er zur Feinstaubbelastung
beiträgt. Der Weg des weit größeren Anteils von rund 90 Prozent des
Reifenabriebes war bisher aber nicht im Detail geklärt. Obwohl jährlich
große Mengen an Reifenabrieb in Böden eingetragen werden, sind die Effekte
auf bodenbewohnende Organismen bisher kaum bekannt. Das trifft fast ebenso
auf die ökotoxischen Wirkungen für Wasserorganismen unter Umweltbedingungen
zu. (kt)

"Top Ten" - Mikroplastik-Quellen

* Pkw-Reifenabrieb: 998,0 g pro Jahr/Person.
* Platz 2: Abfallentsorgung. Auch Klärschlamm gehört dazu, denn er enthält,
verteilt oder zerkleinert Mikroplastik.
* Bitumen-Abrieb vom Asphalt ist die Nummer 3.
* Industriepellets. Auch sie landen leider in der Umwelt. Platz 4.
* Sport- und Spielplätze. Hier verwehen 131,8 Gramm pro Kopf und Jahr.
* Baustellen sind Platz 6.
* Schuhsohlen hinterlassen vielerlei Spuren. Auch 109 Gramm pro Mensch und
Jahr Mikroplastik. Platz 7.
* Platz 8: Kunststoffverpackungen.
* Fahrbahnmarkierungen nutzen sich ab. Die Kunststoffe werden in der Umwelt
verteilt. Platz 9.
* Platz 10: Faserabrieb bei Textilwäsche. 76,8 Gramm pro Kopf und Jahr.

Link zur Studie

Beate Baensch-Baltruschat, Birgit Kocher, Christian Kochleus, Friederike
Stock, Georg Reifferscheid (2021). Tyre and road wear particles - A
calculation of generation, transport and release to water and soil with
special regard to German roads. Science of the Total Environment
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969720354681


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[Pressemeldungen] [sh:z] Ökologe: Corona wiederholt sich, solange Naturzerstörung anhält

2021-03-27 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Flensburger Tageblatt
https://archive.is/ZGA1q/#/shz.de/deutschland-welt/-id31471252-amp.html

25. März 2021

Wissenschaftler im Interview 

Wie Umweltschutz uns vor neuen Pandemien bewahren könnte

Ökologe Josef Settele erklärt, was die Corona-Pandemie mit der Abholzung von
Wäldern zu tun hat

Flensburg/Halle | Josef Settele ist derzeit ein begehrter Mann. Unser
Interview passt gerade noch so rein an diesem Tag, danach wartet das nächste
Telefonat mit einer Journalistin dann eine Online-Talkrunde zur
Biodiversität der Zukunft. "Das war in den letzten 30 Jahren nicht immer
so", sagt der Umweltwissenschaftler und lacht. "Vor ein paar Jahren war ich
immer der Bekloppte, der mit Insekten rumhampelt. Heute kann ich mit dem
Taxifahrer über Insekten sprechen, das ist was völlig Neues!" Wir haben mit
ihm über das Virus-Potenzial der Natur, die Verantwortung im Großen und
Kleinen und chaotische Gärten gesprochen

Josef Settele ist Co-Vorsitzender des globalen Berichts des Weltrates für
Biodiversität und Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen der
deutschen Bundesregierung.

VON MERLE BORNEMANN

Herr Settele, in ihrem Buch warnen Sie eindringlich und sagen: "So wie
bisher können wir nicht weitermachen mit unserem Planeten". Was läuft schief
bei uns?

Wir haben eine Entwicklung, die in vielen Bereichen zur Sorge Anlass gibt.
Dass der Klimawandel bei uns viel durcheinanderbringt, ist den meisten
mittlerweile klargeworden. Die Nahrungsmittelversorgung wird in einigen
Teilen der Erde knapp, hinzu kommt das Artensterben. Wir sind dabei, unsere
Ökosysteme vielerorts zu zerstören. Das ist ein großer Komplex, der
letztlich zu Phänomenen wie der aktuellen Pandemie führt. Die ist ja nicht
ganz neu - wir kennen bereits SARS, MERS, Ebola -, aber Corona betrifft uns
aktuell besonders stark und könnte dazu führen, uns wachzurütteln im
Hinblick auf das, was wir der Natur antun.

Was genau hat Corona mit der Abholzung von Wäldern zu tun?

Pandemien entstehen dadurch, dass Organismen oder Viren überspringen vom
Tier auf den Menschen. Führt das zu Erkrankungen, bezeichnet man diese als
Zoonosen. Dazu müssen sie natürlich erstmal im Tier vorhanden sein und sich
entsprechend innerhalb des Bestands ausbreiten können. Das ist vor allem
dann der Fall, wenn von einzelnen Arten große Mengen auf engem Raum leben,
wie etwa bei der Zerstörung von Wäldern, wenn bestimmte Arten übrig bleiben,
die sehr gut damit klarkommen. Aber auch bei der Tierhaltung durch Menschen.

Von den Zoonosen, die wir kennen, haben viele ihren Ursprung in Regionen,
die ursprünglich mal artenvielfältiger waren als sie es heute sind - etwa
Regenwälder. Wenn ich diese zerstöre, direkt durch Abholzung oder indirekt
durch Brand - hier ist die Verknüpfung zum Klimawandel -, fördere ich
bestimmte Arten, denen es dann besser geht als den anderen. Sie entwickeln
eine hohe Dichte und möglicherweise auch eine Vielfalt an Viren. Wenn dann
noch der Mensch mit ihnen in Kontakt kommt, ist das Risiko hoch, dass so
etwas überspringt. Das kann im Wald passieren oder eben auf Märkten, wo
Tiere den Menschen nahe gebracht werden. Das Risiko haben wir überall, auch
in der intensiven Landwirtschaft könnten Zoonosen entstehen.

Sie sagen: "Das Coronavirus ist harmlos gegen das, was da noch im Dschungel
auf uns wartet." Was wartet denn da noch?

Das wissen wir einfach nicht. Da mag noch einiges kommen, was gravierender
ist. Eine Ahnung kann man durch die aktuellen Mutanten des Corona-Virus
bekommen. In der Natur gibt es ein hohes Potential an Viren, 1,7 Millionen
gelten bislang als unentdeckt. Davon sind etwa eine halbe Million
theoretisch in der Lage, auf uns überzuspringen.

Ihr Buch verstehen Sie als "Weckruf für eine dringende Kurskorrektur".
Richtet sich dieser Appell vor allem an die Politik?

Politik wird dann aktiv, wenn sie von den kleinen Leuten dazu animiert wird.
Wir brauchen immer beides: Gesellschaft und Politik. Beides kann gut
zusammenlaufen. Viele gesetzliche Vorgaben sind von der Mehrheit akzeptiert
und werden eingehalten. Wenn es der Einzelne machen müsste oder wollte,
heißt es: Was kann ich allein denn bewirken? Das Phänomen wird damit
umgangen, dass wir Regeln finden, wo offensichtlich eine Mehrheit der
Meinung ist: Wenn es eine Mehrheit machen würde, wäre ich auch dabei. Das
Tragen von Masken ist dafür ein gutes Beispiel. Ähnliche Dinge kann ich mir
etwa in der Landwirtschaft vorstellen: Wenn wir willens sind, nachhaltige
Produkte entsprechend zu honorieren, also die wirklichen Kosten zu bezahlen,
ist es wichtig, dass sich auch auf politischer Seite dafür eingesetzt wird.
Momentan sind die Bio-Produkte teurer als die konventionell hergestellten.
Wenn man die Umweltwirkungen einbeziehen würde, müsste es genau andersrum
sein. Das kann ich aber nicht als Individuum auf die Reihe kriegen, da muss
man gesamtgesellschaftlich agieren.

Sie sind Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen der deutschen
Bundesregierung. Klingt so, als könnten Sie an der 

[Pressemeldungen] FW: [SZ/piqd] Forscherin: Auch Laborfleisch braucht sehr viel Energie aus Soja und Getreide

2021-03-25 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
Feed: piqd - Klima und Wandel
Posted on: Tuesday, March 23, 2021 10:46 AM
Author: Ralph Diermann
Subject: Klimaschutz: Warum Fleisch aus dem Labor eher keine Lösung ist

Viele Menschen verstehen Fleisch immer noch als eine Art Grundnahrungsmittel, 
wie eine Statistik des bundesweit tätigen Kantinenbetreibers Apetito zeigt: Die 
Currywurst ist, schon seit Jahrzehnten, das meistverkaufte Gericht des 
Unternehmens; auf den Plätzen zwei und vier folgen Spaghetti Bolognese und 
Schnitzel. Der Fleischkonsum ist in Deutschland in den vergangenen Jahren nur 
minimal zurückgegangen - obwohl sich doch mittlerweile herumgesprochen haben 
sollte, dass die Aufzucht von Tieren enorm zur Erderwärmung beiträgt. Knapp 15 
Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen stammen laut der 
UN-Landwirtschaftsorganisation FAO aus der Viehhaltung.

Kunstfleisch aus Soja, Erbsenprotein oder Weizenkleber ist da nur begrenzt eine 
Alternative. Sicher für Burger Patties oder Chicken Nuggets - ein leckerer 
Burgunderbraten oder ein Rib-Eye-Steak allerdings lässt sich aus pflanzlichen 
Ausgangsstoffen nicht zaubern. Daher ruhen die Hoffnungen vieler klimabewusster 
Karnivoren auf Fleisch, das im Labor gezüchtet wird. Eine Reihe von 
Forschungsinstituten und Start-ups arbeitet daran.

Wie weit sind sie? Und: Ist das Laborfleisch wirklich die Lösung? Diesen und 
weiteren Fragen ist jetzt Judith Blage in einem langen Stück [1] für das 
Wissenschafts-Ressort der Süddeutschen Zeitung nachgegangen. Wann es den 
Tafelspitz aus der Petrischale zu kaufen geben wird, ist noch völlig unklar. 
Denn die Massenproduktion von Laborfleisch ist kompliziert - und alles andere 
als unproblematisch, wie die Autorin sehr anschaulich beschreibt. Da ist zum 
Beispiel die Nährlösung, in der das Gewebe heranwächst: Bislang wird dafür 
Kälberserum verwendet, das aus dem Blut ungeborener Kälber gewonnen wird (wobei 
Forscher daran arbeiten, alternativ pflanzliche Stoffe dafür zu verwenden). 
Zudem ist sehr viel Energie notwendig, um Kunstfleisch zu produzieren.

Ob Fleisch aus dem Labor aus Klimasicht überlegen ist, lässt sich nicht 
eindeutig sagen - Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die 
Welternährung lässt sich auf diesem Wege aber ohnehin nicht sichern, da in den 
Nährlösungen sehr viele Kalorien aus Soja und Getreide stecken. Silvia Woll [2] 
vom Karlsruher Institut für Technologie: 

  --Es muss also immer mehr Energie in Fleisch hineingesteckt werden als wir 
herausbekommen - ob nun aus dem Reaktor oder dem lebenden Tier.--

Sollten wir also alle zu Veganern werden? Eine Welt ganz ohne Tierhaltung ist 
auch keine Lösung, betont Judith Blage. Denn in vielen Regionen der Welt 
sichert Vieh die Ernährung - auf zwei Dritteln der weltweit für die 
Landwirtschaft genutzten Fläche ist gar kein Ackerbau möglich. Die Autorin 
schreibt:

  --Hier kann nur das Gras genutzt werden, das Menschen nicht verdauen können, 
Ziegen und Kühe aber schon. Deren Milch und Fleisch ernährt Menschen, wo sonst 
nichts wächst.-- 

[link]
https://www.piqd.de/klimawandel/klimaschutz-warum-fleisch-aus-dem-labor-eher-keine-losung-ist
 

--

[1] https://sz.de/1.5240830 (€)
[2] https://www.itas.kit.edu/kollegium_woll_silvia.php


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[Pressemeldungen] [pte] Globale Studie: Abholzung und monokulturelle Aufforstung fördern Zoonosen wie Covid-19

2021-03-24 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Pressetext Austria (pte)
http://www.pressetext.com/news/20210324014

Eingriffe in Natur fördern Infektionskrankheiten

Entwaldung, Wiederaufforstung und Palmplantagen laut internationaler 
Untersuchung schädlich 

Von Moritz Bergmann

Paris (pte/24.03.2021/10:30) Entwaldung, bestimmte Arten von Wiederaufforstung 
und kommerzielle Palmplantagen hängen mit zunehmenden Ausbrüchen von 
Infektionskrankheiten zusammen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der 
Leitung des Centre National de la Recherche Scientifique und der Kasetsart 
University [1]. Details wurden in "Frontiers in Venerinary Science" publiziert 
[2].

Verlust der Artenvielfalt 

Die Studie bietet den ersten globalen Überblick, wie Veränderungen in der 
Waldbedeckung möglicherweise zu vektorübertragenen Erkrankungen - wie sie von 
Moskitos und Zecken übertragen werden - sowie zu zoonotischen Krankheiten wie 
Covid-19, die von einer Tierart auf die Menschen übertragen wurden, beitragen.

Laut Forschungsleiter Serge Morand sind die genauen ökologischen Mechanismen 
derzeit unbekannt. "Wir nehmen jedoch an, dass Plantagen wie für Ölpalmen auf 
Kosten der natürlich bewaldeten Gebiete entstehen. Die Wiederaufforstung 
ihrerseits besteht hauptsächlich aus monospezifischen Wäldern, die auf Kosten 
von Grasland entstehen." Beide Arten der Landnutzung seien durch den Verlust 
der Biodiversität charakterisiert. Diese vereinfachten Lebensräume würden 
Tierreservoire und Überträger von Krankheiten begünstigen.

Daten von 1990 bis 2016 

Entwaldung wird allgemein als eine negative Auswirkung auf die Artenvielfalt, 
das Klima und die menschliche Gesundheit angesehen. In Brasilien wurde die 
Abholzung bereits mit Malariaepidemien in Verbindung gebracht. Die weltweiten 
Folgen der Entwaldung und der Veränderungen der Waldbedeckung wurden bisher 
nicht im Detail erforscht. Für die aktuelle Studie haben sich die Forscher auf 
globale Veränderungen der Waldbedeckung für den Zeitraum 1990 bis 2016 
konzentriert.

In einem nächsten Schritt verglichen sie die lokale Bevölkerungsdichte und die 
Zahl der Ausbrüche vektorübertragener und zoonotischer Erkrankungen. Zusätzlich 
wurden Wiederaufforstung und Aufforstung untersucht. Dazu gehörten die 
Umwandlung von natürlichem Grasland und die Aufgabe von landwirtschaftlichen 
Nutzflächen. Mehrere frühere Studien waren zu dem Schluss gekommen, dass 
Aufforstung und Palmölplantagen wahrscheinlich bei der weiteren Ausbreitung von 
Krankheitsvektoren eine Rolle spielen.

Malaria und Ebola nehmen zu 

Frühere Hypothesen bestätigen, dass Wiederaufforstung und Aufforstung in einem 
signifikanten Zusammenhang mit dem Ausbruch von Krankheiten stehen. Die 
Forscher konnten in tropischen Ländern wie Brasilien, Peru, Bolivien, der 
Demokratischen Republik Kongo, Kamerun, Indonesien, Myanmar und Malaysia einen 
engen Zusammenhang zwischen Entwaldung und Epidemien wie Malaria und Ebola 
nachweisen. Im Gegensatz dazu zeigten sich in gemäßigten Regionen wie den USA, 
China und Europa eindeutige Zusammenhänge zwischen der Aufforstung und 
vektorübertragenen Erkrankungen wie der Borreliose.

Dieser Ansatz unterschied nicht zwischen verschiedenen Arten der 
Wiederaufforstung. Es konnte jedoch in Ländern mit wachsenden Palmölplantagen 
ein deutlicher Anstieg bei den Ausbrüchen von Krankheiten beobachtet werden. 
Das war vor allem in Regionen von China und Thailand besonders bemerkenswert, 
also in Ländern mit relativ geringer Entwaldung. Diese Regionen schienen bei 
von Moskitos übertragenen Krankheiten wie Denguefieber, das Zika-Virus und 
Gelbfieber besonders anfällig zu sein.

--

[1] https://saechsische.de/-5407154.html
[2] https://doi.org/10.3389/fvets.2021.661063


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[Pressemeldungen] [Contraste] "Ackersyndikat" will Land und Höfe als unverkäufliches Gemeineigentum sichern

2021-03-15 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
CONTRASTE
https://www.contraste.org/land-und-hoefe-als-commons/

12. März 2021

Land und Höfe als Commons

Ende Oktober haben zehn Menschen aus dem Netzwerk Solidarische
Landwirtschaft und dem Mietshäuser Syndikat den neuen Verein »Ackersyndikat«
gegründet. Ihr Ziel ist es, einen dezentralen und solidarischen Verbund
aufzubauen, der Höfe und landwirtschaftliche Flächen als unverkäufliches
kollektives Eigentum sichert. Wie das genau funktioniert und warum es dafür
einen Verein braucht, erklärt Jost Burhop im Interview mit
CONTRASTE-Redakteurin Regine Beyß

CONTRASTE: Die Idee für das Ackersyndikat hat ihren Ursprung in der
erfolgreichen Geschichte des Mietshäuser Syndikats, kurz MHS. Das MHS wird
euch auch als Mitglied und Kapitalgeber unterstützen. Wie lässt sich diese
Struktur auf die Landwirtschaft übertragen?

JOST BURHOP: Im Prinzip ist die Struktur des MHS eine rechtliche Struktur
für einen Solidarverbund von selbstorganisierten Hausprojekten, die ihre
Immobilien in Gemeineigentum überführen wollen. Dieser Kerngedanke ist nicht
weit entfernt von der Entprivatisierung landwirtschaftlicher Flächen. Es
gibt auch bereits Projekte im MHS, die landwirtschaftliche Flächen gekauft
haben, allerdings hat dies nur in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen
wie der Kulturlandgenossenschaft funktioniert. Daher haben wir mit dem
Ackersyndikat eine Ergänzung zum MHS gegründet, um die Grundideen und
Strukturen des MHS auch für landwirtschaftliche Fläche zu nutzen. An sich
ist die Übertragung des Konzeptes nicht sonderlich schwierig. Wir kopieren
eigentlich die Strukturen des MHS und können sehr viel Wissen und weitere
Ressourcen des MHS verwenden, was uns die Arbeit an vielen Stellen
erleichtert.

--
Strukturgrafik des Ackersyndikat e.V.
www.contraste.org/wp-content/uploads/2021/03/CON-438-13-1-Strukturgrafik-Ack
ersyndikat-1.png
--

Komplett übernehmen können wir diese aber nicht, denn das MHS ist auf
Mietshäuser zugeschnitten und die Rahmenbedingungen der Landwirtschaft sind
andere. Mit dem Grundstückverkehrsgesetz gibt es beispielsweise besondere
Bedingungen, welche die Landkäuferin erfüllen muss, um landwirtschaftliche
Flächen kaufen zu können. Ein anderes eher vorteilhaftes Beispiel ist, dass
mit sozial-ökologischer Landwirtschaft einige anerkannte Gründe für
Gemeinnützigkeit vorliegen, weshalb der Ackersyndikat e.V. gemeinnützig sein
wird. Beim MHS geht das leider nicht, da günstiger Mietraum absurderweise
nicht (mehr) als Grund für anerkannte Gemeinnützigkeit gilt.

Spielt der Wohnraum auf den Höfen dabei auch eine Rolle?

Auf jeden Fall. Das Ziel des Ackersyndikats ist es ja, selbstorganisierte
Höfe zu ermöglichen, die sich dauerhaft selbst tragen. Das ist theoretisch
auch ohne Wohnraum möglich, wir gehen aber davon aus, dass es für die
Lebendigkeit der Höfe notwendig ist, auch dauerhaft entprivatisierten
Wohnraum für die Landwirt:innen zur Verfügung zu stellen. Das kann über die
gleiche Struktur laufen wie bei den landwirtschaftlichen Flächen: Die
Hof-GmbH kann all diese Immobilien kaufen. Darüber wird auch unnötige
Bürokratie vermieden.

Welche Probleme gibt es in der Landwirtschaft, für die das Ackersyndikat
eine Lösung anbieten könnte?

Heutzutage werden fruchtbare Böden oftmals als Kapitalanlage gesehen. Sie
werden versiegelt oder für industrielle Landwirtschaft verwendet und damit
zerstört. Durch die Spekulation sind landwirtschaftliche Flächen
mittlerweile so teuer, dass der Kauf von Flächen mit umwelt- und
sozialverträglicher landwirtschaftlicher Tätigkeit kaum noch refinanziert
werden kann. Hier setzen wir an und schaffen als Solidarverbund eine
Struktur, über die landwirtschaftliche Flächen dem Kapitalmarkt entzogen
werden und dauerhaft entprivatisiert erhalten bleiben können. Wir sehen uns
damit auch als Teil der sozial-ökologischen Transformation »von unten« und
schaffen eine dezentrale Organisationsstruktur für solidarische,
selbstorganisierte Kollektive. Auch dem Höfesterben treten wir damit
entgegen und unterstützen Landwirt:innen bei der Hofübergabe.

Was ist der besondere Anreiz für Solawis, sich dem Ackersyndikat
anzuschließen?

Meiner Meinung nach ist das Ackersyndikat die konsequente Weiterführung der
Grundideen solidarischer Landwirtschaft. Diese werden hier nicht nur auf den
landwirtschaftlichen Betrieb, sondern auch auf die Organisation des
Flächeneigentums angewendet. Die Kombination von Solawi und Ackersyndikat
führt zu Höfen, auf denen Privateigentum quasi keine Rolle mehr spielt,
Entscheidungen gemeinsam getroffen werden und Solidarität gelebt wird.
Hierarchien, die in Eigentumsverhältnissen festgeschrieben sind, werden
aufgebrochen, das Hofeigentum wird unter Einbezug der Solawi-Mitglieder
verwaltet. Darüber werden zudem Einzelpersonen entlastet und Verantwortung
demokratisch und breit geteilt. Die Solawi wird über einzelne Landwirt:innen
hinaus gesichert und der Solidarverbund hilft den einzelnen Projekten zum
Beispiel bei der Hofübergabe, aber auch mit finanziellen Hilfen und

[Pressemeldungen] [LZ] Smart Citys können nicht nachhaltig sein, weil sie das falsche Ziel verfolgen, sagt Architekturdozent

2021-03-12 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Luzerner Zeitung
https://www.luzernerzeitung.ch/ld.2112990

10.03.2021

Stadtentwicklung: Smart, aber kaum nachhaltig

Dieter Geissbühler

«Keine Strassen, dafür ausgeklügelte Röhrensysteme: So sieht die Stadt der 
Zukunft aus», dies war der Titel eines Artikels über zwei neue sogenannte 
Smart-Citys im St.Galler Tagblatt vom 27. Februar 2021. Der Artikel beschäftigt 
sich fundiert mit bestehenden Grossprojekten für stark technisierte, CO₂-freie 
Städten der Zukunft - Planstädte, die von Grund auf neu gebaut werden.

Die durchgeplante Stadt ist kein neues Phänomen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts 
zum Beispiel wurde 50 Kilometer nördlich von London die erste Gartenstadt, 
Letchworth Garden City, gebaut. Doch selbst hier, wo eigentlich der Mensch ins 
Zentrum gestellt werden sollte, zeigte sich: Letztlich geht es bei Planstädten 
immer um eine Effizienzsteigerung städtischer Strukturen, die fast 
ausschliesslich auf technologischen Fortschritt ausgerichtet ist.

CO₂-Neutralität, die viel CO₂ braucht

Heute wird für die aktuellen Modelle die CO₂-Neutralität mit immensem Aufwand 
im Bereich der städtischen Infrastrukturen gesucht - keine Autos mehr, dafür 
unterirdische Hochgeschwindigkeitszüge in Röhren, wird da zum Beispiel als 
Lösung angeboten. Der Haken: Selbst wenn der Betrieb möglicherweise CO₂-neutral 
sein wird, so bedeutet die Erstellung der Röhrensysteme für Transport und 
Versorgung einen riesigen, energieintensiven baulichen Aufwand. Auch bleiben 
die daraus resultierenden hochspezifischen technischen Lösungen schwer 
adaptierbar.

Weiter besteht ein Problem radikaler Ansätze in der Tendenz, das Kind mit dem 
Bade auszuschütten: Man kann das Auto mit gutem Grund als ein gewichtiges Übel 
der heutigen Zivilisation sehen. Die Strasse aber hat sich als öffentlicher 
Raum vor allem im Siedlungsgebiet durchaus bewährt. Sie weist, entgegen der 
Röhre, die Flexibilität der Nutzung auf, die die Qualität einer Stadt, eines 
Dorfes ausmachen - solange es nicht die einzige Aufgabe der Strasse ist, den 
Automobilverkehr möglichst effizient durch den Ort zu schleusen.

Effizienz versus Suffizienz

Dieses Dilemma zwischen auto- und menschengerechten Strassen lösen die neuen 
Stadtmodelle nicht. Sie lenken deshalb grundlegende Fragen bezüglich heutiger 
Siedlungsentwicklung in eine falsche Richtung. In bester postindustrieller 
Mentalität definieren sie weiterhin die Effizienz als oberste Prämisse. Dem 
stünde ein Suffizienz-Verständnis gegenüber - vor ein paar Jahren noch ein 
vieldiskutiertes Wort, das zwar schnell wieder verdrängt wurde, über das 
nachzudenken sich trotzdem lohnt. Wolfgang Sachs, einer der Väter des 
Suffizienzsbegriffs, nennt dazu die vier Begriffe Entschleunigung, 
Entflechtung, Entkommerzialisierung und Entrümpelung. Auch wenn man ihnen nicht 
in allen Belangen kritiklos gegenüberstehen sollte, so sind sie in Bezug auf 
den Umgang mit unseren Städten doch zentral, denn Städte und Dörfer sind eben 
nicht leblose Objekte, deren Effizienz ungestraft immer weiter gesteigert 
werden kann, sondern Prozesse, deren physische Form einer permanenten 
Veränderung unterworfen ist.

Bewohnerinnen und Bewohner eignen sie sich immer neu an, die Anforderungen an 
unseren Lebensraum verändern sich ständig. Als kurzweilige und kurze Lektüre 
zum Bauen der Stadt der Zukunft empfiehlt sich die von den Basler 
Architektinnen und Architekten der Gruppe «countdown 2030» zusammengestellte 
kompakte Dokumentation «Hebel». Darin sind einfach und verständlich die 
Grundsätze für ein zukunftsfähiges Bauen und auch für zukunftsfähige Städte 
zusammengestellt, die diesem Suffizienzgedanken folgen. Und es wäre schön, wenn 
dieses Thema, trotz seiner hohen Komplexität, einen festen Platz in der 
Tagespresse finden könnte, denn der Wunsch nach einem lebenswerten Lebensraum 
ist ein Anliegen von uns allen, und darum eigentlich Pflichtteil des 
öffentlichen Diskurses.

Dieter Geissbühler ist Dozent an der Hochschule Luzern - Technik & Architektur.


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[Pressemeldungen] FW: [Trossenstek] Neues Magazin will verschiedene soziale Bewegungen verknüpfen

2021-02-22 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: Trossenstek 
Sent: Monday, February 22, 2021 6:02 PM
Subject: Soeben erschienen: Trossenstek

In welcher Gesellschaft wollen wir leben?!

Ausgabe # 0 - Februar 2021
https://welche-gesellschaft.org/trossenstek_0/

Soeben erschienen: Die Nullnummer des Trossenstek! Mit einem Seefahrtsknoten 
und einer Schildkröte - was hat es damit auf sich?

Der Knoten steht für die Suche nach Verknüpfungen und Knotenpunkten zwischen 
verschiedenen sozialen Bewegungen und ihren unterschiedlichen Alltagskämpfen. 
Suchend und fragend, weil es keinen Anspruch gibt, Lösungen präsentieren zu 
können. Langsam und stetig, wie eine Schildkröte, bewegt sich die Redaktion des 
Trossenstek auf der Suche danach, was das Verbindende sein könnte. Der 
Trossenstek ist ein Experiment. Die Redaktion hofft, dass sich daraus ein 
konstruktiver Austausch mit vielfältigen Stimmen entwickelt.

Diskussionsbeiträge

Den Auftakt der Nullnummer machen vier Diskussionsbeiträge. In „3 Jahre im 
Schildkrötentempo“ unternimmt als Redaktionskollektiv den Versuch, 
unterschiedliche Dimensionen, Motivationen und Schwierigkeiten des vielfach 
zitierten „Wir möchten unsere Kämpfe verbinden“ zu beleuchten. Ausgangspunkt 
der Initiative „In welcher Gesellschaft wollen wir leben?!“ war 2016 der 
Wunsch, „dem medial und real immer dominanter werdenden Rechtsruck eine 
umfassendere emanzipatorische Perspektive entgegenzusetzen“. Die Initiative 
formulierte 2019 ein „Manifest der alltäglichen Kämpfe“, wirkte an der 
Strategiekonferenz der Bewegungsstiftung in Berlin mit und beteiligte sich 2020 
am Kongress „Zukunft für alle“ in Leipzig.

Bei all dem ging es darum, voneinander zu lernen und politisch etwas zu 
bewegen: „Wenn wir es ernst meinen, mit einer gesamtgesellschaftlichen 
sozial-ökologischen Transformation, dann brauchen wir nicht nur einen Blick 
über unseren ‚eigenen‘ politischen Kampf hinaus, sondern auch eine Verbindung 
der Kämpfe zu etwas Gemeinsamem“. In seinem Beitrag reflektiert das 
Redaktionskollektiv anhand der Erfahrungen in der Initiative „In welcher 
Gesellschaft wollen wir leben?!“ die Schwierigkeiten dieser Verknüpfungen und 
endet mit „der unverdrossenen Hoffnung, dass dieser Suchprozess Andere mit 
ergreift beziehungsweise von Anderen aufgegriffen wird“.

In seinem Beitrag „Das imperative Mandat der Alltagskämpfe“ thematisiert Hagen 
Kopp anhand von Erfahrungen mit dem Alarm Phone und der Initiative 19. Februar 
Hanau Bedingungen und Bedeutung dieser Alltagskämpfe. Er fragt, was diese 
Alltagskämpfe „von mehr oder weniger flüchtigen Kampagnen“ unterscheidet und ab 
wann Alltagspolitik in Gefahr sei, „sich in reformistischen Schrittchen zu 
verlieren“. Eine sozialrevolutionäre Praxis müsse „sich dauerhaft auf soziale 
Prozesse einlassen“ und „an den Bedürfnissen der Betroffenen und den 
unmittelbaren Konfliktualitäten orientieren“.

Elisabeth Voß reflektiert in „Vernetzt Euch doch?!“ anhand der Beispiele 
Theoriearbeitskreis Alternative Ökonomie (TAK AÖ) und 
Solidarische-Ökonomie-Kongress einige Herausforderung der Vernetzungsarbeit. 
Früher nahmen sich viele noch viel mehr Zeit. „Vernetzung reichte aus als 
Zweck“. Sie verschweigt nicht, dass es ausgerechnet denen, die „so gerne 
Slogans wie ‚Gemeinsam mehr erreichen‘ und ‚Kooperation statt Konkurrenz‘ 
nutzten“, mitunter schwer fällt, „solidarisch und ohne Machtkämpfe miteinander 
zu reden“. Letztlich entscheidend für das Gelingen von Vernetzung sei die Art 
und Weise des Umgangs miteinander.

In ihrem Text „Solidarische Stadt als Vernetzung von Praxis“ diskutiert Mickie 
Schleicher verschiedene Vernetzungsformen von Solidarity-City-Initiativen. Es 
geht darin um „die eigenen, konkreten solidarischen Praxen“ mit denen die 
Aktivist*innen „in begrenzten gesellschaftlichen Freiräumen selbst eine 
Infrastruktur schaffen, die bereits eine Solidarische Stadt ausmacht“. Wo dies 
nicht gelingt, gibt es immerhin „best moments“, und sich zu vernetzen „ist mehr 
als ein Austausch von Ideen, sich vernetzen bedeutet gute gemeinsame Momente zu 
ermöglichen und die Utopie Schritt für Schritt in die Gegenwart zu holen“.

Zusätzlich gibt es einige Kurzmeldungen und Informationen zu Veröffentlichungen 
und Terminen.

Einladung zur Beteiligung

Der Trossenstek soll ungefähr alle 3 Monate erscheinen. Die Redaktion wünscht 
sich, dass ihre Veröffentlichung Reaktionen hervorruft und lädt ein zur 
Beteiligung an Diskussionen zu Fragen und Herausforderungen ums „Kämpfe 
verbinden“: Erwiderungen, Widersprüche, Fortführungen von Gedanken oder Thesen 
zur Diskussion sind gefragt. Wichtig ist der Bezug auf Alltagskämpfe und eine 
fragende Grundhaltung.

Trossenstek als pdf:
https://welche-gesellschaft.org/trossenstek_0/

Kontakt: welche-gesellsch...@riseup.net

Viele Grüße
Das Redaktionskollektiv
welche-gesellsch...@riseup.net


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Unverlangte und doppelte 

[Pressemeldungen] [Standard] Neuerscheinung: "Der verkaufte Feminismus: Wie aus einer politischen Bewegung ein profitables Label wurde"

2021-02-22 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Der Standard
https://www.derstandard.at/story/2000124311369/

20. Februar 2021

Feminismus als schickes Label

Verkauft und verraten

Beate Hausbichler untersucht, wie der Konsumkapitalismus die Frauenbewegung 
gekapert hat und aus politischer Arbeit Arbeit an uns selbst wurde. Ein 
Vorabdruck

Es läuft gut für den Feminismus. Er taucht inzwischen auf Notizbüchern und 
T-Shirts als Schriftzug in goldenen Lettern und in Songtexten von Superstars 
auf. Medien entdecken das Potenzial feministischer Debatten, traumhafte Leser- 
und Leserinnenzahlen zu bringen.

Mode- und Kosmetikkonzerne bieten ihre Produkte erfolgreicher denn je unter dem 
Label "Selbstermächtigung" feil, Musikstreamingdienste bieten Playlists mit den 
"Top Feminist Songs" an, und wirklich jede und jeder im mittleren bis oberen 
Management weiß, dass es ohne "Diversity" kaum noch geht.

Auch die berufliche Vernetzung entlang des gemeinsamen Nenners "Feminismus" 
läuft hervorragend: Man macht es den "old boys' clubs" dieser Welt nach und 
schmiedet entlang der Geschlechtergrenze Seilschaften - für einen leichteren, 
schnelleren, erfolgreicheren Weg an die Spitze. Warum auch nicht?

Immerhin könnte der geballte Feminismus in der Populärkultur, in den Medien, in 
Werbungen und in jedem Netzwerktreffen beruflich ambitionierter Frauen schon 
irgendwie und irgendwann durchsickern, sodass wir auch in unseren echten Leben 
etwas davon zu spüren bekommen, etwas, das weit über feministische Symbolik und 
feministische Ästhetik hinausgeht. Doch bisher ist nichts gesickert - und genau 
das ist das Problem.

Warum ausgerechnet jetzt?

Warum ausgerechnet jetzt? Warum wird Feminismus seit einigen Jahren genau von 
jenen umarmt, mit denen sich der Feminismus eigentlich angelegt hat? Der 
Schönheitsindustrie, den Mainstream-Medien, der Kulturindustrie und den Eliten. 
Was am Feminismus konnte zu einem derart funktionierenden Produkt umgeformt 
werden?

Abseits vom Label "Feminismus" gibt es viele Feminismen, mit jeweils 
unterschiedlichem Fokus. Diese Vielfalt bedeutet allerdings nicht Beliebigkeit, 
vielmehr zeugt sie von der Vielfalt feministischer Identitäts- und 
Interessenpolitiken, daran erinnert die Soziologin Christa Wichterich.

Feminismus muss auf der Seite derer stehen, die überlappenden Formen von 
Diskriminierung ausgesetzt sind. Er muss den Stimmen von schwarzen Frauen 
ebenso Gehör verschaffen wie jenen von Arbeiterinnen, intersexuellen Menschen, 
Menschen mit Migrationsgeschichte, Geflüchteten, Alleinerziehenden, Lesben oder 
Transfrauen. Er muss gegen Sexismus ebenso eintreten wie gegen Rassismus, gegen 
ökonomische Ungleichheit wie gegen Homo- und Transfeindlichkeit.

Es ist dieser Ansatz eines intersektionalen Feminismus, wie ihn die 
US-amerikanische Rechtsprofessorin Kimberlé Crenshaw formuliert hat, der mir 
sinnvoll erscheint. Und nein, es ist nicht kompliziert. Es lässt sich einfach 
auf die Frage reduzieren, auf welcher Seite man stehen will.

Verheißungsvolle Forderungen

Aber wie lässt sich nun daraus ein profitables Produkt machen? Die 
Frauenbewegung hat einige eingängige Slogans hinterlassen: "Our Bodies, 
Ourselves", die Forderung, über den eigenen Körper entscheiden zu können oder 
dass das "Private politisch" ist. Autonomie, Selbstbestimmung, 
Selbstermächtigung, Freiheit. Diese zentralen Begriffe des Feminismus sind auch 
große Versprechen des Konsumkapitalismus, der noch dazu die schnelle Einlösung 
dieser Versprechen in Aussicht stellt.

Oder sagen wir so: Ein T-Shirt mit dem Slogan "Girl Power" oder "The Future is 
Female" hilft schon mal. Es schafft ein wohliges Gefühl des Fortschritts. Und 
die verheißungsvollen Forderungen nach Autonomie, Selbstbestimmung, 
Selbstermächtigung (Empowerment!) und Freiheit liefern nicht nur Produkte, sie 
schaffen auch einen wunderbaren Rahmen für neoliberale Praktiken, in denen die 
Verantwortung für sich selbst im Vordergrund steht, während staatliche soziale 
Netze immer löchriger werden.

Dass der Feminismus vom Kapitalismus gekapert wurde, das sagte die israelische 
Soziologin Eva Illouz vor Jahren fast schon schulterzuckend, weil das in 
politisch-feministischen, aktivistischen und akademischen Kreisen auch längst 
bekannt ist. Die US-amerikanische Politikwissenschafterin Nancy Fraser hat 
darüber ebenso analytisch und kompromisslos geschrieben wie die britische 
Kulturwissenschafterin Angela McRobbie. Auch die US-amerikanische 
Popkultur-Expertin Andi Zeisler hat sich ebenso ausführlich dem Ausverkauf des 
Feminismus gewidmet. Und dieser Ausverkauf geht ungehindert weiter.

Wir müssen deshalb ganz genau hinschauen, wo sich dieser marktförmige, populäre 
Feminismus überall findet und wie er sich entwickelt hat. Und inwiefern wirken 
wir selbst dabei mit, Feminismus als Marke zu nutzen, und berauben ihn so 
seiner politischen Kraft? Kapitalismus und Neoliberalismus umarmen den 
Feminismus. Und sie tun das inzwischen so fest, dass dem Feminismus als soziale 
und politische Bewegung 

[Pressemeldungen] [epd] WWF-Bericht warnt vor Tiefseebergbau für E-Autos

2021-02-13 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Evangelischer Pressedeienst

https://www.evangelisch.de/inhalte/182366/10-02-2021/wwf-warnt-vor-tiefsee-b
ergbau

 

10.02.2021

 

Hamburg (epd). Die Umweltorganisation WWF warnt davor, auf dem Grund der
Ozeane mineralische Rohstoffe wie Kobalt, Lithium und Nickel abzubauen.
Gefährdet seien Ökosysteme, Artenvielfalt und die globale Fischerei, sagte
Tim Packeiser, WWF-Experte für Tiefseebergbau, am Mittwoch in Hamburg bei
der Vorstellung einer Umwelt-Studie [1]. Das Argument der Industrie, die
Mineralien seien für Batterien in Elektroautos und elektronische Geräte
notwendig, könne nicht überzeugen. Stattdessen müssten vorhandene
Materialien besser recycelt werden. Es müsse mehr in rohstoffsparende
Produktionsweisen und alternative Produkte investiert werden.

 

Der WWF fordert ein weltweites Moratorium für den Tiefseebergbau, bis die
ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen umfassend
verstanden sind. Es müsse bewiesen werden, dass die Meeresumwelt geschützt
und der Verlust der Artenvielfalt verhindert werden kann. Zudem müsse der
Rohstoffverbrauch durch Recycling minimiert werden. Packeiser: "Mit dem
Wissensstand von heute ist Tiefseebergbau ein unverantwortliches Risiko."

 

--

 

[1]
https://www.dnr.de/eu-koordination/eu-umweltnews/2021-wasser-meere/tiefseebe
rgbau-als-vermeidbare-umweltkatastrophe/

 

 

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[Pressemeldungen] FW: [medico] "Wir wollen mehr sein als der Reparaturbetrieb des globalen Kapitalismus": Internationale Konferenz von Menschenrechtlern, Bewegungsaktivisten und Hilfsorganisationen be

2021-02-12 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: neum...@medico.de  
Sent: Thursday, February 11, 2021 2:22 PM
To: neum...@medico.de
Subject: „Wir wollen mehr sein als der Reparaturbetrieb des globalen 
Kapitalismus“: Internationale Konferenz von Menschenrechtlern, 
Bewegungsaktivisten und Hilfsorganisationen beginnt

Pressemitteilung medico international, 11. Februar 2021

„Wir wollen mehr sein als der Reparaturbetrieb des globalen Kapitalismus“: 
Internationale Konferenz von Menschenrechtlern, Bewegungsaktivisten und 
Hilfsorganisationen beginnt

(Frankfurt/Main) Am Freitag beginnt die internationale Online-Konferenz „Die 
(Re)konstruktion der Welt - Hilfe. Solidarität. Politik“, die von der 
Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international 
ausgerichtet und von mehreren Kooperationspartnern unterstützt wird. Die fünf 
Hauptredner der dreitägigen Konferenz sind der kamerunische Philosoph Achille 
Mbembe, die argentinische feministische Theoretikerin Rita Segato, die deutsche 
Autorin Ulrike Herrmann, der italienische Migrationsforscher Sandro Mezzadra 
und die amerikanische Philosophin Susan Buck-Morss.

Die Konferenz thematisiert die großen Konflikte und sozialen Bewegungen der 
Gegenwart. Zum Auftakt steht außerdem die teils problematische Arbeit von 
Hilfsorganisationen zur Debatte, wie sie etwa im Flüchtlingslager Moria oder 
nach dem Erdbeben in Haiti betrieben wurde. In der Ankündigung heißt es dazu: 
„Was ist das für eine Welt, in der Hilfe nur noch Ausdruck der Unfähigkeit ist, 
sie anders und besser zu machen?“

Mehr als 6000 Teilnehmer sind bereits für die Konferenz angemeldet. „Wir freuen 
uns sehr über das große Interesse an unserer Konferenz. Es ist wichtig, dass 
wir gerade in Zeiten der Corona-Pandemie an einer globalen Perspektive 
festhalten, die auch die vielen anderen Krisen dieser Welt nicht aus dem Blick 
verliert. Corona wirkt auf sie wie ein Katalysator. Und es ist ebenso wichtig, 
sich daran zu erinnern, dass wir in einer Zeit der Bewegungen und Aufstände 
leben, die von den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zwar unterbrochen wurden, 
aber keineswegs verschwunden sind“, so Anne Jung, Leiterin der 
Öffentlichkeitsabteilung bei medico international.

Allgemeine Informationen

Die Anmeldung zur Konferenz ist weiterhin möglich, die Teilnahmezahl 
unbegrenzt. Die gesamte Veranstaltung wird auf Zoom stattfinden, ein 
öffentlicher Livestream wird parallel auf YouTube ausgestrahlt.

Das gesamte Programm wird simultan auf deutsch, englisch, französisch und 
spanisch übersetzt.

Alle wichtigen Informationen und das Programm finden Sie auf der Website von 
medico international: www.medico.de 

Hinweise für Journalisten

Wir bitten Sie, Ihre Berichterstattung mit einer kurzen Nachricht an 
pre...@medico.de anzukündigen. Auf Anfrage vermitteln wir Ihnen gerne 
Interviewpartner und Hintergrundgespräche.

Die Konferenz wird von einem Chat begleitet, der für alle angemeldeten 
Teilnehmer offen ist. Der Chatverlauf ist nicht für die Berichterstattung 
bestimmt.

Kontakt
Mario Neumann, Pressereferent
+49 (0)179 88 78 538
neum...@medico.de

--
medico international, Lindleystr. 15, Frankfurt, 60314, Hessen, Deutschland 


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[Pressemeldungen] FW: [Zeit] Virologin: "Wer Pandemien verhindern will, muss den Regenwald erhalten"

2021-02-08 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message- 
Feed: Alexandra Endres 
Posted on: Monday, February 8, 2021 6:30 PM 
Author: ZEIT ONLINE: Umwelt - Alexandra Endres 
Subject: Virologie: "Wer Pandemien verhindern will, muss den Regenwald 
erhalten" 
 
Coronavirus, Artensterben und Klimawandel - alle drei hängen zusammen. Die 
Virologin Sandra Junglen erforscht, was der Mensch tun muss, um künftige Krisen 
zu verhindern. 
 
Interview: Alexandra Endres [1]
 
8. Februar 2021, 18:29 Uhr 
 
Die Virologin Sandra Junglen sucht in unberührten tropischen Wäldern und deren 
unmittelbarer Nachbarschaft nach unbekannten Viren. Sie will verstehen, wie die 
Erreger sich ausbreiten, möglichst bevor sie überhaupt mit Menschen in Kontakt 
kommen - und so dazu beitragen, neue Pandemien zu verhindern. 
 
ZEIT ONLINE: Frau Junglen, Sie suchen im Regenwald nach neuartigen Viren. Wie 
gefährlich ist das? 
 
Sandra Junglen: Das Risiko, sich bei der Forschung im Wald selbst zu 
infizieren, ist sehr gering. 
 
ZEIT ONLINE: Wie kommt das? 
 
Junglen: Wenn sich ein paar wenige Wissenschaftlerinnen im Wald aufhalten und 
dort Proben nehmen, dann führt das allein nicht zu größeren Veränderungen in 
der Natur. Das Ökosystem wird nicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Und solange 
der Wald intakt bleibt, kommen einzelne Erreger dort nur in relativ geringer 
Anzahl vor. 
 
Das bedeutet: Diesem einen Virus, das sich leicht ausbreiten und am Ende 
womöglich gar auf Menschen überspringen könnte - dem begegnet man in einem 
ökologisch intakten Regenwald eigentlich nicht, weil es so selten ist. Erst 
durch Landnutzungsänderungen in großem Maßstab, etwa durch Abholzung oder 
andere dramatische Eingriffe in die Natur, wird aus ihm ein häufig vorkommendes 
Virus. 
 
ZEIT ONLINE: In einem intakten Ökosystem halten sich Viren und andere 
Krankheitserreger gegenseitig in Schach? 
 
Junglen: Nicht die Erreger selbst, sondern ihre Wirte. Viren existieren immer 
nur in Abhängigkeit von einem Wirt, beispielsweise einer bestimmten Mückenart, 
in der sie sich vermehren. In einem intakten Ökosystem stehen die dort 
vorkommenden Arten untereinander und die Individuen einer Art miteinander in 
komplexen Beziehungen und regulieren sich gegenseitig, zum Beispiel über 
Nahrungsketten, die untereinander verbunden sind, sodass komplexe Nahrungsnetze 
und Beziehungen entstehen. Je komplexer das Ökosystem, also je mehr 
verschiedene Arten vorkommen, desto stabiler ist das ökologische Gleichgewicht. 
 
ZEIT ONLINE: Können Sie ein Beispiel geben? 
 
Junglen: Gute Daten gibt es beispielsweise zu Lyme-Borreliose [2], einer 
Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. In Nordamerika 
infizieren die Bakterien eine bestimmte Nagetierart, die sich besonders gut in 
fragmentierten Wäldern mit niedriger Biodiversität vermehren kann, da dort zum 
Beispiel Räuber, wie Füchse, Wiesel oder Raubvögel, stark vermindert oder nicht 
mehr vorkommen. Die Zecken finden damit eine hohe Dichte an Wirten vor, können 
den Erreger leichter zwischen ihnen übertragen und sind hier häufiger 
infiziert. Trifft dann eine Zecke auf einen Menschen, ist das Risiko einer 
Infektion mit Lyme-Borreliose erhöht. 
 
ZEIT ONLINE: Sie forschen nach Arboviren. Das sind Viren, die von Stechmücken, 
Zecken, Sandfliegen oder winzigen Mücken, den Gnitzen [3], übertragen werden. 
Wenn Sie im Wald Proben nehmen: Wie muss man sich das vorstellen? 
 
Junglen: Wir stellen Fallen auf, und zwar nicht nur im ursprünglichen 
Regenwald, sondern auch in angrenzenden Gebieten, also in vom Menschen 
geprägten Wäldern, an Ackerflächen, auf Weideland oder in Siedlungen. So können 
wir herausfinden, wie sich die Zusammensetzung der Arten über die verschiedenen 
Landschaftsformen hinweg verändert. Im Regenwald ist sie oft viel 
ausgeglichener als außerhalb. 
 
ZEIT ONLINE: Wie funktionieren Ihre Fallen? 
 
Junglen: Wir benutzen kleine, batteriebetriebene Fallen mit Lämpchen oder 
Lockstoffen, zum Beispiel Kohlendioxid, um die Insekten zu fangen. Kohlendioxid 
ist ein guter Lockstoff, weil es von Wirbeltieren ausgeatmet wird - deren Blut 
die Insekten zur Eiablage brauchen. Wir setzen auch Heufusionen an. Das sind 
vergorene Flüssigkeiten aus getrocknetem Gras, Blättern und Zucker. Sie sind 
sehr nährstoffreich und locken deshalb vor allem Mücken an, die einen 
geeigneten Platz für die Eiablage suchen. In jeder Falle befinden sich kleine 
Fangsäckchen. In der Morgen- und Abenddämmerung werden die Säckchen 
kontrolliert und gefangene Insekten entnommen. In flüssigem Stickstoff 
transportieren wir sie nach Berlin, wo wir sie im Labor untersuchen und die 
Arten bestimmen. 
 
ZEIT ONLINE: Sie forschen doch nach Viren, nicht nach Mücken? 
 
Junglen: Das ist der nächste Schritt. Zunächst schauen wir: Welche Viren kommen 
in welcher Mückenart vor? Und wenn eine Mücke kurz zuvor noch Blut gesaugt hat, 
können wir mit ein wenig Glück sogar noch sehen, von welchem Tier das Blut 
stammt. Das könnte einen Hinweis darauf geben, welches der 

[Pressemeldungen] [pte] Studie: Bergbaufolgen bedrohen weltweit Städte und Infrastrukturen

2021-01-19 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Pressetext Austria (pte)
http://www.pressetext.com/news/20210119001

Absinkende Erdoberfläche verstärktes Problem

Weltumspannendes Kartenmaterial italienischer Forscher weist bedrohte 
Risikogebiete nach 

Von Harald Jung

Padua (pte/19.01.2021/06:00) Das lokale Absinken der Erdoberfläche, auch 
Subsidenz genannt, hat in vielen Fällen nicht nur umweltbezogene, sondern auch 
schwerwiegende sozioökonomische Auswirkungen zur Folge. Zu diesem Schluss 
kommen Forscher der Università di Padova [1], des Istituto delle Ricerche per 
la Protezione Idrologica [2] und des Istituto di Geoscienze e Georisorse [3].

Hauptgrund Ausbeutung 

"Unser Ansatz geht die Problematik global als Ganzes an", sagt Projektleiter 
Pietro Teatini. Dieses inzwischen weit verbreitete Phänomen hat nicht nur den 
Einsturz von Gebäuden und Infrastrukturen, sondern auch ein erhöhtes 
Überschwemmungsrisiko zur Folge. Als Ursache gilt vor allem die übermäßige 
Ausbeutung des Untergrundes durch die Förderung von Mineralien und anderen 
Bodenschätzen. In vielen Teilen der Welt werden Subsidenzen von mehr als 25 
Zentimetern pro Jahr erreicht. In Indonesien wird dies Regierungsplänen zufolge 
sogar zur Verlagerung der Hauptstatdt Jakarta auf die Insel Borneo führen.

"Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass es sich um einen schleichenden 
und sehr langwierigen Vorgang handelt, der das Leben in den vor allem von 
ärmeren Menschen bewohnten Metropolen beeinflusst", meint Teatini. In Zahlen 
ausgedrückt seien das über 1,2 Mrd. Menschen in 21 Prozent der weltweiten, 
überwiegend auf Asien verteilten Großstädte. Wirtschaftlich betrachtet, gehe es 
um 8,17 Bio. Dollar, was rund zwölf Prozent des weltweiten BIP entspricht. Laut 
einer am Simulationsmodell erarbeiteten Vorhersage bis zum Jahr 2040 leben bis 
dahin 635 Mio. Menschen in Gebieten mit erhöhter Uberschwemmungsgefahr.

Italien großflächig betroffen 

"Wir haben eine globale Landkarte erarbeitet, in der die Subsidenz in 
Abhänigkeit von geologischen, geomorphologischen, klimatischen und 
humanbedingten Faktoren dargestellt wird", so Teatini. Auf Italien angewandt, 
zeige die Klassifizierung, dass fast 200 Kilometer Küstenstrecke entlang der 
oberen Adria unter oder am Durchschnittsniveau des Meeresspiegels liegen. Für 
Städte- und Territorialplaner sei dieses Wissen wichtig, um die Folgen des 
Phänomens auch in Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel zu lindern. Die 
Studie [4] ist Teil des UNESCO-Programms "LaSii" [5]. Details wurden in 
"Science" publiziert.

[1] http://unipd.it 
[2] http://www.irpi.cnr.it/en/the-global-threat-of-land-subsidence 
[3] 
https://www.igg.cnr.it/en/research/research-highlights/mapping-the-global-threat-of-land-subsidence/
 
[4] https://www.researchgate.net/publication/348065872
[5] https://www.landsubsidence-unesco.org/


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[Pressemeldungen] FW: "Mit dem Green New Deal wird alles besser?" - Online-Diskussion, 18.1., 19 Uhr

2021-01-16 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

-Original Message-

From: Elisabeth Voss <  p...@elisabeth-voss.de> 

Sent: Friday, January 15, 2021 9:25 PM

To: Elisabeth Voss mailto:p...@elisabeth-voss.de> >

Subject: Mo. 18.01.2021, 19h: Corona und linke Kritik(un)fähigkeit, Teil 5

 

Corona und linke Kritik(un)fähigkeit, Teil 5

 

Montag, 18.01.2021, 19:00 Uhr, Onlineveranstaltung

 

Ist die gesellschaftliche Linke straatstreu geworden und reiht sich ein ins 
"Gemeinsam gegen Corona"? Wir suchen kritisch-solidarische Perspektiven "von 
unten" gegen die Alternativlosigkeit "von oben".

 

Jeden Montag um 19h diskutieren Anne Seeck, Peter Nowak 
 , Gerhard Hanloser 
  und Elisabeth Voß 
  mit Gästen, diesmal zum Thema: "Mit 
dem Green New Deal wird alles besser?"

 

Vor Corona sind nicht alle gleich, im Gegenteil. Globale Finanzakteure und 
Digitalkonzerne gehören zu den Profiteuren und  verschärfen die Situation 
derjenigen, die ohnehin benachteiligt sind.

Wir stellen Alternativen vor, die als Green (New) Deals diskutiert werden. 
Stecken begründete Hoffungen darin, oder sind es illusionäre Versuche, den 
Kapitalismus mit Greenwashing zu retten?

 

Martina Groß 

  berichtet, wie Präsident Franklin D. Roosevelt in den 1930er Jahren in den 
USA die Wirtschaftskrise mit dem New Deal überwand. Lässt sich für heute daraus 
lernen?

 

Bruno Kern   wirft einen kritischen Blick auf den 
Green Deal der Europäischen Union. Geht der nur nicht weit genug, oder in die 
vollkommen falsche Richtung?

 

Maike Wilhelm   stellt den Green New Deal von DIEM25 
vor, der sich am Modell von Alexandria Ocasio-Cortez und Bernie Sanders in den 
USA orientiert. Wie viel Roosevelt steckt da drin und gibt es Übereinstimmungen 
mit der EU? Was sind die Unterschiede?

 

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, kommt einfach in den BigBlueButton-Raum:

  


Ihr müsst der Aufzeichnung zustimmen, wir nehmen aber nur den ersten Teil mit 
den Inputs auf.

 

Alternativ könnt Ihr auch per Telefon teilnehmen:

+49-30-80949510

Dann bitte nach Aufforderung die PIN 24811 eingeben.

 

Infos zu den Themen der bisherigen Veranstaltungen sowie Videoaufzeichnungen 
findet Ihr hier:

https://vimeo.com/user14565390

 

Solidarisch Wirtschaften für eine Welt ohne Grenzen
Tel.: 0049 - (0)30 - 216 91 05 (AB)
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[Pressemeldungen] FW: [ak] Umweltforscherin kritisiert Klimabewegung: Schnelle "Klimaneutralität" untergräbt Umweltschutz und Menschenrechte

2021-01-03 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
Feed: ak analyse & kritik
Posted on: Tuesday, December 15, 2020 7:04 AM
Author: Eva Rechsteiner
Subject: Schön gerechnet

Zu Netto-Null-Emissionen bekennen sich Autokonzerne, Staaten und Fridays for 
Future - mit Klimagerechtigkeit hat das wenig zu tun. Maßnahmen, die durch 
CO2-Reduktion eine Klimaneutralität anstreben, haben oft negative 
(Umwelt-)Auswirkungen

Von Eva Rechsteiner

Nach Daimler jetzt auch Audi: Der Automobilhersteller möchte seine Autowerke 
bis 2025 klimaneutral machen. Ende November veröffentlichte der 
IT-Branchenverband Bitkom eine Umfrage [1], laut der fast jedes zweite 
Unternehmen in Deutschland klimaneutral werden möchte. Die Hälfte dieser 
Unternehmen strebt die Klimaneutralität in den nächsten zehn Jahren an.

Neben diversen Unternehmen setzen sich auch Staaten das Ziel, klimaneutral zu 
werden. Nach China, Japan und Südkorea beschloss nun auch Kanada ein 
entsprechendes Vorhaben. Die EU und Deutschland wollen bis 2050 klimaneutral 
werden, China bis 2060. Auf kommunaler Ebene bewirkte die politische 
"Klima-Druckwelle", die sich mit Fridays for Future vor einem Jahr durch die 
Städte zog, eine Reihe von vorgezogenen Zielen. Derzeit wird in vielen 
Gemeinderäten die Klimaneutralität bis 2030 verhandelt; einige Städte wie 
Münster, Tübingen und Erlangen haben dieses ehrgeizige Ziel bereits 
verabschiedet.

Für die Klimaneutralität sind verschiedene Begriffe wie Treibhausgasneutralität 
oder Netto-Null-Emissionen im Umlauf. Gemein ist diesen, dass es keine 
offizielle Definition gibt. Im Grunde beinhaltet der Terminus, dass auf unser 
Ökosystem bezogen netto kein Kohlendioxid und keine anderen Treibhausgase wie 
Methan oder Lachgas freigesetzt werden. Netto bedeutet, dass CO2-Emissionen 
durch Reduktion an anderer Stelle eingespart werden.

Die "Einsparung an anderer Stelle" ebnet Ausgleichsverrechnungen den Weg. Das 
führt dazu, dass Unternehmen und staatliche Institutionen, die klimaneutral 
werden wollen, nicht selbst vor Ort Emissionen senken, sondern sich durch eine 
vermeintliche Reduktion in anderen Ländern - meist im Globalen Süden - 
"neutralisieren". So setzen Unternehmen wie Daimler oder Audi zur Erreichung 
der Klimaneutralität größtenteils auf eine Verrechnung der 
Kohlendioxidemissionen mit Ausgleichszertifikaten oder Ökostrom. Bilanziell 
führt dies zu "Netto-Null"-Emissionen, während vor Ort immer noch genauso viel 
Kohlendioxid ausgestoßen wird. Die CO2-Einsparung durch sogenannte 
Kompensationsprojekte in anderen Ländern ist zudem deutlich geringer, als 
suggeriert oder berechnet wird.

Kritik an Kompensationsprojekten

Eine andere, vor allem von Staaten und der Zementindustrie propagierte 
Ausgleichsverrechnung ist die CO2-Abscheidung. Diese Technik, auch Carbon 
Capture and Storage (CCS) genannt, scheidet das Kohlendioxid aus 
Produktionsanlagen ab und speichert es im Boden. Neben dem erhöhten 
Energieaufwand für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung entstehen 
zudem Risiken für das Grundwasser und den Boden vor allem durch Leckagen von 
CO2.

Das Instrument der Kompensation basiert darauf, dass sich westliche Länder um 
den Ausgleich von Emissionen im Globalen Süden bemühen und nicht um eine 
Reduzierung im eigenen Land. Die Kritik an den Kompensationsmechanismen ist 
vielfältig: Aufforstungsprojekte können geopolitische Konflikte um 
Landnutzungsrechte verursachen und traditionelle Landrechte indigener Völker in 
Gefahr bringen. Eine Studie des Öko-Instituts zeigte, dass viele Projekte auch 
ohne Kompensationsinvestitionen umgesetzt worden wären. Die 
Kompensationsmaßnahmen erfüllen also selten das Kriterium der Zusätzlichkeit 
[2]. Manche Projekte wurden bereits vor Jahren umgesetzt und im Nachhinein 
angerechnet, oder Emissionen wurden im Vorfeld künstlich nach oben getrieben. 
Kompensationsprojekte führen also selten dazu, dass Emissionen eingespart 
werden, aber häufig dazu, dass Menschen im Globalen Süden von Industrieländern 
weiter bevormundet werden. Kritisch ist zudem, dass durch die Bepreisung von 
CO2 die Umwelt zu einer Ware degradiert wird und dies den Trend der 
Finanzialisierung der Natur weiter ausbaut.

Natürlich gibt es auch einige Anbieter, die hohe Qualitätsanforderungen an 
Kompensationsprojekte stellen. So zum Beispiel der Gold Standard, der den 
Ausschluss von Großprojekten wie Staudämme, Aufforstungs- oder 
Industriegasprojekte und die Forderung nach Zusatznutzen wie 
Einkommenssteigerung oder Biodiversität beinhaltet. Dennoch werden auch diese 
Standards von Nichtregierungsorganisationen wie Friends of the Earth, Climate 
Justice Now oder World Rainforest Movement als "Feigenblatt im 
Kohlenstoffmarkt" kritisiert, die eingefahrene Muster des Kapitalismus, 
Kolonialismus und Patriarchats aufrechterhalten. Zudem liegt der CO2-Preis pro 
eingesparte Tonne laut Umweltbundesamt auch für Projekte mit hohem Standard nur 
bei 2 bis 23 Euro pro Tonne. Um die tatsächlichen Umweltfolgekosten zu 

[Pressemeldungen] FW: [Attac] Was haben Pandemien mit der Zerstörung von Ökosystemen zu tun? - Online-Veranstaltung mit Kathrin Hartmann, 7.1., 19 Uhr

2020-12-27 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: Attac Energie Klima Umwelt Diskussion  
Sent: Sunday, December 27, 2020 7:42 AM
To: EKU-AG ; eku-d...@listen.attac.de
Subject: [EKU-disk] Video Veranstaltung mit Kathrin Hartmann [Fwd: 
[Gruppen-Nachrichten] Online Veranstaltung von Attac Osnabrück: D...

On Thu, 24 Dec 2020 13:00:26 +0100, attac-diskuss...@listen.attac.de wrote:

Liebe Leute,

Attac Osnabrück organisiert am 7. Januar um 19 Uhr eine Online-Veranstaltung 
mit der Autorin Kathrin Hartmann. Diese ist also nicht nur für Interessierte in 
Osnabrück geeignet. Die Veranstaltung läuft über die Plattform von Zoom, Infos 
dazu unten im Veranstaltungslink.

Das kommt nicht von außen. Was haben Pandemien mit der Zerstörung von 
Ökosystemen zu tun?

Kathrin Hartmann über den Zusammenhang von zwei Krisen:
* Die Zerstörung von Lebensraum und der damit einhergehende
  Biodiversitätsverlust
* Pandemien, aktuell natürlich die Corona-Pandemie
Liegt es an der weltweit schwindenden Biodiversität, an Landübernutzung und 
Massentierhaltung, am Kapitalismus?

--

Aus „der Freitag, Ausgabe 12/2020:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/das-kommt-nicht-von-aussen

Man hört und liest das derzeit häufig: das Coronavirus sei für Umwelt und Klima 
gut. Oder: esoterisches Geraune, dass „der Planet“ jetzt „zurückschlage“. Das 
ist nicht nur zynisch und menschenverachtend, schließlich werden bereits jetzt 
Erkrankte selektiert und sterben gelassen. Es ist falsch. Corona hat dieselbe 
strukturelle Ursache wie die ökologische und soziale Krise, zu der der 
Klimawandel, die Naturzerstörung wie die maroden Gesundheitssysteme gehören. 
Sie ist in der kapitalistischen Produktion und Ausbeutung der Natur zu suchen, 
in der imperialen Lebensweise der reichen Länder des Nordens, in der 
neoliberalen Ideologie.

Mehr als zwei Drittel der Erreger, die Epidemien wie Ebola, Zika oder die 
Vogelgrippe auslösten, stammen ursprünglich von Wildtieren, die in tropischen 
Regionen heimisch sind. Werden diese Lebensräume und intakte Öksysteme 
zerstört, „führt das zu einem Verlust der Artenvielfalt und verändert die 
Zusammensetzung der Säugetierpopulationen“, erklärt die Virologin Sandra 
Junglen, die an der Berliner Charité Viren erforscht, die noch keinen Kontakt 
zu Menschen hatten. „Weniger Artenvielfalt bedeutet mehr Tiere einer Art. Wenn 
mehr Tiere einer Art im selben Lebensraum vorkommen, können sich 
Infektionskrankheiten zwischen den Tieren einer Art besser verbreiten.“ Die 
verbliebenen Tiere verlagern außerdem ihre Lebensräume und nähern sich denen 
der Menschen an. Verantwortlich für den Verlust der Biodiversität ist vor allem 
die massive Zerstörung der Wälder.

--

Kathrin Hartmann, geboren 1972 in Ulm, studierte in Frankfurt/Main 
Kunstgeschichte, Philosophie und Skandinavistik. Nach einem Volontariat bei der 
»Frankfurter Rundschau« war sie dort Redakteurin für Nachrichten und Politik. 
Von 2006 bis 2009 arbeitete sie als Redakteurin bei „Neon“. 2009 erschien bei 
Blessing „Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und 
Lifestyle-Ökos vereinnahmt.“, 2012 erregte ihr Buch über die neue Armut - „Wir 
müssen leider draußen bleiben“ - großes Aufsehen. Kathrin Hartmann lebt und 
arbeitet in München.„Die grüne Lüge“ (2018) wurde sowohl als Film (zusammen mit 
Regisseur Werner Boote) wie auch als Buchveröffentlichung ein großer Erfolg. 
Kathrin Hartmann lebt und arbeitet in München. Sie schreibt regelmäßig für die 
„Süddeutsche Zeitung“, den „Freitag“ und die „Frankfurter Rundschau“. Zur 
Autorenseite:
https://www.randomhouse.de/Autor/Kathrin-Hartmann/p256269.rhd

--

Die Veranstaltung läuft über die Plattform von Zoom, die Einwahldaten werden am 
7. Januar auf der Veranstaltungsseite bekanntgegeben: 
https://osnabrueck-alternativ.de/save-the-date/

Zoom ist als Plattform nicht unumstritten, auch wenn der US-Konzern zuletzt auf 
Einwände von Datenschützern schnell reagiert hat. Informationen dazu sind hier: 
https://taz.de/Benutzung-von-Zoom-ist-umstritten/!5726527/

--
Klaus Schwietz
Jägerstraße 13
49084 Osnabrück
Mobil: +49 152-53806824
Mail: klaus.schwi...@gmx.de

__
Email über die Mailingliste "Gruppen-Nachrichten"
Infos & Austragen: https://listen.attac.de/mailman/listinfo/gruppen-nachrichten
Regeln zur Nutzung: https://www.attac.de/was-ist-attac/strukturen/kommunikation/
Diskussionsbeiträge zu Postings entsprechend der Voreinstellung bitte an die 
Liste "Attac-Diskussion" posten!

___
EKU-disk Mailingliste
JPBerlin - Politischer Provider
eku-d...@listen.attac.de
https://listen.attac.de/mailman/listinfo/eku-disk


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[Pressemeldungen] [LW] Autoopfer: Weniger Verkehrstote - aber die Opfer, die wir dem Auto bringen, werden immer größer

2020-12-19 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Lichtwolf/DER RABE RALF
http://www.grueneliga-berlin.de/publikationen/der-rabe-ralf/aktuelle-ausgabe/autoopfer
Dezember 2020/Januar 2021

Autoopfer

Weniger Verkehrstote in Deutschland - aber die Opfer, die wir dem Auto bringen, 
werden immer größer

--
Überdimensionale Autoskulptur der Schau "Deutschland - Land der Ideen" (2006). 
(Bild: Verena Schad/​Wikimedia Commons)
http://commons.wikimedia.org/?curid=10295779
--

Verkehrstote werden heute gemeinhin als unvermeidliches Übel akzeptiert. Der 
Rückgang der Zahlen ist ja auch beeindruckend. Kurz nach der Wiedervereinigung 
starben noch mehr als 10.000 Menschen jährlich auf deutschen Straßen, im 
Spitzenjahr 1970 waren es allein in West-Deutschland über 20.000. Dabei waren 
die Autos damals im Vergleich zu heute lächerlich untermotorisiert. Der VW 
Käfer ist in seiner langen Produktionszeit nie mit mehr als 54 PS versehen 
worden, bei Mercedes zog der 200er Diesel mit der gleichen oder geringfügig 
mehr Kraft Pferdehänger und Wohnwagen, und selbst die S-Klasse der 
Strich-8er-Reihe kam nicht auf 200 PS.

Vergleicht man die Entwicklungskurve mit den gesetzlichen Maßnahmen zur 
Eindämmung der Unfallstatistik, lässt sich allenfalls bei der Einführung der 
100-km/h-Grenze auf Landstraßen eine direkte Beziehung feststellen: 1972 ist 
der große Knick in der Grafik, seither sinken die Unfallzahlen fast 
kontinuierlich. Um diese Zeit herum wandelte sich der Zeitgeist.

Noch in den 1960ern war Autofahren aus heutiger Sicht geradezu 
lebensgefährlich: Selten kontrollierte die Polizei die Fahrtüchtigkeit nach 
Alkoholkonsum, im Westen waren ohnehin 1,5 Promille erlaubt. Es gab keine Gurte 
und keine Nackenstützen, das heißt man musste nicht einmal selbst gegen den 
Baum fahren, um sich zu töten, es reichte, dass einer einem kräftig hintendrauf 
fuhr. Kindersitze, Airbags? Waren nicht einmal angedacht. Noch beeindruckender 
ist der Rückgang der Todeszahlen, wenn man sich die gegenläufige 
Verkehrsentwicklung vergegenwärtigt. Seit Mitte der Sechziger hat sich der 
Fahrzeugbestand in Deutschland nicht weniger als verfünffacht. Der Gedanke 
liegt also nahe, dass viele Unfälle auch deshalb nicht mehr tödlich ausgehen, 
weil die Raser vor lauter Verkehrsaufkommen gar nicht mehr so schnell fahren 
können.

Nun soll es hier aber nur am Rande um Verkehrsopfer gehen. Das Thema sind 
allgemein die Opfer, die wir dem Auto bringen, und zwar auch im religiösen 
Sinne. Das Auto ist den Deutschen heilig, und das ist, wie sich zeigen wird, 
beileibe keine Redensart.

Klammer auf: "Heilig"?

Der Wortstamm 'heil' ist komplex. Das Adjektiv bedeutet bis heute "ganz, 
unversehrt" (siehe auch englisch "whole" und "holy"). Das Substantiv 'das Heil' 
ist laut Etymologischem Wörterbuch "unter Umständen etymologisch gar nicht 
verwandt" und vereint seit altnordischen Zeiten die Bedeutungen "Vorzeichen, 
Heil, Segen, Glück", mit "Zeichen" als Grundbedeutung. Das Adjektiv 'heilig' 
ist vom Substantiv, nicht vom Adjektiv 'heil' abgeleitet.

Vorrangig oder gar ausschließlich (christlich) religiös geprägte Begriffe haben 
im frühen 21. Jahrhundert nur noch einen abgeschwächten und nicht selten 
entstellenden semantischen Restgehalt. "Sünde" und "Versuchung" etwa werden 
nicht mehr zur Verurteilung, sondern als Werbung für sexuelle und nicht selten 
kulinarische Genüsse verwendet, die man ein wenig "bereuen" kann, für die man 
aber nicht mehr "büßen" muss - es sei denn in Form von Diät (vormals Fasten) 
oder lifestylegerechter Bewegung, um nach der Völlerei nicht in die "Hölle" der 
wiederum sexuellen Unattraktivität zu gelangen. Die Rechenschaft vor Gott oder 
dem Gewissen scheint hier weitgehend der vor dem Ansehen anderer, vor dem 
Zeitgeist, dem eitlen Schein gewichen, wie auch die einmal selbstverständliche 
Volksfrömmigkeit und die Vertrautheit mit christlicher Liturgie und 
Begrifflichkeit weitgehend verschwunden ist.

Ist vor dem Hintergrund der Erkaltung religiöser Regungen überhaupt noch etwas 
mit dem Prädikat "heilig" zu bezeichnen? Allerdings!

Rudolf Otto hat es in seinem damals vielgelesenen Buch "Das Heilige" von 1917 
emotional, das heißt über die subjektive Erfahrung zu definieren versucht: "Das 
Gefühl der Kreatur, die in ihrem eigenen Nichts versinkt und vergeht gegenüber 
dem, was über aller Kreatur ist." Der Mensch ist ergriffen, überwältigt, 
verwundert.

Das dem Anspruch nach ganz unreligiöse "Handwörterbuch des deutschen 
Aberglaubens" definierte 1931 in ausdrücklicher Abgrenzung zu Otto "heilig" 
objektiv über das Handeln der Menschen: Das Heilige und seine Kraft wird vom 
Gläubigen mit bestimmten 'Vorstellungen' umgeben, wodurch das Heilige mit 
bestimmten Eigenschaften ausgestattet wird. Die Erkenntnis des Heiligen löst im 
Gläubigen bestimmte 'Gefühle' aus, die von dem Glauben an jene Kraft bestimmt 
werden. Der Glaube an das Heilige und seine Kraft veranlasst die Menschen zu 
einem bestimmten Verhalten und zu 'Handlungen'.

Auch so verstanden rückt einiges vermeintlich 

[Pressemeldungen] FW: [pw] Über 40 Jahre politischer Widerstand auf Papier gebracht - neue politische Buchreihe "Gespräche über ..."

2020-12-17 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

 

From: Jörg Bergstedt  
Sent: Thursday, December 17, 2020 2:12 PM
To: Contraste 
Subject: Über 40 Jahre politischer Widerstand auf Papier gebracht - neue 
politische Buchreihe "Gespräche über ..."

 

Hallo und guten Tag,
hiermit möchte ich Euch eine neue Buchreihe ans Herz legen. Sie ist in der 
Projektwerkstatt in Saasen entstanden - und damit im Herz unabhängigen, 
kreative Polit-Aktivismus. Verlegt sind die vier Bände der Reihe im 
nicht-kommerziellen SeitenHieb-Verlag, einer überregionalen Kooperation 
unabhängiger Aktivist*innen.
Es sind diesmal sehr persönlich geprägte Bücher. Das sollten sie auch sein, 
wurde ich doch angesprochen, den in über vier Jahrzehnten politischen 
Engagements außerhalb etablierter Strukturen angesammelten Schatz an Wissen, 
Tipps und Kniffen in irgendeiner Weise festzuhalten. Herausgekommen ist diese 
Reihe von vier Bänden, die jeweils mehrere Interviews enthalten. Zudem haben 
neben den Interviewer*innen weitere Aktivist*innen das Werk begleitet und durch 
eigene Gedanken ergänzt.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr diese nutzen würdet. Das kann sehr vielfältig 
sein:

*   Vorstellung der Bücher(reihe) in Medien (Besprechung, Lesungen usw.)
*   Abdruck einzelner Interviews oder Auszüge (die Bücher sind allesamt 
CreativeCommons, d.h. die Texte dürfen gerne verwendet werden)
*   Möglich sind auch, angeregt durch die Themen in den Büchern, weitere 
Interviews oder andere Formen der Darstellung in Medien.

Hier eine kleine Beschreibung:

Über 40 Jahre politische Erfahrung in vier Bänden voller Interviews
Das Ziel war, die vielen Erfahrungen aus über vier Jahrzehnten intensiven, 
selbstorganisierten und oft sehr offensiven politischen Engagements 
festzuhalten. Scarlet Ginovaja und Andreas Strauß interviewten den Aktivisten 
Jörg Bergstedt, der im August 1978 den politischen Widerstand zu seinem 
Haupt-Lebensinhalt gemacht hat und seitdem nicht nur zu vielen politischen 
Themen teils sehr spektakuläre Aktionen durchgeführt, sondern auch unzählige 
kreative Aktionsideen, Organisierungsformen und politische Theorieansätze neu 
entwickelt hat. Viele davon sind heute weit verbreitet in politischen 
Zusammenhängen. Über 50 Buchveröffentlichungen, dazu etliche 
Zeitschriftenbeiträge und Filme (unter anderem als „Hirnstupser“ auf Youtube) 
zeugen von diesem Engagement und Wissen ebenso wie Berichte über Aktionen, 
politische Konzepte, Gerichtsverfahren oder so manchen Gefängnisaufenthalt. 
Augen- und Ohrenzeug*innen des erfolgreichen Gentechnikwiderstandes vor einigen 
Jahren baten den Aktivisten, seine Erfahrungen in irgendeiner Form festzuhalten 
für alle, die daraus für ihre Aktivitäten Anregungen und politische Grundlagen 
ziehen wollen. Als Format wurde schließlich die Aufzeichnung von Gesprächen 
gewählt, die im Laufe der vergangenen Jahre Stück für Stück entstanden. Jetzt 
sind sie zu vier Bänden zusammengefasst worden – eine Art Vermächtnis eines 
Widerstandes ohne Streben nach Karriere, billiges Mitläufer*innentum oder Geld.
Es sind vier Bände und ein Beileger erschienen. Alle Texte in ihnen sind 
Creative Commons, d.h. sie dürfen gerne auch an anderer Stelle veröffentlicht 
werden. Der Interviewte steht für Rückfragen, Beratung, Interviews usw. zu den 
Themen zur Verfügung (per Mail oder c/o Projektwerkstatt, 06401-903283).

Es sind vier Bände und ein Beileger erschienen. Alle Texte in ihnen sind 
Creative Commons, d.h. sie dürfen gerne auch an anderer Stelle veröffentlicht 
werden. Der Interviewte steht für Rückfragen, Beratung, Interviews, Vorträge, 
Seminare und Trainings zu den Themen zur Verfügung (c/o Projektwerkstatt, 
06401-903283, vortragsangebote.siehe.website 
 , per Rückmeldefomular 
 ). 

*   Gespräche über ...Direct Action
Die Kunst des Widerstandes ++ Sich selbst ermächtigen – mit kreativen 
Aktionskonzepten ++ Von einfach bis spektakulär: Kreide – Aktionsschwarzfahren 
– Militanz … ++ Gewalt, gewaltfrei – oder einfach wichtigere Fragen stellen? 
Andreas Strauß und Scarlet Ginovaja im Gespräch mit Jörg Bergstedt. 
Herausgegeben von Dana Klein. Redaktion: Ute Strauß. A5, 84 S. ++ Download als 
PDF  
 ++ Bestellseite 

 


*   Gespräche über ... Organisierung
Über Kultur und Gegenkultur: Gibt es ein richtiges Leben im falschen? ++ 
Graben- und Machtkämpfe in politischer Bewegung ++ Wie geht Organisierung ohne 
Apparate und Hierarchien? Andreas Strauß und Scarlet Ginovaja im Gespräch mit 
Jörg Bergstedt. Herausgegeben von Hanna Poddig. Redaktion: Ute Strauß. A5, 100 
S. ++ Download als PDF 

  ++ Bestellseite 

 

*   Gespräche über ... 

[Pressemeldungen] [LVZ, RR] Artensterben, Klimawandel und Corona hängen zusammen, sagt führender Biologe und Buchautor -- Rezension

2020-12-09 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Leipziger Volkszeitung
https://www.pressreader.com/germany/leipziger-volkszeitung/20201126/28190018
5765086

15:56 25.11.2020

„Die Triple-Krise“

Josef Settele: Artensterben, Klimawandel und Corona hängen zusammen

Es sind die großen Krisen der Gegenwart: Artensterben, Klimawandel,
Corona-Pandemie. Josef Settele, der in Leipzig und Halle forscht, erklärt
jetzt in einem beeindruckenden Buch, wie alles mit allem zusammenhängt - und
was die gemeinsame Ursache ist

Von Mathias Wöbking

Gerät der Klimaschutz aus dem Blick, wenn sich alle Anstrengungen auf Corona
richten? Oder verschafft die Pandemie der Natur eine dringend benötigte
Atempause? Die Bilder des ersten Lockdowns im Frühjahr sind noch im
Gedächtnis: kein Smog über Peking, Rehe in den Straßen von Paris, im
Bosporus schwimmen Delfine. Hilft das fiese Virus vielleicht sogar, den
Artenschwund zu bremsen?

Artensterben, Klimawandel und die Corona-Pandemie haben etwas gemeinsam. Und
zwar nicht nur, dass es oft dieselben Zeitgenossen sind, die alle drei
Phänomene leugnen. Nein, in einem beeindruckenden neuen Buch sammelt Josef
Settele [1] etliche Belege für seine These: „Der Mensch ist der Verursacher
der Triple-Krise. In seiner Verantwortung liegt es, sie zu verhindern.“

Der 59-jährige Agrarbiologe, der am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
das Leipziger Department Naturschutzforschung leitet und als Professor an
der Uni Halle-Wittenberg lehrt, war bis 2019 federführend im
Weltbiodiversitätsrat. Er berät die Bundesregierung in Umweltfragen. Seine
Veröffentlichungen gehören nach einem unabhängigen Ranking zu den
meistzitierten. Abgesehen von der Co-Autorschaft an einem
Schmetterlingsführer ist „Die Triple-Krise“ [2] Setteles erstes Buch für ein
breites Publikum. Allerdings habe er keinen Stein der Weisen gefunden,
„nicht mal ein Kieselsteinchen“, schreibt er.

Settele warnt einerseits vor Alarmismus. „An die Apokalypse glaube ich
nicht.“ Er behält sich weiterhin Grillabende, Autofahrten und Flugreisen
vor. Andererseits beginnt er mit einer Horrorvision, einer Zeitreise in ein
Jahr 2040, in dem Insekten ausgestorben sind: Fleisch ist billig, seit es im
Labor gezüchtet wird, aber Obst und Kaffee sind unerschwinglich. Menschen
bestäuben die Pflanzen manuell, für Miniroboter ist die Aufgabe zu
anspruchsvoll. Wälder stinken und sind Sperrgebiet - zu gefährlich wegen
herabfallender Äste und der Keime aus Kadavern, die nur sehr langsam
verwesen. Selbst Vögel leben nur noch in den Städten. Covid-38,
hervorgerufen durch eine Virusmutation, die von Nilflughunden übergesprungen
ist, fordert etliche Millionen Menschenleben.

„Ziemlich unwissenschaftlich“, gibt Settele zu und beschwichtigt: „So
schlimm wird es nicht kommen.“ Denn anders als in dem Szenario sind Insekten
seit Jahrmillionen extrem anpassungsfähige Überlebenskünstler. Mit den
Fakten der folgenden rund 300 Seiten trägt er allerdings nicht zur weiteren
Beruhigung bei. Im Gegenteil. Mehrere Teufelskreise rotieren, vom Menschen
in Schwingung gebracht, immer schneller. Allen voran eine unheilvolle
Allianz von Klimawandel und Artenschwund.

Ob durch fossile Energieträger, Waldbrände, entwässerte Moore, schmelzenden
Permafrost, pupsende Kühe: Die globale Durchschnittstemperatur hat sich
bereits um 1,1 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit erhöht. Zwei
Dürrejahre hintereinander wie 2018 und 2019 gab es seit 1766 nicht (davor
fehlen die Daten). Die Erwärmung schadet auch den Insekten. Lebensräume
verändern sich. Die Tierchen tragen ihrerseits zum Wandel bei: Ihr
Lebenszyklus passt nicht mehr unbedingt zu dem der Pflanzen. Weniger
Bestäubung führt zu weniger Vegetation; weniger CO2 wird gebunden. Die Erde
erwärmt sich weiter.

Wenn Insekten verschwinden, kollabieren ganze Ökosysteme. Von den
geschätzten acht Millionen Tier- und Pflanzenarten der Erde sind rund eine
Million vom Aussterben bedroht. Aber nicht alle Insektenarten sind Leidtrage
des Klimawandels. Vor allem manche Generalisten profitieren, meist eher
Schädlinge als Nützlinge, bedauert Settele. Wie reagiert der Mensch? Er
greift zur Chemiekeule - und tötet alles, was auf Äckern und drumherum
kreucht und fleucht. Die intensive Landwirtschaft mit ihren Monokulturen
bedroht die Artenvielfalt aktuell noch stärker als der Klimawandel. Ein Feld
aus Raps oder Mais, angebaut, um Bioenergie zu ernten, sei für die meisten
Insekten „so wertvoll wie ein geteerter Parkplatz“, zitiert Settele einen
Forscherkollegen.

Mit der Landnahme für Ackerbau oder neue Stadtviertel kommt die dritte Krise
ins Spiel: Wenn Pufferzonen zwischen Mensch und Tier schwinden, steigt das
Risiko, dass neuartige Erreger überspringen. Vor einer Rückkehr der
Pandemien hatten Forscher schon vor Corona gewarnt. Eine Studie, an der
Virologie-Star Christian Drosten beteiligt war, kam nur wenig zu früh, um
Schlagzeilen zu machen. Im Dezember 2019 berichtete das Deutsche Zentrum für
Infektionsforschung, dass es in Proben aus 1243 Insektenarten mehr als 20
neue Virusgattungen gefunden 

[Pressemeldungen] [Merkur] IPBES-Biologe: Klimawandel, Artensterben und Pandemien treiben sich gegenseitig an

2020-12-01 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Merkur
https://www.merkur.de/-90114700.html

01.12.2020

Biologe warnt eindringlich: Coronavirus nur der Anfang - es kann noch viel 
schlimmer kommen

von Kai Hartwig

MÜNCHEN - Seit Monaten gibt es weltweit kaum ein anderes Thema als die 
Corona-Pandemie. Weil die Corona-Zahlen aktuell in vielen Ländern Höchstwerte 
erreichen, ist ein Ende kaum abzusehen. Der Unmut über das unaufhörliche 
Befassen mit dem Coronavirus wächst bei vielen Menschen. 

Professor Josef Settele ist Biologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in 
Halle [1]. Er glaubt: In Zukunft kann es noch viel schlimmer kommen. 

„Die nächste Pandemie wird kommen. Und wenn wir Pech haben, wird sie noch 
gravierender und tödlicher als die Covid-19-Welle sein“, schreibt er bei 
focus.de [2]. 

Jammern wir also gerade auf hohem Niveau? Glaubt man Settele, ist dies der 
Fall. Der Wissenschaftler befürchtet, der Mensch habe der Natur zu viel 
zugemutet. Die Folge sei eine „Triple-Krise“ [3].

„Es handelt sich um ein fatales Zusammenspiel aus Klimawandel, Artensterben und 
Zoonosen, also Infektionskrankheiten, die von Tier zu Mensch - und umgekehrt - 
übertragen werden und Pandemien auslösen können“, erklärt Settele seine These. 
Diese Zoonosen seien der Ursprung von „oft tödlichen Krankheiten“. Dazu zählt 
Covid-19 ebenso wie beispielsweise Malaria, Aids oder Ebola.

Derzeit bremst der Corona-Lockdown den Lebensalltag vieler Menschen ein. Die 
Natur profitiert davon sehr, wie Forscher jüngst herausfanden.

Nach den Erkenntnissen des Biologen Settele haben Klimawandel, Artensterben und 
Zoonosen untereinander eine verheerende Wechselwirkung. Und menschlich 
verursachte Schäden an Tier und Umwelt tun ihr Übriges. „Je mehr der Mensch in 
bis dahin unberührte Natur vordringt und sie ausschlachtet, desto mehr 
Virenkrankheiten springen auf ihn über“, schildert Settele.

Verlieren Tiere ihren Lebensraum, siedeln sie um. Häufig flüchten sie in 
kleinere Territorien und leben dort dichter gedrängt als zuvor. Dies erhöht die 
Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern. Damit muss auch der Mensch mit 
einer Infektion rechnen. Die Anpassungsfähigkeit der Viren lässt die 
Infektionsgefahr von Tier auf Mensch ansteigen.

Ein Grund hierfür sind wärmere Temperaturen. „Der Klimawandel ermöglicht es, 
dass sich Mücken-, Hornissen- und Zeckenarten in Regionen fest ansiedeln, in 
denen sie bislang den Winter nicht überlebt hätten“, sagt Settele. „Auch so 
werden Krankheiten eingeschleppt.“

Der Forscher appelliert eindringlich an die Weltbevölkerung, ihren Umgang mit 
der Natur zu überdenken. Andernfalls drohten den Menschen auch weitere 
Pandemien. „So wie bisher können wir nicht weitermachen“, glaubt Settele. „Wir 
Menschen graben uns eine Grube, in die wir selbst hineinzufallen drohen.“ (kh)

[1] https://www.ufz.de/?de=38572
[2] https://www.focus.de/_id_12696967.html
[3] https://www.edelbooks.com/books/978-3-8419-0653-3-2/

--

„Die Wahrscheinlichkeit von Pandemien steigt mit der zunehmenden Vernichtung 
von Ökosystemen“ - Interview mit den Umweltforschern Josef Settele und Joachim 
Spangenberg zum Zusammenhang von Coronakrise und Umweltzerstörung, 
Riffreporter, 23.3.2020
https://www.riffreporter.de/flugbegleiter-koralle/pandemie-interview-settele-spangenberg/


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[Pressemeldungen] FW: [Transform-statt-wachs] Bundestags-Petition: bundesweiter Bürgerrat zur Klimapolitik (bis 17.12.)

2020-11-21 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

-Original Message-

From: U. Klein 

Sent: Friday, November 20, 2020 8:06 PM

To: Attac Liste Wachstum Diskussion 


Subject: [Transform-statt-wachs] BT-Petition: bundesweiter Bürgerrat zur 
Klimapolitik

 

Liebe Alle,

 

die meisten dürften es kennen: Wenn mehr als 50.000 unterschreiben, muss sich 
der Bundestags-Ausschuss damit befassen.

 

Es ist sicher nicht 'das tolle Instrument', aber eine Möglichkeit unter vielen, 
Diskussionen voranzubringen.

 

Hier geht's zur e-Petition "Einberufung eines bundesweiten Bürgerrats zur 
Klimapolitik":

 

https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2020/_09/_16/Petition_116046.nc.$$$.a.u.html

 

Grüße...Urs

 

--

 

Klimaschutz

 

Einberufung eines bundesweiten Bürgerrats zur Klimapolitik vom 16.09.2020

 

Text der Petition

 

Der Bundestag möge beschließen, einen bundesweiten Bürger*innenrat zur 
Klimapolitik einzuberufen. Dieser soll repräsentativ und unabhängig sein und 
über folgende Frage beraten: Welche Maßnahmen soll Deutschland bis 2035 unter 
Berücksichtigung der sozialen Gerechtigkeit ergreifen, um seinen Beitrag zur 
Einhaltung der Pariser Klimaziele zu leisten? Der Bundestag möge sich 
verpflichten, die Vorschläge des Bürger*innenrats in seiner Gesetzgebung zu 
berücksichtigen.

 

Begründung

 

Ein Bürger*innenrat bringt Menschen mit ganz verschiedenen Lebenserfahrungen 
und Sichtweisen zusammen, gibt ihnen die Möglichkeit sich umfassend zu 
informieren und gemeinsam Lösungsvorschläge für die Politik zu erarbeiten. 
Bürger*innenräte können unsere Demokratie stärken und zugleich eine 
faktenbasierte und faire Klimapolitik auf den Weg bringen, die von der Breite 
der Bevölkerung mitgetragen wird.

 

Wie funktioniert ein Bürger*innenrat?

 

Eine Gruppe von ca. 100-150 zufällig ausgewählten Menschen, die die Vielfalt 
unserer Gesellschaft widerspiegeln, trifft sich über mehrere Wochenenden, um zu 
einem bestimmten Thema Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Sie werden von 
anerkannten und unabhängigen Expert*innen beraten und diskutieren mit Hilfe von 
Moderator*innen gemeinsam die Vor- und Nachteile verschiedener Lösungsansätze. 
Ein Bürger*innenrat arbeitet transparent und unabhängig.

 

Warum ein Bürger*innenrat zur Klimapolitik?

 

Über Jahre ist es der Bundesregierung nicht gelungen, der Umwelt- und 
Klimakrise angemessen zu begegnen. Das 2019 verabschiedete Klimapaket ist ein 
erster Schritt in die richtige Richtung, dennoch führt es nicht zu den großen 
gesellschaftlichen Veränderungen, die aus Sicht der Wissenschaft notwendig 
sind, um die verbindlichen Pariser Klimaziele zu erreichen und die Erderwärmung 
auf 1,5°C zu begrenzen. Hier kommt der Bürger*innenrat ins Spiel: Er kann 
helfen, eine sozial gerechte Antwort auf die Klimakrise zu finden, die den 
wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung trägt und gleichzeitig die 
Bürger*innen aktiv an der Lösungsfindung beteiligt.

 

Beim Klimaschutz treffen brennende ökologische Fragen auf wirtschaftliche 
Interessen und soziale Konflikte. Für viele Menschen sind gesellschaftliche 
Veränderungen mit Bedenken verbunden, z. B. in Bezug auf ihren Arbeitsplatz 
oder ihren Lebensstil. Politiker*innen gehen daher ein Risiko ein, wenn sie 
sich für eine ambitionierte Klimapolitik einsetzen: Während sich die negativen 
Auswirkungen der globalen Erwärmung erst in den kommenden Jahrzehnten gänzlich 
zeigen werden, steht die nächste Wahl in wenigen Jahren an. 
Volksvertreter*innen, die jetzt ambitionierte Maßnahmen im Interesse junger und 
zukünftiger Generationen umsetzen möchten, ziehen leicht den Unmut vieler 
Wähler*innen auf sich. Ein Bürger*innenrat kann der Politik ein Mandat für 
zukunftsweisende Maßnahmen geben.

 

Ein Bürger*innenrat als Chance

 

Neben der globalen Erderwärmung sorgen in Deutschland wachsende soziale 
Ungleichheit sowie sinkendes Vertrauen in die demokratischen Institutionen für 
Besorgnis. Klimapolitik kann und sollte daher Anlass sein zu überlegen, was uns 
als Gesellschaft wichtig ist und welche Visionen wir für unsere gemeinsame 
Zukunft haben. Lassen Sie uns die Klimakrise als Chance nutzen, um eine andere, 
eine gerechtere Zukunft zu gestalten. Mit einem Bürger*innenrat zur 
Klimapolitik. Und politischen Entscheidungsträger*innen, die sich verpflichten, 
die Handlungsempfehlungen der Bürger*innen ernst zu nehmen.

 

--

 

Dies ist eine offene Diskussionsliste zu den Themen Wachstumskritik und 
Postwachstumsgesellschaft.

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Unverlangte und 

[Pressemeldungen] [AbL] Agrarforscher: Klimaoptimierte Landwirtschaft nicht umweltgerecht

2020-11-12 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Unabhängige Bauernstimme
https://www.bauernstimme.de/news/details/?tx_ttnews[tt_news]=3569=0c9b
8dbea393c1e3e87917ae7e036d78 

03.11.2020

Weidende Kühe sind kein Problem

Von Onno Poppinga*

So einhellig wie die wissenschaftliche Auffassung, dass die Klimaerwärmung
Mitte des 19. Jahrhunderts begann, so einhellig ist auch die Annahme, dass
dieser Vorgang aufs engste mit dem Prozess der Industrialisierung verknüpft
ist. Die historischen Quellen der Klimaveränderungen sind dabei vor allem
die Nutzung der fossilen Energiequellen (Steinkohle, Braunkohle, Öl, Gas)
und die starke Zunahme bei der Verwendung von Mineralien (z. B. verschiedene
Erze und auch andere bergbaulich gewonnene Stoffe). Viele einflussreiche
zeitgenössische Ökonomen - von Albrecht Daniel Thaer bis zu Karl Marx -
gingen davon aus, dass wie selbstverständlich nicht nur das Gewerbe, sondern
auch die Landwirtschaft sich durch die Industrialisierung zu einer
kapitalistischen Agrarindustrie entwickeln würde, die mit industriellen
Prozessen und in großen Strukturen wirtschaften würde. Das war aber
mitnichten der Fall. Stattdessen entwickelte sich eine Struktur, die ein
Agrarsoziologe ein Jahrhundert später als "die jahrzehntelange Symbiose von
kapitalistischer Industrie und bäuerlich-handwerklicher Gesellschaft"
bezeichnete.

Acker, Grünland, Nutztiere

Wenn die Industrialisierung die Quelle der Klimaveränderungen ist, dann war
die Landwirtschaft bis zu Beginn der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts daran
nicht beteiligt. Bis zu diesem Zeitraum waren die bodengebundene
Tierhaltung, die Futtergewinnung und die Düngung nicht mit einem relevanten
Zuwachs der Abgabe von Methan in die Atmosphäre verbunden. Die
Ertragszuwächse, die es erfreulicherweise gab, waren das Ergebnis
optimierter biologischer Prozesse und nicht des Zukaufs fossiler Energie. Im
Hinblick auf die Frage nach dem Anteil der Landwirtschaft an der
Klimaveränderung kann man die mit der damaligen Tierhaltung verbundenen
Mengen an Methan deshalb als "Grundlinie", als "Nullpunkt" ansehen. Es ist
davon auszugehen, dass diese Mengen immer entstehen werden, solange
Ackerland, Grünland und Nutztiere die Grundlage der menschlichen Ernährung
bilden.

Der Flächenanteil der Futter- wie auch der Körnerleguminosen ging ab den
1950er Jahren schnell zurück. Das Zusammenwirken von intensivierter
mineralischer Düngung und neu entwickelten Pestiziden ermöglichte auch ohne
Leguminosenanbau hohe und sichere Erträge auf den Äckern (im Gebiet der
ehemaligen DDR wurde dieser Vorgang erst in den 90er Jahren abgeschlossen).
In der Folge kam es, wenn auch erst nach mehreren Jahren, zu einer
Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit (weniger Humus; Verringerung des
Porenvolumens). Dadurch konnte es in den Ackerböden häufiger zu
reduzierenden Bedingungen und damit zur Freisetzung von Stickoxiden kommen.
Durch die zunehmend schwerer werdende Landtechnik wurde das Problem noch
verstärkt.

Die Nutzung der Moore zur Energiegewinnung wurde genauso beendet wie das
tiefe Umpflügen. In den 60er Jahren wurden durch die Agrarkulturverwaltungen
der Bundesländer allerdings intensive Meliorationsmaßnahmen veranlasst, die
die Vorfluter stark vertieften. Ziel dieser Maßnahme war, durch Absenken des
Grundwasserspiegels die Voraussetzungen für eine motorisierte
Bodenbearbeitung zu verbessern und den Umbruch von Grünland zu erleichtern.
Das führte zur Entwässerung von Mooren und von anmoorigen Böden mit der
Folge einer starken Freisetzung von Methan. Im Gegensatz zur (extensiven)
Nutzung anmooriger Flächen als Grünland führt die Ackernutzung zu Humus- und
Methanverlusten über einen langen Zeitraum und in sehr großem Umfang.

Grünland zu Acker

Die sichere Möglichkeit, Ackerbau auf hohem Ertragsniveau ohne Anbau von
Leguminosen durchzuführen, ermöglichte die Abschaffung der Viehhaltung und
die Bildung von "reinen" Ackerbaubetrieben. Durch die Motorisierung und die
Abschaffung der Zugtiere wurde auch das bisher für sie erforderliche
Grünland für andere Nutzung frei. Folge war ein wirklich massiver Umbruch
von Grünland. Gab es auf dem Gebiet der Bundesrepublik (bis 1990 BRD und
DDR) 1950 ca. 7 Millionen Hektar Grünland, waren es 2015 nur noch 4,7
Millionen Hektar. Eine sehr wichtige zusätzliche Beschleunigung des Umbruchs
erfolgte durch die EU-Agrarpolitik, die von 1993 bis 2005 den Anbau von
Silomais mit hohen Beträgen förderte, die Nutzung von Grünland dagegen
nicht.

Grünlandumbruch ist immer gleichbedeutend mit einem starken Verlust an Humus
(Größenordnung 100 Tonnen organische Substanz je Hektar). Damit einher gehen
starke Nitratauswaschungen und Methanfreisetzungen und das über einen
Zeitraum von vielen Jahren. In die gleiche Richtung - wenn auch wohl nicht
ganz so verheerend - wirkte sich der von der Beratung empfohlene regelmäßige
Grünlandumbruch mit folgender Neuansaat aus. Aus standortabhängigen, in
ihrer Artenzusammensetzung sehr vielseitigen und ertragssicheren
Grünlandflächen wurde so ein einförmiges Vielschnittgrünland mit 

[Pressemeldungen] FW: [BfdW/FDCL] Mit "Natural Climate Solutions" die biologische Vielfalt und das Klima retten? -- Online-Konferenz, Mi 18.11., 11-12:30

2020-11-09 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: Jan Dunkhorst  
Sent: Monday, November 9, 2020 2:37 PM
To: eike.zaums...@brot-fuer-die-welt.de
Subject: Mit „Natural Climate Solutions“ die biologische Vielfalt und das
Klima retten? | Online Konferenz Mi, 18.11.2020 / 11:00 - 12:30

*** Mehrfachsendungen bitten wir zu entschuldigen! *** 
*** Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Ankündigung an weitere
Interessierte weiterleiten ***

Online-Konferenz Mi, 18.11.2020 / 11:00 - 12:30 

Mit „Natural Climate Solutions“ die biologische Vielfalt und das Klima
retten?

Jetzt anmelden:
https://calendar.boell.de/de/civi_register/142081

Landnutzung wird immer mehr zum Hoffnungsträger der internationalen
Klimapolitik. Die Erwartungen sind enorm: Bis zu 37 % der notwendigen
Emissionseinsparungen, um die 2°-Marke nicht zu überschreiten, könnten
Schätzungen zufolge aus so genannten „Natural Climate Solutions“, wie
verringerter Entwaldung, Aufforstung oder Landwirtschaft, kommen.

Zwar hat schon der Konflikt um Teller oder Tank als Folge der
Biospritproduktion die Zielkonflikte landbasierter Klimaschutzmaßnahmen
deutlich gemacht. Inzwischen kommen aber neue Dimensionen hinzu, die Land in
noch stärkeren Maße in den Fokus der globalen Klimapolitik rücken.
„Klimaneutralität“ ist zum neuen Ziel im Kampf gegen die Erderwärmung
geworden. Staaten, Städte oder Unternehmen wollen dabei nur noch so viel CO2
emittieren, wie der Atmosphäre an anderer Stelle in gleicher Menge wieder
entzogen werden kann. Naturbasierte Lösungen sind damit unmittelbar mit der
Perspektive globaler Kompensationsmechanismen verknüpft und Klimapolitik
gerät immer stärker in den Fokus bestehender Konflikte um Land und seine
Nutzung. Ernährungssicherheit, Erhaltung von Ökosystemen und Biodiversität -
all dies muss auf demselben Land erreicht werden, das nun auch verstärkt der
Erreichung von Klimazielen dienen soll.

Welchen Beitrag können natürliche Klimasenken tatsächlich leisten? Wie lässt
sich der Schutz von biologischer Vielfalt, von Ernährungssicherheit und der
Land- und Menschenrechte lokaler Bevölkerungsgruppen in Einklang bringen?
Welche Weichen müssen dafür auf den UN-Klimaverhandlungen und dem
UN-Biodiversitätsgipfel im nächsten Jahr gestellt werden.?

Gäste:
* Kate Dooley (Umweltwissenschaftlerin, Universität Melbourne)
* Coraina de la Plaza (Global Forest Coalition)
* Karsten Sach (Leiter der Unterabteilung „Internationale Zusammenarbeit“,
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), angefragt
* Gilles Dufrasne (Carbon Market Watch)
* Moderation: Christiane Grefe (Autorin des Buches „Global Gardening:
Bioökonomie - Neuer Raubbau oder Wirtschaftsform der Zukunft?“ und
ZEIT-Redakteurin)

Sprache: Simultanübersetzung Deutsch, Englisch
Gebühr: kostenfrei

Kontakt:
Eike Zaumseil, Brot für die Welt,
E: eike.zaums...@brot-fuer-die-welt.de
T: +49 (0)30 6934029

Mehr Infos hier!
https://www.fdcl.org/event/mit-natural-climate-solutions 

FDCL-Publikationshinweise:
Zauberwort negative Emissionen - Land und Wald: Biomasse für eine
klimaneutrale Welt
https://www.fdcl.org/publication/2018-12-31 
REDD Early Movers - Ergebnisbasierte Zahlungen ohne klimarelevante
Ergebnisse?
https://www.fdcl.org/publication/2018-01-01 
Green Grabbing und Bioökonomie in Lateinamerika - Land, Wald und Wasser im
Visier von Klimaschutz und Profit
https://www.fdcl.org/publication/2015-12-03

-- 
Jan Dunkhorst
Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
Centro de Investigación y Documentación Chile-América Latina
Centro de Pesquisa e Documentação Chile-América Latina
Center for Research and Documentation Chile-Latin America

FDCL e.V.
Gneisenaustr.2a 
D-10961 Berlin 
phone: +49 (0)30 6934029 
e-mail: jan.dunkho...@fdcl.org
skype: jan-dd1
internet: www.fdcl.org

1. Vorsitzende: Petra Schlagenhauf 
Vereinsregister-Nr.: 5010 Nz AmtsG Charlottenburg


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[Pressemeldungen] [taz] Unfälle als natürliche Todesursache: Die automobile Dressur der Köpfe -- Essay

2020-10-27 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
die tageszeitung
https://taz.de/Wie-dem-Autowahn-entkommen/!5718582/

* 19. 10. 2020

Wie dem Autowahn entkommen?

Unfälle als natürliche Todesursache

Noch schwerfälliger als unsere Körper hat die jahrzehntelange automobile 
Dressur unsere Köpfe gemacht. Verkehrswende ist Denkwende

ESSAY VON ALBRECHT SELGE

Die Hauptfigur meines ersten Romans wird, nachdem sie zweihundert Seiten lang 
durch die Stadt flaniert oder eher gestreunt ist, von einem Auto überfahren. 
Irgendwie muss man aus der Sache ja rauskommen, dachte ich mir damals, und da 
schien das einfach ein naheliegender Abbruch für einen außer Kontrolle 
geratenen Extremspaziergang: der Unfall als natürliche Todesursache [1] des 
Fußgängers in der Großstadt des frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts.

Tja. Was einem so 'natürlich' erscheint. Neulich sprach ich eine Autofahrerin 
an, die ihr Fahrzeug auf einem dieser berüchtigten Fahrrad-"Schutzstreifen" 
geparkt hatte, um sich in die Lektüre ihres Smartphones zu vertiefen.

Ich war freundlich, denn meine Frau hat mich mit Recht dazu ermahnt, nicht 
immerzu auszurasten, und man freut sich hierzustadt ja sowieso, wenn Autofahrer 
ihre Handys immerhin nicht beim Abbiegen benutzen. Wie sie es fände, fragte ich 
also in aller Höflichkeit, wenn ihr Kind auf diesem Radstreifen führe und da 
ein Auto drauf parkte? Sodass ihr Kind gezwungen wäre, nach links auf jene Spur 
auszuweichen, auf der Autos gerne mal mit sechzig, siebzig Sachen heranbrettern?

Erschrocken schaute sie mich an. Und antwortete: Niemals wäre sie so 
verantwortungslos, ihr Kind in der Stadt radfahren zu lassen.

Es ist dasselbe Denkmuster, nach dem Eltern aus durchaus realem und ja sogar 
schönem Schutzinstinkt ihre Kinder im Auto bis vors Schultor karren: Elterntaxi 
statt Fahrrad oder Füße, weil Füße oder Fahrrad fürs Kind zu gefährlich wären - 
wegen der vielen Autos. Man muss gar nicht darüber spotten.

Jahrzehnte in der autogerechten Stadt

Wahrscheinlich ist zumindest einigen dieser Chauffiereltern das bizarre Paradox 
bewusst. Trotzdem scheint dieses Handeln alternativlos - 'natürlich'. Was 
willste machen? Die Stadt ist, wie sie ist.

Einige Jahrzehnte 'autogerechte Stadt' [2] haben eben nicht nur unsere 
Bewegungs-, sondern auch unsere Denk- und Fantasieapparate verrenkt. So wird 
dann auch das Überfahrenwerden zur natürlichen Todesursache.

Diese ganze gegenwärtige Stadt, die aufs Auto zugeschnitten ist und unser 
Denken und Fantasieren aufs Auto zuschneidet, scheint mir eine Art Hyper-Mythos 
des Alltags, wie Roland Barthes [3] ihn in seinen "Mythologies" von 1957 
definierte: Etwas zu einem konkreten historischen Zeitpunkt und aus konkreten 
Gründen Menschgemachtes wird zu einer Art unhintergehbarem Naturzustand 
umdefiniert und überhöht.

Reichsgaragenordnung von 1939

Wir haben diesen Mythos in Stein gehauen und in Beton gegossen, die Metropole 
als mythische Mega-Statue. Kommt man dann ins kontroverse Gespräch über 
mögliche Alternativen, landet man am Ende leicht bei der denkbar mickrigsten 
Schrumpfform des mythischen Denkens - etwa: 'Ja, wo soll man denn sonst parken?'

Und stöbert man nach den historischen Wurzeln des Autostadt-Denkens, stößt man 
am Ende zum Beispiel auf die 'Reichsgaragenordnung' von 1939, die Wohnen und 
Parken aneinanderschmiedete. "Die Förderung der Motorisierung ist das vom 
Führer und Reichskanzler gewiesene Ziel", heißt es darin. Der Führer befahl, 
wir folgen bis heute. Mag die SPD auch untergehen, die deutsche 
Nationalsozialdemokratie lebt. Und sei es noch darin, dass wir uns wie 
motorisierte Werwölfe als letztes Volk der Erde einem Tempolimit auf unseren 
Autobahnen widersetzen.

Manchmal ist es befreiend, die Welt einen Moment lang durch die Augen eines 
Kindes zu betrachten. Vor ein paar Jahren stand ich mit meinem ältesten Sohn 
auf einer jener 'Mittelinseln', die die weise Vorsehung der Natur inmitten der 
fließenden Verkehrsströme hat auftauchen lassen, um die Chancen von Fußgängern 
zu erhöhen, heil rüberzukommen. Zweihundert Meter von Schloss Bellevue ist 
diese Insel gelegen, und wir hatten eine Weile Gelegenheit, die schöne Aussicht 
des vorüberströmenden motorisierten Verkehrs zu genießen.

Leichtigkeit und Flüssigkeit

Und mein Sohn (durchaus aller Vorsichtsregeln gewahr, die wir schon den 
kleinsten Kindern einbläuen, so wie unsere Urgroßmütter einst ihre Kleinen 
warnten, sich vor dem Säbelzahntiger zu hüten, wenn sie die Höhle verlassen), 
mein Sohn also sinnierte: Warum müssen eigentlich immer die Fußgänger warten, 
bis die Autos vorbei sind, und nicht umgekehrt?

Ein Mensch, der sich in gewisser Weise (obwohl Universitätsprofessor und 
Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste) den 
kindlichen Blick auf unsere Städte bewahrt hast, ist der Österreicher Hermann 
Knoflacher, ein Mann wie aus einer Zeit, in der das fantastische Denken noch 
geholfen hat, und vielleicht irgendwie der Roland Barthes des Verkehrsdenkens.

Barthes war fünfundzwanzig und die 

[Pressemeldungen] FW: [Abb] Blockade der BER-Eröffnung geplant -- Klimaaktivistinnen fordern Reduktion des Flugverkehrs

2020-10-17 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

On Friday, October 16, 2020 11:06 AM, Am Boden bleiben 
 wrote:

Blockade der BER-Eröffnung geplant ++ Klimaaktivistinnen fordern Reduktion des 
Flugverkehrs

Berlin, 16.10.2020 - Die Klimagerechtigkeitsgruppe „Am Boden bleiben“ plant, in 
einer Aktion zivilen Ungehorsams die Eröffnung des BER am 31. Oktober zu 
blockieren. In Zeiten der sich beschleunigenden Klimakrise sei kein Platz für 
neue Flughäfen, so „Am Boden bleiben“. Die Initiative fordert eine drastische 
Reduktion der Luftfahrt, die Einstellung von Inlandsflügen, ein Ende der 
Subventionen für die Flugindustrie sowie den Ausbau von klimagerechten 
Alternativen. Parallel zur Blockade-Aktion sind vielfältige Proteste geplant, 
unter anderem eine Demonstration von BUND-Jugend, Fridays for Future und 
anderen.

„Die lange Bauzeit des BER und die immensen Kosten von über sechs Milliarden 
sind peinlich - aber der eigentliche Skandal ist, dass der Flughafen trotz 
Klimakrise eröffnet wird! Wenn wir die 1,5-Grad-Grenze einhalten wollen, darf 
der Flugverkehr nicht weiter wachsen - er muss sinken! Mit zivilem Ungehorsam 
werden wir diesen Wahnsinn blockieren“, sagt Lena Tucnak, Sprecherin von „Am 
Boden bleiben“.

„Am Boden Bleiben“ geht es in der Aktion nicht darum, einzelne Flugpassagiere 
zu blockieren, sondern die ungerechte Bevorteilung der Flugindustrie zu 
kritisieren. Neben den Milliarden, die in den Bau des BER sowie die kürzliche 
Rettung der Lufthansa geflossen sind, wird die Flugindustrie zusätzlich 
indirekt mit 13 Milliarden Euro pro Jahr durch fehlende Kerosin- und 
Mehrwertsteuern subventioniert.

„Während sich die Klimakrise überschlägt, werden hier Milliarden von 
Steuergeldern in die klimaschädlichste Form des Reisens gesteckt. Wir müssen 
jetzt mit der Mobilitätswende anfangen, das bedeutet: Züge statt Flüge und und 
gute Arbeitsplätze in zukunftsfähigen Bereichen“, so Melek Berger, ebenso 
Sprecherin der Initiative.

Um den Schutz aller Beteiligten angesichts der Covid-19-Pandemie 
sicherzustellen, hat „Am Boden Bleiben“ ein Hygienekonzept erarbeitet. Dieses 
umfasst unter anderem Abstandsregeln, Mundschutz und ein sicheres 
Rückverfolgungssystem.

Im November 2019 hatte „Am Boden bleiben“ den Flughafen Tegel blockiert. Bei 
seinen Protesten dienen Pinguine als Symbol des Widerstands gegen den 
wachsenden Flugverkehr, denn „die coolsten Vögel bleiben am Boden“. Im letzten 
Jahr hatte „Am Boden bleiben“, auch „Penguins for Future“ genannt, ein 
satirisches Bekennerschreiben und -video veröffentlicht und sich für jahrelange 
Sabotagen zur Verhinderung der BER-Eröffnung verantwortlich bezeichnet. „Am 
Boden bleiben“ ist Mitglied des internationalen Netzwerks „Stay Grounded“.

Wir laden Journalistinnen herzlich zur Berichterstattung ein. Für Rückfragen 
stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Kontakte:
Lena Tucnak: +49 176 7340 6753, pre...@amobdenbleiben.de
Melek Berger: +49 152 1232 7355, pre...@ambodenbleiben.de

Weitere Informationen:

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[Pressemeldungen] [RR] Grüner EU-Abgeordneter warnt vor Genschere Crispr/Cas

2020-10-08 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
DER RABE RALF
http://www.grueneliga-berlin.de/publikationen/der-rabe-ralf/aktuelle-ausgabe/anbausysteme-aendern-nicht-einzelne-pflanzen/

Oktober/November 2020

„Anbausysteme ändern - nicht einzelne Pflanzen!“

„Genome Editing“ muss in Europa streng reguliert werden, sagt der grüne 
EU-Abgeordnete Martin Häusling

INTERVIEW: ANGELA LIEBER

Die Hoffnungen, die in den Einsatz sogenannter 
Genome-Editing-Technologien in der Landwirtschaft gesetzt werden, sind 
groß: Neue gentechnische Verfahren wie die Genschere Crispr/Cas sollen 
die EU aus der Agrarkrise führen - durch die beschleunigte Züchtung von 
Nutzpflanzen, die klimaangepasst und ertragreicher sind und obendrein 
weniger Pestizide benötigen sollen. Doch derzeit verhindert das 
Gentechnikrecht der EU die breite Markteinführung Genom-editierter 
Pflanzen. Zu teuer und zeitintensiv das Zulassungsverfahren, zu 
hinderlich die vorgeschriebene Kennzeichnungspflicht als „gentechnisch 
verändert“ - die großen Agrarunternehmen und ihre Verbände fordern 
Erleichterungen. In Brüssel wird deshalb über eine Änderung der 
entsprechenden Gesetzgebung diskutiert. Martin Häusling, 
agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament, über mögliche 
Gewinner und Verlierer.

Der Rabe Ralf: Herr Häusling, aus welchen Kreisen stammen eigentlich die 
Hauptbefürworter einer Novelle des europäischen Gentechnikrechts?

Martin Häusling: Das sind vor allem die großen Saatgutfirmen und 
Chemiekonzerne - also Bayer, BASF und Co -, dann der europäische 
Bauernverband Copa-Cogeca, der sich mit dem Argument dafür ausspricht: 
„Wir brauchen doch jetzt neue Möglichkeiten“, und natürlich die 
Forschungseinrichtungen, die auf neuen Geldsegen hoffen. Denn 
schlussendlich geht es ja um Milliardenbeträge, die in diesen 
Forschungsbereich hineinfließen.

RR: Tatsächlich tritt vor allem die Wissenschaft in letzter Zeit immer 
stärker für eine Ausklammerung von Genome-Editing-Technologien aus der 
Gentechnikgesetzgebung ein.

MH: (Lacht) Alle Gentechnikwissenschaftler sind für Gentechnik? Ja 
logisch, sie leben ja davon! Diejenigen Wissenschaftler, die sich jetzt 
für die neue Gentechnik aussprechen, sind fast ausschließlich in die 
entsprechende Forschung involviert. Es ist ja nicht so, dass sie 
uneigennützig die Welt ernähren wollen. Sondern am Ende des Tages geht 
es um Milliarden für Forschungsaufträge. Und Universitäten leben nun mal 
von Forschungsaufträgen.

RR: Mehr als 100 Nobelpreisträger plädieren seit Jahren für den Einsatz 
von Grüner Gentechnik in der Landwirtschaft. Und auch der Weltklimarat 
IPCC hat sich 2019 in einem Sonderbericht zum Thema Klimawandel und 
Landsysteme für die Züchtung besser angepasster Nutzpflanzen 
ausgesprochen - unter anderem mit Hilfe von Genome-Editing-Technologien.

MH: Das Statement von ENSSER, dem Europäischen Netzwerk von 
Wissenschaftlern für soziale und ökologische Verantwortung, mit der 
Forderung einer strengen Regulierung der neuen Gentechnik haben auch 
sehr viele Wissenschaftler unterschrieben. Es ist also nicht so, dass 
sich die Mehrheit der Wissenschaftler da einig wäre. Es gibt durchaus 
eine sehr kritische Strömung zur Gentechnik - auch unter 
Wissenschaftlern. Und der Weltklimarat hat ja nur gesagt, genomeditierte 
Pflanzen „könnten“ eine Möglichkeit sein. Ein wahnsinnig befürwortendes 
Plädoyer hört sich da anders an.

Ich glaube, dass man sich klarmachen muss, dass die Gentechnik für die 
Klimakrise nun wirklich keine Antwort bietet. Denn dieser Hype, der da 
zum Beispiel in puncto Trockenheitstoleranz ausgelöst wird - wir könnten 
jetzt plötzlich Pflanzen entwickeln, die nur noch halb so viel Wasser 
brauchen - ist purer Unsinn! Nehmen wir mal unsere Landwirtschaft hier 
in Mitteleuropa. Da können Sie keine Pflanzen züchten, die lediglich mit 
der Hälfte des Wassers auskommen. Das ist bei Pflanzen wie Reis 
natürlich anders. Da gibt es Trocken-, Feucht- und Nassreis - das sind 
aber unterschiedliche Anbaumethoden.

Eigenschaften wie Trocken- oder Salztoleranz hingegen sind polygene 
Merkmale, das heißt sie beruhen auf mehreren Genen und sind nicht durch 
einfache Veränderungen wie eine Punktmutation zu erreichen. Da müsste 
man schon sehr viele Gene verändern - und man weiß noch nicht einmal 
genau, welche alle. Und falls es doch klappen sollte, heißt das noch 
lange nicht, dass dann auch der Ertrag befriedigend ist. Selbst in den 
USA oder in Südamerika, wo diese Pflanzen kaum reguliert sind, hört man 
jetzt nicht viel davon, dass mit den neuen Technologien tatsächlich 
große Entwicklungssprünge gemacht worden wären. Im Gegenteil: Wir hören 
von Ernteeinbrüchen und Superunkräutern.

Was wir wirklich dringend ändern müssen, sind unsere Anbausysteme, nicht 
einzelne Pflanzen: Weg von den Monokulturen, hin zu mehr Fruchtfolgen 
und Biodiversität!

RR: Trotzdem herrscht ja bei den Genscheren weltweit Euphorie über die 
Fülle an Eigenschaften, die schon durch einfache Punktmutationen erzeugt 
werden können - zum Beispiel 

[Pressemeldungen] FW: [piqd] US-Magazin: CO2-Fußabdruck ist Erfindung der Fossilindustrie

2020-10-08 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

-Original Message-

Feed: Klima und Wandel

Posted on: Thursday, October 1, 2020 3:44 PM

Author: Ralph Diermann (r...@energie-journalist.de)

Subject: Der CO2-Fußabdruck ist eine Erfindung der Fossilindustrie

 

Na, schon Deinen CO2-Fußabdruck ausgerechnet? Umweltbundesamt, WWF und viele 
andere Klimaschutz-Organisationen haben Online-Tools erstellt, mit denen man 
schnell und einfach ermitteln kann, zu welchen Treibhausgas-Emissionen das 
eigene Konsum- und Mobilitätsverhalten führt. Das soll vor Augen führen, wo die 
stärksten Hebel für die Minderung des eigenen CO2-Ausstoßes sind.

 

Und schon bist Du einem PR-Trick von BP auf dem Leim gegangen, schreibt Autor 
Mark Kaufman auf Mashable - das Instrument ist nämlich seiner Recherche zufolge 
eine Erfindung der Werbeagentur Ogilvy & Mather, die dazu vom Öl- und 
Gaskonzern beauftragt wurde.

 

Der 2004 online gestellte "Carbon Footprint Calculator" verlagert die 
Verantwortung für die Erderwärmung weg von der Fossilindustrie hin zu den 
Bürgern, argumentiert Kaufman. BP wäscht sich und die ganze Branche damit rein: 
Schuld am Klimawandel sind nicht die Öl- und Gaskonzerne, die fröhlich weiter 
neue Lagerstätten erschließen, sondern die Bürger - der CO2-Fußabdruck drückt 
das für jeden einzelnen Menschen in einer Zahl aus.

 

Was natürlich nicht heißt, dass es nicht sinnvoll ist, sich die Klimawirkung 
des eigenen Verhaltens vor Augen zu führen, gerne auch mit einem Carbon 
Footprint Calculator. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass 
Klimaschutz in erster Linie eine politisch-gesellschaftliche Aufgabe ist.

 

[link]

https://in.mashable.com/science/15520/the-carbon-footprint-sham

 

View article...

https://www.piqd.de/klimawandel/der-co2-fussabdruck-ist-eine-erfindung-der-fossilindustrie

 

 

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[Pressemeldungen] [pte] Studie: Atmosphäre heizt sich immer bedrohlicher auf

2020-09-08 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Pressetext Austria (pte)
http://www.pressetext.com/news/20200907020

Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Atmosphäre heizt sich immer bedrohlicher auf

"Erde muss im Schnitt in jeder Sekunde pro Quadratmeter 0,9 Joule Energie 
zusätzlich schlucken" 

Von Florian Fügemann

Graz (pte/07.09.2020/11:30) Der Wärmeanteil der Lufthülle der Erde im Vergleich 
zu Meer, Land und Eisschmelze ist in den vergangenen Jahrzehnten so stark 
gestiegen, das mehr Wetter- und Klimaextreme auftreten, wie eine neue Studie 
der Universität Graz bestätigt [1]. "Unsere Erde muss mittlerweile im Schnitt 
in jeder Sekunde pro Quadratmeter rund 0,9 Joule Energie zusätzlich schlucken. 
Da die Erdoberfläche 510 Mio. Quadratkilometer groß ist, sind das jedes Jahr 
rund 14 Bio. Gigajoule Überschuss, mehr als das Zwanzigfache des 
Weltenergieverbrauchs", so Studienleiter Gottfried Kirchengast.

Eis schmilzt weiter ab 

Die massive Wärmeansammlung in der Atmosphäre treibt die globale Erwärmung und 
den Klimawandel mit allen Folgen rasant an, heißt es in der im Journal "Earth 
System Science Data" erschienenen Untersuchung. Kirchengast: "In der Atmosphäre 
war die Wärmezunahme von 2001 bis 2018 dreimal so stark wie der im letzten 
Weltklimabericht publizierte Anstieg im Zeitraum 1971 bis 2010."

Die Studie unter Mitwirkung von Forschern aus zehn Ländern untermauert auf 
Basis der derzeit besten verfügbaren Datenquellen über das Erdsystem und in 
bisher unerreichter Gesamtsicht mit aktuellen Zahlen, wo die überschüssige 
Energie hingeht und wirksam wird: Rund 90 Prozent speichern derzeit die 
Weltmeere, fünf Prozent das Land, drei Prozent verbraucht das Abschmelzen des 
Eises und rund zwei Prozent gehen in die Atmosphäre.

Runter mit Emissionen 

Während also die leichte, gasförmige Lufthülle, vor allem dank der 
Pufferspeicherung in den Wassermassen der Meere, absolut gesehen nur die 
kleinste Menge aufnehmen muss, sind ihre relativen Änderungen am stärksten und 
die Auswirkungen auf uns Menschen am direktesten, etwa über Wetter- und 
Klimaextreme", resümiert Kirchengast. Seine zentrale Schlussfolgerung: "Der 
einzige Weg zum Abbau dieses bedrohlichen Energie-Ungleichgewichts ist eine 
drastische Emissionsreduktion im Sinn der Pariser Klimaziele."

[1] https://news.uni-graz.at/de/detail/article/hitzestau/


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[Pressemeldungen] [DW] Biologen: Plastikmüll-Fangnetze könnten Meeres-Ökosystem zerstören

2020-08-16 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Deutsche Welle
https://www.dw.com/de/neuston-plastikflut-bedrohung-meer/a-54524672

16.08.2020 

Plastikmüll im Meer: Zerstören Auffangnetze eines der rätselhaftesten
Ökosysteme des Ozeans?

Meeresbiologen sehen die Organismen an der Meeresoberfläche in Gefahr. Denn
das Neuston, wie die oberste Gewässerschicht heißt, könnte zusammen mit dem
Plastikmüll in den Fangvorrichtungen der Umweltunternehmer landen

UTE EBERLE

Welch eine Pracht! Im Mai 2017 färbte sich die ligurische Küste in Italien
in zartem Lila. Das Meer hatte kleine violette Schnecken angespült. Ihr
lateinischer Name: Janthina Pallida. An Land sind die Veilchenschnecken nur
selten zu sehen. Immer und immer wieder wurden sie angeschwemmt, sodass sich
dadurch ganze Strandabschnitte pastell einfärbten.

Ungewöhnliche Windkonstellationen hatten dafür gesorgt, dass die Tiere
angespült wurden. Die Spaziergänger am Ufer hatten dadurch die seltene
Gelegenheit ein wundersames Ökosystem zu erblicken. Die meisten von uns
haben wohl noch nie etwas davon gehört: Das Neuston.

Zwischenwelt

Neuston kommt aus dem Griechischen und bedeutet "das Schwimmende". Es
bezeichnet die Gesamtheit der Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen, die ihr
ganzes Leben oder zumindest große Teile davon in den oberen Zentimetern der
Wasseroberfläche verbringen. Das Neuston wird auch "blaue Flotte" genannt.

Es ist eine geheimnisvolle Welt mit vielen Unbekannten, selbst für Experten.


Im Neuston der Ozeane leben Unmengen an seltsamen und auch wunderschönen
Kreaturen - so wie die Portugiesische Galeere. Sie sieht aus wie eine
Qualle, besteht jedoch aus einer Kolonie unzähliger Polypen. Die Tentakel
können bis zu 30 Meter lang werden. Mit ihrem Nesselgift tötet sie kleine
Fische und andere Beutetiere. Ihre bläulich schimmernde Farbe dient
wahrscheinlich dem Schutz vor der UV-Strahlung der Sonne oder als Tarnung
vor Feinden.

Auch die Segelqualle ist im Neuston zu Hause. Ganz flach liegt sie wie ein
Floß, geschützt in einem Chitingebilde im Wasser, mit einem kleinen Segel
oben auf.

Oder aber der blaue Drache: Die Ozeanschnecke kann sich dank ihrer Auswüchse
von unten bäuchlings an die Wasseroberfläche heften. Auch Seeanemonen,
kleine Krebse und Bakterien leben hier, genauso wie die einzigen
Meeresinsekten - Verwandte des Teichläufers. 

All die kleinen Organismen leben "zwischen den Welten", also zwischen Himmel
und Meer. So formuliert es der Meeresbiologe Fredico Betti von der
Universität Genua. Unten im Meer lauern die natürlichen Fressfeinde, von
oben brennt die Sonne. Der Wind und die Wellen treiben die "blaue Flotte"
umher. So ist ihre Umgebung je nach Wetter mal wärmer oder kühler; mal
salzhaltiger oder weniger salzig.

Nun könnte eine weitere Bedrohung durch den Menschen hinzukommen. So plant
das Projekt The Ocean Cleanup riesige Fangvorrichtungen, die Abfälle aus dem
Meer holen sollen. Dahinter steht der niederländische Erfinder Boyan Slat.
Er hat mehrere Millionen Dollar an Spenden und Sponsorengeldern
eingesammelt, um lange Sperren mit Netzen zu errichten. Die sollen den
schwimmenden Plastikmüll aus dem Meer abschöpfen.

"Bis 2050 könnte es mehr Plastik in den Ozeanen geben als Fisch. Diese
Zukunft ist für uns inakzeptabel," steht auf der Homepage von The Ocean
Cleanup geschrieben. 

Immer mit der Strömung

Doch Rebecca Helm ist voller Sorge. Die Meeresbiologin von der University of
North Carolina ist eine von wenigen Wissenschaftlern, die rund um das Thema
Neuston forscht. Sie fürchtet, dass die Idee von The Ocean Cleanup, 90
Prozent des Plastikmülls aus dem Wasser zu holen, auch "die blaue Flotte"
nahezu auslöschen könnte.

Der Grund für ihre Annahme: In ihrer Forschung untersucht sie, wo genau sich
die Organismen ansammeln. "Es gibt Gebiete mit einer sehr hohen
Konzentration und einige Regionen mit geringeren Vorkommen. Wir versuchen
herauszufinden, warum das so ist", sagt Helm.

Fakt ist, dass sich das Neuston mit der Meeresströmung bewegt. Helm
befürchtet nun, dass es sich an den gleichen Stellen sammeln könnte, wie der
Plastikmüll. "Unsere ersten Daten zeigen, dass in Gebieten mit großen Mengen
Plastikmüll auch die Konzentration von lebenden Organismen groß ist." The
Ocean Cleanup hingegen meint, die Bedenken der Wissenschaftlerin basieren
auf falschen Annahmen.

"Es ist richtig, dass auch neustonische Organismen mit den Fangvorrichtungen
eingesammelt werden", sagt Gerhard Herndl. Er ist Professor für
Meeresbiologie und -ökologie an der Universität Wien. Und er ist
wissenschaftlicher Berater des Projekts. 

"Aber diese Organismen haben ein gefährliches Leben. Die Populationen sind
an hohe Verluste angepasst. Durch Stürme zum Beispiel, bei denen regelmäßig
große Mengen an Organismen an Land gespült werden. Die Reproduktionsraten
sind daher hoch. Wenn das nicht so wäre, wären sie bereits ausgestorben."

Helm hingegen sagt, sie wüssten einfach nicht, wie schnell sich diese
Kreaturen fortpflanzen. Auf jeden Fall erholt sich das Neuston nach einem
Sturm eher, als von den 

[Pressemeldungen] [pte] Expertenbefragung: Mischwälder langfristig wirtschaftlicher

2020-08-13 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Pressetext Austria (pte)

http://www.pressetext.com/news/20200813014

 

Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

 

Klimawandel macht Mischwäldern weniger aus

 

Höhere Biodiversität, langfristige Wirtschaftlichkeit und Stabilität sind drei 
große Vorteile 

 

Von Florian Fügemann

 

Karlsruhe (pte/13.08.2020/11:32) Ein Umbau von Rein- in Mischbestände erhöht 
nicht nur die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber den Folgen des 
Klimawandels. Zu den möglichen Vorteilen zählen auch eine höhere Biodiversität, 
langfristige Wirtschaftlichkeit und Stabilität. Zu diesem Ergebnis kommt eine 
Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), für die Experten aus 
Forstwirtschaft, Waldbau und Tourismus befragt wurden [1].

 

Gute Anpassungsfähigkeit 

 

"Die natürliche Anpassungsfähigkeit von monospezifischen Wäldern gegenüber 
anhaltend heiß-trockenen Witterungsphasen im Wechsel mit Starkniederschlägen 
ist relativ gering. Eine bessere Anpassungsfähigkeit der Waldökosysteme an die 
Wetterereignisse ist jedoch dringend notwendig, da die zunehmende Belastung 
durch den Klimawandel in deutlich kürzeren Zeiträumen als den üblichen 
Regenerationszyklen erfolgt", verdeutlicht Christine Rösch, Leiterin der 
KIT-Forschungsgruppe "Nachhaltige Bioökonomie".

 

So seien Mischwälder klimaangepasster und gegenüber Wetterereignissen stabiler 
als Reinbestände. "Gerade Buchen-Tannen-Mischungen haben bundesweit hohes 
Potenzial, weil sie mit ihren unterschiedlichen Wurzelsystemen voneinander 
profitieren können", erläutert Rösch. Ein Umbau des Waldes hätte nicht nur 
Auswirkungen auf den Holzertrag, sondern auch auf andere von Wäldern erbrachte 
Ökosystemleistungen. "Dazu zählen beispielsweise Erholung als kulturelles Gut 
oder die Klimaregulierung des Waldes", so Rösch.

 

Experten sind sich einig 

 

Die Forscher haben 20 Experten aus Forstwirtschaft, Waldbau und Tourismus in 
der Schwarzwaldregionzu befragt zu: Bedeutung verschiedener 
Ökosystemleistungen, Unterschiede zwischen Rein- und Mischbeständen sowie 
Widerstandsfähigkeit gegenüber klimawandelbedingten Auswirkungen. Als 
wichtigste Ökosystemleistung nannten die Befragten die Holzausbeute, gefolgt 
von Freizeitaktivitäten/Erholung und Biodiversität.

 

"Die Mehrheit der Befragten teilt die Ansicht, dass Mischwälder im Hinblick auf 
die verschiedenen Ökoleistungen insgesamt besser geeignet sind als 
monospezifische Bestände", weiß Rösch. Dabei sahen die Experten drei Vorteile: 
Mischwälder weisen eine große genetische Vielfalt auf, was zur größeren 
Artenvielfalt und Biodiversität führt; wegen des breiteren Nutzungsspektrums 
sind sie langfristig rentabler und zeichnen sich zudem durch eine höhere 
Stabilität gegenüber Extremereignissen aus als monospezifische Kulturen.

 

[1] 
https://www.kit.edu/kit/pi_2020_069_klimawandel-mischwalder-sind-anpassungsfahiger-als-monokulturen.php

 

 

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[Pressemeldungen] [taz] Soziologin: Kolonialismus war Startpunkt der Klimakrise

2020-08-10 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
die tageszeitung
https://taz.de/!5701838/

* 10. 8. 2020

Forscherin über Klimakrise und Rassismus

„Nicht alle sitzen im selben Boot“

In der Klimakrise spiegeln sich Ungerechtigkeiten wie Rassismus, sagt 
die Sozialwissenschaftlerin Imeh Ituen. Darauf müsse die Bewegung reagieren

INTERVIEW: SUSANNE SCHWARZ

taz: Frau Ituen, Sie haben mal gesagt, Fridays for Future habe die 
nördliche Perspektive schon im Namen. Wieso?

Imeh Ituen: Der Name verweist auf die Zukunft. Er lässt die Klimakrise 
wie ein Problem aussehen, das vor allem jüngere Menschen oder kommende 
Generationen betrifft. Das blendet aus, dass Menschen im globalen Süden 
seit Jahrzehnten mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben. Das 
hat hier im Norden noch nicht wirklich Gehör gefunden und das spiegelt 
sich auch in diesem Begriff „for Future“ wider.

taz: Die Klimaaktivistin Tonny Nowshin hat kürzlich in einem Gastbeitrag 
[1] in der taz angeprangert, dass die deutsche Klimabewegung die 
Perspektiven von Schwarzen, Indigenen und People of Color (BIPoC) oft 
nicht richtig ernst nehme. Sehen Sie das auch so?

Ituen: Ja, aber das ist auch nicht überraschend. Die Klimabewegung hier 
ist überwiegend weiß - warum sollte diese Zusammensetzung nicht zu 
denselben Problemen führen wie im Rest der Gesellschaft auch?

Wichtig ist, dass das in der Bewegung immer mehr anerkannt wird. Ich 
sehe da Fortschritte, allerdings erlebe ich auch immer wieder 
Enttäuschungen. Ich werde zum Beispiel oft gebeten, erst mal zu 
erklären, ob es Rassismus in der Klimabewegung überhaupt gibt, und wenn 
dem so sei, was die Schritte zu einer Klimabewegung ohne Rassismus sind.

taz: Sie sollen also die Komplettlösung präsentieren.

Ituen: Genau, dabei habe ich natürlich nicht alle Antworten parat. Wie 
auch? Es geht hier um eine Alternative zu einem System, das sich über 
Jahrhunderte entwickelt hat. Hinter dieser Diskussion steht häufig der 
Gedanke: Wir kämpfen doch schon gegen die Klimakrise, manchmal auch ein 
bisschen gegen den Kapitalismus - und jetzt sollen wir auch noch den 
Rassismus abschaffen?

In der Klimakrise spiegeln sich aber nun mal alle Ungerechtigkeiten, die 
es sonst auch gibt: Rassismus, aber zum Beispiel auch Sexismus. Deswegen 
ist es so spannend, für Klimaschutz und vor allem Klimagerechtigkeit zu 
kämpfen. Das richtet sich gegen alle Dimensionen von Unterdrückung. 
Letztendlich hängt das alles zusammen und muss intersektional gedacht 
werden.

taz: Es ist zum geflügelten Wort geworden, dass beim Klimawandel alle im 
selben Boot säßen, weil niemand nicht betroffen sein wird. Stimmt das nicht?

Ituen: Ich finde, das Bild passt nicht. Es ist doch so, dass die reichen 
Länder des Nordens die Klimakrise größtenteils verursacht haben, die 
Hauptleidtragenden leben aber im Süden.

Ich saß neulich mit Quang Paasch, dem Sprecher von Fridays for Future 
Berlin, auf einem Podium. Er sagte, wir säßen schon alle in einem Boot, 
aber das Boot habe halt verschiedene Etagen. Die ganz unten haben 
schlechtere Chancen, wenn das Boot sinkt. Aber selbst dieses Boot kann 
ich mir nicht vorstellen. Wie viele Stockwerke soll das denn haben? 
Nein, das Bild passt nicht, auf dieser Welt sitzen nicht alle im selben 
Boot.

taz: Früher haben die Vereinten Nationen deshalb beim Klimaschutz ganz 
strikt in Entwicklungs- und Industrieländer unterschieden, nur Letztere 
waren zum Klimaschutz verpflichtet. Mit dem Paris-Abkommen hat sich das 
geändert. Da die Emissionen weltweit auf null fallen müssen, ist das 
doch grundsätzlich sinnvoll, oder?

Ituen: Ich glaube aber schon, dass das ein bewusstes Bestreben des 
globalen Nordens war, um die eigene Verantwortung zu verschleiern. Das 
Prinzip der „Common but differentiated responsibilities“ (zu Deutsch 
„gemeinsame, aber jeweils unterschiedliche Verantwortung“, Anmerkung der 
Redaktion) ist total verschwommen [2]. Alle dürfen selbst festlegen, was 
sie leisten wollen.

taz: Der Weltklimarat IPCC hat errechnet, wie viel Treibhausgas die 
Menschheit noch ausstoßen kann, wenn die Erde sich um höchstens 1,5 oder 
2 Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten aufheizen soll. Das sind ja die 
Ziele des Paris-Abkommens. Der Vertrag klärt aber nicht, wie dieses 
Budget zwischen den Ländern aufgeteilt wird.

Ituen: Genau. Es gibt jetzt nur noch eine moralische Verpflichtung für 
die Industrieländer, beim Klimaschutz voranzugehen. Das macht es schwer, 
einzelne Staaten zur Verantwortung zu ziehen, wenn die Rechnung 
insgesamt nicht aufgeht.

Es geht aber nicht nur darum, wer als Erstes seine Emissionen auf null 
bringen muss, sondern auch um sehr viel Geld. Die Industrieländer haben 
Angst, dass die Entwicklungsländer Entschädigungen durchsetzen könnten, 
wenn deutlich in Verursacher und Betroffene unterschieden wird.

taz: Eine vollumfängliche Haftung für die Klimakrise ist im 
Paris-Abkommen ausgeschlossen. Muss sich das ändern?

Ituen: Absolut. Das ist für mich ein zentraler Punkt. Es muss 
Kompensationszahlungen aus dem Norden an 

[Pressemeldungen] [a21] 15 Tote bei Anschlag auf Windparkgegner in Mexiko

2020-07-07 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
amerika21
https://amerika21.de/2020/06/241149/anschlag-auf-windparkgegner-mexiko

28.06.2020 

15 Tote bei Anschlag auf Windparkgegner in Mexiko

Bei einem Angriff auf organisierte Bewohner der Ortschaft San Mateo del Mar
im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca starben 15 Menschen. Die Gemeinde
verhinderte mit anderen ein Windkraft-Megaprojekt der spanischen Firma
Preneal, die über 100 Windturbinen auf den Territorien der Ikoots-Indigenen
installieren wollte

Von Nina Baghery

SAN MATEO DEL MAR. Ein bewaffneter Angriff auf Anwohner der Ortschaft San
Mateo del Mar in der Küstenregion des Bundesstaats Oaxaca hat vergangene
Woche mit mindestens 15 Toten geendet, darunter zwei Frauen.

Der Vorfall wurde am 21. Juni von der Vereinigung indigener
Ikoots-Organisationen und Gemeinschaften (Unión de Agencias y Comunidades
Indígenas Ikoots) berichtet. Die Opfer waren Mitglieder der
Gemeindeversammlung (Asamblea del pueblo) der Ortschaft. Angegriffen wurden
sie auf dem Weg zu einem Treffen mit Aktivisten aus anderen Orten der Region
in Huazatlán del Río. Kurz nachdem das Fahrzeug der Opfer von einer
vermeintlichen Gesundheitskontrolle angehalten wurde, seien maskierte Männer
aufgetaucht und hätten wiederholt auf sie geschossen.

Anlässlich eines ähnlich brutalen Angriffs auf die Bewohner der Ortschaft am
3. Mai war die Landesregierung von Oaxaca bereits um Schutz gebeten und eine
erhöhte lokale Präsenz der Nationalgarde beantragt worden.

Die Organisation Alternative Bildungsdienste Oaxaca (Educa Oaxaca) erklärt
in einer öffentlichen Stellungnahme, unterschrieben von etlichen weiteren
Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftlern, dass die Angriffe vom
Mai und Juni keine Einzelfälle seien und mehrere Parallelen aufweisen. Sie
seien beide von "nicht lokal ansässigen Tätern, die im Besitz von Fahrzeugen
und Waffen waren", durchgeführt worden. In beiden Fällen wurde gezielt eine
Gruppe von Mitgliedern der Asamblea auf dem Weg zu einer politischen
Versammlung abgefangen und attackiert. Die Angriffe werden als "politisch
motiviert" eingestuft, denn sie richteten sich explizit gegen die
Ikoot-Indigenen von San Mateo del Mar, die sich gegen Großunternehmen und
staatliche Infrastrukturprojekte wie den Ausbau von Windparkanlagen in der
Region auflehnen.

In San Mateo del Mar herrsche bereits seit 2012 ein Krieg gegen die
Asamblea, so Educa. Grund dafür sei zum einen ihre Nicht-Anerkennung als
politisch und rechtlich konstitutives Organ durch die Regierung von Oaxaca.
Außerdem richteten sich die Angriffe auf ihre Autonomiebestrebungen. Die
Gemeinde organisierte sich erfolgreich gegen das Windkraft-Megaprojekt der
spanischen Firma Preneal. Gemeinsam mit den Asambleas der Orte San Dionisio
del Mar und Colonia Álvaro Obregón erreichten sie die Einstellung des
geplanten Windparkprojektes Mareña Renovables, S.A.P.I., welche 104
Windturbinen auf den Territorien der Ikoots-Indigenen installieren wollte.
Die Nichtregierungsorganisationen sind sich einig, dass "dieser Krieg sich
gegen die Würde der Menschen richtet, die sich der Enteignung ihrer
Territorien widersetzen“.

[Quellen]
https://www.animalpolitico.com/2020/06/ataque-armado-oaxaca-muertos-heridos
https://www.congresonacionalindigena.org/2020/06/21/6037/
https://www.educaoaxaca.org/en-san-mateo-del-mar-hay-guerra-contra-la-asambl

--

[DPA-Meldung]
https://www.diepresse.com/5829562/bei-lebendigem-leib-verbrannt


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[Pressemeldungen] [ORF, WZ] Forscher: Verkehrswende nicht durch technische Umstellungen erreichbar

2020-06-24 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Österreichischer Rundfunk ORF
https://science.orf.at/stories/3201023/

24. Juni 2020 

Mobilitätswende ist Einstellungssache

Die Verkehrswende muss sich zuerst in den Köpfen der Menschen abspielen, man
sollte sich von der Obsession lösen, sie durch technische Umstellungen lösen
zu können, meinen Experten. Nachdem man über 70 Jahre lang Strukturen
förderte, die das Selbstbewusstsein der Leute von ihren Autos abhängig
machten, sei das nicht leicht.

"Wir verfehlen gerade im Verkehrsbereich die Klimaziele trotz aller
technischer Fortschritte weit", sagte Jens Dangschat [1], der an der
Fakultät für Architektur und Raumplanung der Technischen Universität (TU)
Wien forscht. Während in allen anderen Bereichen die schädlichen Emissionen
seit den 1990er Jahren zurückgingen, stiegen sie im Verkehrssektor. 

Dafür sei vor allem der "Rebound-Effekt" verantwortlich, also dass
Verhaltenseffekte die technischen Fortschritte kompensieren. "Die Leute
fahren immer mehr, immer weiter, immer länger und bewegen immer mehr Tonnen
durch die Gegend, weil die Autos immer größer werden und der Anteil der SUVs
steigt", sagte Dangschat in einer Online-Pressekonferenz des
"Diskurs-Wissenschaftsnetzes".

Auch „Wohnwende“ nötig

Derzeit werde dem Auto zu viel Bedeutung zugemessen, es sei die wichtigste
Investition für die Leute gleich nach dem Wohnen, was aber unter anderem
auch daran liege, dass man über 50 Jahre lang "autoaffine
Siedlungsstrukturen" aufgebaut habe. Deswegen brauche es eine unterstützende
"Wohnwende", sagte Astrid Gühnemann [2] vom Institut für Verkehrswesen der
Universität für Bodenkultur (Boku) Wien.

Es gebe einen massiven Trend zu Einfamilienhäuser-Siedlungen in Stadtnähe,
die schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß
erreichbar sind. Gühnemann plädiert dafür, bei solchen Siedlungen die
Verbindungen zu Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs zu fördern, etwa
durch Elektrofahrräder und eine sichere, gut vernetzte Radinfrastruktur
sowie Geschwindigkeitsreduktionen.

Aktuell droht der Autoverkehr wieder mehr zu werden, weil die Leute den
öffentlichen Verkehr aufgrund der Ansteckungsgefahr mit Sars-Cov-2 eher
meiden. Immerhin nutzten viele Städte wie Wien die Krise, um neue Dinge wie
Pop-up-Radwege auszuprobieren, um die Nahmobilität verstärkt zu fördern,
sagte Harald Frey [3] vom Institut für Verkehrswissenschaft der TU Wien.

red, science.ORF.at/Agenturen

[1] https://soziologie.tuwien.ac.at/team/jens-s-dangschat/
[2] https://boku.ac.at/rali/verkehr/personen/astrid-guehnemann
[3] https://tiss.tuwien.ac.at/person/52601

--

Wiener Zeitung
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/2065455.html

24.06.2020

"Die Mobilitätswende muss in unseren Köpfen stattfinden"

Das Lenkgrad fest im Griff: Egal ob in die Arbeit, in den Urlaub, in den
Supermarkt. Dabei müssten wir umdenken

Bernd Vasari

Wie weit Anspruch und Wirklichkeit bei der Klimawende auseinanderklaffen,
zeigt sich deutlich an der geplanten Rettung der AUA-Mutter Lufthansa. Nicht
nur, dass der deutsche Staat neun Milliarden Euro in ein umweltschädliches
Verkehrsmittel investieren will, muss er sich von Lufthansa-Hauptaktionär
Heinz Hermann Thiele auch noch am Nasenring durch die Manege ziehen lassen.
Denn statt Dank für die großzügige Unterstützung wehrt sich Thiele gegen
eine Staatsbeteiligung. Der 79-Jährige hält 15,52 Prozent und könnte mit
einem Nein sogar den Plan auf der außerordentlichen Hauptversammlung am
Donnerstag zu Fall bringen.

Selten wurde die Schwäche eines Staates - in diesem Fall das
wirtschaftsstärkste Land der EU - so offengelegt. Dabei wären starke Staaten
gerade jetzt notwendig, um strukturelle Änderungen für eine Klimawende
umzusetzen. Änderungen, die vor allem die Mobilität betreffen sollten.
Während Energie, Industrie, Wohngebäude und Landwirtschaft seit 1990 immer
weniger Emissionen ausstoßen, steigen sie im Verkehr weiterhin an. Knapp 30
Prozent der gesamten CO2-Emissionen der EU stammen aus diesem Bereich. 72
Prozent davon entfallen auf den Straßenverkehr.

"Wir haben drei Jahrzehnte verschlafen, was den Wandel im Verkehr betrifft",
erklärt Harald Frey, Verkehrswissenschafter an der Technischen Universität
in Wien. "Wir sind noch immer abhängig vom fossilen Verkehrssystem." Statt
etwas zu ändern, würde der Staat hingegen Fluglinien retten und zu wenig auf
die Schiene setzen. In Österreich sollten alle nationalen Flugverbindungen
eingestellt werden, fordert Frey. Auch der Ausbau von Schnellstraßen und
Autobahnen sollte gestoppt werden. "Die Gelder müssen umgelenkt werden in
die Öffis und den Radverkehr. Da gibt es vor allem im ländlichen Raum große
Potenziale."

Frey ist seit 15 Jahren in der Verkehrswissenschaft tätig. "Es ist müßig
über Maßnahmen zu sprechen, sie liegen ja auf dem Tisch", sagt er. "Es geht
vielmehr um den Prozess, der in Gang gebracht werden muss."

Jens Dangschat, Professor für Siedlungssoziologie, sieht das Problem in

[Pressemeldungen] [WOZ] Soziologe: Umweltbewegung konstruiert falschen Gegensatz Natur--Gesellschaft

2020-06-05 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
WOZ Die Wochenzeitung
https://www.woz.ch/-aada

Nr. 23/2020 vom 04.06.2020

«Die Macht des einen Prozents gerät unter Druck»

Für den Grossteil der Menschheit war der Kapitalismus schon immer eine 
Katastrophe: Der Soziologe Jason W. Moore über Klimaflüchtlinge im 4. 
Jahrhundert, den Immobilienmarkt bei ansteigendem Meeresspiegel und die 
Erfindung der Wildnis

INTERVIEW: RAUL ZELIK

WOZ: Jason W. Moore, in Ihrem Buch «Kapitalismus im Lebensnetz» fordern Sie, 
dass linke Ökologie den Dualismus «Gesellschaft/​Natur» überwinden sollte. Sie 
betonen die Verschränkung: Gesellschaften erschaffen Umwelten, Naturen 
koproduzieren Gesellschaftsordnungen.

Jason W. Moore: Den Ansatz, den ich und andere verfolgen, nennen wir 
Weltökologie. Darunter verstehen wir weniger eine Theorie als einen Dialog, der 
das Ziel hat, den Kapitalismus als eine Ökologie von Produktion, Reproduktion 
und Macht in einem Netz des Lebens zu beschreiben. Auf Englisch sprechen wir 
von «environment making», also dem gesellschaftlichen Erschaffen von 
spezifischen Umwelten.

WOZ: Was können wir uns darunter vorstellen?

Die Geburt des Nationalismus, der Imperialismus, die Industrialisierung - das 
alles sind Prozesse des «Umweltmachens», die dialektisch verstanden werden 
müssen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass wir bei «Umwelt» nicht nur an 
Farmen, Felder, Vögel, Bienen und Tiere, sondern auch an kulturelle und soziale 
Umwelten denken. In diesem breiteren Verständnis von «environment making» sind 
Klasse, Imperium und das globalisierende Patriarchat wechselseitig miteinander 
verschränkt.

WOZ: In einem Aufsatz über den Aufstieg der Niederlande als Kapitalmacht im 17. 
Jahrhundert haben Sie das einmal durchgespielt. Der ökonomische Erfolg der 
Niederlande habe auf grossen ökologischen Veränderungen und Landnahmen beruht: 
dem Getreideanbau im Baltikum, dem Holzschlag in Skandinavien. Dieses 
Naturverhältnis erschöpfte sich schliesslich.

Mir geht es darum zu zeigen, dass die kapitalistische Moderne immer spezifische 
umweltmachende Projekte entwickelt hat. Auf diese Weise stellt sie bestimmte 
Lebensnetze her - das Ziel dabei ist, die Möglichkeit der Profiterzielung zu 
erhöhen. Im Inneren dieses Projekts steht eine begriffliche, aber auch 
politisch-praktische Unterscheidung, nämlich die zwischen Zivilisation und 
Wildnis. Als die Europäer nach Amerika, Südostasien und Afrika gingen, brachten 
sie diesen Dualismus mit sich. Teilweise in Gestalt von 
«Christianisierung/​Heidentum», nach dem Zweiten Weltkrieg unter der 
Vorherrschaft der USA dann zunehmend als «Entwicklung/​Unterentwicklung».

Man könnte also sagen, der Aufstieg des Kapitalismus beruht auf der Erfindung 
der «Natur». Präkapitalistische Gesellschaften kennen keine strikte 
Unterscheidung zwischen sich und ihrer Umwelt. Das ist auch deshalb bedeutend, 
weil diese begriffliche Differenzierung historisch eng mit Patriarchat und 
Rassifizierung verknüpft ist. Viele Menschen wurden aus dem 
Zivilisationsprojekt ausgeschlossen und der Wildnis zugeordnet: Frauen, 
Nichtweisse und im Besonderen Afrikanerinnen, Indigene, Kelten und Slawinnen.

WOZ: Sie sagen auch, dass die Verwertung des Kapitals nur so lange 
funktioniert, wie es ein Aussen gibt, das sich in Besitz nehmen lässt: 
Kolonien, kostenlose «Naturräume», die Haus- und Sorgearbeit von Frauen.

Das ist eine These von Rosa Luxemburg, die ich für die wichtigste marxistische 
Theoretikerin des 20. Jahrhunderts halte und die den Imperialismus als eine 
notwendige Konsequenz kapitalistischer Ökonomie betrachtet hat. Mein Argument 
ist, dass die Aneignung unbezahlter Arbeit nicht nur mithilfe von Kanonenbooten 
und Helikoptern erfolgt, sondern auch durch das sogenannte zivilisatorische 
Projekt selbst. Es gibt eine geokulturelle Praxis der Aneignung - hier beziehe 
ich mich auf die grossartigen Bücher der Feministin Maria Mies. Anders 
ausgedrückt: Jeder kapitalistische Sprung beruhte auf einer noch grösseren 
Welle der Aneignung kostenloser Arbeit von Frauen, Natur und Kolonien mithilfe 
von Gewalt, Kultur und Wissenschaften.

Wichtig erscheint mir, dass der Kapitalismus dabei nicht einfach nur zerstört. 
Er mobilisiert enorme Gewalt gegen alle Formen des Lebens - des menschlichen 
wie des nichtmenschlichen - und verwandelt das Lebensnetz dabei in 
Profitmöglichkeiten. Dies geschieht entweder durch direkte Kommodifizierung, 
beispielsweise indem man eine Landschaft in eine grosse Mine oder eine 
Agrarplantage verwandelt. Oder durch eine bestimmte Rationalität und Expertise, 
mit der sich unbezahlte Arbeit sicherstellen lässt.

WOZ: Auch hier verweisen Sie auf eine Erschöpfung des Modells: Je mehr 
Lebensbereiche und Regionen in Wert gesetzt sind, desto kleiner wird das 
Aussen. Was bedeutet das nun aber für die Zukunft?

Der Klimawandel untergräbt das Modell der billigen Natur. Wo lässt sich eine 
neue Front vorantreiben, wo also könnten Gebiete und Bereiche erschlossen 
werden, die bislang relativ unberührt vom 

[Pressemeldungen] [pte] Studie: Landnutzung beeinflusst Virus-Ausbreitung

2020-06-04 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Pressetext Austria (pte)
http://www.pressetext.com/news/20200603027

Landnutzung beeinflusst Virus-Ausbreitung

Krankheitserreger reagieren auf menschliche Tätigkeit - Forschung weist noch 
große Lücken auf 

Von Moritz Bergmann

Exeter (pte/03.06.2020/13:55) Die Suche nach der Art und Weise, in der neue 
Krankheiten wie Covid-19 auftreten und sich als Reaktion auf die weltweiten 
Veränderungen bei der Landnutzung durch die Vermehrung der Bevölkerung 
ausbreiten, weist laut einer Studie der University of Exeter [1] große Lücken 
auf. Die Forscher haben untersucht, wie Abholzung und Urbanisierung die 
Ausbreitung von Krankheiten von Säugetieren auf Menschen beeinflussen.

Umwandlung in Ackerland 

Die meisten neuen Viren und andere Krankheitserreger beim Menschen werden wie 
beim Virus, das Covid-19 auslöst, von anderen Tieren übertragen. Einer der 
Schlüsselfaktoren, der diese Übertragung beeinflusst, ist die Veränderung der 
Landnutzung durch Abholzung, Urbanisierung und die Umwandlung in Ackerland. Die 
Auswirkung dieser Veränderungen auf das Verhalten von Tieren wie Nagetieren 
oder Vieh sowie das Risiko der Verbreitung einer Krankheit auf den Menschen 
wurde bisher hauptsächlich im Kontext der Urbanisierung erforscht.

Die Studienautoren fordern mehr Forschung, um vorherzusagen, wie neue 
Krankheiten auftreten und sich als Reaktion auf die veränderte Landnutzung 
ausbreiten. Laut Co-Autorin Orly Razgour [2] zeigt die Studie große Lücken im 
Wissen darüber, wie Veränderungen der Landnutzung die Ausbreitung von 
Krankheiten von Säugetieren auf Menschen beeinflussen. Es gehe dabei um 
Schlüsselwirte wie Fledermäuse und darum, wie wichtige Veränderungen in der 
Landwirtschaft wildlebende Säugetiere und ihre Interaktion mit dem Vieh 
beeinflussen.

Tier-Mensch-Übertragung 

Rund 75 Prozent der menschlichen Krankheitserreger wie Viren werden von Tieren 
auf den Menschen übertragen. Dazu gehören neue Infektionskrankheiten, also neu 
erkannte oder wieder auftretende Erkrankungen, die beim Menschen erstmals 
entdeckt werden und sich wie Covid-19 rasch ausbreiten. Es ist wichtig, den 
Ursprung des Ausbruchs zu identifizieren und ebenso die Faktoren, die es diesen 
Krankheiten ermöglichen sich auszubreiten. Die Forscher betonen jedoch, dass 
viele Verfahren zur Sammlung dieser Daten noch in Entwicklung sind.

Entscheidend ist den Wissenschaftlern nach, dass zwar Regionen wie Südamerika 
und Asien genauer erforscht worden sind, große Teile der Welt wie auch Afrika 
aber viel weniger. Die Forscher fordern daher weltweit umfassendere Studien, 
nicht nur um besser zu verstehen, wie sich diese Krankheiten ausbreiten, 
sondern auch um Entscheidungsträger dabei zu unterstützen, jene Faktoren zu 
identifizieren, die das Risiko eines Auftretens verändern. Die 
Studienergebnisse wurden in "Mammal Review" veröffentlicht.

[1] https://www.exeter.ac.uk/news/research/title_799181_en.html
[2] http://biosciences.exeter.ac.uk/staff/profile/?web_id=Orly_Razgour


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[Pressemeldungen] [pte] Langzeitstudie: Klimawandel dezimiert Wasserinsekten

2020-05-08 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Pressetext Austria (pte)

http://www.pressetext.com/news/20200507018

 

Klimawandel: 81 Prozent weniger Wasserinsekten

 

Wissenschaftler haben über 42 Jahre lang Daten des hessischen Breitenbachs
ausgewertet 

 

Von Florian Fügemann

 

Frankfurt am Main (pte/07.05.2020/10:30) Die Anzahl der Wasserinsekten ist
im aufgrund des fortschreitenden Klimawandels um 81,6 Prozent, deren
Artenvielfalt dagegen leicht angestiegen - zumindest zeigt das eine
Langzeitbeobachtung eines deutschen Fließgewässers in einem
Naturschutzgebiet. Senckenberg-Forscher [1] haben zusammen mit Kollegen der
Universität München (LMU) über 42 Jahre den hessischen Breitenbach
mindestens wöchentlich beprobt. Details wurden in "Conservation Biology"
publiziert [2].

 

Wassertemperatur steigt 

 

"Zugute kommt uns, dass der Breitenbach in einem rund 610 Hektar großen
Naturschutzgebiet und somit fernab von direkten menschlichen Einflüssen
liegt. Wir konnten so einer zentralen Frage in der Ökologieforschung
nachgehen", so Viktor Baranov von der LMU. Die Ergebnisse sind den Experten
nach alarmierend: Die durchschnittliche Wassertemperatur des Breitenbachs
stieg im Zeitraum Januar 1969 bis Dezember 2010 um 1,8 Grad und die Anzahl
der Insektenindividuen verringerte sich um 81,6 Prozent.

 

"Im Gegensatz zu diesem 'Abundanzverlust' verzeichnen wir insgesamt eine
Steigerung der Biodiversität im Breitenbach - wir haben also weniger
Individuen, dafür aber mehr Arten", ergänzt Senckenberg-Wissenschaftler
Peter Haase. Diese Entwicklung erklären sich die Forscher mit einer
Verschiebung der Fließgewässereigenschaften: "Der beprobte Abschnitt war vor
42 Jahren ein klassischer Bachoberlauf. Durch den Temperaturanstieg zählt er
nun zu einem Bachmittellauf, in dem man generell mehr Arten findet", fügt
Baranov hinzu.

 

Hochsensibles Ökosystem 

 

Die Daten des Wissenschaftler zeigen aber auch, dass dieser Trend wieder an
einer Kehrtwende unterlegen ist - Messungen aus den vergangenen zwei Dekaden
zeigen, dass im Breitenbach die Artenvielfalt wieder abnimmt. Auch hier
spielen Klimawandel-bedingte Verschiebungen eine wichtige Rolle: Seit 1990
dominieren trockene Jahre mit entsprechenden Auswirkungen auf die
Wasserinsekten.

 

"Unsere Studie zeigt, dass der Klimawandel auch in ansonsten anthropogen
unbeeinflussten Gebieten bereits einen erheblichen Einfluss auf unsere
aquatischen Ökosysteme hat. Zudem wird die Komplexität der Natur deutlich,
welche sich nicht linear verhält. Diese kann nur durch Langzeitmessungen,
wie am Breitenbach, in ihrer Gänze verstanden werden - mit Kurzzeitstudien
oder reinen Modellierungen wären wir in unserem Untersuchungsgebiet zu
deutlich anderen Ergebnissen gekommen", resümiert Haase.

 

[1] https://www.senckenberg.de/

[2] https://conbio.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10./cobi.13477

 

 

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[Pressemeldungen] [Utopia] Neue Michael-Moore-Doku stellt grünes Wachstum in Frage

2020-04-28 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Utopia.de
https://utopia.de/planet-of-the-humans-michael-moore-film-184242/

24. April 2020

„Planet of the Humans“: Die neue Michael-Moore-Doku ist einen Monat auf
Youtube verfügbar

Filmemacher Michael Moore hat einen neuen Dokumentationsfilm veröffentlicht.
Der Film stellt eine provokative Frage: Haben wir den Umweltschutz verkauft?
Er zeigt, dass hinter vielen „grünen“ Bewegungen vor allem eines steht:
wirtschaftliche Interessen. Der Film liefert aber auch eine Lösung

VON NADJA AYOUB

„Eine Dokumentation, die sich das traut zu sagen, was sonst niemand sagen
würde“: So beschreibt Michael Moore den neuen Dokufilm „Planet of the
Humans“. Der Film soll ein Weckruf sein - denn der Klimaschutz ist in
Gefahr.

„Wir verlieren den Kampf, den Klimawandel auf der Erde zu stoppen, weil wir
Anführern folgen, die uns auf den falschen Weg führen - die grüne Bewegung
an wirtschaftliche Interessen und Konzerne zu verkaufen.“ Das Ergebnis:
Statt echtem Umweltschutz konzentrieren sich die Bemühungen auf technische
Erfindungen und Notlösungen.

Wie umweltfreundlich sind Windräder, Elektroautos und Bio-Kraftstoffe?

Der Film beleuchtet zum Beispiel, aus welchen Materialien Solaranlagen,
Windturbinen und Elektroautos hergestellt werden: Silikon, Silber, Grafit,
Kunststoffe, Seltene Erden, Kobalt, Kohle, Stahl, Nickel, Blei und vieles
mehr. Im Schnelldurchlauf zeigt der Film, wie die Stoffe abgebaut und
produziert werden. Man sieht Explosionen, riesige zerstörte Flächen, Abgase
und Kinderarbeit. Die Herstellung von umweltfreundlichen Technologien ist
nicht gerade umweltfreundlich, das wird deutlich.

Auch Bio-Kraftstoffe sieht der Film kritisch. In der Dokumentation kommt
unter anderem die Aktivistin Vandana Shiva zu Wort: „Wir sprechen hier über
die alte Ölwirtschaft, die versucht, sich selbst durch einen neuen Rohstoff
aufrecht zu erhalten - den grünen Planeten.“ Im Laufe des Dokumentarfilms
stellt Regisseur Jeff Gibbs immer wieder unbequeme Fragen - etwa, ob selbst
Umweltschutzorganisationen fehlgeleitet sind.

Michael Moore: Wir müssen unseren Konsum in den Griff bekommen

Aber was ist die Alternative? Immerhin sind fossile Energieträger deutlich
schädlicher als Windräder und Co. In der Umweltschutz-Debatte fehle „die
einzige Sache, die uns retten könnte“, schreibt Michael Moore auf Youtube.
Die Menschheit müsse ihren außer Kontrolle geratenen Konsum und ihre
Omnipräsenz auf dem Planeten in den Griff bekommen.

„Es gibt einen Ausweg“, sagt auch Regisseur Gibbs im Film. „Wir Menschen
müssen akzeptieren, dass unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten
Selbstmord ist. ... Wenn wir uns selbst unter Kontrolle bringen, ist alles
möglich.“

„Planet of the Humans“ ist bis 21. Mai kostenlos auf Youtube verfügbar:
https://www.youtube.com/watch?v=Zk11vI-7czE
[englisch mit englischen oder französischen Untertiteln]


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2020-04-21 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

-Original Message-

From: contraste-liste-requ...@lists.contraste.org On Behalf Of Karl Dietz

Sent: Monday, April 20, 2020 4:52 PM

To: cc2...@yahoogroups.de

Subject: [CONTRASTE-liste] vivihouse / TU Wien :: via keimform / streifzüge

 

Vivihouse

 

Von Stefan Meretz

 

[Kolumne Immaterial World   in 
der Wiener Zeitschrift Streifzüge  ]

 

Ich möchte das Commons-Projekt Vivihouse vorstellen, und alle, die in Wien 
unterwegs sind, hätten eigentlich schon vorbeigehen können, um es sich 
anzuschauen. Hätten - leider steht der zweite Prototyp noch nicht. Dazu gleich 
mehr.

 

Das Projekt Vivihouse baut Häuser, doch komplett anders, als wir es kennen. Es 
geht nicht nur um Häuser, die aus ökologisch-nachhaltigen Materialien aufgebaut 
werden, sondern die auch komplett wieder abgebaut werden können, um sie 
entweder woanders wieder aufzubauen oder umweltfreundlich zu recyclen. Die 
lehmverputzten und strohballengedämmten Holzhäuser sind nicht primär für den 
ländlichen Raum gedacht, sondern die modularen Bausätze eignen sich vor allem 
für den mehrgeschossigen Wohnungsbau in der Stadt. Und es handelt sich nicht 
nur um ein Do-it-yourself-, sondern vor allem um ein Do-it-together-Projekt - 
Interessierte sind regelmäßig zu Bauworkshops eingeladen.

 

Mit ihrem Ansatz stellt das Projekt neue Fragen. Muss Hausbau in den Händen 
einer kleinen Gruppe von Spezialist*innen liegen? Kann der Selbstbau Menschen 
ermächtigen, die Gestaltung ihrer Lebenswelt mehr in die eigenen Hände zu 
bekommen? Kann der Einsatz erneuerbarer Materialien wie Holz und Stroh das 
Betondenken (Sand ist eine schwindende Ressource, Zementherstellung ist 
CO2-intensiv) im Städtebau aufweichen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten?

 

Das Projekt wurde von einer Gruppe von Architekt*innen gegründet, die sich von 
den Commons inspirieren ließen und diese Erkenntnisse auf ihre Domäne 
übertrugen. Die Commons-Sommerschule und das Netzwerk des Commons-Instituts 
waren wichtige Orte für die Entfaltung der Ideen. So war klar, dass die 
Zugangshürden möglichst niedrig sein sollten, um die Kooperation von Profis und 
Laien zu befördern. Die Pläne werden unter einer freien Lizenz als Open Source 
zur Verfügung gestellt, damit andere Projekte daran anknüpfen können. Nicht 
zuletzt sollen die Kosten u.a. durch den Eigenbauanteil gering gehalten werden, 
um allen den Zugang zu qualitativ gutem Wohnraum zu ermöglichen - anstatt nur 
ein sozial-elitäres Projekt für Gutverdienende zu sein.

 

Das Projekt Vivihouse wurde von der Initiative for Convivial Practices 
initiiert und ist an der TU Wien angesiedelt. Es finanziert sich durch 
unterschiedliche Beiträge von öffentlicher Hand und privaten Firmen, die das 
ökologische Bauen voranbringen wollen. Das klingt gut, aber letztlich ist die 
Finanzbasis prekär. Springt ein Sponsor ab, was schon mehrfach geschah, gerät 
der Zeitplan oder gar die ganze Projektrealisierung durcheinander.

 

So konnte zwar in Pernitz südlich von Wien ein kleiner Prototyp realisiert 
werden, aber der Aufbau eines mehrgeschossigen Baus in Wien scheiterte, weil 
ein Immobilienkonzern seine avisierte Flächenbereitstellung samt Anschluss 
nicht einhielt. Die vorproduzierten 17 Wände und 7 Deckenelemente mussten nun 
aufwändig (ein Bauteil wiegt bis zu 2 Tonnen) aus der von einem weiteren 
Sponsor temporär zur Verfügung gestellten Bauhalle in eine kostenträchtig 
angemietete Lagerhalle zur Zwischenlagerung transportiert werden. Jetzt muss 
erst wieder eine geeignete Fläche gefunden werden, bevor das mehrgeschossige 
Vivihouse kommen kann. Die Stadt Wien könnte sich hier durchaus mehr 
engagieren, wurde das Projekt doch als Modellprojekt zur Internationalen 
Bauausstellung in Wien 2022 nominiert.

 

Eine Zwangspause bietet immer auch Gelegenheit zum Luftholen und zur Reflexion. 
Wenn das Projekt erfolgreich realisiert werden sollte, welche Wirkung könnte es 
haben? Wenn die Klimakrise sehr bald tiefgreifend alle gesellschaftlichen 
Bereiche erfasst, wird auch das CO2-intensive Bauen in den Fokus einer 
Transformation gelangen. Nachwachsende Rohstoffe wie Holz und Stroh könnten 
allein von der Materialseite das städtische Bauen völlig verändern. Die 
Holzindustrie freut’s, die Betonlobby wird allerdings alles daransetzen, den 
Wandel aufzuhalten.

 

Kann das Projekt thematisch benachbarte Commons-Initiativen ermächtigen, ihren 
Bereich auszuweiten? Könnten sie an Vivihouse andocken, Kooperationen eingehen, 
Netzwerke bilden und den Markt auskooperieren? Ein Wald-Commons, das seine 
Forste nicht monokulturell, sondern ökologisch-divers betreibt, könnte Holz 
liefern. Weitere Architektur-Commons könnten die Designs nutzen, um ihre 
eigenen Projekte vorzubringen - am besten in Kooperation mit zukünftigen 
Bewohner*innen, die an Planung und Bau beteiligt sind. Perspektivisch könnten 
daraus ganze Stadtteil-Commons entstehen, die ihr Quartier 

[Pressemeldungen] FW: Netzwerk Ökosozialismus: Keine Rettung umweltzerstörender Branchen

2020-04-15 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

 Weitergeleitete Nachricht 
Betreff: Netzwerk Ökosozialismus / Presseerklärung zur aktuellen Krise
Datum: Sun, 12 Apr 2020 13:07:01 +0200
Von: karl kraus 
An: carfigh...@gmx.de

Kein „Weiter so“ nach der Krise

Das Netzwerk Ökosozialismus (www.oekosozialismus.net) erklärt zur
aktuellen Situation:

Die durch die Pandemie ausgelöste aktuelle Krise wirft sehr
grundsätzliche Fragen bezüglich unseres Verhältnisses zur Natur auf.
Entstehung, Ausbreitung und Gefährlichkeit von Mikroben dieser Art haben
unmittelbar mit dem Vordringen des Menschen in bislang geschützte
Naturräume, mit Massentierhaltung, mit absurden globalen Menschen- und
Warenströmen usw. zu tun. Zurzeit steht die Bewältigung der aktuellen
Situation im Vordergrund. Genau jetzt kommt es aber darauf an, die
Weichen richtig zu stellen und den so dringend notwendigen Umbau und
Rückbau unseres Produktionssystems einzuleiten. In diesem Sinne lauten
unsere unmittelbaren Forderungen:

* Keine künstliche Aufrechterhaltung von Produktions- und
Dienstleistungssparten, die die ökologische Zerstörung weiter
vorantreiben und das fossile Zeitalter verlängern (das betrifft z. B.
Touristikkonzerne, Regionalflughäfen, Billigflugsparten ...)

* Staatshilfen sind an Bedingungen zu knüpfen, die den notwendigen
ökologischen Um- und Rückbau einleiten. Das betrifft zum Beispiel die
Automobilindustrie. Kredite für Autokonzerne dürfen ausschließlich für
die Konversion der Produktion im Sinne des Ausbaus des öffentlichen
Verkehrs vergeben werden. Die Produktion von SUVs, Sportwagen und
Ähnlichem ist zu unterbinden.

* Staatshilfen haben vorrangig der sozialen Absicherung der vom Rückbau
betroffenen Beschäftigten, der Aufrechterhaltung der Versorgungsstruktur
für die Bevölkerung (Einzelhandel, überlebenswichtige
Wirtschaftsbereiche, regionale Versorgung ...) und dem Umbau der
wesentlichen Bereiche der Daseinsvorsorge, allen voran des
Gesundheitssektors, zu dienen.

* Auch Staatsschulden sind ein Wachstumstreiber. Sie dürfen auf keinen
Fall durch ein forciertes Wachstum nach der Krise getilgt werden.
Zwingend notwendig und ein Erfordernis der Gerechtigkeit ist daher die
Heranziehung großer privater Geld- und Sachvermögen in Form einer
Vermögensabgabe. Darüber hinaus sind die Spielräume des Staatshaushaltes
entsprechend zu nutzen. Ökologisch schädliche (direkte und indirekte)
Subventionen sind konsequent abzubauen (Mehrwertsteuerbefreiung für
Flugtickets, Steuerbefreiung von Kerosin, Kaufprämien für Elektroautos
...). Der Rüstungsetat ist schrittweise auf Null zu reduzieren. Die
aktuelle Krise zeigt deutlich genug, dass die Menschheit ganz andere
Gefahren zu bewältigen hat als solche, die militärisch zu lösen wären.

* Für unmittelbar betroffene Menschen in Flüchtlingslagern, in
Elendsgebieten des globalen Südens, usw., ist unbürokratisch Hilfe zu
organisieren (Aufnahme von Menschenaus Flüchtlingslagern bei uns,
Unterstützung von NGOs durch Entwicklungshilfegelder, die effektive
Hilfe in Slums und Favelas organisieren und eine Gesundheitsversorgung
für die ärmsten Bevölkerungsschichten gewährleisten ...)

* Nach der Bewältigung der aktuellen Krise ist konsequent an Abbau
internationaler ökonomischer Abhängigkeiten und an der Stärkung
regionaler Wirtschaftskreisläufe zu arbeiten.

Mainz, 13. April 2020,

Netzwerk Ökosozialismus (www.oekosozialismus.net)

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Naturräume, mit Massentierhaltung, mit absurden globalen Menschen- und
Warenströmen usw. zu tun. Zurzeit steht die Bewältigung der aktuellen
Situation im Vordergrund. Genau jetzt kommt es aber darauf an, die
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Fall durch ein forciertes Wachstum nach der Krise getilgt werden.
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Heranziehung großer privater Geld- und Sachvermögen in Form einer
Vermögensabgabe. Darüber hinaus sind die Spielräume des Staatshaushaltes
entsprechend zu nutzen. Ökologisch schädliche (direkte und indirekte)
Subventionen sind konsequent abzubauen (Mehrwertsteuerbefreiung für
Flugtickets, Steuerbefreiung von Kerosin, Kaufprämien für Elektroautos
...). Der Rüstungsetat ist schrittweise auf Null zu reduzieren. Die
aktuelle Krise zeigt deutlich genug, dass die Menschheit ganz andere
Gefahren zu bewältigen hat als solche, die militärisch zu lösen wären.

* Für unmittelbar betroffene Menschen in Flüchtlingslagern, in
Elendsgebieten des globalen Südens, usw., ist unbürokratisch Hilfe zu
organisieren (Aufnahme von Menschenaus Flüchtlingslagern bei uns,
Unterstützung von NGOs durch Entwicklungshilfegelder, die effektive
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[Pressemeldungen] FW: [pw] Verkehrswende-Aktive fordern Sofortverbot von Verbrennungsmaschinen wegen Corona

2020-04-02 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

-Original Message-

From: Projektwerkstatt Saasen 

Sent: Thursday, April 2, 2020 10:43 PM

To: Saasen aktuell 

Subject: [Presseinfo] Wegen Corona: Autofahren und Verbrennen fossiler 
Energieträger verbieten - sofort!

 

Verkehrswende-Aktivist*innen fordern: Autofahren und Verbrennen fossiler 
Energieträger verbieten - sofort!

 

Knapp 30 Verkehrswende-Aktivist*innen standen am 1.4.2020 in Gießen in 
corona-sicherem Abstand und demonstrierten, jede*r für sich, für einen 
schnellen Ausstieg aus dem motorisierten Individualverkehr und den Aufbau eines 
leistungsfähigen ÖPNV. Eine ordentliche Versammlung war verboten worden - aus 
Angst vor Corona. „Das ist ein Skandal: Unsere Demo war in jedem Detail so 
geplant, dass alle vorgeschriebenen Abstände mehr als eingehalten und sonstige 
Verhaltensweisen auf Risikominderung orientiert waren. Dagegen dürfen die Autos 
überall weiter fahren, obwohl inzwischen in wissenschaftlichen Studien gewarnt 
wird, dass Luftverschmutzung und Corona-Tote vermutlich zusammenhängen“, 
empörte sich eine Teilnehmerin. Etliche Demonstrant*innen hatten selbstgemalte 
Schilder, auf denen der Zusammenhang von Feinstaub und Corona-Toten benannt 
wurde. Doch an das Heiligtum Auto würde die Politik nicht heranwollen - ebenso 
dürften die feinstaubintensiven Kohlekraftwerke auch zu Coronazeiten 
weiterlaufen. „Wir fordern ein sofortige Verbot des Autofahrens und des 
Betriebs der dreckigen Kraftwerke - und wir werden weiter versuchen, dafür zu 
demonstrieren“, hieß es aus der Demo. Das Demoverbot sei schließlich auch ein 
Versuch, das Versagen der Politik zu kaschieren. „Die Kleinen werden 
drangsaliert, die Großen geschont - wie immer!“

 

Hintergrund:

 

Warum wo besonders viele Menschen an Corona erkranken und, das ist noch 
geheimnisvoller, warum wo prozentual mehr daran sterben, ist in 
wissenschaftlichen Kreisen heiß diskutiert, aber nach wie vor nicht geklärt. 
Viele Theorien sind benannt, einige schon widerlegt. Der unterschiedliche 
Anteil alter Menschen wird erwähnt - aber der ist auch in ländlichen Gebieten 
höher, die allerdings wiederum niedrigere Fallzahlen haben. Regionen und 
Staaten haben sehr unterschiedliche Beschränkungen erlassen, die auch 
unterschiedlich wirken, aber nicht eindeutig bestimmten Maßnahmen zugeordnet 
werden können. Da wirkt eine Studie aus Italien spannend, die eine sehr 
naheliegende Spur verfolgt. Denn der aktuelle Corona-Virus CoVid-19 löst eine 
Lungenkrankheit, die vielfach tödlich endet. Feinstaub und andere 
Luftverschmutzungen schwächen die Lunge ebenfalls. Wer sich nun anschaut, wo 
die meisten Coronafälle und -toten auftreten, findet neben überwiegend 
geklärten Zufallsbegebenheiten der Massenansteckung (z.B. die 
Faschingshandlungen im Kreis Heinsberg) eine bemerkenswerte Korrelation 
zwischen hoher Luftbelastung und Infektionen bzw. Todeszahlen. Bislang werden 
dafür zwei Theorien debattiert, die beide zutreffen könnten. So ist bekannt, 
„dass Viren und Bakterien auf Staubpartikeln oder organischen Teilchen aus dem 
Meeresdunst reisen. ... Ein Wissenschaftlerteam verschiedener italienischer 
Universitäten will einen Zusammenhang zwischen der Luftverschmutzung durch 
Feinstaub und der Häufung von Coronavirus-Infektionen gefunden haben, die in 
der Po-Ebene, besonders in der Lombardei und der Emilia-Romana, am höchsten 
ist. In ihrer Studie, für die sie die Feinstaub-Messwerte (PM-10) der 
Überwachungsstationen der Umweltschutzbehörden auswerteten und mit den 
bestätigten Covid-19-Fällen verglichen, gingen sie ebenfalls davon aus, dass 
Viren auf Smogpartikeln und inbesondere Feinstaubpartikeln bis zu mehreren 
Tagen und Wochen in der Luft bleiben und reisen können.“ (Zitat und genauere 
Informationen auf 
www.heise.de/tp/features/Feinstaubpartikel-als-Viren-Vehikel-4687454.html) 
„Ähnliches veröffentlichten Wissenschaftler zuvor bereits im renommierten 
Fachjournal Nature“, fügt das WDR-Wissenschaftsmagazin Quarks hinzu 
(www.quarks.de/gesundheit/medizin/ist-feinstaub-schuld-an-den-vielen-todesfaellen-in-italien/).

 

Zudem liegt nahe, dass eine Vorbelastung durch hohe Luftverschmutzung die 
Anfälligkeit für eine Lungenkrankheit durch Viren erhöht. Das ist bereits 
länger bekannt: „Besonders konkret wird es bei einer Studie, die vor Jahren zum 
Virus SARS-CoV durchgeführt wurde, das sich Anfang der 2000er Jahre in Asien 
verbreitet hat. Im Vergleich zu Regionen mit geringer Luftverschmutzung lag das 
Sterblichkeitsrisiko in Regionen mit moderater Luftverschmutzung um 86 Prozent 
höher, bei hoher Luftverschmutzung war das Risiko doppelt so hoch.“ (Quelle wie 
oben)

 

Noch ist nichts bewiesen, aber der Verdacht liegt nahe. In einer Zeit, wo 
selbst corona-kompatible Demonstrationen verboten und die Essensverteilung von 
Tafeln gestoppt wird, um vermeintlich jedes Restrisiko zu vermeiden, wirft es 
ein bemerkenswertes Licht auf die zur Zeit an starken Sprüchen nicht 
verlegennen Politiker*innen, dass sie das Naheliegende 

[Pressemeldungen] [a21] Pandemieforscher fordert Abschaffung der Agrarindustrie wegen Entwaldung

2020-03-19 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
amerika21.de
https://amerika21.de/analyse/238220/coronavirus-und-agrarindustrie

15.03.2020 

Coronavirus

"Agrarindustrie würde Millionen Tote riskieren"

Ein Gespräch mit dem Evolutionsbiologen Rob Wallace über die Gefahren von
Covid-19, die Verantwortung der Agrarindustrie und nachhaltige Lösungen zur
Bekämpfung von Infektionskrankheiten

INTERVIEW: YAAK PABST

Wie gefährlich ist das neue Coronavirus?

Es hängt davon ab, wo du dich zum Zeitpunkt des lokalen Ausbruchs von
Covid-19 befindest: Steht diese Epidemie erst am Anfang, ist sie auf ihrem
Höhepunkt oder befindet sie sich schon in ihrer Spätphase? Wie gut reagiert
das Gesundheitssystem in der Region? Wie alt bist du? Bist du immunologisch
gefährdet? Wie ist dein allgemeiner Gesundheitszustand? Um eine nicht
diagnostizierbare Möglichkeit zu erfragen: Stimmt deine Immungenetik, die
Genetik, die deiner Immunabwehr zugrunde liegt, mit dem Virus überein oder
nicht?

Dann ist all das Getue um das Virus nur Panikmache?

Nein, sicher nicht. Die Todesrate (Englisch: case fatality rate, CFR) von
Covid-19 lag zu Beginn des Ausbruchs in Wuhan zwischen 2 und 4 Prozent der
bekannten Infizierten. Außerhalb von Wuhan scheint die CFR etwa 1 Prozent
und sogar noch weniger zu betragen. Aber anderswo liegt sich auch höher, wie
beispielsweise zurzeit in Italien und den Vereinigten Staaten. Diese
Todesraten scheinen nicht hoch zu sein im Vergleich zu, sagen wir, SARS mit
10 Prozent, der "Spanischen Grippe" von 1918 mit 5 bis 20 Prozent, der
"Vogelgrippe" (H5N1) mit 60 Prozent oder an einigen Orten Ebola mit 90
Prozent Todesfällen unter den Infizierten. Aber sie liegt sicherlich höher
als der 0,1 Prozent CFR-Wert der saisonalen Grippe. Die Gefahr besteht
jedoch nicht nur in der Höhe der Sterberate. Wir müssen uns mit der
sogenannten Durchdringung oder der Rate des Angriffs auf die Gesellschaft
auseinandersetzen. Mit anderen Worten: Ein wie großer Teil der
Weltbevölkerung trägt den Virus bereits in sich.

Kannst du das genauer erklären?

Das globale Reisenetzwerk ist auf Rekordniveau [1]. Da es weder Impfstoffe
oder spezifische Antivirenmittel gegen Coronaviren gibt, noch eine
Herdenimmunität gegen das Virus, kann selbst ein Stamm mit einer
Sterblichkeitsrate von nur 1 Prozent der Infizierten eine beträchtliche
Gefahr darstellen. Angesichts einer Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen
und den zunehmenden Anzeichen, dass Ansteckungen stattgefunden haben vor dem
eigentlichen Ausbruch der Krankheit - also bevor wir wissen, ob Menschen
sich überhaupt infiziert haben - sind wahrscheinlich nur wenige Orte auf der
Welt noch frei von Infektionen. Wenn zum Beispiel Covid-19 bei einer
Ansteckung von 4 Milliarden Menschen 1 Prozent Todesopfer fordert, sind das
40 Millionen Tote. Ein kleiner Anteil einer großen Zahl kann immer noch eine
große Zahl sein.

Dies sind erschreckende Zahlen für einen scheinbar wenig ansteckenden
Erreger ...

Auf jeden Fall, und wir stehen erst am Anfang des Ausbruchs. Es ist wichtig
zu verstehen, dass sich viele Neuinfektionen im Laufe von Epidemien
verändern. Ansteckungsfähigkeit, die Ausbreitung der Ansteckung oder beides
können sich abschwächen. Andererseits nehmen andere Ausbrüche an Virulenz
zu. Die erste Welle der Grippepandemie im Frühjahr 1918 war eine relativ
milde Infektion. Die zweite und dritte Welle in jenem Winter und bis ins
Jahr 1919 hinein tötete dann Millionen Menschen.

Pandemie-Skeptiker argumentieren jedoch, dass weit weniger Patientinnen und
Patienten durch das Coronavirus infiziert und getötet wurden als durch die
typische saisonale Grippe. Wie bewertest du das?

Ich wäre der Erste, der sich freuen würde, wenn sich dieser Ausbruch als
Blindgänger erweisen sollte. Aber der Versuch, Covid-19 unter Verweis auf
andere tödliche Krankheiten, insbesondere die Grippe, als geringe Gefahr
abzutun, ist ein rhetorischer Trick, um die Besorgnis über das Coronavirus
als unangebracht darzustellen.

Der Vergleich mit der saisonalen Grippe hinkt also ...

Es ergibt wenig Sinn, zwei Krankheitserreger in den verschiedenen
Abschnitten ihrer Epikurve, also des Ausbruchsverlaufs, zu vergleichen. Ja,
die saisonale Grippe infiziert weltweit viele Millionen Menschen, wobei nach
Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation bis zu 650.000 Menschen pro Jahr
daran sterben. Covid-19 steht jedoch erst am Anfang seiner epidemiologischen
Entwicklung. Und anders als bei der Grippe haben wir weder einen Impfstoff
noch eine Herdenimmunität, um die Infektion zu verlangsamen und die am
stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu schützen.

Auch wenn der Vergleich irreführend ist, so sind das doch beides
Virenkrankheiten. Es handelt sich sogar um die gleiche Gruppe, die
RNA-Viren. Beide Krankheiten betreffen den Mund- und Rachenraum und manchmal
auch die Lunge. Beide sind doch ziemlich ansteckend, oder?

Ja, aber diese zwei Krankheitserreger zu vergleichen, ist fragwürdig. Wir
wissen eine Menge über die Dynamik der Grippe. Wir wissen sehr wenig über
Covid-19. In dieser 

[Pressemeldungen] [LMd] Buchautorin: Zerstörung von Biodiversität treibt Epidemien wie Corona an

2020-03-14 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Le Monde diplomatique
https://monde-diplomatique.de/media/demo/woher_kommt_das_coronavirus.mp3

12. März 2020

Woher kommt das Coronavirus?

Viele Erreger von Infektionskrankheiten stammen von Tieren. Allerdings kommt
selten zur Sprache, dass bei der Übertragung auf den Menschen die Zerstörung
von Lebensräumen eine zentrale Rolle spielt

Von Sonia Shah 

Könnte es ein Schuppentier sein? Eine Fledermaus? Oder womöglich eine
Schlange? Der Wettlauf ist eröffnet, wer als Erster das Wildtier
identifizieren wird, von dem das Coronavirus stammt, offiziell als
Sars-CoV-2 bezeichnet. 

Infolge des Virus, das die als Covid-19 bezeichnete Erkrankung auslöst,
wurden in China und anderen Ländern viele Millionen Menschen unter
Quarantäne gestellt oder in Sperrzonen von der Umwelt abgeschottet.
Natürlich ist es wichtig, das Rätsel der Herkunft zu lösen. Noch viel
wichtiger ist allerdings, zu erkennen, dass unsere zunehmende Verwundbarkeit
durch Pandemien eine tiefere Ursache hat: die immer raschere Zerstörung von
Lebensräumen. 

Seit 1940 sind hunderte krankmachende Erreger in Regionen neu aufgetaucht
oder wieder aufgetaucht, wo manche von ihnen nie zuvor beobachtet wurden.
Das gilt für HIV, für Ebola in Westafrika, für das Zikavirus auf dem
amerikanischen Kontinent und eine Vielzahl neuer Coronaviren. Die Mehrheit
dieser Erreger (60 Prozent) sind tierischen Ursprungs. Einige stammen von
Haustieren oder Nutztieren, aber die meisten (mehr als zwei Drittel) von
Wildtieren. 

Die Tiere können nichts dafür. Obwohl immer wieder Wildtiere als Ursprung
zerstörerischer Epidemien dargestellt werden [1], ist die Annahme falsch,
sie seien besonders häufig mit todbringenden Erregern infiziert, die
jederzeit auf Menschen überspringen können. Tatsächlich lebt der größte Teil
der Mikroben in den Wildtieren, ohne ihnen im Geringsten zu schaden. Das
Problem liegt woanders: Durch die immer massivere Abholzung der Wälder und
die wachsende Urbanisierung haben wir diesen Mikroben Wege eröffnet, den
menschlichen Körper zu erreichen und sich entsprechend anzupassen. 

Durch die Zerstörung der Lebensräume droht zahlreichen Arten die Ausrottung
[2], darunter auch Heilpflanzen und Tieren, die in unseren Arzneibüchern
seit jeher ihren Platz haben. Den überlebenden Arten bleibt nichts anderes
übrig, als sich in die reduzierten Lebensräume zurückzuziehen, die ihnen die
menschlichen Siedlungen übrig lassen. Dadurch erhöht sich die
Wahrscheinlichkeit, dass sie in engen Kontakt mit Menschen kommen, und so
können Mikroben, von denen sie besiedelt sind, in unsere Körper gelangen, wo
sie sich möglicherweise in tödliche Krankheitserreger verwandeln. 

Fledermausspeichel im Obstgarten 

Ebola ist ein gutes Beispiel dafür. Als Ursprung des Virus wurden
verschiedene Fledermausarten identifiziert. Eine 2017 durchgeführte
Untersuchung hat gezeigt, dass Ausbrüche des Virus häufiger in solchen
Gebieten Zentral- und Westafrikas vorkamen, in denen kurz zuvor Wälder in
großem Stil gerodet worden waren. Wenn man die Bäume der Fledermäuse fällt,
zwingt man sie, auf Bäume in unseren Gärten und auf unseren Farmen
auszuweichen. 

Wie es dann weitergeht, ist leicht vorstellbar: Ein Mensch beißt in eine
Frucht, die von Fledermausspeichel bedeckt ist. Oder jemand tötet eine
Fledermaus, die in sein Haus geflogen ist, und kommt dabei mit dem Erreger
in Kontakt. So springen viele Viren, die für die Fledermäuse harmlos sind,
auf menschliche Populationen über - neben dem Ebola- auch das Nipah-Virus
(vorwiegend in Malaysia und Bangladesch) und das Marburg-Virus (in
Ostafrika). 

Wenn dieses "Überschreiten der Artengrenze" häufiger geschieht, besteht die
Möglichkeit, dass sich die Mikroben aus tierischen Organismen an den
Menschen anpassen und so weiterentwickeln, dass sie zu Krankheitserregern
werden. 

Auch bei Krankheiten, die von Mücken übertragen werden, wurde ein
Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Epidemien und Abholzung festgestellt
[3] - mit dem Unterschied, dass es hier weniger um den Verlust von
Lebensräumen als um deren Umgestaltung geht. Mit den Bäumen verschwinden
auch die Laubschicht auf dem Boden und die Wurzeln. Wasser und Sedimente
können leichter über solche schutzlosen, von der Sonne ausgetrockneten Böden
fließen und Pfützen bilden, in denen sich Mücken vermehren. Laut einer
Untersuchung in zwölf Ländern kommen Mücken, die für den Menschen
gefährliche Erreger übertragen, in abgeholzten Gebieten doppelt so häufig
vor wie in Gebieten mit intakten Wäldern. 

Die Zerstörung der Lebensräume verändert auch die Populationsgrößen der
verschiedenen Arten, was wiederum das Verbreitungsrisiko eines
Krankheitserregers erhöhen kann. Das West-Nil-Virus beispielsweise wird von
Zugvögeln übertragen. Durch den Verlust von Lebensräumen und andere
Zerstörungen ist deren Zahl in Nordamerika in den letzten 50 Jahren um ein
Viertel zurückgegangen, wobei nicht alle Arten gleichermaßen betroffen sind.


Sogenannte Spezialisten (für einen bestimmten Lebensraum) wie Spechte und

[Pressemeldungen] FW: [pw] E-Autos, Mobilität für Männer u.a.: Hirnstupser ... Kommentare/Nachdenktexte zu aktuellen Zeitthemen - gerne verwendbar (Creative Commons)

2020-03-09 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: Jörg Bergstedt  
Sent: Saturday, March 7, 2020 10:36 AM
To: Contraste 
Subject: Hirnstupser ... Kommentare/Nachdenktexte zu aktuellen Zeitthemen - 
gerne verwendbar (Creative Commons)

Hallo Journalist*innen, Redaktionen, Zeitungen, Radio, Online/Social Media und 
andere Kreative!

Wir beginnen hier in und um die Projektwerkstatt ein neues Format, welches 
gerne auch von Medien genutzt werden kann. Neben der eher als Enzyklopädie zu 
politischen Themen konzipierten www.projektwerkstatt.de mit ihren Bereichen, 
die meist direkt über tk-Adressen erreichbar sind, wird es eine Sammlung von 
kurzen Texten zu aktuellen politischen Themen geben. Diese stellen wir unter 
Creative Commons ins Netz, d.h. sie dürfen frei übernommen werden (wie alles 
auf www.projektwerkstatt.de auch).

Genau das wollen wir Ihnen und Euch anbieten. Vorläufig (das wird 
wahrscheinlich nicht die endgültige Lösung sein) werden die Texte in der dort 
üblichen chronologischen Reihenfolge und ohne sonstige Beiträge auf der Seite 

www.fb.com/hirnstupser 

gesammelt. "Hirnstupser" ist denn auch der Arbeitstitel dieser Sammlung.

Das schreibe ich einfach nur, dass das bekannt ist und, falls interessiert, 
genutzt werden kann. Zur Zeit sind "nur" die ersten vier Themen eingestellt:

* Zur Frage, warum für E-Autos eine neue Fabrik gebaut werden muss.

* Fest in Männerhand: Die Mobilitätsdebatte - ein Hirnstupser nicht nur zum 8. 
März

* Bewaffnete Konflikte teilen in Gute und Böse, übersehen dabei aber das, was 
eigentlich interessant ist.

* Zum blinden Fleck "Sexismus" in der Debatte um Dietmar Hopp.

Die vier sind aber bereits gerne verwendbar - und alle, die hinzukommen, dann 
auch.

Gruß, Jörg Bergstedt

-- 
(Bitte lange Zitate beim Antworten abschneiden - spart Daten und 
Unübersichtlichkeit :-)

Jörg Bergstedt, 06401-90328-3, Fax -5, Mobil 01522-8728353 (nur erreichbar 
unterwegs)
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[Pressemeldungen] FW: [XR] Pfarrer von Extinction Rebellion hält am 26.2. Vortrag in Kirchengemeinde in Berlin-Pankow -- Vorbereitungen für Rebellion im Mai in Berlin beginnen

2020-02-23 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

 Weitergeleitete Nachricht  
Betreff: Presseinformation + Einladung: Pfarrer von Extinction Rebellion hält 
Vortrag in der Kirchengemeinde Alt-Pankow– Die Vorbereitungen für die 
Rebellion, vom 4.-11.Mai in Berlin, beginnen
Datum: Fri, 21 Feb 2020 15:29:31 +0100
Von: Presse Extinction Rebellion Dtl. 
An: pre...@extinctionrebellion.de

PFARRER VON EXTINCTION REBELLION HÄLT VORTRAG IN EINER KIRCHE - DIE 
VORBEREITUNGEN FÜR DIE REBELLION, VOM 4.-11. MAI IN BERLIN, BEGINNEN

Pfarrer Thomas Zeitler ist am 26. Februar, 19.30 Uhr in der Kirchengemeinde 
Alt-Pankow zu Gast.

Zeitler hält einen Vortrag zum Thema: „Christentum im Klimakollaps. Wie die 
ökologische Krise den Glauben herausfordert und was Glaube den Aktivist*innen 
zu bieten hat“.

Ort: Gemeindehaus, Breite Straße 38, Berlin-Pankow.

Am Samstag, 29. Februar findet zudem in Berlin ein Workshop mit Thomas Zeitler 
statt, um sich als gewaltfreie christliche Klimaaktion (Christian Climate 
Action) zu vernetzen.

Zeitler drängt daher, die Themen ökologische Krise und Klimakrise mehr in die 
Kirche zu bringen und christliche Antworten darauf zu suchen.

„Wir sind da als Kirche noch nicht gut aufgestellt“, kritisiert Zeitler.

Die Menschen würden der Kirche nicht wegen langweiliger Predigten weglaufen, 
eher da sie lebenswichtigen Themen, die die Menschen bewegten und berührten, 
keinen Raum geben, befürchtet er.

Dass er mit seinem Engagement für XR in seiner Kirche anecken könnte, denkt 
Zeitler nicht.


Angesichts der dramatischen Situationen von Millionen von Menschen und der 
sterbenden Natur auf dem ganzen Globus brauchen wir dringend Veränderungen.

Laut wissenschaftlichem Konsens ist 2020 des letzte Jahr in dem wir tatsächlich 
noch Entscheidendes bewirken können, um die drastische Erwärmung und Zerstörung 
unserer Ökosysteme einzudämmen.

--
Information für die Presse

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[Pressemeldungen] [taz] Portugal will mit dem Abbau seiner Lithiumvorräte aus der Krise kommen

2020-01-21 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
taz

https://taz.de/Lithiumabbau-in-Portugal/!5655713/

 

21. 1. 2020

 

Lithiumabbau in Portugal

 

Böse Minen zum guten Spiel

 

Portugal will mit dem Abbau seiner Lithiumvorräte aus der Krise kommen. Das 
würde die Landschaft großflächig zerstören.

 

REINER WANDLER

 

MADRID taz | Die Regierung und das britische Bergbauunternehmen Savannah 
Resources versprechen einiges: Millioneninvestitionen, Steuerreichtum für die 
armen ländlichen Gemeinden, Hunderte gut bezahlte Arbeitsplätze und damit ein 
Ende der Abwanderung der Bevölkerung aus dem strukturschwachen Norden 
Portugals. Doch all das hat seinen Preis. Denn unter den Hügeln hier verbergen 
sich große Vorkommen von Lithium, die über riesige Tagebaulöcher ausgebeutet 
werden sollen. „Sie wollen die gesamte Region umpflügen“, sagt Jessica da Cruz 
von der Bürgerinitiative gegen den Lithiumabbau.

 

Das Metall ist wichtig für die Mobilitätswende. 27 Millionen Tonnen 
lithiumhaltiges Gestein soll allein rund um den 260-Seelen-Ort Covas do Barroso 
nahe der Grenze zur spanischen Region Galicien liegen. Die Region wurde erst 
vor gut einem Jahr von der Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation der 
Vereinten Nationen zum landwirtschaftlichen Weltkulturerbe erklärt.

 

Da Cruz ist in Frankreich aufgewachsen. Dennoch betrachtet sie den kleinen Ort 
als Heimat. Ihre Eltern gehören zu denen, die „anderes suchten als Viehzucht 
und Ackerbau“ und deshalb ausgewandert sind. Jetzt leben sie wieder in einem 
Dorf. Da Cruz arbeitet in Paris als Juristin, in Covas do Barroso verbringt sie 
nur ihre Ferien. „Aber dort sind meine Familie, meine Freunde, alles, was mir 
etwas bedeutet.“

 

Noch sei die Natur in der gesamten Nordregion intakt, sagt sie. „Das ist unser 
Kapital. Nachhaltiger Tourismus und Landwirtschaft gibt uns für alle Zeiten 
genug zu essen. Eine Mine schließt in zehn Jahren und hinterlässt eine 
zerstörte Landschaft.“ Der Bevölkerung sei das klar, die Versprechungen von 
Behörden und Industrie verfingen deshalb nicht. Dutzende 150 Meter tiefe Löcher 
mit einem Durchmesser von bis zu 600 Metern, die die Landschaft zerstören, 
wolle hier niemand.

 

Größte Lithiumvorkommen Europas in Portugal

 

Dass die Mine Arbeitsplätze in der Region schafft, glaubt Da Cruz auch nicht. 
„Die Bergbaubetreiber bringen einen Teil ihrer Belegschaft mit, und die Fabrik 
zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge soll jetzt doch nicht gebaut 
werden.“ Hintergrund soll der Mangel an Fachkräften sein. Aber in der 
Bürgerinitiative geht man davon aus, dass das Metall nach China verschifft und 
dann dort verarbeitet werden soll.

 

Rund um Covas do Barroso würden die Narben in der Landschaft und die Folgen des 
hochtoxischen chemischen Prozesses zurückbleiben, mit dem das Lithium aus dem 
Gestein gelöst wird. Für ein Kilogramm des begehrten Metalls müssen bis zu 
einer Tonne Gestein ausgewaschen werden. Portugal hat, so zeigen Studien, die 
größten Lithiumvorkommen in Europa. Weltweit liegt es auf Platz sechs, hinter 
Australien, Chile, China, Argentinien und Simbabwe. Bislang findet der Abbau 
hier in relativ kleinen Mengen für die Keramikindustrie statt.

 

Das soll sich ändern. Denn die Nachfrage steigt weltweit ständig. Lithium ist 
Bestandteil der Batterien 
  für allerlei 
Elektronikgeräte, vom Notebook bis zum Smartphone, und vor allem der Akkus der 
E-Autos. Bereits heute werden 56 Prozent des verkauften Lithiums in der 
Batterieproduktion gebraucht. Tendenz steigend.

 

2030 sollen nach den Plänen der Europäischen Union 
  mindestens 35 
Prozent der neu zugelassenen Pkws und Lieferwagen einen Elektromotor haben. 
Schätzungen gehen davon aus, dass das Lithiumgeschäft in zehn Jahren allein in 
Europa bis zu 200 Milliarden Euro jährlich bewegen könnte. Doch der 
Lithiumrausch birgt auch seine Gefahren. Im vergangenen Jahr brach der 
Weltmarktpreis um 50 Prozent ein. Der Grund: Überangebot durch immer neue Minen.

 

Lithium soll aus der Krise führen

 

Die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Antonio Costas in Lissabon 
sieht jedoch die große Chance, das südwesteuropäische Land endgültig aus der 
Krise zu führen. Costas steht deshalb voll und ganz hinter den Bergbauplänen. 
„Wenn wir CO2 reduzieren wollen, ist Lithium unerlässlich“, erklärt 
Umweltminister João Pedro Matos Fernandes, der auch für den Energiewandel 
zuständig ist.

 

Ziel sei, rund um die Minen eine ganze Industrie aufzubauen, die Portugal mit 
zu den führenden Zuliefernationen für die E-Mobilität mache. Die Regierung geht 
davon aus, dass allein in den fünf Regionen mit den größten Lithiumvorkommen 
3,3 Milliarden Euro investiert werden. In Covas do Barroso könnte es schon im 
Frühjahr mit dem Bergbau ernst werden. Denn sobald das Umweltgutachten vorliegt 
– und falls dies positiv ausfällt –, dürfen die Bagger anrücken.

 

Die Menschen in Covas do 

[Pressemeldungen] [nd] Soziologe: Frauen-, Klima- und linke Bewegungen können Aufstieg der Rechten gemeinsam stoppen

2020-01-04 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
neues deutschland
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1130890.html

04.01.2020 

"Obamas Politik ist für Trumps Aufstieg mitverantwortlich"

Der philippinische Soziologe Walden Bello über die äußere Rechte im Globalen
Norden und Süden

"Die extreme Rechte hat es geschafft, traditionelle Bedürfnisse der
Arbeiterklasse anzusprechen und in eine rechte Richtung zu drehen", sagt der
Soziologe Walden Bello. Mitverantwortlich sei die neoliberal gewendete
Sozialdemokratie.

INTERVIEW: MARTIN LING

neues deutschland: Der ehemalige US-Präsident Obama bemerkte in seiner Rede
am 17. Juli 2018, dass "plötzlich eine Politik der starken Männer auftaucht"
und "in einem Tempo unterwegs ist, das noch vor wenigen Jahren unvorstellbar
schien". In diesen Rechtspopulisten sieht er eine existenzielle Bedrohung
für die liberaldemokratische Tradition im Norden. Stimmen Sie dieser These
zu?

Walden Bello: Ich stimme dieser These eindeutig zu. Seit 2010 gibt es diese
Bewegung. Seitdem hat die Welt erlebt, wie sich die extreme Rechte von
außerhalb der Korridore der Macht zum Zentrum der Macht selbst bewegt hat.
Es begann mit Viktor Orbán 2010 in Ungarn, der sich selbst von einem
Neoliberalen in seiner ersten Amtszeit Ende der 90er zu einem Vertreter der
extremen Rechten gewandelt hatte, über Donald Trump in den USA bis zum
Einzug der Alternative für Deutschland in den Bundestag 2017, um nur drei
Beispiele aus dem Globalen Norden zu nennen.

Aber es gibt diese Bewegung auch im Globalen Süden von Rodrigo Duterte seit
2016 in meiner Heimat, den Philippinen, über Narendra Modi seit 2014 in
Indien bis zu Jair Bolsonaro seit 2018 in Brasilien. Beide Aufzählungen sind
nicht vollzählig. Die extreme Rechte ist dort an der Macht oder sie verfügt
über genügend parlamentarische Macht, um den politischen Diskurs nach rechts
zu verschieben. Aber für das Entstehen der extremen Rechten war Obama Teil
des Problems.

nd: Inwiefern?

Bello: Obamas demokratische Präsidentschaft hat der Rettung der Banken
Vorrang eingeräumt, anstatt Millionen von bankrotten Hausbesitzern zu
helfen. Er hat neoliberale Wirtschaftspolitik betrieben und das geplante
Freihandelsabkommen der Trans-Pazifik-Partnerschaft (TPP) gefördert, das für
die Arbeiterklasse eine Fortsetzung des Exports ihrer Arbeitsplätze nach
China bedeutet und die Deindustrialisierung insbesondere im Mittleren Westen
weiter vorangetrieben hätte.

Die Obama-Adminstration hat TPP gar nicht vorab mit einer
Kosten-Nutzen-Analyse untersucht, sondern sich der Doktrin unterworfen, dass
Freihandel die beste aller möglichen Welten ist. Und ich würde sagen, dass
Trump an die Macht kam, weil er exakt in vier von Deindustrialisierung
betroffenen Schlüsselstaaten das Wahlvolk hinter sich gebracht hat:
Michigan, Pennsylvania, Wisconsin und Ohio. Die weiße Arbeiterklasse hat
dort für Trump gestimmt. Sie wusste, dass mit Hillary Clinton TPP kommen
würde und mit Trump nicht. Insofern war Obamas Politik mitverantwortlich für
den Aufstieg von Trump. Eine Politikerin der Linkspartei hat kürzlich
erklärt, dass Sozialdemokraten in einer ganzen Reihe von Ländern die
Bedingungen für den Aufstieg der extremen Rechten geschaffen haben. Für die
USA trifft das ganz sicher zu.

nd: Wie stufen Sie Donald Trump ein? Autoritär-populistisch,
konterrevolutionär oder gar faschistisch?

Bello: Lassen Sie es mich so sagen: Ich denke nicht, dass Trump ein Faschist
ist, denn eine weitreichende Verletzung von Menschenrechten gibt es in den
USA nicht, wenn man von Migranten absieht. Für den Großteil der Bevölkerung
werden die Menschenrechte gewahrt. Trump hat sicherlich einen populistischen
Stil. Populismus ist aber nur ein Stil, es gibt rechte Populisten und linke
Populisten. Insofern halte ich konterrevolutionär für die beste
Charakterisierung Trumps. Er fordert viele traditionelle Normen der
Demokratie heraus, durchaus mit einem opportunistischen Ansatz, bei dem
nicht klar ist, wie weit er gehen wird oder wohin konkret. Aber ihm ist
klar, er muss seine Wählerbasis erhalten, er muss sie bei Laune halten, und
er muss es schaffen, sie bei seinen wandelnden Ansichten, wohin er gehen
will, immer mitzunehmen.

nd: Wie gelingt das Trump?

Bello: Er hat eine Vision, die sich an den mächtigen USA aus der
Vergangenheit orientiert, die an der Dominanz der Weißen ausgerichtet war.
Gleichzeitig sagt er, dass die USA im Niedergang begriffen sind. Dafür macht
er China verantwortlich. Und deshalb muss es einen Handelskrieg mit China
geben. Um die weiße Arbeiterklasse in den USA zu schützen, ist er bereit,
sich mit einem Teil der ökonomischen Elite in den USA anzulegen, wie es sich
bei TPP gezeigt hat. Demokraten und Republikaner haben das
Freihandelsabkommen befürwortet mitsamt der Wirtschaftselite, Trump hat es
gestoppt, um seine weiße Arbeiterklasse bei der Stange zu halten.

Trump ist nicht konterrevolutionär im Sinne von Klassenkampf. Aber er
verdient das Etikett "konterrevolutionär", weil er fundamentalistische
Antworten auf eine Reihe von 

[Pressemeldungen] [Tsp] Kahlschlag bei der Energiewende-Forschung ab 2021

2020-01-03 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Tagesspiegel

https://background.tagesspiegel.de/energie-klima/forschung-fuer-energiewende
-stark-beschnitten

 

02.01.2020 

 

Forschung für Energiewende stark beschnitten

 

Völlig überraschend hat der Haushaltsausschuss des Bundestages die Mittel
für die Energieforschung drastisch gekürzt. Die Entscheidung fiel bereits
bei einer Nachtsitzung im November und wurde erst jetzt publik. Die
Wissenschaft ist bestürzt. 

 

von Susanne Ehlerding 

 

Im kommenden Jahr sollen die Mittel für die Energieforschung im Etat des
Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) um 90 Prozent sinken. Das beschloss der
Haushaltsausschuss des Bundestages am 14. November. Die sogenannten
Verpflichtungsermächtigungen
  für die
Energieforschung fallen demnach für die Jahre bis 2026 wesentlich niedriger
aus und sinken insgesamt um die Hälfte. Haushaltsrechtlich ist mit den
Ermächtigungen die Planbarkeit von Projekten gesichert. Zuerst berichtete
das Portal „Solarserver
 “ kurz vor Weihnachten über die Kürzungen.

 

Während die Barmittel für die Energieforschung im Etat des BMWi für 2020
noch leicht erhöht wurden, sind ab kommendem Jahr starke Minderungen
geplant. Nachzulesen in Drucksache 19/13924
  soll es
die stärksten Einbußen 2021 mit einer Senkung von 105 Millionen auf gut zehn
Millionen Euro geben. 2022 soll die Förderung von 127 Millionen auf 45
Millionen Euro fallen. Für 2023 stehen statt 149 Millionen rund 106
Millionen Euro im Etat. 

 

Danach fallen die Kürzungen etwas weniger deutlich aus: 2024 sind statt 86
Millionen knapp 70 Millionen Euro geplant, 2025 statt 70 Millionen rund 53
Millionen Euro. Für 2026 war der Ansatz mit fünf Millionen Euro ohnehin
gering. 

 

„Tragweite nicht überblickt“

 

„Das zentrale Problem ist die Kürzung der Verpflichtungsermächtigungen für
2021 um 90 Prozent. Im Ergebnis wird das 2020 zu einem schmerzhaften
Einbruch bei den Projektneubewilligungen führen“, sagte Niklas Martin,
Geschäftsführer des Forschungsverbundes Erneuerbare Energien (FVEE
 ) Tagesspiegel Background. Besonders betroffen werden
Einrichtungen der angewandten Energieforschung sein, schätzt Martin. Diese
werden traditionell aus dem Etat des BMWi bedient, während das
Forschungsministerium eher die Grundlagenforschung fördert.

 

„In der Tat ist das etwas, das uns große Sorgen macht“, sagte der Co-Chef
des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, Hans-Martin Henning,
auf Nachfrage. Wie viele andere hänge sein Institut mit 1300 Mitarbeitern
nicht unerheblich von BMWi-Projektmitteln ab, das Gros werde für
Personalkosten verwendet. Nun könnten viele Verträge wohl nicht wie geplant
verlängert werden.

 

Eine bewusste Attacke gegen die Energieforschung, wie man bei Twitter
  lesen konnte,
sieht Henning jedoch nicht. „Die Tragweite der Entscheidung ist von denen,
die sie getroffen haben, nicht überblickt worden“, vermutet er. Immerhin
standen in der sogenannten Bereinigungssitzung
  des Haushaltsausschusses über 1800 Anträge zur Abstimmung. Sogar
das BMWi soll von der Entscheidung überrascht worden sein.

 

Umschichtungen zugunsten der Digitalisierung

 

Der Antrag zur Kürzung der Mittel für die Energieforschung kam allerdings
höchst offiziell von der Regierungskoalition. Im Hintergrund soll der Wunsch
gestanden haben, mehr Mittel für die Digitalisierung zur Verfügung zu
stellen. 

 

Im Raum stand offenbar auch, dass die Reallabore
  für die Energiewende in den kommenden vier Jahren
erhebliche Zuwendungen erhalten. 600 Millionen Euro sind zunächst für das
auf zehn Jahre angelegte Programm eingeplant. „Da gehen die Mittel aber als
Betriebskostenzuschuss für neue Technologien ganz wesentlich an die
Industrie“, gibt Henning zu bedenken. In der Bereinigungssitzung wurde die
Förderung für die Reallabore außerdem aus dem Bundeshaushalt in den
Energie-und Klimafonds
  verschoben und belastet diesen nicht direkt.

 

Ein weiteres Argument der Haushaltspolitiker habe gelautet, dass der
Mittelabfluss zu gering gewesen sei, berichtet Martin. „Das ist eine
Fehlinterpretation. Es gab in den zurückliegenden Jahren bis Ende Dezember
immer 99 Prozent Mittelabfluss. Besser geht es nicht“, entgegnete er.
Offenbar hatten sich die Haushälter die vorläufigen Zahlen von August
angeschaut.

 

Hans-Martin Henning hofft nun, dass man versuchen wird, die Entscheidung zu
„reparieren“. Eine 

[Pressemeldungen] [Golem] Familien verklagen Apple und Tesla wegen Kobalt-Abbau

2019-12-18 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Golem.de

https://www.golem.de/news/kobalt-abbau-kongolesische-familien-verklagen-tech
-unternehmen-1912-145603.html 

 

17. Dezember 2019

 

Kobalt-Abbau: Kongolesische Familien verklagen Tech-Unternehmen 

 

Apple, Dell, Google, Microsoft und Tesla werden von einer
Menschenrechtsorganisation im Namen von 14 kongolesischen Familien wegen
schweren Verletzungen und Todesfällen in Kobaltminen verklagt. Die
Tech-Unternehmen sollen wissentlich Kobalt aus Minen verwendet haben, in
denen Kinder unter Zwang gearbeitet haben.

 

Tobias Költzsch

 

Die Menschenrechtsorganisation International Rights Advocates hat Apple
 , Dell, Google
 , Microsoft und Tesla
  in Washington wegen Beihilfe zu
schweren und tödlichen Verletzungen in kongolesischen Kobaltminen verklagt.
Das berichtet der Guardian
  unter
Bezugnahme auf Gerichtsdokumente.

 



Die Organisation vertritt 14 Familien aus der Demokratischen Republik Kongo,
die Kinder in den Minen verloren oder deren Kinder schwere Verletzungen
durch die Arbeit in ungesicherten Stollen erlitten haben. Der Anklageschrift
zufolge sollen die Tech-Unternehmen gewusst haben, dass das von ihnen
gekaufte Kobalt
  aus Minen stammte, in denen Kinder arbeiten.
Daher trügen die Unternehmen Mitschuld an Kinderzwangsarbeit.

 

Die klagenden Familien berichten in den Gerichtsunterlagen von Todesfällen
durch einstürzende Tunnel. Teilweise haben verschüttete oder abgestürzte
Kinder zwar überlebt, aber schwere Verletzungen wie Querschnittslähmungen
davongetragen. Die Kinder arbeiten teilweise für nur 0,75 US-Dollar am Tag
als menschliche Packesel und tragen Kobaltsteine von den Stollen zu den
Produktionsanlagen.

 

Unternehmen wird Untätigkeit vorgeworfen

 

In den Gerichtsakten behaupten die Kläger, dass die großen Tech-Unternehmen
die Marktmacht hätten, die Kobaltversorgung
  besser zu überwachen und vor allem zu regulieren.
Neben den bereits genannten Unternehmen tauchen auch Namen von
Kobalthändlern wie dem britischen Unternehmen Glencore in den Akten auf.

 

Apple betont dem Guardian zufolge, dass das Unternehmen die
Kobaltwertstoffkette
  genau überwache. Auch Dell schließt aus, dass
wissentlich Kobalt aus Minen verwendet wurde, in denen Kinder arbeiten.
Allerdings betont der Hersteller, dass den Vorwürfen nachgegangen werde.
Microsoft hat sich nicht ausführlich zu den Vorwürfen geäußert, erklärt aber
durch einen Sprecher, dass es bei möglichen Verstößen Konsequenzen geben
werde.

 

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[Pressemeldungen] [em] Mitsubishi soll Mehrheit von Lichtblick-Mutter Eneco übernehmen

2019-12-01 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Energate Messenger
https://www.energate-messenger.de/news/196945/

Einigung: Mitsubishi soll Mehrheit von Eneco übernehmen 

25.11.2019 

von Philip Akoto

Rotterdam (energate) - Der niederländische Kommunalversorger Eneco soll für
4,1 Mrd. Euro nach Japan verkauft werden. Ein zweiköpfiges Konsortium unter
Führung von Mitsubishi entschied das Bieterrennen für sich. Mit dem jetzt
vereinbarten Deal will sich Eneco vor allem im Bereich Offshore-Windkraft
breiter aufstellen. Die Vereinbarung zwischen den 44 niederländischen
Eignerkommunen und den Japanern sieht vor, dass Mitsubishi mit 80 Prozent
Mehrheitseigner von Eneco wird. Die restlichen Anteile soll der private
Stromversorger und Netzbetreiber Chubu Electric halten, teilte Eneco mit.
Das Unternehmen habe sich für das beste aller vorliegenden Angebote
entschieden, hieß es. Als ein Interessent war im Vorfeld unter anderem der
Mineralölkonzern Shell gehandelt worden.
 
Eneco soll 400 MW Offshore-Projekte bekommen - CEO geht

Mitsubishi beabsichtige, seine Aktivitäten auf dem europäischen Energiemarkt
auf Eneco zu konzentrieren. Ein Schwerpunkt der Japaner ist die Windkraft
zur See. Der Konzern unterhält unter anderem ein Joint Venture mit dem
dänischen Windradhersteller Vestas. Einen Teil seiner
Offshore-Windkraft-Aktivitäten will Mitsubishi an Eneco übertragen. Es
handelt sich um Projekte in niederländischen Gewässern mit 400 MW Kapazität.
Außerdem baut das Eneco-Management darauf, über den neuen Hauptinvestor
Zugang zu den als aussichtsreich geltenden Offshore-Märkten in Japan und den
USA zu bekommen. Ferner sei vereinbart, dass sich der Eigentümerwechsel
weder auf die Eigenständigkeit noch auf die Organisationsstruktur oder
Mitarbeiterzahlen von Eneco auswirken soll. Klar ist allerdings, dass die
Führungsebene bei Eneco umbesetzt wird. CEO Ruud Sondag und die
Aufsichtsratsvorsitzende Charlotte Insinger geben Amt ihre Ämter auf.
Während Sondag dem Konzern als Berater erhalten bleibt, übernimmt der
ehemalige Tennet-Chef Mel Kroon künftig den vakanten Posten im Aufsichtsrat.
Neuer CEO von Eneco soll ein noch nicht benannter Niederländer werden, hieß
es. Ebenfalls noch offen ist, wer Mitsubishi im Gremium vertreten wird.
 
Milliardenkredit für Eneco

Mitsubishi sagte Eneco überdies eine Kreditlinie im Umfang von 1 Mrd. Euro
zu. So viel Kapital will Eneco bis 2024 in den Niederlanden, Belgien und
Deutschland investieren. Hierzulande ist Eneco als Alleineigner von
Ökostromanbieter Lichtblick und Miteigner des Direktvermarkters Next
Kraftwerke aktiv (knapp 30 Prozent). Zudem sind die Niederländer Investor
von Thermondo. Gerade aus der Sicht eines Ökostromanbieters wie Lichtblick
könnte der Deal einen Schönheitsfehler haben. Denn Chubu Electric betreibt
auch Kohle- und Gaskraftwerke. Noch äußerte sich Lichtblick dazu nicht. Für
die Eneco-Führung läuft bei der Privatisierung alles nach Plan. Im September
hatte der Konzern erklärt, noch vor Weihnachten einen Käufer präsentieren zu
wollen (energate berichtete).

Ob der Mitsubishi-Deal zustande kommt, hängt nun von zwei Faktoren ab: zum
einen von der Zustimmung der niederländischen und belgischen
Wettbewerbsbehörden, zum anderen davon, dass ausreichend viele Kommunen das
Angebot aus Japan annehmen. Dazu zeigt sich Eneco optimistisch. Knapp 95
Prozent der Anteilseigner hätten die Bereitschaft signalisiert, zu
verkaufen, so Eneco. Damit die Transaktion über die Bühne geht, reicht es,
wenn 75 Prozent das Angebot annehmen. Sollten die Japaner die Schwelle von
95 Prozent erreichen, streben sie einen Squeeze-out an. Im nächsten Schritt
will das Eneco-Management eine begründete Stellungnahme zu dem Deal
herausgeben. Danach bekommen die Kommunen 40 Werktage Zeit, sich endgültig
zu entscheiden. Diese Frist kann zwei Mal verlängert werden. /pa


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[Pressemeldungen] FW: Neuerscheinung: Abgefahren -- Warum wir eine neue Bahnpolitik brauchen

2019-10-14 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

 

Feed: Mobilitätswende - Politik für eine zukunftsfähige Mobilität

Posted on: Sunday, October 13, 2019 6:24 PM

Author: Bernhard Knierim (i...@mobilitaetswen.de)

Subject: Abgefahren - Warum wir eine neue Bahnpolitik brauchen

 


»Alle reden vom Klima - Wir nicht.« Mit einer solchen Losung müsste in diesen 
Zeiten der drohenden Klimakatastrophe eigent­lich für die Schiene geworben 
werden. Doch so wie der wunderbare Bundesbahn-Werbespruch aus den 1960er Jahren 
»Alle reden vom Wetter - Wir nicht« als PR der heutigen Bahn als Lachnummer 
auf­gefasst werden würde, so wirkt auch ein abgewandelter 
Klimaretter­Bahn-Slogan unglaubwürdig. Ein wachsender Teil der Bevölkerung 
empfindet in Bezug auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Bahn, Komfort und 
Service im Schienenverkehr, das Ansehen der Deut­sche Bahn AG und den Zustand 
der Infrastruktur wohl die Charak­terisierung »abgefahren« als weitaus 
zutreffender.

Obwohl wir die Eisenbahn als klima- und umweltfreundlichstes Verkehrsmittel 
dringender denn je brauchen, erleben wir seit Jahr­zehnten ihren Niedergang. 
Aus unserer Sicht spricht viel dafür, dass die Bahn in Deutschland sich weiter 
in ihrer existenziellen Krise fest­fährt. Dabei wird der Schienenverkehr in 
Deutschland heute von vier Seiten bedroht.

Erstens gibt es einen Verkehrsmarkt, in dem seit vielen Jahrzehn­ten 
systematisch der Straßenverkehr und die Luftfahrt bevorzugt und die Schiene 
benachteiligt werden. Um dies nur für die Verkehrswe­ge zu verdeutlichen: 
Allein seit der Vereinigung von BRD und DDR wurde das Schienennetz um 7000 
Kilometer abgebaut, während im gleichen Zeitraum zehntausende Kilometer neue 
Straßen, darunter allein 2300 Kilometer neue Autobahnen, gebaut wurden. Der 
Kahl­schlag im Bereich Schiene betrifft vor allem Qualität und Effizienz der 
Infrastruktur. Im Zeitraum 1994 bis 2018 wurde die Zahl der Weichen und 
Kreuzungen im Schienennetz mehr als halbiert.

Zweitens befindet sich der Bahnkonzern in einer akuten Finanz- und 
Strukturkrise. Für das Jahr 2019 weist die Deutsche Bahn AG in ihrer Bilanz 
Schulden in Höhe von 25 Milliarden Euro aus. Damit ist der Schuldenberg 
erstmals höher als derjenige, den die Deutsche Bundesbahn im Zeitraum 1949 bis 
1992 mit 47,8 Milliarden DM angehäuft hatte. Wohlgemerkt: Die Deutsche Bahn AG 
startete im Januar 1994 schuldenfrei. Diese Krise ist das logische Ergebnis der 
Privatisierung der Eisenbahn im Jahr 1994, was euphemistisch als »Bahnreform« 
bezeichnet wurde, der fatalen Orientierung auf den Börsengang (2000 bis 2008) 
und - seit mehr als zwei Jahrzehnten - des verantwortungslosen Kahlschlags bei 
Infrastruktur und Beleg­schaft.

Drittens stellt die 2012 beschlossene grundsätzliche Zulassung des 
flächendeckenden Fernbusverkehrs einen weiteren Mosaikstein der »verkehrten 
Verkehrsmarktordnung« dar. Ähnlich wie im Fall der Konkurrenz zwischen Uber und 
dem traditionellen Taxigewer­be gibt es inzwischen einen höchst ungleichen 
Konkurrenzkampf zwischen Schienenfernverkehr und Busfernverkehr. Das damit 
ver­bundene Preisdumping hat dazu geführt, dass der Fernverkehr auf Schienen 
nicht mehr kostendeckend betrieben wird.

Viertens haben wir es im Bundesverkehrsministerium im Allge­meinen und bei der 
Deutschen Bahn AG im Besonderen mit Ins­titutionen zu tun, deren 
Spitzenpersonal - zurückhaltend formu­liert - keinerlei Leidenschaft für den 
Schienenverkehr aufbringt. Ja, ein großer Teil insbesondere des 
Führungspersonals der Deutschen Bahn ist strukturell mit dem konkurrierenden 
Straßenverkehr bzw. der Luftfahrt verbunden. Diese Personen sind 
mitverantwortlich für die zerstörerischen Prozesse im Bereich Schiene. Auf sie 
trifft in politischer - und oft auch in juristischer - Hinsicht der Vorwurf der 
Untreue zu.

Damit nicht auch in Bälde gilt, der sprichwörtlich letzte Zug sei »abgefahren«, 
schrieben wir als zwei leidenschaftliche Bahnfahrer, die sich seit eineinhalb 
Jahrzehnten gemeinsam mit der Thematik befassen und für eine »Bahn für Alle« 
werben, dieses Buch. Es geht nicht in erster Linie um ein paar Dutzend 
Milliarden Euro mehr, nicht um ein paar Prozentpunkte Mehrwertsteuer im 
Schienenfern­verkehr weniger und nicht um das eine oder andere Bauernopfer im 
Bahnvorstand. Vielmehr brauchen wir eine grundsätzlich neue Bahnpolitik. Wir 
skizzieren in dieser Schrift die Grundzüge einer solchen »Bahnwende in der 
Verkehrswende«. Diese haben wir in insgesamt 16 Kapitel eingeteilt, die sich 
jeweils mit einem Aspekt der Bahnkrise befassen. Am Ende eines jeden Kapitels 
präsentieren wir konkrete Lösungsvorschläge für eine bessere Bahn.

Dazu lassen wir nach jedem Kapitel Personen bzw. Initiativen aus dem Bahnsektor 
zu Wort kommen, die ihre eigenen Erfahrungen dokumentieren und Bausteine für 
eine »Bahn der Zukunft« vortra­gen. Ohne einen Neuanfang kann die 
selbstzerstörerische Fahrt aufs verkehrspolitische Abstellgleis nicht gestoppt 
und damit der erfor­derliche Beitrag der Schiene für eine nachhaltige 

[Pressemeldungen] [konkret] Greenwashing-Expertin: "Die Grünen versprechen, alles könne bleiben, wie es ist"

2019-10-02 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
konkret 8/19
https://www.konkret-magazin.de/hefte/heftarchiv/id-2019/heft-82019.html

"Das Geschäft mit den grünen Lügen wächst"

Interview mit der Autorin Kathrin Hartmann über das Greenwashing der 
Industrie, die Bigotterie der Grünen und die falschen Versprechen der 
E-Mobilität

KONKRET: Flächenverbrauch, Asphaltierung und Kfz-Neuzulassungen feiern 
Rekorde, und die Grünen sind die Partei der Herzen. Widerspruch oder 
logische Folge?

KATHRIN HARTMANN: Ich glaube, es ist eher eine logische Folge. Die 
Grünen versprechen, es könne alles so bleiben, wie es ist. Sie wollen 
grünes Wachstum, doch Kapitalismuskritik findet man kaum bei ihnen. Die 
Grundlage grüner Politik ist das Versprechen, das System sei in Ordnung, 
man müsse nur an Stellschrauben drehen und Auswüchse korrigieren. Solche 
Versprechen sind für viele Wähler ungemein attraktiv. Natürlich kann man 
auch in einem System Dinge grundsätzlich ändern. Doch wenn sich die 
Grünen von den Verstaatlichungsanregungen Kevin Kühnerts derart vehement 
distanzieren, dann ist das systemkonformer, als es sein müsste. Das 
zeigte kürzlich eine Debatte zwischen dem griechischen Exfinanzminister 
Yanis Varoufakis und dem Grünen-EU-Parlamentarier Sven Giegold: Giegold 
wies den Vorschlag von Varoufakis zurück, einen "Green New Deal" für die 
Europäische Zentralbank aufzulegen, also "grüne" Investitionen zu 
fördern. Giegold erklärte, den deutschen Wählern sei dies nicht zu 
vermitteln, es führe zum Anwachsen der AfD, was ja niemand wünschen 
könne. Eine bemerkenswerte Argumentation, schließlich hatte Varoufakis' 
Vorschlag auch eine soziale Komponente: Er hätte Geld aus dem 
Finanzmarkt, wo sonst wild investiert wird, in Umweltschutz und gut 
bezahlte Arbeitsplätze geleitet.

KONKRET: In Ihrem Buch "Die grüne Lüge" beschäftigen Sie sich mit den 
Tricks der Industrie, etwa die Palmölproduktion als "nachhaltig" zu 
etikettieren. Nehmen die Grünen-Wähler den Umweltschutz überhaupt ernst?

HARTMANN: Ganz bestimmt - insbesondere solche, die der Partei seit den 
umweltbewegten Anfängen treu geblieben sind, oder Mitglieder an der 
Basis. Aber dass die Grünen und ihre Wähler per se ressourcenschonend 
leben, ist durch einige Studien widerlegt. Die Klientel schneidet in 
diesem Punkt schlecht ab, zusammen mit den Zynikern von der FDP.

Die Grünen richten sich heute an ein wohlhabendes Milieu. Deshalb 
stellen sie systematische Fragen nicht in den Mittelpunkt, etwa welche 
Arbeit gesellschaftsrelevant, welche zerstörerisch ist. Alle 
besserverdienenden Großstädter wissen, dass es nicht okay ist, übers 
Wochenende nach Barcelona zu fliegen. Doch sie tun es, und gleichzeitig 
kaufen sie im Unverpacktladen zehn Eier für 7,50 Euro. Tagsüber sitzen 
sie womöglich in der Werbeagentur und bewerben weltzerstörerische 
Produkte. Bei solch einer Lebensphilosophie braucht man entweder eine 
Menge Zynismus, oder man setzt auf Ersatzhandlungen, um diese 
Widersprüche zu überbrücken.

Andererseits sind viele grüne Politiker kritisch und engagiert, etwa der 
EU-Abgeordnete Martin Häusling, der gegen die Beimischung von Palmöl zum 
Treibstoff gekämpft hat. Auf Häuslings Betreiben hin hat die Europäische 
Kommission dem Palmöl das Prädikat der "Nachhaltigkeit" entzogen. Der 
entwicklungspolitische Grünen-Sprecher Uwe Kekeritz kennt die 
entsetzlichen Zustände in den Textilfabriken von Bangladesch und den 
Palmölplantagen in Indonesien, weil er sich das Grauen vor Ort anschaut 
und entsprechend Forderungen stellt. Es gibt in der Partei Engagement 
und fundiertes Wissen über die Zusammenhänge.

KONKRET: Den ungestörten Konsumismus "ethisch" aufzuladen erfordert 
Erfindungsreichtum: Werden die Grünen-Wähler es nicht irgendwann leid, 
Konsumquatsch wie Nespresso-Kapseln zu kaufen?

HARTMANN: Das glaube ich nicht, das Geschäft mit den grünen Lügen wächst 
und gedeiht. Dabei ist hier die Umweltzerstörung leicht erkennbar. Für 
die Kaffeekapseln von Nestlé wird ein rund 8.000 Tonnen schwerer 
Aluminium-Müllberg erzeugt, wobei Aluminium zu den problematischsten 
Rohstoffen gehört. Nicht allein belastet es in den Abbaugebieten in 
Westafrika und Brasilien das Trinkwasser und überschwemmt als dreckiger 
Rohschlamm ganze Landstriche, sondern dieser Schlamm vergiftet das 
Grundwasser und zerstört die Lebensgrundlagen der Einheimischen.

Nestlé spricht von "nachhaltiger Aluproduktion", doch das ist genau so 
ein Quatsch wie bei der Palmölproduktion: Auch da behaupten 
Konsumgüterkonzerne wie Unilever, "nachhaltiges" Palmöl zu verwenden, 
obwohl ihre Zulieferfirma nachgewiesenermaßen illegal abholzt oder 
Zulieferfirmen großer Konzerne den Bauern und Indigenen ihr Land rauben, 
um dort gigantische Monokulturen anzulegen und billige Lohnsklaven 
einzusetzen. Dieses Geschäft lebt, wie viele Geschäfte in den Ländern 
der Peripherie, von der Armut der lokalen Bevölkerung. Das wissen die 
meisten Grünen-Wähler.

Die Ozeanmode verdeutlicht das noch besser: Kleider, die vorgeblich aus 
Plastik bestehen, 

[Pressemeldungen] [FAZ, ED] Bill Gates: Gentechnik unverzichtbar wegen Klimawandel -- Kommentar zum "Welt-Interview"

2019-09-22 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Frankfurter Allgemeine Zeitung

http://www.faz.net/-iki-9rc7s

 

19.09.2019

 

Bill Gates: Gentechnisch verändertes Saatgut in Afrika unverzichtbar 

 

Microsoft-Gründer Bill Gates setzt im Kampf gegen die Folgen des
Klimawandels auf mehr Saatgut-Forschung. „Bestimmte Fortschritte sind ohne
Gentechnik nicht denkbar“, sagte Gates der Zeitung
 „Welt“. Der Klimawandel führe
dazu, dass die ärmsten Menschen der Erde, die sich als Kleinbauern selbst
versorgten, immer häufiger von Missernten betroffen seien. Nötig seien neue
Pflanzen, die gegen Hitze und Wassermangel resistenter seien.

 

„Wir brauchen definitiv mehr Innovationen beim Saatgut“, sagte Gates. „Wir
müssen viel mehr Geld ausgeben für Agrarforschung. Wir müssen die
Produktivität der Landwirtschaft in Afrika verdoppeln.“ Manches sei durch
innovative konventionelle Züchtungsmethoden leistbar, anderes aber nur mit
Gentechnik.

 

Gates sagte weiter, ihm sei bewusst, dass gentechnisch veränderte
Lebensmittel in Europa kritisch gesehen würden. Das sei aber nicht der
entscheidende Punkt. „In Europa gibt es nicht Millionen von Kindern, die an
Mangelernährung sterben.“ Wichtig sei die Frage: „Lässt man die
afrikanischen Staaten frei entscheiden, ob sie auf Gentechnik setzen wollen
oder nicht. Das letzte Wort müssen afrikanische Wissenschaftler haben.“

 

--

 

Extradienst

https://extradienst.net/2019/09/20/philanthropen-diktatur/ 

 

20. September 2019

 

Philanthropen-Diktatur

 

Von Martin Böttger

 

Bill Gates ist nach Zählung einiger Quellen der zweitreichste Mann der Welt,
nach Jeff Bezos. Diese Zählung stimmt wahrscheinlich nur, wenn jemand der
Ansicht anhängt, der Reichtum der Herren Mohammed Bin Salman (MBS,
Saudi-Arabien) und Muhammad bin Zayid Al Nahyan (MBZ, Vereinigte Arabische
Emirate) sei illegitim, weil sie sich das Eigentum unter den Nagel gerissen
haben, das ihrem Volk gehört. Nun, so ähnlich hat es Bill Gates auch gemacht
und aus lauter Gewohnheit in dieser Woche ein weiteres Plädoyer für die
Gentechnik
  abgesetzt. Was soll ihn
die „kritische Sicht in Europa“ jucken?

 

Das Geschäftsmodell ist immer, öffentliches Eigentum in privates Kapital zu
verwandeln. Gates’ Reichtum kam dadurch zustande, dass er
Forschungsergebnisse für Produkte und Dienstleistungen patentieren und damit
monopolisieren und privatisieren liess. Unseren Kapitalismus hat er damit
besonders gut verstanden. Nun war es nur noch nötig, öffentlichen
Einrichtungen und Infrastrukturen seine Produkte anzudrehen, sie probieren
zu lassen, abhängig zu machen, und flutsch fliessen die Milliardenumsätze
und -profite von ganz alleine
 .

 

Die Gentechnik, in die der globale Grossaktionär selbstverständlich
investiert ist, funktioniert genau so wie Microsoft: die Bauern locken,
ihnen den Deal mit scheinbarer Bequemlichkeit versüssen, sie von ihren
Unabhängigkeitsmethoden regional angepasster, selbstgezogener und
vielfältiger Saatgüter abbringen und in die patentierte und ökonomisch
abhängig machende „perfekte“ Gensaat locken - aus der es dann ökonomisch und
ökologisch kein Zurück mehr gibt. Ein Prinzip, nach dem schon all die
schönen

„Freihandelsabkommen“ zwischen mächtigen und schwachen Staaten so prächtig
für beider Seiten herrschende Klassen funktionieren. Und Drogenhändler
machens übrigens auch so. Es gibt sie noch, die Extraprofite.

 

Praktischerweise ist sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
  unter anderem
durch den Beitragsboykott des Mitgliedslandes USA schon von den
Spendierhosen des Gates-Bill und der Gates-Melinda abhängig. Also warum
nicht auch Afrika und wir?

 

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Veröffentlicht zu den Themen: Afrika  ,
Bill Gates  , Gates-Stiftung
 , Gensaat
 , Gentechnik
 , Microsoft
 , Philanthropen
 , WHO
  am 20. September 2019
  von Martin
Böttger  .

 

 

° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° 

 

Ende der 

[Pressemeldungen] FW: [XR] Buchvorstellung und Rebellionsaufruf: Pressekonferenz 5.9. Berlin

2019-09-02 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

 Weitergeleitete Nachricht  
Betreff: Einladung zur Pressekonferenz 5. September 2019: Rebellionsaufruf & 
Buchvorstellung
Datum: Fri, 30 Aug 2019 09:54:02 +0200
Von: Presse XR-D 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Medienschaffende,

wir laden Sie herzlich zur Pressekonferenz von Extinction Rebellion Deutschland 
ein, diese findet am 5. September um 14.30 Uhr im „Nirgendwo“ statt.

Wir werden Journalist*innen einen exklusiven Einblick in die junge Bewegung 
gewähren und gleichzeitig zur großen Rebellion im Oktober aufrufen. Alle 
Bürger*innen werden eingeladen, sich unseren friedlichen Blockaden des zivilen 
Ungehorsams anzuschließen und ab sofort zu üben.

Extinction Rebellion wird ihre Prinzipien und Werte erfahrbar machen und 
außerdem ihr Buch präsentieren: "Wann, wenn nicht wir* - ein Extinction 
Rebellion Handbuch" bereitet die Lesenden auf das Rebellieren vor.

Im Anschluss an die Pressekonferenz werden 500 Bücher an aktive Rebell*innen 
verschenkt, und in einem Get-Together können Sie mit den Rebell*innen über den 
vor uns liegenden, goldenen Herbst ins Gespräch kommen.

Einlass: ab 14 Uhr
Beginn: 14:30 Uhr
Bücher & Get Together: 16:30 Uhr

Bitte geben Sie uns eine Rückmeldung, ob Sie kommen, was Sie mitbringen und was 
Sie brauchen.
per Mail: pre...@extinctionrebellion.de
mobiler Kontakt: 0177/8011774 (Tino Pfaff)

Über Extinction Rebellion:

Extinction Rebellion (XR) ist eine junge Bewegung, die im letzten Jahr in 
London entstand und sich von dort aus gerade weltweit entfaltet. XR ist in 50 
Ländern weltweit aktiv; in Deutschland haben sich bereits über 80 Ortsgruppen 
gegründet. Durch friedlichen zivilen Ungehorsam stören Rebell*innen die 
gesellschaftliche Normalität, die mit der Zerstörung von Ökosystemen verwoben 
ist. XR rebelliert gegen Strukturen und ein toxisches System, das seit 
Jahrzehnten daran scheitert, Maßnahmen zu ergreifen, um das planetare Leben vor 
dem totalen Kollaps zu bewahren.

Über das Buch:

"Wann, wenn nicht wir* - ein Extinction Rebellion Handbuch“ versammelt Fakten 
über bereits sichtbare Folgen der Klimakrise und ruft zum Handeln auf. Für alle 
nachvollziehbar, konkret und undogmatisch bebildert es, wie sich das 
Rebellieren organisieren lässt: Von der gewaltfreien Kommunikation über das 
Errichten von Straßenblockaden bis hin zum Kochrezept für mehrere hundert 
Menschen.

Der erste Teil des Buchs, "Die Wahrheit sagen", versammelt unliebsame Fakten 
über Klimakrise, Artensterben und die strukturellen Hindernisse unserer 
Gesellschaften, für eine rasante Transformation. Der zweite Teil, "Jetzt 
Handeln", ermutigt mit konkreten Erzählungen, aktiv zu werden, und macht 
deutlich, wann und wie soziale Bewegungen erfolgreich Veränderungen bewirken 
können. Der dritte Teil, "How To...", gibt auf wenigen Seiten konkrete Tipps 
für Aktionen und Zusammenhalt - dieser Teil ist gemeinfrei. Das Buch ist ab dem 
4. September in Ihrer lokalen Buchhandlung verfügbar.

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, wenden Sie sich an Mirjam Schenk vom S. 
Fischer Verlag: mirjam.sch...@fischerverlage.de und 069 6062 452.

Ort der Pressekonferenz:
NIRGENDWO: Lokschuppen & Wriezener Park, Stadtbiotop, Kiezkultur- & 
Umweltzentrum
Rüdersdorfer Str. 67 | 10243 Berlin

-- 
Presseteam
Extinction Rebellion Deutschland
extinctionrebellion.de


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[Pressemeldungen] [energate] Lichtblick-Kauf durch Shell oder Finanzinvestor soll bis Jahresende feststehen

2019-09-02 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
energate messenger
https://www.energate-messenger.de/news/194737/

02.09.2019 - 15:16

Privatisierung

Eneco-Käufer soll vor Weihnachten feststehen

von Rouben Bathke

Rotterdam (energate) - Der niederländische Energieversorger Eneco will die 
Suche nach einem neuen Eigentümer bis zum Jahresende abschließen. Der 
Privatisierungsprozess befinde sich aktuell in der Phase der Abgabe von 
verbindlichen Angeboten, teilte das Unternehmen anlässlich der Präsentation des 
Halbjahresergebnisses mit. Das Unternehmen erwarte, "kurz vor Weihnachten" ein 
Käufer der Unternehmensanteile präsentieren zu können, hieß es weiter. Die 
gesamte Transaktion soll dann im Laufe des Jahres 2020 einen Abschluss finden. 
 
Mehrere Bieter im Gespräch

Die Eneco-Eigentümer, insgesamt 53 niederländische Städte und Gemeinden, hatten 
nach Differenzen über die strategische Ausrichtung 2018 den Verkauf des 
Energieversorgers beschlossen (energate berichtete). Laut Medienberichten 
erhoffen sie sich einen Verkaufserlös von rund drei Mrd. Euro. Zu den Bietern 
sollen ein Konsortium aus dem Ölkonzern Shell und dem Pensionsfonds PGGM 
gehören ebenso wie ein Konsortium aus der niederländischen Rabobank und dem 
US-amerikanischen Investor KKR. Zudem sollen auch der japanische 
Mitsubishi-Konzern und der australische Infrastrukturinvestor Macquarie 
Interesse bekundet haben. 

Über Beteiligungen ist Eneco indirekt auch im deutschen Markt aktiv. So ist der 
Rotterdamer Versorger seit Ende 2018 alleiniger Eigentümer des Hamburger 
Ökostromanbieters Lichtblick. An dem Direktvermarkter Next Kraftwerke hält 
Eneco 34 Prozent. Für das erste Halbjahr 2019 vermeldete das niederländische 
Unternehmen einen Anstieg des operativen Ergebnisses um rund zehn Prozent auf 
126 Mio. Euro. Als Hauptgründe führte das Management einen höheren Absatz von 
Strom und Gas, gute Handelsergebnisse und Kosteneinsparungen an. Der Umsatz 
legte ebenfalls um zehn Prozent zu auf 2,3 Mrd. Euro. /rb


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[Pressemeldungen] [taz] Biologin: Europas Blick auf Amazonas-Brände extrem kurzsichtig

2019-08-31 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
taz
https://taz.de/Biologin-ueber-Amazonasbraende/!5619405/ 

* 31. 8. 2019

Biologin über Amazonasbrände

„Unser Verbrauch ist zu hoch“

Den eigenen Lebensstil im Auge behalten: Warum Europas Ratschläge für den 
Schutz des Amazonasregenwaldes unglaubwürdig sind, erklärt die Biologin Jutta 
Kill

INTERVIEW: HEIKE HOLDINGHAUSEN

taz: Frau Kill, der Amazonaswald brennt, die Öffentlichkeit ist empört darüber 
[1], dass Brasiliens Präsident keine Hilfe annehmen wollte. Gibt es eine 
gemeinsame, globale Verantwortung für Urwälder?

Jutta Kill: Das hängt davon ab, was „gemeinsame Verantwortung“ bedeutet. Im 
Sinne der G7 heißt es, Geld für Löschflugzeuge nach Brasilien zu schicken oder 
den Brasilianern gut gemeinte Ratschläge zu erteilen.

Wäre es vorstellbar, Umweltthemen wie Waldbrände im Sicherheitsrat zu 
diskutieren? UN-Truppen löschen gegen den Willen Brasiliens die Brände am 
Amazonas?

Das ist doch albern. Die Zerstörung des Waldes findet nicht derzeit statt. Vor 
vier, fünf Monaten sind die Traktoren, mit Ketten bespannt, durch den Regenwald 
gefahren und haben Bäume umgerissen. Monatelang lagen die Stämme abgeholzt zum 
Trocknen auf den zerstörten Flächen, jetzt werden sie abgebrannt. Während der 
Wald wirklich vernichtet wurde, haben die EU-Staaten ein Mercosur-Abkommen 
ausgehandelt und unterzeichnet, das nur pro forma Nachhaltigkeit fordert. Erst 
seit die Medienöffentlichkeit auf Qualmwolken blickt, ist sie empört. Bei der 
„Verantwortung der Welt“ für Wälder, sei es am Amazonas oder in Sibirien, ging 
es bisher nie um unsere eigene Verantwortung.

Die Europäer sollen erst mal vor ihrer eigenen Haustür kehren?

Man kann nicht einerseits Waldschutz fordern und andererseits einen Lebensstil 
pflegen, der nur mit Waldvernichtung zu bezahlen ist. Massentierhaltung und 
Fleischkonsum bei uns werden möglich durch Soja- und Rindfleischimporte, die 
Regenwald am Amazonas zerstören. Die Urwälder des Nordens fallen unserem Hunger 
nach Papier und Verpackungsmaterial zum Opfer, und Fertigessen gibt es nur mit 
Palmöl - was Kahlschlag in den Wäldern Indonesiens und Malaysias bedeutet. Von 
„globaler Verantwortung“ zu sprechen ist genauso bequem, wie Russland, 
Indonesien und Brasilien Vorschriften zu machen. Unser Konsumverhalten zu 
ändern ist deutlich unbequemer. Dass wir da nicht drangehen, macht gute 
Ratschläge aus Europa unglaubwürdig.

Andererseits wollen schon 10-Jährige heute kein Nutella mehr essen, weil Palmöl 
darin ist. Ist da nicht etwas in Bewegung?

Das stimmt, Sojaschrot und Palmöl haben Imageprobleme. Aber schon bei Laptops 
fragt kein Mensch mehr, ob die Metalle dafür vielleicht aus dem Bergbau in der 
Konfliktregion im Kongobecken kommen. Dabei zerstört auch er in großem Maßstab 
Regenwald, und auch dort brennt es regelmäßig. Die Brände sieht man nur nicht, 
weil sie im Wald glimmen und keine großen Rauchwolken verursachen wie in 
Brasilien. Doch sie töten Bäume und zerstören wertvollen Wald. Übrigens 
verbrennen auch wir unseren Wald, als Pellets im Ofen.

Holz ist ein nachhaltiger Energieträger und ein ökologischer, nachwachsender 
Rohstoff.

Wir haben hier einen ganz klaren Zielkonflikt. Wenn ich mir anschaue, was Land 
und Wald künftig leisten sollen, dann ist jede Fläche doppelt und dreifach 
verplant. Wald soll Habitat sein für Biodiversität, Kohlenstoffspeicher gegen 
den Klimawandel, angeblich nachhaltiger Rohstoff für Energiegewinnung, Bauen, 
Möbel, Verpackungen und so weiter. Das geht nicht.

Lässt sich dieser Konflikt lösen?

Nur indem wir weniger verbrauchen. Unser Materialdurchsatz ist viel, viel zu 
hoch. Bis jetzt entziehen wir uns diesem Zielkonflikt in der öffentlichen 
Debatte. Außerdem müssen wir die internationalen Instrumente zum Waldschutz 
überdenken. Das Programm REDD zum Beispiel versagt völlig.

REDD steht für Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation. 
Das Programm soll Aufforstung und Waldschutz finanzieren.

Ja, aber das gelingt nicht. Zurzeit bekommen Landbesitzer aus dem Programm 5 
Dollar pro Tonne angeblich eingespartem CO2. Wenn die großen Landbesitzer 
weiterhin den Wald roden und Soja anbauen oder Rinder grasen lassen, verdienen 
sie viel mehr. REDD hat einzig die kleinbäuerliche Landwirtschaft in den 
Regenwaldregionen eingeschränkt. Sie arbeiten dort traditionell mit 
Brandrodung. Aber das sind kleine Flächen, die nach einiger Zeit wieder 
zuwachsen. Sie zerstören den Wald nicht. Dramatisch ist, dass REDD 
internationale Waldschutzprogramme der Entwicklungszusammenarbeit ersetzt hat, 
die wirkungsvoll waren, etwa weil sie die Landrechte indigener Völker gestärkt 
haben. Die jetzige Krise gilt es zu nutzen, um die bestehenden Instrumente der 
Entwicklungszusammenarbeit rigoros auf den Prüfstand zu stellen.

Welche funktionieren Ihrer Meinung nach?

Legen Sie in Amazonien mal eine Karte von den Waldbränden über eine Karte mit 
den rechtlich gesicherten Territorien der indigenen Bevölkerung. Siehe da: Dort 
brennt es deutlich weniger, 

[Pressemeldungen] FW: [fPcN] Forest Fire Apocalypse -- Stop buying brazilian soy, maize/corn and beef now!

2019-08-24 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: Ecoterra Intl.  
Sent: Saturday, August 24, 2019 5:25 PM
To: Mailhub 
Subject: [ECO_ALERT] Forest Fire Apocalypse

- crossposted from our Natural Forests listserve -

Forest Fire Apocalypse 

Ecoterra Intl. and fPcN have received credible information that the Brazilian 
Military is using Bolsonaro's order - to help curbing the forest fires in the 
Amazon forest - for unwarranted intrusions and to break into autonomous and 
sacrosanct territories of Indigenous Peoples - only to commit further 
atrocities. 

Ecoterra Intl. urges all G7 leaders to invoke strongest possible measures to 
stop the apocalyptic disaster in the Amazon and the ICC to hold Jair Messias 
Bolsonaro responsible for genocide and ecocide. This is Environmental Crime and 
the ICC has all the instruments in place to prosecute and bring justice in this 
case. Bolsonaro and his henchmen must be brought to trial at the ICC.

The Amazon - world's most precious forest - set ablaze by human greed backed by 
the policy of a single right-wing politician: Jair Mesias Bolsonaro, and the 
Mafia groups that follow him. 

Fires consume large tracts of the world’s forest every year. But the present 
inferno in the Amazon is man-made and requires global action response. 

UN secretary general, António Guterres, urged Brazil to take action. “In the 
midst of the global climate crisis, we cannot afford more damage to a major 
source of oxygen and biodiversity. The Amazon must be protected,” he tweeted. 
Celebrities including Leonardo DiCaprio, Madonna and Cristiano Ronaldo have 
also raised the alarm.

Read on:
Jair Bolsonaro shrugs as the Amazon burns
https://ecoterra.info/index.php/en/794-forest-fire-apocalypse
- and please consider funding our efforts working with the affected communities 
to defend the forests.

--
Communities in the Amazon (Brazil, Ecuador, Bolivia, Paraguay) are encouraged 
to send further reports from the ground to americasn...@ecoterra.net - or see 
how to establish fully secure communication channels - see 
https://ecoterra.info/index.php/en/about

Please also continue reporting from the ground in the DRC, where President 
Félix Tshisekedi and Prime Minister Sylvestre Ilunga must likeweise be held 
responsible finally for the environmental crimes and the atrocities committed 
against indigenous communities and their natural forest habitat. The ICC also 
must look now into the Environmental Crimes and Crimes against Aboriginal 
Peoples (like the Twa) in the DRC. Send the reports to african...@ecoterra.net 
or f...@fpcn-global.org or see here for the establishment of secure channels.
https://ecoterra.info/index.php/en/about

--
Please send your feedback and comments to americasn...@ecoterra.net
Look for current news or back-issues at https://ecoterra.info

--
All Ecoterra Media and Disseminations are re-distributable under Creative 
Commons Non-Commercial Share-Alike Licence, but kindly do not take the Ecoterra 
free mailing list services for granted! Become a Friend of Ecoterra and make a 
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precious gift you can give to us - is your time, attention and your support 
action for the cause. Pro-active work to protect nature and human rights 
requires you to work with us. If you have no possibility to stand together with 
us at the front-lines, please know we need independent funding. Kindly consider 
to support Ecoterra's work through our trust fund. Send your pledges to 
ecotr...@ecoterra.net for secure transfer details via post, bank or card. Every 
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[Pressemeldungen] FW: [EAW] Kirchliches Netzwerk für Nachhaltigkeit jetzt mit Sitz in Lutherstadt Wittenberg

2019-08-19 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

 Weitergeleitete Nachricht  
Betreff: Kirchliches Netzwerk für Nachhaltigkeit jetzt mit Sitz in
Lutherstadt Wittenberg 
Datum: Thu, 15 Aug 2019 08:27:10 +
Von: Constanze Latussek 
An: Constanze Latussek 

Reformation zum Genug? 

Kirchliches Netzwerk für Nachhaltigkeit jetzt mit Sitz in Lutherstadt
Wittenberg: Katholisches Hilfswerk Misereor & Evangelische Akademie
finanzieren neue Stelle

Was können wir Menschen tun, damit die Erde für Menschen bewohnbar bleibt?
Welchen Beitrag können die christlichen Kirchen dabei leisten? Und welches
Wissen brauchen sie dazu? Für diese Fragen hat die Evangelische Akademie
Sachsen-Anhalt eine neue Stelle eingerichtet: Die Politikwissenschaftlerin
Constanze Latussek wird ab sofort von Wittenberg aus ein bundesweites,
kirchliches Netzwerk koordinieren: den Ökumenischen Prozess "Umkehr zum
Leben - den Wandel gestalten".

Finanziert wird die neue Stelle vom katholischen Bischöflichen Hilfswerk
Misereor und der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. Dass die Stelle in
Wittenberg, am Ursprungsort der Reformation angesiedelt ist, hält
Akademiedirektor Friedrich Kramer für ein Zeichen der Hoffnung: "Um die Erde
bewohnbar zu halten, brauchen wir einen grundlegenden Wandel - vielleicht
sogar eine neue, eine ökumenisch-ökologische Reformation, eine planetare
Reformation zum Genug."

Die Bedeutung dieser Fragen für die christlichen Kirchen unterstreicht Georg
Stoll, der bei Misereor für globale Zukunftsfragen zuständig ist: "Die
Kehrseiten der Wohlstands- und Fortschrittsgeschichten der sogenannten
entwickelten Länder sind inzwischen für alle sichtbar, die sehen wollen. Die
Frage drängt sich auf: Wie wollen und können wir in unserem gemeinsamen
Zuhause, auf diesem Planeten leben? Sie berührt die christlichen Kirchen im
Innersten ihres Selbstverständnisses und ihres Auftrags. Deshalb ist die
Arbeit dieses kirchlichen Netzwerks für Nachhaltigkeit so wichtig."

Begriff "Anthropozän": Das Zeitalter des Menschen 

Da der Mensch als erste Art überhaupt dabei ist, die Erde unumkehrbar zu
verändern, wird die aktuelle Epoche zunehmend auch als Anthropozän
bezeichnet - das Zeitalter, das von Menschen gemacht wird. "Erdgeschichtlich
könnte es ein sehr kurzes Zeitalter sein, denn der Mensch entzieht sich in
atemberaubender Geschwindigkeit die eigenen Lebensgrundlagen wie saubere
Atemluft, Trinkwasser oder überlebensfreundliches Klima," sagt Constanze
Latussek.

Planetare Grenzen

Der Mensch bedroht sein eigenes Überleben derzeit in neun Bereichen, so zum
Beispiel durch die menschengemachte Klimaveränderung, die Überdüngung der
Böden mit Stickstoff, die Versauerung der Meere oder das Aussterben von
Arten wie zum Beispiel das Bienensterben. "Damit die Erde auch künftig
bewohnbar bleibt, müssen wir globale Stoppschilder aufstellen.
Wissenschaftler nennen diese Stoppschilder planetare Grenzen", erläutert
Latussek. Ein einfaches Ampelmodell (s. Abb.) zeige, wo die Menschheit
gerade steht: "Rot bedeutet höchstes Risiko, grün steht für einen - noch -
sicheren Handlungsraum." 

--
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Oekologische_Belastungsgrenzen_plane
tary_boundaries.png
Grafik: Felix Müller (CC BY-SA 4.0)
--

Große Transformation

Um die Erde auch im Anthropozän bewohnbar zu erhalten, braucht es eine
"Große Transformation" - so die Forderung des Wissenschaftlichen Beirats der
Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU) aus dem Jahr 2011.
Dabei kommen in den vergangenen Jahren die Kirchen wieder verstärkt ins
Blickfeld von Wissenschaft und Politik. "Kirchen haben große Erfahrungen mit
tiefgreifenden Transformationen", so Latussek. "Zudem bieten die Kirchen mit
ihren Wertemodellen Gegenentwürfe zum Streben nach Wachstum und Status an.
Wenn mir bewusst wird, dass mich ein großes Auto und ein volles Konto
weniger glücklich machen, als anderen zu helfen und Teil einer Gemeinschaft
zu sein, kann das ein Anfang sein. Wenn das immer mehr Menschen erleben,
kann das vielleicht sogar eine gesellschaftliche Revolution auslösen. Hier
bieten die Kirchen ein Riesenpotenzial an Geschichten, Traditionen und
Ideen."

"Positive Kultur statt Untergangsszenarios und Gängelei" 

Dabei ist Constanze Latussek überzeugt, dass ein Umdenken nur über eine
"positive Kultur der Nachhaltigkeit" gelingen kann. "Untergangs-Szenarios
und Gängelei führen meines Erachtens zu Angst, Abwehr oder gar Resignation;
sie sind keine guten Ratgeber. In unserem christlichen Glauben finden wir
dagegen eine lebensbejahende, freudige Kraft für eine spirituelle Erneuerung
und Umkehr."

Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten

Doch wie schaffen wir Menschen eine solche Umkehr oder eben auch große
Transformation, wie können Kirchen dabei mitgestalten und wie kann die
Theologie dabei mithelfen? Um diese Frage zu klären, fördert und fordert der
Ökumenische Prozess seit 2013 vor allem offene Such- und
Konsultationsprozesse, erschließt Forschungsergebnisse und bringt
Veröffentlichungen auf den Weg. Künftig sollen 

[Pressemeldungen] FW: [UFF] Uranium Film Festival zum zweiten Mal in Portugal

2019-08-15 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: uranium film festival  
Sent: Thursday, August 15, 2019 10:20 AM
Subject: Pressemitteilung: Uranbergbau, und was dann?

Zeitzeugnisse des Uranbergbaus und seine Sanierung in Portugal

Vom 13. bis 15. September 2019 findet das Uranium Film Festival zum zweiten Mal 
in Portugal statt. Doch dieses Mal hat das Festival nicht Lissabon als 
Veranstaltungsort gewählt, sondern eine der ältesten Uranbergbauregionen der 
Welt: Urgeiriça (Nelas) im Zentrum Portugals. 

Wenn man von Uranbergbau hört oder liest, denkt man meist zuerst an die großen 
Tagebauminen in Australien, Kanada, Namibia, den USA oder an die Wismut in 
Sachsen und Thüringen. Tatsächlich aber befindet sich eine der ältesten 
Uranminen der Erde in Zentralportugal, etwa 300 km nördlich von Lissabon im 
Distrikt Viseu. Der Uranbergbau begann hier in Urgeiriça schon vor mehr als 
hundert Jahren, im Jahr 1913, um das Labor der Nobelpreisträgerin Marie Curie 
mit radioaktivem Radium und Uran zu beliefern. Wenige Jahrzehnte später wurde 
Uran aus Urgeiriça für den Atombombenbau in die USA und nach England 
exportiert. 1952 explodierte auf den Monte-Bello-Inseln vor Westaustralien 
Großbritanniens erste Atombombe mit Uran von Urgeiriça.  

2001 schließlich wurde die Uranproduktion Portugal gänzlich eingestellt, und 
vier Jahre später begann der von der Europäischen Union finanzierte 
Sanierungsprozess des strahlenden Erbes: Halden mit Millionen Tonnen 
radioaktivem Abraum, verseuchte Landschaften und Grubenwässer. Ein Großteil der 
Sanierungsarbeiten in Urgeiriça ist abgeschlossen, und die Region bereitet sich 
auf eine neue wirtschaftliche Zukunft vor: nachhaltiger Tourismus und die 
Errichtung eines Museums-Zentrums für Uranbergbau.

Auch deshalb findet nun im September 2019 erstmals das Internationale Uranium 
Film Festival hier in der historischen Uranbergbauregion statt. 
Organisationspartner und lokaler Veranstalter ist die Vereinigung der 
ehemaligen Uran-Bergleute von Portugal (ATMU). Vom 13. bis 15. September zeigt 
das in der Welt einzigartige Filmfest ein Dutzend Filme über Uranabbau, 
Atomkraft und radioaktive Risiken in Urgeiriça und den benachbarten 
Bergbauorten Viseu und Mangualde. Alle Vorführungen sind kostenlos, und 
Diskussionsrunden mit Filmemachern, Uranexperten, Wissenschaftlern, ehemaligen 
Uranbergleuten und Aktivisten runden das Programm ab.

„Das Uranium Film Festival in Portugal wird zwar kein so großes Filmfest sein, 
wie wir es in Rio de Janeiro oder auch in Berlin jährlich veranstalten“, sagt 
Festivalgründer Norbert G. Suchanek, „doch es ist der Anfang einer hoffentlich 
langen Partnerschaft.“

Nichtsdestoweniger ist sich Suchanek sicher, daß das erste Uranium Film 
Festival in Urgeiriça sowohl für die lokale Bevölkerung, die seit Jahrzehnten 
unter Uranabbau litt, als auch Uranbergbau- und Atomkraftexperten, 
Umweltaktivisten und Filmemacher aus Portugal and weltweit ein wichtiges, 
erlebnisreiches Ereignis wird. Und auch ohne das Uranium Film Festival sei ein 
Besuch von Urgeiriça mit Sicherheit für jeden interessant und wertvoll, der 
sich mit Atomenergie, Uranbergbau und seinen Folgen beschäftigt. 

Suchanek: „Hier kann man die Geschichte des Uranabbaus, seine Folgen und den 
Versuch, die von Uranbergbau geschädigte Umwelt und die radioaktiven 
Abraumhalden zu sanieren, aus erster Hand erleben - ähnlich wie in der 
ehemaligen Uranabbauregion in Sachsen und Thüringen.“

Knapp zwei Autostunden von Urgeiriça entfernt liegt zudem das mittelalterliche 
Nisa, das gleichfalls Teil der Uran-Geschichte Portugals ist. Nur wenige 
Kilometer vor den Toren des von Kreuzrittern gegründeten Städtchens im Alentejo 
liegt eines der größten, noch nicht gehobenen Uranvorkommen Portugals. Aber 
anstatt das radioaktive Erz aus dem Boden zu holen, beschlossen die Einwohner 
von Nisa und ihre lokalen Politiker vor einigen Jahren, 2008, genau das 
Gegenteil und verboten jeglichen Uranabbau in ihrer Region! 

Die Menschen von Nisa entschieden sich für ein nachhaltiges Einkommen aus 
lokalen natürlichen Ressourcen wie extensive Schaf- und Ziegenhaltung und die 
Herstellung von Käse und Fleisch anstelle von der Produktion von Yellow-Cake 
(Uranoxid). Dafür hat Nisa und seine Bewegung gegen den Uranbergbau (Movimento 
Urânio Em Nisa Não, MUNN) 2012 den Nuclear-Free Future Award erhalten.

Über das Uranium Film Festival
 
„Das Uranium Film Festival ist einzigartig, denn es versucht, das komplexe 
Thema Atomkraft und seine Risiken für alle zugänglich zu machen“, sagt Jörg 
Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung.

Das Internationale Uranium Film Festival ist das weltweit wichtigste und 
bekannteste Filmfest, das sich der gesamten atomaren Kette widmet: vom 
Uranbergbau bis zum Atommüll, von der Atombombe bis zum Supergau, von Hiroshima 
bis Fukushima. Es wurde 2010 noch vor dem Fukushima-Unfall gegründet, um 
„atomaren“ Filmen, die kaum im TV oder im Kino gezeigt werden, eine 
internationale Plattform zu 

[Pressemeldungen] [Zeit] Analyse: Programm der Grünen zu mutlos, um Klimakrise zu stoppen

2019-08-11 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
DIE ZEIT Nr. 33/2019, 8. August 2019
https://www.zeit.de/2019/33/gruene-grundsatzprogramm-klimaschutz-tierschutz-robert-habeck

Die Grünen: Der Schein trägt

Die Grünen nennen ihre Politik gerne radikal. Wer das glaubt, sollte mal ihr 
Programm lesen. Wenn es verwirklicht wird, ändert sich: Nicht viel.

Von Elisabeth Raether

Gäbe es nächsten Sonntag Wahlen und die Grünen zögen mit absoluter Mehrheit ins 
Kanzleramt ein - nicht viel würde sich ändern. Durch die Straßen wälzte sich 
der Verkehr, das CO₂ würde weiter in die Atmosphäre entweichen, unsichtbar und 
zerstörerisch. Die Ozeane würden sich weiter aufwärmen, der Meeresspiegel würde 
noch steigen. Und niemand würde verhindern, dass Sie sich mit einem Wurstbrot 
in der Hand von Ihrem Bett aus online einen Miniventilator für 2,99 Euro 
bestellen, den zwei Stunden später ein Bote an Ihr Bett brächte. Oder denken 
Sie sich ein anderes Beispiel für ad absurdum geführten Konsum aus.

Vielleicht hätte ein Kanzler Robert Habeck etwas Erfrischendes, einige Menschen 
im Land haben ja noch nie einen Kanzlerwechsel erlebt. Aber die große 
Transformation hin zu einer ökologischen Gesellschaft würde ausbleiben. Die 
Erderhitzung, die daraus folgende Naturzerstörung - sollten Sie sich deshalb 
Sorgen machen, es bliebe auch weiterhin Ihr Privatanliegen. Denn die Grünen 
sind nicht besonders grün.

Wie kann man das behaupten? Man muss sich dazu einmal ansehen, was die Grünen 
fordern. Also nicht bloß ihren Auftritt, ihren Parteivorsitzenden, dessen 
Frisur - sondern die Vorschläge der Partei.

Da wäre zum Beispiel die Abgabe auf den Ausstoß des klimaschädlichen 
Kohlendioxids. Eine CO₂-Bepreisung gilt als wichtiges klimapolitisches 
Instrument, und inzwischen gibt es in der Politik kaum noch jemanden, der im 
Grundsatz dagegen ist. Die Frage ist also derzeit nur, wie hoch diese Steuer 
sein soll, damit sie einen ökologischen Effekt hat.

Das Umweltbundesamt sagt, eine Tonne CO₂ solle 180 Euro kosten - so hoch sei 
der Schaden an Klima und Umwelt, den jede Tonne verursache. Das 
Versicherungsunternehmen Munich Re sagt, an die 115 Euro sollten es sein. Sonst 
könnten die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht erreicht werden. Nun haben 
Versicherungen vielleicht ein gewisses Interesse daran, Risiken zu 
überschätzen. Aber auch der Internationale Währungsfonds warnt vor den hohen 
Kosten, die die Erderhitzung verursacht, und fordert einen Preis von etwa 60 
Euro pro Tonne.

Die Grünen hingegen sagen: 40 Euro, das genügt erst mal. Das sind 5 Euro mehr, 
als die nicht gerade für ihre Kühnheit bekannte große Koalition erwägt.

Ähnlich unspektakulär sind andere grüne Forderungen. Habeck schlägt im 
Sommerinterview vor, die Mehrwertsteuer für Bahntickets auf 7 Prozent zu 
senken. Ebendies hatte allerdings schon vor einiger Zeit Verkehrsminister 
Andreas Scheuer, CSU, vorgeschlagen, nur um von seinem Parteifreund Markus 
Söder überboten zu werden, der die Streichung der Mehrwertsteuer auf 
Bahntickets forderte.

Wie haben die Grünen das geschafft?

Und die grüne Idee einer Kerosinsteuer auf Inlandsflüge? Auch darüber denkt die 
SPD-Umweltministerin nach. Einmal abgesehen davon, dass Lufthansa-Chef Carsten 
Spohr kürzlich sagte, seinem Unternehmen sei es sowieso recht, man könne sich 
die unrentablen Inlandsflüge sparen und sie durch Kooperationen mit der Bahn 
ersetzen.

Dennoch gelten die Grünen weiterhin als die Partei, die die echten Lösungen 
bietet. Ihnen trauen die Wähler am meisten in Sachen Klimaschutzpolitik zu. Wie 
haben die Grünen das geschafft?

Für ihren derzeitigen Umfrage-Erfolg gibt es viele Gründe: den Dürresommer 
2018, die "Fridays for Future"-Bewegung, die ausführliche und freundliche 
Berichterstattung vieler Medien - und den Umstand, dass die Regierung Merkel 
ihre klimapolitischen Absichten nicht umsetzt. Aber geholfen haben den Grünen 
auch ihre Gegner, die konservativen Medien und antigrünen Twitterer. Die sind 
überzeugt, dass die Grünen eine Neigung ins Extreme haben. Gängelung, 
Ökodiktatur - in diesem Ton wird über die Grünen geredet. Der stellvertretende 
FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki sagt: Die Grünen müssen vernünftiger werden. 
Johannes Kahrs von der SPD sagt, die Grünen agierten "ohne Rücksicht auf 
irgendjemanden". Der sächsische CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer nennt 
die Grünen "nicht kompromissfähig".

Nicht selten wird Robert Habeck interviewt, als müsste er überführt werden: 
Geben Sie zu, wenn Sie erst mal im Kanzleramt sind, verbieten Sie uns alles, 
was Spaß macht, und wir müssen alle mit dem Liegefahrrad fahren. Vorneweg die 
erregbaren Online-Medien. Cicero Online spricht von einem "unbedingten Feldzug" 
gegen Emissionen.

All dies hilft der Partei, frischer und mutiger zu wirken, als sie ist.

Die Partei stellte also neulich ihr Umweltprogramm vor, in dem sie sich für 
besagten CO₂-Preis aussprach, und nannte es einfach "radikal". Niemand fragte, 
was daran eigentlich radikal sei. So fiel auch nicht auf, dass Habecks 

[Pressemeldungen] [KR] Schweizer "Gletscher-Initiative" will per Volksabstimmung fossile Energien bis 2050 beenden

2019-08-07 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
klimareporter° 

https://www.klimareporter.de/gesellschaft/null-co-ist-das-ziel 

 

07. August 2019 

 

Null CO2 ist das Ziel 

 

Marcel Hänggi ist Initiator der Schweizer "Gletscher-Initiative". Sie will per 
Volksabstimmung die eidgenössische Verfassung ergänzen und so das Ende der 
fossilen Energien bis 2050 festschreiben. Das könnte klappen – und wäre ein 
starkes Signal für konsequenten Klimaschutz in Europa.

 

von Bernward Janzing

 

Es war nach der Pariser Klimakonferenz 
 , als er die Seiten wechselte. 
Marcel Hänggi war 2015 als Journalist in die französische Hauptstadt gereist 
und kam, wie so viele, nach der Konferenz "beschwingt zurück", wie er heute 
erzählt. Dennoch – oder gerade deswegen – verspürte er in der Zeit danach 
zunehmend den Drang, sich persönlich zu 

  verändern: "Ich hatte die Nase voll, nur noch zu schreiben, was man tun soll, 
ich wollte selbst etwas tun." Und so wandelte er sich schließlich vom 
Journalisten zum Aktivisten.

 

Als Schweizer hatte er, was sein neues Engagement betraf, einen unschätzbaren 
Vorteil: Im Musterland der Basisdemokratie können sich alle Bürger jederzeit in 
die Gesetzgebung einbringen. Man muss nur eine Volksinitiative 
  starten, die bei 
einer ausreichenden Anzahl von Unterschriften in einer Volksabstimmung mündet.

 

Noch geprägt von den frischen Eindrücken aus Paris startete Hänggi daher die  
 "Gletscher-Initiative". Der Name lag für ihn 
auf der Hand, schließlich sei der Gletscherschwund das "Mahnmal für die 
Klimakrise".

 

Im August vergangenen Jahres gründete der Zürcher zusammen mit rund 100 anderen 
Bürgern den Verein Klimaschutz Schweiz. Seit Mai sammelt dieser nun 
Unterschriften. 100.000 müssen binnen 18 Monaten zusammenkommen, was in diesem 
Fall wohl keine große Hürde ist: Knapp drei Monate nach dem Start liegen 
bereits 90.000 Signaturen vor.

 

Zwar braucht anschließend alles seine Zeit, weil Regierung und Parlament noch 
über die Volksinitiative beraten, um dann Gegenvorschläge oder Empfehlungen zu 
unterbreiten. So kommt es zumeist erst drei bis vier Jahre später zur 
Abstimmung. Doch nimmt das Volk die Initiative dann mehrheitlich an, schafft 
das Ergebnis andererseits eine unschlagbare Verbindlichkeit – weil ein 
Volksvotum eben nicht so leicht revidiert werden kann wie eine 
Parlamentsentscheidung nach einer Veränderung der Mehrheitsverhältnisse.

 

Die Gletscher-Initiative hat das Ziel, den Klimaschutz in der schweizerischen 
Verfassung zu verankern und die CO2-Emissionen im Land bis 2050 auf null zu 
senken. Passend dazu präsentierte Hänggi zum Start der Kampagne sein neues 
Buch: "Null Öl. Null Gas. Null Kohle."

 

Reichlich Unterstützer aus allen politischen Lagern

 

Ortstermin Anfang Mai in einer Buchhandlung in Basel, Greenpeace ist als 
Mitveranstalter im Boot: Hänggi schildert die Dramatik des Klimawandels, mahnt 
an, umzusteuern, wirbt für die Gletscher-Initiative. Er ist ein bodenständiger 
Mensch. "Ich halte Vorträge, Hühner und Schafe", sagt er augenzwinkernd.

 

Hänggi ist Historiker und Germanist   
und sattelt aktuell auf sein Studium noch die Ausbildung zum Gymnasiallehrer 
auf. So wird er im Geschichtsunterricht wohl bald auch auf die Chancen der 
direkten Demokratie in der Schweiz eingehen können.

 

In der Buchhandlung an diesem frühsommerlichen Abend fällt vor allem eines auf: 
Das Publikum hat sich gewandelt. Wohl auch beflügelt durch die 
Klimastreik-Bewegung  
 sitzen inzwischen wieder viele junge Menschen im Zuhörerraum. Lange Zeit haben 
sie gefehlt, wenn es auf den Podien um Umweltthemen ging. Und so ist die 
Buchhandlung gut besucht bei dieser Lesung.

 

Zumal die Gletscher-Initiative positive Resonanz aus den unterschiedlichen 
politischen Lagern erhält: "Nicht nur von Linken, auch aus der Mitte und sogar 
aus dem rechten Spektrum kommt Unterstützung", sagt Hänggi, "das hatten wir so 
nicht erwartet".

 

Mancher Schweizer dürfte auch aufgrund ökonomischer Überlegungen den Ausstieg 
aus Kohle, Öl und Gas propagieren. Schließlich geben die Eidgenossen im Jahr 16 
Milliarden Franken für die fossilen Energien aus – Geld, das somit aus dem Land 
abfließt.

 

Natürlich steht auch die Branche der Erneuerbaren hinter Hänggis Initiative. 
"Das Abschmelzen der Gletscher 

  ist ein Alarmsignal: Wenn wir nicht sofort Maßnahmen ergreifen, um die 
Klimaerwärmung zu stoppen, werden unsere Existenzgrundlagen irreversibel 
geschädigt" schreibt der Windverband Suisse Eole. "Konkrete Maßnahmen sind 
notwendig, um die CO2-Emissionen in der Schweiz zu senken", sagt 

[Pressemeldungen] [Spektrum] "Programmierung" des Gehirns auf "immer mehr" ist anerzogen und änderbar, sagen Neurobiologen

2019-08-05 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Spektrum der Wissenschaft
https://www.spektrum.de/news/bewusster-leben/1662326

29.07.2019

Konsumverzicht: Bewusster leben

Wir sind vielleicht die letzte Generation, die über gute Bedingungen für ein 
gesundes Leben verfügt. Unsere Kinder und Enkelkinder werden einmal in einer 
anderen Welt leben, und wir tragen mit unserem Konsum dazu bei. Das wissen wir 
- und ändern dennoch nichts an unserem Verhalten. Schuld daran ist ein "Bug" im 
Programmcode des Gehirns, erklärt der französische Neurobiologe Sébastien 
Bohler. In seinem neuen Buch erläutert er, wie wir den veralteten neuronalen 
Code umschreiben können

VON SEBASTIEN BOHLER

In 30 Jahren wird die Welt mit dem, wie wir sie heute kennen, nichts mehr zu 
tun haben. Jahr für Jahr steigen die Temperaturen und der Meeresspiegel; 
tausende Hektar Land werden zu Wüste, und Millionen von Menschen machen sich 
auf den Weg in eine neue Heimat. Dafür sind wir, die Menschen, verantwortlich. 
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte geht es für die Menschheit darum, das 
Überleben ihrer eigenen Art zu sichern - nicht im Kampf gegen Raubtiere, Hunger 
oder Krankheiten, sondern gegen sich selbst. Warum handeln wir angesichts der 
drohenden Katastrophe weiterhin so, wie wir es immer getan haben?

Die Antwort darauf findet sich tief verborgen im Inneren unseres Schädels. Das 
Gehirn des Menschen ist darauf programmiert, einige grundlegende Ziele zu 
verfolgen, die seinem Überleben dienen: essen, sich fortpflanzen, Macht 
gewinnen, dabei möglichst wenig Energie aufwenden und so viele Informationen 
wie möglich über die Umwelt sammeln. Diese fünf Ziele bildeten das Leitmotiv 
jener Gehirne, die dem unseren bei der Evolution der Arten vorangegangen sind. 
Und das gilt für die ersten Tiere in den Ozeanen vor einer halben Milliarde 
Jahren ebenso wie heute für Unternehmer, die Tausende von Mitarbeitern führen 
und ihre Aktien auf dem Smartphone verwalten. Die Mechanismen, die ihre 
Handlungen steuern, sind simpel, robust, haben die Vergangenheit überdauert und 
dabei wesentliche Eigenschaften beibehalten.

Das System hat sich als so effektiv erwiesen, dass es sich auf alle 
Wirbeltierarten übertragen hat. Im sogenannten Striatum, einer Struktur im 
Großhirn unterhalb der Rinde, liegen Neurone, die bei jedem 
überlebensförderlichen Verhalten Dopamin ausschütten und somit Lust erzeugen. 
Sie sind die treibende Kraft für Fische, Reptilien, Vögel und Säugetiere wie 
den Menschen.

DAS STRIATUM KANN SICH SELBST KEINE GRENZEN SETZEN. ES IST IN SEINEM BAUPLAN 
NICHT ANGELEGT

Allerdings ist die menschliche Großhirnrinde in den vergangenen Millionen 
Jahren erheblich gewachsen und viel mächtiger als die eines Fisches oder 
Reptils. Dank hoch entwickelter Technologien, sei es für die Ernährung, den 
Informationsaustausch oder die Herstellung von Gütern, ist dieser Kortex heute 
in der Lage, dem Striatum fast alles zu bieten, was es will, manchmal ohne 
Aufwand. Und das Striatum zögert nicht lange; es kann sich selbst keine Grenzen 
setzen. Das ist in seinem Bauplan nicht angelegt.

Deshalb fällt es uns schwer, uns selbst zu zügeln, wenn sich immer mehr 
Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung bieten: mit Lebensmitteln oder mit 
Konsumgütern, die sozialen Status vermitteln, mit Pornografie im Internet oder 
mit dem Strom immer neuer Nachrichten. Unser Verhalten ist zudem Treibstoff für 
die Wirtschaft, die es daher nutzt und fördert.

Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation von 2016 sterben heute mehr 
Menschen auf der Erde an Über- als an Unterernährung. Mehr als 1,9 Milliarden 
Erwachsene sind übergewichtig, davon mehr als 650 Millionen fettleibig. Die 
Zahlen haben sich in 40 Jahren verdreifacht, und bis 2030 werden 
voraussichtlich 38 Prozent der Menschheit übergewichtig und 20 Prozent 
fettleibig sein.

Dass wir dem Überfluss an Nahrung so hilflos gegenüberstehen, liegt daran, dass 
wir darauf nie vorbereitet wurden. Die meiste Zeit auf Erden waren 
Nahrungsressourcen knapp. Unsere Vorfahren in der Steinzeit suchten tagelang 
ohne Garantie auf Erfolg nach Wurzeln, Beeren, Wild. Wer seine Beute in der 
Hand hielt, hatte keinen Vorteil davon, etwas übrig zu lassen. Vielmehr war 
derjenige im Vorteil, der am meisten aß: Er überlebte länger und konnte mehr 
Nachkommen zeugen. Das stellte kein Problem dar, solange die Menschheit mit 
anderen Tierarten um Nahrung konkurrierte und die Ressourcen begrenzt waren. 

Doch als wir lernten, unsere eigene Nahrung kontrolliert und nahezu unbegrenzt 
zu produzieren, wurden die "Fressgene" zu unseren größten Feinden. Sie 
verursachen Fettleibigkeit und damit verbundene Krankheiten wie Alzheimerdemenz 
und Schlaganfälle, die heute 1,5 beziehungsweise 6 Millionen Todesfälle pro 
Jahr verursachen. Und sie schaden der Umwelt, da die Überproduktion von 
Lebensmitteln - insbesondere von Tiernahrung - zu sehr hohen CO₂-Emissionen 
führt, die erheblich zum Treibhauseffekt und zur globalen Erwärmung beitragen.

JE WEITER IN DER FERNE EIN 

[Pressemeldungen] FW: [global°] Brasilien: Bolsonaro will 8 neue Atomkraftwerke bauen

2019-07-28 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
global°
https://globalmagazin.com/themen/klima/brasilien-bolsonaro-will-8-neue-atomk
raftwerke-bauen/
 
23.07.2019

Brasilien: Bolsonaro will 8 neue Atomkraftwerke bauen

Brasiliens rechter Präsident Bolsonaro will das ambitionierte Atomprogramm
seiner linken Vorgängerregierungen Dilma Rousseff und Lula da Silva
fortsetzen und acht neue Atomkraftwerke bauen, zwei davon im Nordosten. Doch
Pernambucos Landesregierung und die brasilianische Bischofskonferenz sind
dagegen.

Aus Rio de Janeiro Norbert Suchanek

Pernambucos seit 2015 regierender und im Vorjahr wiedergewählter Gouverneur
Paulo Câmera (PSB) lehnt rigoros jegliche Pläne zum Bau von Atomkraftwerken
in seinem Bundesland ab. Während seiner Amtszeit werde es unter keinen
Umständen Atomkraftwerke in Pernambuco geben, so die endgültige Position der
Landesregierung. Câmera ist damit in einer Linie mit der katholischen Kirche
des Landes und den katholischen Bischöfen Brasiliens.

Bereits vergangenen Mai überreichte der Erzbischof von Olinda und Recife,
Don Fernando Saburido, dem Gouverneur einen "Brief zur Verteidigung des
Lebens und zur Ablehnung der Errichtung neuer Kernkraftwerke in Brasilien,
insbesondere in der Gemeinde Itacuruba.“ Hier in Itacuruba am Rio São
Francisco, mitten im Sertão Pernambucos will die Regierung Bolsonaro den
ersten von insgesamt acht geplanten Atommeilern errichten.

Das von über einem Dutzend von Organisationen, Verbänden und der Nationalen
Bischofskonferenz von Brasilien unterzeichnete Dokument lehnt indes jegliche
Atomenergiepläne, von der Uranausbeutung bis zum Kernkraftwerksbau, ab. Die
Entscheidung, in Brasilien Atomkraftwerke zu bauen, sei undemokratisch
gefällt worden. Die Bevölkerung und insbesondere die Menschen in den
Regionen der geplanten Reaktoren hätten keine Gelegenheit gehabt, sich zu
äußern, heißt es im Text. Das Land brauche keine Atomenergie, die schmutzig,
gefährlich und teuer und aus jeder Sicht gesehen nicht vertretbar sei.

Die Erzdiözese von Olinda und Recife sowie die Diözese von Floresta in
Pernambuco haben sich insbesondere gegen den Bau eines Kernkraftwerks am
Ufer des São Francisco bei Itacuruba und zum Schutz der knappen
Wasserressourcen im Nordosten mobilisiert. Vergangenen Juni luden deshalb
auch Erzbischof Dom Fernando Saburido und Bischof Dom Gabriel Marchesi den
Indianermissionsrat (CIMI), die Landpastorale (CPT), Vertreter der sozialen
Bewegungen sowie Landes- und Bundesabgeordnete zur Erörterung des Themas
nach Recife. Weihbischof Dom Limacêdo Antonio da Silva nahm ebenfalls an dem
Treffen teil.

"Als Kirche können wir einer so ernsten Angelegenheit, die der Natur
schadet, nicht gleichgültig gegenüberstehen. Und wir stehen solidarisch mit
den Menschen zusammen, die die Macht haben, ein solches Projekt zu stoppen“,
sagte Dom Saburido. Erzbischof Don Fernando bekräftigte, die Gefahren eines
Atomkraftwerks seien wirklich. „Die Kirche kämpft Seite an Seite mit der
Bevölkerung, damit jeder das Recht auf ein Leben in Würde und Sicherheit
hat.“

Die Kernkraftgegner der sozialen Bewegungen befürchten schwere Auswirkungen
für die lokale Bevölkerung insbesondere für die indigenen Gruppen der
Region, die von ihrem angestammten Land vertrieben werden könnten. Auch die
Vereinigung der Landarbeiter und Kleinbauern von Pernambuco (Fetape)
erwartet Vertreibungen und eine Verschlechterung der Lebensbedingungen fuer
ihre Familien. "Wie sollen wir mit einem Atomkraftwerk in der Nachbarschaft
leben? Wer wird unsere landwirtschaftlichen Produkte, unser Fleisch, unser
Fische kaufen, wenn alles kontaminiert ist?“, beklagt Fetape-Direktor
Adimilson Nunis, der sich insbesondere um den Rio São Francisco sorgt. Der
„Velho Chico“ ist Nordostbrasiliens wichtigster Fluß, seine Lebensader,
Wasser- und Nahrungsspender für Millionen von Menschen: Die Folgen eines
Atomunfalls wie in Tschernobyl oder Fukushima am São Francisco wären nicht
auszudenken.

Bolsonaro in den atomaren Fußstapfen Lulas

Die von Jair Bolsonaros Regierung zu Anfang des Jahres angekündigten acht
Kernkraftwerke sind Teil des Atomprogramms, das bereits von der Regierung
Lula da Silva vor mehr als zehn Jahren beschlossen wurde. Präsident Lulas
Minister für Bergbau und Energie, Edison Lobão, kündigte damals den Bau von
bis zu 50 Atomkraftwerken bis 2050 an. Bis 2030 sollten wenigsten acht neue
Kernkraftwerke, zwei davon im Nordosten, am Netz sein.

Als erstes allerdings wurde 2010 die Fertigstellung des seit 1986 „auf Eis
gelegten“ dritten Atomkraftwerks, Angra 3, im Süden Rio de Janeiros in
Angriff genommen. Der Reaktor ist wie Brasiliens zweites Atomkraftwerk Angra
2 baugleich mit dem nordbayerischen Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, das
Deutschland 2015 aus Altersgründen abschaltete und seit 2018 kontrolliert
abreisst.

Laut Lulas Atomprogramm von 2007 hätte Angra 3 mit Hilfe des französischen
Atomtechnikkonzerns AREVA (heute Framatome) bereits 2014 am Netz sein und
Strom liefern sollen. Doch Zahlungsschwierigkeiten und Korruption in
Millionenhöhe 

[Pressemeldungen] [StZ] Verkehrsminister will radikale Wende in Baden-Württemberg: "Dem Autoverkehr eine Spur wegnehmen"

2019-07-26 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Stuttgarter Zeitung
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.verkehrsminister-hermann-radikale-wende-in-verkehrspolitik-gefordert.76b41566-0a93-4d48-8c0b-b07b335e20c3.html
 

25. Juli 2019 

Verkehrsminister fordert radikale Wende

Hermann will Autos in den Städten ausbremsen

Minister Hermann will den Klimaschutz im Verkehr durchsetzen - mit provokanten 
Ideen. Es sei sinnvoll, eine von zwei Fahrspuren in Städten dem „alternativen, 
umweltfreundlichen Verkehr“ zu übertragen.

Von Christoph Link 

STUTTGART - Seit acht Jahren ist Winfried Hermann (Grüne) Verkehrsminister in 
Baden-Württemberg und in dieser Zeit habe er beobachtet, wie sämtliche 
Maßnahmen des Bundes und des Landes für mehr Klimafreundlichkeit im Verkehr 
„nichts gebracht“ hätten. Im Gegenteil, die Treibhausgase aus dem 
Verkehrssektor seien angestiegen, um 13 Prozentpunkte von 1990 bis 2017. „Wenn 
wir so weitermachen, werden wir unsere Klimaschutzziele verfehlen“, sagte 
Hermann am Mittwochabend beim Auftakt der von seinem Ministerium neu 
aufgelegten Vortragsreihe „Mobilitätsimpulse“ in Stuttgart.

„Wir müssen endlich wirksam handeln“, sagte Hermann, dies fordere die 
Fridays-for-Future-Bewegung - und er sehe das auch so. Anders als in der 
Landwirtschaft, wo sich die Treibhausgasemissionen nicht auf Null reduzieren 
ließen, könne dies im Verkehrssektor theoretisch gelingen. „Klimaneutral“ solle 
der Verkehrsbereich bis 2050 sein, so die Bundesregierung, aber um das 
ambitionierte Ziel zu erreichen bedürfe es erheblicher Anstrengungen - auch im 
Südwesten. Man werde im Rahmen des von der Landesregierung vorgestellten 
integrierten Klimaschutzkonzeptes die Maßnahmen „deutlich verschärfen und 
nachlegen müssen“, sagte Hermann. Sein Ressort habe die Ziele des Bundes - 
unter anderem Senkung des CO₂-Ausstoßes aus dem Verkehr um 40 Prozentpunkte bis 
2030 - rechnerisch übertragen auf das Land. Zu erreichen sei dies nur durch 
drastische Schritte: Jedes dritte Auto müsse bis dahin klimaneutral fahren, 
jede dritte Tonne Fracht klimaneutral transportiert werden, das Angebot des 
ÖPNV müsse verdoppelt werden und man müsse mit Bussen und Bahnen „besser in die 
Fläche kommen“. „Wir brauchen erhebliche Investitionen in die 
Schieneninfrastruktur, mehr elektrifizierte Bahnstrecken und eine Reaktivierung 
alter Trassen.“

Das „autolastige“ Verkehrssystem müsse ausbalanciert werden, sagt der Minister

Alles in allem glaubt Hermann, dass das „autolastige“ Verkehrssystem besser 
ausbalanciert werden müsse. Um die Bundesziele im Südwesten zu erreichen müsse 
der Verkehr in die Städte überdies um ein Drittel vermindert werden, man 
benötige 500 Kilometer neue Trassen für Schnellbusse sowie 1000 sogenannte 
Mobilitäts-Hubs an den Bahnhöfen, wo sich Reisende ein Leihrad oder ein Auto 
über Car-Sharing-Angebote holen könne. Man benötige zusätzlich 200.000 
Abstellmöglichkeiten für Räder oder E-Bikes, 500 verkehrsberuhigte Ortskerne 
sowie 40.000 klimaneutrale Lastwagen. Das A und O sei aber die Elektrifizierung 
der Autos. „Alles was wir bewegen, muss auf erneuerbaren Energien beruhen.“ Der 
Bund habe die Zielmarke von zehn Millionen Elektroautos bis 2030 gesetzt. Auf 
Baden-Württemberg bezogen heiße dies, man brauche zwei Millionen E-Autos. Das 
gehe aber nur, wenn man auch mit den Ladestationen in die Fläche gehe. „Wir 
werden bundesweit eine Million Ladestationen benötigen, sowohl private als auch 
öffentliche. Derzeit haben wir nur 3000 bis 4000.“

Gefragt nach dem Autoverkehr in den Städten sagte Hermann in der anschließenden 
Podiumsdiskussion, dass Städte wie Stuttgart sich noch schwer damit täten, 
Parkplätze umzuwidmen - anders als Freiburg, Karlsruhe oder Mannheim. „In 
Stuttgart wird der Erhalt eines Parkplatz noch als Kampf ums Überleben 
angesehen“, meinte der Minister. In Zukunft, so Hermann, sei es sinnvoll, dass 
man bei „zweispurigen Straßen in den Städten eine Fahrbahn dem Autoverkehr 
wegnimmt und für alternativen und umweltfreundlichen Verkehr bereitstellt“.

Autonomes Fahren ist kein Klimaretter

Vom autonomen Fahren verspricht sich Hermann keine Rettung des Klimas, wenn es 
nur dem Individualverkehr zugute komme. Sinnvoll sei autonomes Fahren in 
Kleinbussen als Ergänzung des ÖPNV, insbesondere auch im ländlichen Raum. 
Gesamtpolitisch sieht Winfried Hermann den Bund in der Pflicht: „Wir brauchen 
ein anderes Bepreisungssystem für fossile Brennstoffe. Wenn Benzin billiger 
wird, dann bringen unsere schönsten verkehrspolitischen Projekte nichts.“ Der 
Bund müsse die fiskal-ökologischen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass 
klimafreundliches Handeln sich lohne. „Klimaschutz kostet etwas, auch den Mut 
der Politiker.“

Hermanns Mitdiskutanten unterstützen im Prinzip dessen Kurs. Wiebke Zimmer vom 
Öko-Institut analysierte das Klimaschutzpaket von Bundesumweltminister Andreas 
Scheuer (CSU) und zweifelte daran, ob sich - wie Scheuer es will - die 
„wahnsinnig ambitionierten“ Klimaziele für den Verkehrssektor allein durch 
Förderung - 

[Pressemeldungen] [ez] Industrielobbyorganisation INSM nimmt Klimaschutzbewegung ins Visier

2019-07-17 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Energiezukunft

https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/industrielobby-nimmt-die-klimaschut
zbewegung-ins-visier/

 

17.07.2019 

 

Klimaschutz

 

Industrielobby nimmt die Klimaschutzbewegung ins Visier

 

Nach der Grundrente ist nun der Klimaschutz dran. Die Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft – eine Lobbyorganisation der Industrie – versucht
seit Wochen konsequente Klimaschutzbemühungen zu diskreditieren. Teilweise
mit Erfolg

 

Von Manuel Först

 

Mit einem Jahresetat von sieben Millionen Euro gehört die Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft – kurz INSM – zu den einflussreichsten
Lobbyorganisationen
  Deutschlands. Dahinter steckt das Institut der Deutschen Wirtschaft,
dessen Trägervereine der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sind. Gemeinsam
vertreten BDI und BDA die Interessen der Unternehmer aus der Metall- und
Elektroindustrie. Der Name ihrer Initiative suggeriert zwar, für eine
„soziale“ Marktwirtschaft zu werben, doch ihre bisherigen Kampagnen zeigen:
Es geht ihnen vor allem um den Abbau des Sozialstaats.

 

In der aktuellen Legislaturperiode hat es die INSM vor allem auf
sozialpolitische Pläne der SPD innerhalb der Großen Koalition abgesehen. So
wurden Überlegungen der SPD für einen Mindestlohn im letzten Jahr von der
INSM medienwirksam mit vermeintlichen Studien über negative Effekte für die
Beschäftigung torpediert. In diesem Jahr waren dann die Pläne für eine
Grundrente von Arbeitsminister Hubertus Heil Ziel einer Gegenkampagne. So
zitiert die Bild
  einen
sogenannten Gutachter der INSM, der Gesetzentwurf schieße „in
verfassungswidriger Weise über das Ziel hinaus“. Neben der Bild präsentiert
sich mit der Welt ein weiteres Medium des Axel-Springer-Verlages als
Sprachrohr der INSM, wie auch gemeinsame Veranstaltungen
  zeigen.

 

Gemeinsam mit der Springer-Presse und Teilen der CDU geht es gegen
konsequenten Klimaschutz

 

Und nun also der Klimaschutz. Mit der neuen Kampagne „12 Fakten zur
Klimapolitik“ versucht die INSM echte und konsequente Klimaschutzbemühungen
zu diskreditieren, wie Hans Josef Fell von der Energy Watch Group und Tina
Ternus, Unterstützerin von Lobbycontrol
 , darlegen. Und wieder ist es demnach die Bild,
die unter anderem die Vorschläge von Umweltministerin Svenja Schulze zu
einer CO2-Steuer im negativen Licht
  erscheinen lässt und
vor einer „Spritpreis-Erhöhung“ warnt. Auch weitere Artikel auf Bild.de, wie
„Am Ende zahlt der Bürger“ und „Das kostet die neue Klimasteuer“, schüren
Misstrauen.

 

Statt einer CO
 2-Steuer befürwortet die INSM eine Ausdehnung
des Emissionshandels. Und ihre Forderung scheint nicht nur beim
Axel-Springer-Verlag, sondern auch bei Teilen der CDU und im
Wirtschaftsministerium starke Befürworter zu haben. So warnte der
Wirtschaftsrat der CDU – der nach eigenen Angaben bundesweit rund 12.000
Unternehmer vertritt – vor „Aktionismus“ beim Klimaschutz. Man dürfe bei dem
Thema nicht unter „Handlungsdruck“ verfallen. Verbreitet wurde die Meinung
von der Welt
 . Und aus dem
Wirtschaftsministerium gibt es nun ebenfalls den Vorschlag eines
marktwirtschaftlichen Modells, mit einem CO2-Preis aus dem Emissionshandel.
Die INSM lobte sogleich den Vorschlag auf Twitter
 : Peter Altmaier habe
in der Debatte um die CO2-Steuer gegenüber dem Koalitionspartner Haltung
gezeigt.

 

Auch junge Klimaaktivsten von Fridays for Future und Extinction Rebellion im
Visier

 

Neben den Befürwortern einer CO2-Steuer von SPD über Grüne bis hin zu
Umweltverbändenkritisiert die Springer-Presse aktuell auch junge
Klimaschutzbewegungen wie Fridays for Future und Extinction Rebellion. Und
das meist mit Überschriften zu Artikeln, die negative Konnotationen
hervorrufen.
 „Sind
Klimaschutz-Demos zu radikal“ oder
 „Das
Image der selbstlosen Weltretter hat Risse“ zeugen davon. Und auch in der

[Pressemeldungen] FW: Re: FW: [Grüne] Bundesregierung will Mittel für Radverkehr kürzen

2019-06-29 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

On Thursday, June 27, 2019 8:09 PM, Ervin Peters  wrote:
 
Das ist nicht schlimm, wenn die Ausgaben gekürzt werden. Da werden dann
weniger "Todesstreifen" aka mindermaßige und ungenügende Radwege gebaut
und weniger Radfahrer von den Fahrbahnen wegverwiesen.

Jeder Euro, der Autofahren teurer und unbequemer macht, für Fahrverbote
oder CO2-Steuer eingesetzt, verbessert das Radfahren.

Schön wäre eine Kampagne/mediale Maßnahmen, die die Bevorzugung und
Hofierung des Kraftverkehrs seit den 1920er Jahren 'zurückbauen',
Fahr- und Benutzungsverbote abbauen und Tempo 30/70/100 oder gar eine
Benutzungspflicht von Autobahnen für Kraftfahrer. Auch eine Helmpflicht
im Auto kann die Zahl der Unfalltoten durch Kopfverletzungen drastisch
reduzieren. Aber für all diese Maßnahmen braucht es kein Geld _für_ den
Radverkehr...

Grüße,

Ervin Peters

Am Thu, 27 Jun 2019 01:07:59 +0200 schrieb "Greenhouse Infopool Mika
Latuschek" :

> -- Ursprüngliche Nachricht -- 
> Von: Stefan Gelbhaar MdB  
> An: stefan.gelbh...@bundestag.de
> Datum: 26. Juni 2019 um 18:02 
> Betreff: Statement zum Haushaltsentwurf - Kürzung Radverkehr 
> 
> Sehr geehrte Damen und Herren,
> 
> ich hatte heute die Gelegenheit den Haushaltsentwurf, so wie er
> augenscheinlich im Kabinett beschlossen wurde, einzusehen. Dem
> Haushalt ist zu entnehmen, dass der Verkehrsetat für 2020 um fast 600
> Mio. EUR aufwächst (genau: Verkehrsetat wächst um 585 Mio. EUR auf
> 29,9 Mrd. EUR). 
> 
> Gleichzeitig - und das ist so ja kaum zu glauben - sollen die
> Ausgaben für den Radverkehr um knapp 20 Mio. EUR gekürzt werden.
> Betroffen ist der Nationale Radverkehrsplan (knapp 1 Mio. weniger)
> sowie die Zuschüsse an Länder und sonstige juristische Personen für
> Modellvorhaben (18 Mio. weniger).
> 
> Diese Kürzung wird auch nach jetzigem Kenntnisstand nicht an anderer
> Stelle kompensiert. Die Bundesregierung wird unter Umständen nicht
> ausgegebene Mittel für Radschnellwege aus den Vorjahren hinzurechnen,
> um die Kürzung zu beschönigen. 
> 
> Das passt kein bisschen mit dem Bild zusammen, dass der
> Verkehrsminister von sich selbst zu zeichnen versucht. Wenige Wochen
> nach dem Nationalen Radverkehrskongress stellen sich nun die
> Ankündigungen des Verkehrsministers vollends als heiße Luft dar. Alle
> haben nach den vollmundigen Worten des Verkehrsministers mit einer
> kräftigen Aufstockung gerechnet, insofern wirkt das wie Hohn. Der
> Verkehrsminister soll das bitteschön erklären - und korrigieren.
> 
> Genauso wenig passt es zu den Ankündigungen zum Klimakabinett. Meine
> Hoffnung, ja Forderung ist, dass die Beschlüsse des Klimakabinetts
> diesen Haushaltsentwurf gerade rücken, und diesen Haushaltsentwurf
> nur als schlechten Treppenwitz zurücklassen. 
>
> Alles zitierfähig.
> 
> Mit freundlichen Grüßen
> Stefan Gelbhaar

-- 
Ervin Peters
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[Pressemeldungen] FW: [Grüne] Bundesregierung will Mittel für Radverkehr kürzen

2019-06-26 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 
-- Ursprüngliche Nachricht -- 
Von: Stefan Gelbhaar MdB  
An: stefan.gelbh...@bundestag.de
Datum: 26. Juni 2019 um 18:02 
Betreff: Statement zum Haushaltsentwurf - Kürzung Radverkehr 

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich hatte heute die Gelegenheit den Haushaltsentwurf, so wie er augenscheinlich 
im Kabinett beschlossen wurde, einzusehen. Dem Haushalt ist zu entnehmen, dass 
der Verkehrsetat für 2020 um fast 600 Mio. EUR aufwächst (genau: Verkehrsetat 
wächst um 585 Mio. EUR auf 29,9 Mrd. EUR). 

Gleichzeitig - und das ist so ja kaum zu glauben - sollen die Ausgaben für den 
Radverkehr um knapp 20 Mio. EUR gekürzt werden. Betroffen ist der Nationale 
Radverkehrsplan (knapp 1 Mio. weniger) sowie die Zuschüsse an Länder und 
sonstige juristische Personen für Modellvorhaben (18 Mio. weniger).

Diese Kürzung wird auch nach jetzigem Kenntnisstand nicht an anderer Stelle 
kompensiert. Die Bundesregierung wird unter Umständen nicht ausgegebene Mittel 
für Radschnellwege aus den Vorjahren hinzurechnen, um die Kürzung zu 
beschönigen. 

Das passt kein bisschen mit dem Bild zusammen, dass der Verkehrsminister von 
sich selbst zu zeichnen versucht. Wenige Wochen nach dem Nationalen 
Radverkehrskongress stellen sich nun die Ankündigungen des Verkehrsministers 
vollends als heiße Luft dar. Alle haben nach den vollmundigen Worten des 
Verkehrsministers mit einer kräftigen Aufstockung gerechnet, insofern wirkt das 
wie Hohn. Der Verkehrsminister soll das bitteschön erklären - und korrigieren.

Genauso wenig passt es zu den Ankündigungen zum Klimakabinett. Meine Hoffnung, 
ja Forderung ist, dass die Beschlüsse des Klimakabinetts diesen 
Haushaltsentwurf gerade rücken, und diesen Haushaltsentwurf nur als schlechten 
Treppenwitz zurücklassen.
 
Alles zitierfähig.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Gelbhaar
 
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Stefan Gelbhaar, MdB
Sprecher für städtische Mobilität und Radverkehr 
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[Pressemeldungen] [SPON] Große Unternehmen umwerben die Grünen im Vorgriff auf nächste Bundesregierung

2019-06-15 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
SPIEGEL ONLINE
https://www.spiegel.de/plus/a--0002-0001--000164407491

14. Juni 2019

Lobbyarbeit

Wie sich Deutschlands Unternehmer an die Grünen ranschmeißen

Ob Siemens, BMW oder Volkswagen: Seit dem Siegeszug der Grünen vertiefen
Top-Manager ihre Kontakte zur Ökopartei. Auch aus Angst vor Grün-Rot-Rot.

VON MATTHIAS BARTSCH, TIM BARTZ, DINAH DECKSTEIN, MARKUS DETTMER, SIMON
HAGE, NILS KLAWITTER, MICHAEL SAUGA, GERALD TRAUFETTER, ANDREAS WASSERMANN

André Schwämmlein hat es nach oben geschafft. Vor sechs Jahren gründete er
mit ein paar Freunden Flixbus. Heute ist aus dem Start-up ein Konzern mit
weltweit 1200 Mitarbeitern und 2000 Bussen geworden, der größte europäische
Anbieter von Fernbusverkehr.

Die Farbe, in denen die Fahrzeuge lackiert sind, hat Schwämmlein bewusst
ausgewählt. "Grün ist eine Signalfarbe", sagt er. "Außerdem transportiert
die Farbe eine positive, ökologische Botschaft."

Doch was die wenigsten seiner jährlich 45 Millionen Kunden wissen: Grün
passt auch hervorragend zu seiner politischen Gesinnung. Schwämmlein ist
Grünenmitglied und saß schon als 20-Jähriger im Kreistag von Fürth. Für ihn
gehörte von Anfang an zusammen, was sich jahrzehntelang eher abstieß:
ökologisches Denken und Unternehmertum. "Die Grünen", sagt Schwämmlein,
"stehen für eine ökologische Wende, und mein Unternehmen leistet dazu einen
wichtigen Beitrag."

Der Manager sieht eine Zeitenwende heraufziehen; das Jahrhundert werde im
Zeichen der Nachhaltigkeit stehen. Den neuen Geist könne er bei seinen
Kunden beobachten. "Da sitzen viele junge Menschen, Schüler, Studenten",
sagt der Flixbus-Chef: "Die wollen kein Auto mehr besitzen." Man müsse nur
in seine Busse steigen, um zu begreifen, warum die Grünen gerade einen
Höhenflug erleben.

Schwämmlein ist Mitglied im Wirtschaftsbeirat der Grünen, gemeinsam mit 60
Unternehmern. Das Gremium hat sich im vergangenen Herbst konstituiert. Was
vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen wäre, ist heute Alltag: Manager,
die für und mit den Grünen über die Wirtschaft von morgen nachdenken.

Die Grünen wollen weiter vorstoßen in die Mitte der bürgerlichen
Gesellschaft - und dafür ist die Gunst von Unternehmern wichtig. Und für die
Unternehmer ist mittlerweile auch die Gunst der Grünen wichtig. Beide Seiten
können von dieser neuen Beziehung profitieren. Eine Win-win-Situation, würde
es im Businessdeutsch heißen.

Es ist eine unerwartete Partnerschaft. Das Unternehmertum des Landes ist
eher konservativ und galt lange Zeit als wenig begeisterungsfähig für die
Vorstellungen der Grünen von einer ökologisch-nachhaltigen Gesellschaft. Die
Partei der überzeugten Fahrradfahrer bot nicht viel für die Manager in ihren
dicken Dienstwagen.

Legendär war der Spruch des damaligen RWE-Bosses Jürgen Großmann über
Solaranlagen und die Energiewende: Man könne genauso gut Ananas in Alaska
züchten. Mittlerweile investiert der Essener Stromkonzern Hunderte Millionen
in den Bau von Sonnenkollektoren. So ein Satz käme heute keinem Topmanager
mehr über die Lippen.

Früher machte sich die Wirtschaftselite beim blutigen Steak über die grüne
Forderung nach einem Veggie-Day lustig. Heute bleibt ihnen das Fleisch im
Hals stecken, wenn wieder mal ein neues Umfrageergebnis publik wird.

Mittlerweile gilt in der Chefetagen als gesetzt, dass die Grünen in der
kommenden Regierung vertreten sein werden, womöglich sogar mit Kanzler oder
Kanzlerin. Jetzt heißt es: umdenken, und zwar schnell. Kontakte müssen her.

In der Grünenparteizentrale neben der Berliner Charité geben sich die
Lobbyisten der Konzerne die Klinke in die Hand. Sie alle müssen für ihre
Chefs einen Termin beim Führungsduo Annalena Baerbock und Robert Habeck
organisieren.

Siemens-Chef Joe Kaeser war unlängst bei Habeck, BMW-Chef Harald Krüger traf
Baerbock, gemeinsam mit dem derzeit wohl bekanntesten Wirtschaftsexperten
der Grünen, Cem Özdemir. Der trifft sich regelmäßig mit VW-Boss Herbert
Diess, der seinem Konzern eine Kehrtwende zum Elektroauto verordnet hat. Sei
es aus ökologischen Motiven oder schlicht weil der chinesische Markt es
diktiert.

Den Grünen kann es egal sein. Die Aufmerksamkeit der Bosse macht ihre Partei
attraktiv für scheue Wähler aus der bürgerlichen Mitte, die Stabilität
bevorzugen und bislang CDU oder FDP gewählt haben.

Die Unternehmerschaft lässt sich in ihrem Verhältnis zu den Grünen grob in
drei Gruppen unterteilen. Da gibt es jene wie Diess oder den Flixbus-Chef
Schwämmlein, deren Geschäftsinteresse - zumindest teilweise - mit dem grünen
Parteiprogramm harmoniert. "Die Grünen sind derzeit die kompetenteste
Partei, wenn es um die Zukunft der Mobilität geht", heißt es aus dem Umfeld
von Diess.

Die Schnittmengen zwischen Autoindustrie und Grünen seien groß. Vertrauten
gegenüber hat Diess verlauten lassen, dass Gespräche mit Grünenleuten
"produktiver sind als mit anderen".

Dann gibt es die Kategorie derer, die erkannt haben, dass das enorme
Interesse an Klima- und Umweltpolitik kein vorübergehendes Phänomen ist. Die

[Pressemeldungen] [TP] Bundeswehr wirbt nach Entlassungsankündigungen vor Ford- und VW-Werken

2019-06-01 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
TELEPOLIS

https://heise.de/-4435915

 

„Jetzt Job fürs Volk wagen! Mach, was wirklich zählt“

 

31. Mai 2019 - Florian Rötzer

 

Die Bundeswehr warb mit Wortspielereien nach Entlassungsankündigungen bei
Ford und Volkswagen. Die Bundesregierung findet die umstrittene Kampagne
„effizient“

 

Im März kündigte Volkswagen an, weitere 7000 Stellen abzubauen, im
Wesentlichen in Wolfsburg. Ford zog nach und kündigte den Abbau von 5000
Stellen in Deutschland in Köln, Saarlouis und Aachen an. Offenbar sahen die
PR-Strategen der Bundeswehr die Chance, den Menschen, die von Entlassung
bedroht sind, die Alternative eines Jobs bei der Bundeswehr vorzugaukeln
oder einfach ein bisschen Aufmerksamkeit durch Wortspiele zu erzeugen. In
Köln hieß der Slogan „Job Fort? Mach, was wirklich zählt.“ In Wolfsburg:
„Jetzt Job fürs Volk wagen! Mach, was wirklich zählt.“ Oder auch auf
Facebook: „Bereit für einen Spurwechsel? Vom Autobauer zur Bundeswehr!“

 

Da denkt man vielleicht auch an den Slogan der alten Friedensbewegung, aus
Kanonen Pflugscharen zu machen, stolpert aber gleich schon mal über die
Behauptung, dass das, was zählt, in der Bundeswehr, jedenfalls nicht in der
Industrie gemacht wird, in der mitunter auch das hergestellt wird, was die
Bundeswehr benötigt, um auszuführen, was angeblich wirklich zählt.

 

Die Linke verweist darauf, dass die Kampagne bei den Betroffenen oder beim
Betriebsrat Proteste ausgelöst habe, sie sei als „zynisch und geschmacklos“
bezeichnet worden. Auch beim Bundeswehrverband war man nicht angetan [1].
Vor der Werbeaktion habe zwischen der Leitung von Ford und der Leitungsebene
des Bundesverteidigungsministeriums Kontakt gegeben: „Dringende Bitten, die
Kampagne zu unterlassen, um die Beschäftigten nicht zusätzlich zu
verunsichern, wurden seitens des Ministeriums ignoriert.“

 

Tobias Pflüger und andere Abgeordnete der Linksfraktion sahen sich
veranlasst, deswegen eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung zu stellen
(BT-Drucksache 19/9694). Die werden gerne als lästige Interventionen mit
vorgefertigten Hülsen pariert. Das offenbart aber, wie in der Antwort der
Bundesregierung vom 28. Mai dieses Mal, doch auch einen gewissen Einblick in
die Denke.

 

Nachdem die Wehrpflicht, so heißt es in der Vorbemerkung, seit sieben Jahren
beendet sei, müsse die Bundeswehr wie jeder Arbeitgeber „Maßnahmen der
Personalwerbung“ ergreifen. Dabei werde ein „Bild von der Vielfalt der
attraktiven beruflichen Möglichkeiten und Perspektiven“ aufgezeigt. Und es
gebe da die „Arbeitgebermarke“, also „Mach, was wirklich zählt“, womit junge
Interessenten „unter den Aspekten Sinnstiftung und Qualifizierung“
angesprochen werden sollen. Und schließlich würde die Bundeswehr auch
ausgebildetem, also älterem Personal der Autohersteller „krisenfeste Jobs
und sichere Perspektiven“, das die Bundeswehr bislang nicht als Arbeitgeber
wahrgenommen hätte.

 

Für Arbeitslose eine „attraktive und krisensichere Perspektive“

 

In den sozialen Netzwerken seien „neben Kritik auch sehr viele positive
Rückmeldungen ... eingegangen“. Gekostet habe die Kampagne ca. 18.000 Euro.
Zum Thema Geschmacklosigkeit will sich die Bundesregierung nicht äußern. Man
werte „keine derartigen Meinungsäußerungen“, die Bundeswehr wollte niemanden
beleidigen, sondern Betroffenen eben eine „attraktive und krisensichere
Perspektive“ bieten. Dass eine Tätigkeit bei der Bundeswehr, die zunehmend
auf Auslandseinsätze ausgerichtet ist, für den Einzelnen keineswegs nur
attraktiv und krisensicher ist, wird natürlich ebenso wenig erwähnt wie
irgendein Hinweis darauf, was denn eigentlich wirklich zählt. Man will auf
der einen Seite ein ganz normaler Arbeitgeber sein, aber dann doch auch
wieder ein ganz besonderer.

 

Die Bundesregierung, hier Peter Tauber bzw. dessen Büro, war jedenfalls sehr
zufrieden mit der crossmedialen Kampagne: „Angesichts eines durch
Fachkräftemangel gekennzeichneten Arbeitsmarktes“ müsse Werbung „auffallen“.
Und das sei - man muss sagen mit Geschmacklosigkeit - gelungen, schließlich
habe eine „erhebliche Resonanz auf die Werbeaktion erzeugt“ werden können.

 

Der Vorwurf der Geschmacklosigkeit, Beleidigung und Respektlosigkeit
(„billige Menschenfängerei“) kommt daher, dass die Bundeswehr - eine
staatliche Institution - die Not der Betroffenen ausnützen wollte, indem die
Kampagne nicht nur in sozialen Netzwerken, sondern provozierend vor den
Werkstoren mit Ausstellungsleinwänden stattfand. Auch auf die Kritik des
NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet, der die Kampagne als „geschmacklos
und nicht akzeptabel“ bezeichnete und erklärte, er habe auch von der
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen gefordert, diese zu
stoppen, ging die Bundesregierung nicht ein. Ebenso nicht auf die von
Geschäftsführung und Betriebsrat von Ford, bestätigt wurden aber Kontakte,
in denen über Probleme gesprochen wurde, Leitungsbüros des
Bundesverteidigungsministeriums waren informiert. Man habe dann „nach
sorgfältiger Abwägung aller Interessen und 

[Pressemeldungen] [db] Bund Deutscher Architekten fordert radikale Abkehr vom Wachstum

2019-05-29 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Deutsche Bauzeitung

https://www.db-bauzeitung.de/aktuell/diskurs/bda-fordert-radikale-abkehr-vom
-wachstum/

 

28.05.2019 

 

BDA fordert radikale Abkehr vom Wachstum

 

Der Bund Deutscher Architekten (BDA) hat auf dem 15. BDA-Tag in Halle
(Saale)   mit
dem Positionspapier »Das Haus der Erde«
  einen programmatischen Aufruf für einen Paradigmenwechsel in
Architektur und Bauwesen beschlossen. Das Papier plädiert in zehn Punkten
für eine Abkehr vom Wachstumsgedanken und ruft Architekten und Stadtplaner
auf, für ein Lebensverständnis einzutreten mit Schwerpunkt im
Wiederverwenden, Umnutzen, Nachnutzen und Mitnutzen.

 

Dazu zählen:

• Die »Intelligenz des Einfachen« muss die technische Aufrüstung zu
»intelligenten Gebäuden« ersetzen.

• Dem Erhalt des Bestehenden kommt Priorität vor dem leichtfertigen Abriss
zu.

• Alle verwendeten Materialen müssen vollständig wiederverwendbar oder
kompostierbar sein.

• Der Verzicht auf kohlenstoffbasierte Materialien und fossile Brennstoffe
im Bauen tritt an die Stelle der Energieeffizienz.

• Mobilität muss als konzeptionelle und gestalterische Aufgabe von
Architekten und Stadtplanern verstanden werden.

• Die gewachsene Polyzentraliät Deutschlands muss gestärkt werden.

• Eine Kultur des Experimentierens sowie politische Versuchsräume sollen
Ideen und Vorschläge für klimagerechte Lebens- und Verhaltensweisen erproben
helfen. 

 

--

 

Die db leistet unabhängig davon schon seit geraumer Zeit ihren Beitrag,
indem sie in Heften und auf Kongressen den Themenkomplex der Suffizienz
beleuchtet und erläutert; siehe die db-Themenseite Suffizienz in der
Baukultur   und brandaktuell in
der Ausgabe db 6/2019 »Anders bauen!«, die am 2. Juni erscheint
 .

 

 

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[Pressemeldungen] FW: Dringend: Bundestagspetition von Parents for Future für verbindliches Klimaschutzgesetz

2019-05-02 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

 Weitergeleitete Nachricht 
Betreff: [K!BN] Dringend: Bundestagspetition FridaysforFuture von Parents for 
Future
Datum: Sun, 28 Apr 2019 01:31:43 +0200
Von: Luca Brunsch 
Antwort an: Luca Brunsch 

Hallo zusammen,

Parents for Future hat aus Anlass der Schulstreiks von Fridays for
Future die folgende Petition des Deutschen Bundestages gestellt. Diese
kann online unterzeichnet werden.  Wenn wir innerhalb der nächsten 
Tage noch 35.000 Unterzeichner gewinnen, muss sich der
Petitionsausschuss des Bundestags mit der Angelegenheit be fassen. Also
unterzeichnet und teilt danach diese Petition wie wild!

http://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2019/_03/_17/Petition_92294.html

Die Petition fordert den Bundestag auf, ein Klimaschutzgesetz zu
verabschieden, mit dem Deutschland bis 2040 klimaneutral werden soll.
Damit soll das Ziel einer Reduktion der Erdüberhitzung auf unter 1,5
Grad erreicht werden. Das ist zwar bei "Nullemissionen bis 2040" nur bei
einer völlig gleichmäßigen Reduktion sichergestellt, während die
Erfahrung zeigt, dass Klimaziele immer nur auf den letzten Drücker
erreicht werden. Außerdem geht die zu Grunde liegende Berechnung davon
aus, dass  Deutschland pro Kopf weiterhin im Schnitt ca. doppelt so viel
ausstoßen darf wie der Weltdurchschnitt. Ferner beruhen die Angaben auf
dem 2018 erschienenen Special Report 1,5 Grad des IPCC, der im Vergleich
zum AR5 des IPCC von 2013 meint, ein doppelt so großes Budget angeben zu
können. Auch der Special Report selbst geht von Abweichungen von bis +/-
50% aus. 

Trotzdem ist die Petition ein wichtiger, erster Schritt - die
2050er Ziele, die wir überall haben, sind inakzeptabel.

Die Wahrscheinlichkeit, dass etwa das Grönlandeis seinen Kipppunkt schon
zwischen 1,5 und 2 Grad erreicht, ist hoch.Das bedeutete langfristig +7m
Meeresspiegelanstieg. Vgl. etwa www.nature.com/articles/nclimate1449

Beste Grüße,
Luca Brunsch

-- 
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[Pressemeldungen] FW: [GEP] Introducing the 2019 Goldman Environmental Prize Winners

2019-04-30 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: Goldman Environmental Prize  
Sent: Monday, April 29, 2019 4:00 PM
Subject: Introducing the 2019 Goldman Environmental Prize Winners

Introducing the 2019 Goldman Environmental Prize Winners

Meet these six extraordinary individuals who have moved mountains to protect 
our planet. Join us in celebrating the winners by watching the Ceremony live 
today at 5:30 pm PDT and follow #GoldmanPrize30 on social media for updates.

Alfred Brownell, Liberia, Africa

Under threat of violence, environmental lawyer Alfred Brownell stopped the 
clear-cutting of Liberia’s tropical forests by palm oil plantation developers. 
His campaign protected 513,500 acres of primary forest that constitute one of 
the world’s most important biodiversity hotspots. For his safety, he is living 
in temporary exile in the United States. 

Bayarjargal Agvaantseren, Mongolia, Asia

Bayarjargal Agvaantseren helped create the 1.8 million-acre Tost Tosonbumba 
Nature Reserve in the South Gobi Desert - a critical habitat for the vulnerable 
snow leopard - and persuaded the Mongolian government to prohibit all mining 
within the reserve. 

Ana Colovic Lesoska, North Macedonia, Europe

Ana Colovic Lesoska led a seven-year campaign to cut off international funding 
for two large hydropower plants planned inside of North Macedonia’s Mavrovo 
National Park, thereby protecting the habitat of the nearly-extinct Balkan 
lynx. 

Jacqueline Evans, Cook Islands, Islands & Island Nations

Jacqueline Evans led a five-year campaign to protect the Cook Islands’ stunning 
marine biodiversity. Because of her persistent organizing, the Cook Islands 
enacted new legislation - Marae Moana - to sustainably manage and conserve all 
763,000 square miles of the country’s ocean territory, designating marine 
protected areas (MPAs) around all 15 islands. 

Linda Garcia, United States, North America

Linda Garcia organized her community to stop construction of the Tesoro Savage 
oil export terminal in Vancouver, Washington. By preventing North America’s 
largest oil terminal from being built, Garcia halted the flow of 11 million 
gallons of crude oil per day from North Dakota to Washington. 

Alberto Curamil, Chile, South & Central America

Alberto Curamil organized his Mapuche community to stop the construction of two 
hydroelectric projects on the sacred Cautín River in Chile. The projects would 
have diverted hundreds of millions of gallons of water each day, harming a 
critical ecosystem and exacerbating drought conditions. In 2018, Curamil was 
arrested and remains in jail today. Colleagues believe that he was targeted 
because of his activism. 

The Goldman Environmental Prize, administered by the Goldman Environmental 
Foundation, is the world's largest award honoring grassroots environmental 
activists. Learn more at: www.goldmanprize.org

Goldman Environmental Prize · 160 Pacific Avenue · Suite 200 · San Francisco, 
CA 94111 · USA 


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[Pressemeldungen] [FAZ] Europawahl: Länderübergreifende Liste will fünf Prozent des BIP in Klimaschutz umleiten

2019-04-28 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Frankfurter Allgemeine Zeitung
https://www.faz.net/-hz7-9mc0h

26.04.2019

Im Gespräch

Yanis Varoufakis: „Nicht für mein Rockstar-Image verantwortlich“

Yanis Varoufakis war griechischer Finanzminister, als Athen mit Brüssel um
Hilfspakete rang. Jetzt will er ins EU-Parlament einziehen. Ein Gespräch
über seine politischen Ziele, „faule Griechen“ und „Nazi-Deutsche“ - und
seine Wut auf Günther Jauch nach seinem legendären Mittelfinger-Auftritt

VON OLIVER GEORGI UND JAKOB GUTMANN

Yanis Varoufakis will zurück in die Politik. Nachdem er 2015 im Streit um
das dritte Hilfspaket sein Amt als griechischer Finanzminister niedergelegt
hatte, war es relativ ruhig um den charismatischen Wirtschaftsprofessor
geworden. Nun hofft er, mit seiner paneuropäischen Bewegung „Democracy in
Europe Movement 2025“ (DiEM25) bei der diesjährigen Europawahl den
Grundstein für einen sozial-ökologischen Paradigmenwechsel in Europa legen
zu können. Dafür kandidiert Varoufakis an der Spitze der Wahlliste des
deutschen Flügels von DiEM25 für einen Einzug ins Europaparlament -
ausgerechnet also in dem Land, in dem er seit seiner Zeit als Finanzminister
aufgrund mehrerer Kontroversen stark umstritten ist.

Die Kernforderung seiner Bewegung ist der „Europäische Green New Deal“, der
für fünf Jahre jährliche Investitionen im Umfang von 500 Milliarden Euro in
Klimaschutz und die Entwicklung grüner Technologien in ganz Europa vorsieht.
Das Geld soll von der Europäischen Investitionsbank (EIB) über Anleihen, die
von privaten Investoren erstanden werden können, bereitgestellt werden.
Varoufakis verspricht außerdem, mit diesem Konjunkturpaket neue Jobs zu
schaffen und so das „kolossale Versagen Europas“ in der Energie- und
Sozialpolitik zu lindern. Daneben fordert DiEM25 unter anderem ein
bedingungsloses Grundeinkommen, eine verpflichtende Abgabe für
Technologieunternehmen und einen europäischen Mindestlohn.

FAZ: Herr Varoufakis, Sie treten bei der Europawahl für die linke
Vereinigung „Demokratie in Europa“ an - in Deutschland, weil sie in Berlin
einen Wohnsitz haben. Warum kandidieren Sie nicht in Ihrer Heimat
Griechenland?

YANIS VAROUFAKIS: Weil ich ein Zeichen setzen will. Unsere Vereinigung
„Demokratie in Europa“ ist transnational: Ich trete in Deutschland an, ein
Deutscher, Jochen Schult, im Gegenzug in Griechenland. Wir wollen den
deutschen, den griechischen und auch allen anderen europäischen Wählern
zeigen: Es gab nie einen Kampf zwischen den Griechen und den Deutschen,
zwischen dem Süden und dem Norden, es gab immer nur einen Kampf zwischen
einer rationalen, progressiven Politik und business as usual. Vor 2008, als
die Finanzkrise begann, hat eine Allianz von Oligarchen im eigenen Interesse
gigantische private und öffentliche Schuldenberge angehäuft - gegen die
Interessen der meisten Bürger in Deutschland wie in Griechenland. Als diese
Blase geplatzt ist, lautete das Narrativ, mit dem sie den zynischen Transfer
ihrer Verluste auf die Schultern der griechischen und deutschen Steuerzahler
begründet haben: „die faulen Griechen“ oder, umgekehrt, „die
Nazi-Deutschen“. Da wurde ein Kulturkampf zwischen Nationen
heraufbeschworen, den es so nie gegeben hat.

Viele würden entgegnen, dass Sie ihren guten Teil zu diesem schlechten
Verhältnis beigetragen haben - unter anderem durch Ihren Mittelfinger, den
Sie 2013 bei einem Vortrag in Zagreb in Bezug auf Griechenlands Schuldner
präsentierten und den Günther Jauch 2015 in seiner Talkshow zeigte...

Diese Sendung von Herrn Jauch war das deutsche Fernsehen in seinem
schändlichsten Moment. Ich habe 2013 in dieser Rede in Zagreb Folgendes
gesagt: Im Mai 2010 schuldete der griechische Staat den deutschen
Steuerzahlern keinen einzigen Cent. Und es ist ein Verbrechen, die Slowenen,
die Italiener, die Deutschen für die griechischen Schulden verantwortlich zu
machen. Das war immer schon meine Haltung, ich war immer schon kritisch
gegenüber der griechischen und der deutschen Regierung und gegenüber
Brüssel. Aber die Medien wollten das nicht so transportieren, sie wollten
mich dämonisieren, obwohl ich immer völlig proeuropäisch war.

Sie selbst haben keine Fehler gemacht?

Natürlich, jeder macht Fehler, auch ich. Ich will über diese Sache aber
eigentlich gar nicht mehr reden. Nur so viel: Herr Jauch sollte sich auf
ewig und für alle Zeiten schämen; ich bin sehr froh darüber, dass seine
Sendung eingestellt wurde. Er hat mich in die Irre geführt. Seine Redaktion
hat mich regelrecht dazu gedrängt, an dieser Sendung teilzunehmen - mit
folgendem Argument, und ich rate Herrn Jauch, es nicht zu wagen, mir zu
widersprechen: Herr Varoufakis, wir wissen, dass Sie proeuropäisch
eingestellt sind - mit Ihnen in der Sendung wollen wir die Debatte zwischen
den Griechen und den Deutschen versachlichen. Also habe ich zugesagt - und
Jauch hat mich mit diesem alten, aus dem Kontext gerissenen Redeausschnitt
bewusst fertig gemacht. Herr Jauch hat vorsätzlich Fake News produziert und
die Deutschen populistisch gegen die 

[Pressemeldungen] [JF] Europawahl: Varoufakis kandidiert in Deutschland mit Klimawende-Programm

2019-04-24 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Journal Frankfurt
https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Politik-10/--33865.html

23. April 2019

Europawahl: Yanis Varoufakis kandidiert in Deutschland

Yanis Varoufakis, ehemaliger Finanzminister Griechenlands, tritt bei der 
Europawahl in Deutschland als Spitzenkandidat der Vereinigung „Demokratie in 
Europa“ an. Am 25. April hält die proeuropäische Vereinigung eine 
Wahlkampfveranstaltung in Frankfurt ab.

Yanis Varoufakis, der vor vier Jahren Finanzminister in Griechenland war, tritt 
bei der Europawahl als Spitzenkandidat der Vereinigung „Demokratie in Europa“ 
in Deutschland an. Der Grieche hat einen Wohnsitz in Berlin, was ihn zur 
Kandidatur in Deutschland berechtigt. „Demokratie in Europa“ ist der deutsche 
Ableger der europaweiten Bewegung „Democracy in Europe Movement 2025“ (Diem25). 
Diem25 beschreibt sich selbst als eine „europäische Bewegung, die die Krisen 
Europas demokratisch, transparent und über Grenzen hinweg lösen möchte“. Europa 
stehe vor großen Herausforderungen: der Klimawandel bedrohe eine gemeinsame 
Zukunft, der soziale Zusammenhalt in Europa erodiere. 

Dem will DiEM25 mit mutigen Projekten begegnen. Die Bewegung strebt 
Investitionen von europaweit jährlich 500 Milliarden Euro in ökologische 
Projekte und Infrastruktur mit dem #GreenNewDeal sowie eine demokratische 
Transformation der EU-Institutionen und des Finanzsystems an. „Unser Ziel muss 
sein, die Europäer zu vereinen, indem wir einen fundamentalen Irrglauben 
aufklären. Den Irrglauben, dass Europa von einem Nord-Süd-Konflikt getrieben 
wird“, so Varoufakis. „Wir brauchen ein breites Verständnis dafür, dass in 
jedem unserer Länder zwei Kräfte gegeneinanderstoßen: Die einer autoritären, 
patriarchalischen, oligarchalischen und die einer progressiven Gesellschaft“, 
erläutert der Politiker seine Motivation.

Am 25. April wird Yanis Varoufakis zusammen mit anderen Kandidaten des 
Bündnisses nach Frankfurt kommen. Gemeinsam mit Daniela Platsch, Srećko Horvat 
und Krisztina Andrè wird Vaorufakis die Möglichkeiten des sofortigen Ausstiegs 
aus fossilen Energieträgern unter sozialen Gesichtspunkten thematisieren und 
die Fragen der Frankfurterinnen und Frankfurter zum Herzstück des 
Parteiprogramms beantworten. Darüber hinaus werden einige Aktivistinnen und 
Aktivisten von den Bewegungen Attac, Extinction Rebellion und Ende Gelände 
(Climate Justice) auf ihre Ziele aufmerksam machen und ihre Forderungen 
vortragen. Ab 21 Uhr wird es eine Party mit Livemusik geben, bei der die 
Teilnehmenden die Möglichkeit haben, mit den Kandidaten und den 
umweltpolitischen Initiativen ins Gespräch zu kommen. (hes)

"Sozial-ökologische Wende für Europa!“ - Ein Gespräch über den #GreenNewDeal 
mit Yanis Varoufakis, Demokratie in Europa - DiEM25, Theater Antagon, 
Orberstraße 57, 25.4., 19-22.30 Uhr


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[Pressemeldungen] FW: [degrowth-journalismus] Wirtschaftskritische Schreibklausuren 2019 -- Einladung und Bitte um Veröffentlichung

2019-04-24 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: degrowth-journalismus On Behalf Of corinna.vo...@posteo.de
Sent: Tuesday, April 23, 2019 2:55 PM
To: degrowth-journalismus
Subject: [degrowth-journalismus] Einladung und Bitte um Veröffentlichung: 
Wirtschaftskritische Schreibklausuren 2019

Liebe KollegInnen,

auch in diesem Jahr lädt die Akademie für Suffizienz zu (kostenlosen) 
thematischen Schreibklausuren ein. Wir würden uns freuen, wenn Sie/Ihr die 
beiden Termine in Newslettern/​Kalendern/​Blogs veröffentlichen würden.

Folgend ein kurzer Ankündigungstext:

Thematische Schreibklausur

Mi 26. - Sa 29. Juni und 
Mi 11. - Sa 14. September 2019 

Über Wirtschaft schreiben kann man auch in der Uni oder im Büro - aber ein 
kritischer Blick fällt oft leichter aus der Entfernung und neue Gedanken 
entwickeln sich oft im Austausch. Um kritisches Denken und Schreiben über 
ökonomische Fragen zu fördern, organisieren wir in der Akademie für Suffizienz 
thematische Schreibklausuren. 

Wir laden ein an einen Ort, wo herrschende Wirtschaftsorganisation hinterfragt 
wird und alltagstaugliche Antworten gesucht werden. Für die theoretische Arbeit 
gibt es eine Tagesstruktur, Rückzugsraum und eine Themenbibliothek.

Alle Infos zur Schreibklausur finden sich unter:
www.akademie-suffizienz.de/aktuelles

Herzlichen Dank fürs Verbreiten/Posten!

Gerne beantworte ich Nachfragen oder schicke weitere Infos. 

Beste Grüße, 

Dr. Corinna Vosse
Kaskelstr. 17
10317 Berlin
0176 - 2036 2434
www.akademie-suffizienz.de

---
+++ Verteiler für Journalist*innen, Medienschaffende und Narrativgestaltende, 
die Interesse an Degrowth haben und den Themenkomplex in die (großen) Medien 
bringen möchten. Über diesen Verteiler werden Treffen des Netzwerkes 
angekündigt, Hinweise auf Texte und Veranstaltungen ausgetauscht, und Fragen 
aufgeworfen. +++
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List help: https://riseup.net/lists


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[Pressemeldungen] [pte] US-Studie: Autonome Autos lassen Energieverbrauch steigen

2019-04-24 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Pressetext Austria (pte)
https://www.pressetext.com/news/20190419003

Autonome Autos: Mehr Fahrten bremsen Ökovorteil aus

Da einzelne Fahrten günstiger werden, dürften Nutzer letztlich sogar mehr 
Energie verblasen

Von Georg Haas 

Ann Arbor (pte003/19.04.2019/06:10) - Selbstfahrende Autos sind zwar 
energieeffizient, ermutigen aber zu mehr Fahrten, was die Vorteile beim 
Energieverbrauch negiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University 
of Michigan [1]. Der Studie zufolge kommt es durch die Effizienzsteigerung zu 
einem "Rebound-Effekt". Das bedeutet, dass Besitzer häufiger von ihren 
autonomen Autos Gebrauch machen, weil sie es sich eher leisten können. Die 
erhöhte Nutzung bei autonomen Autos könnte sogar den Energieverbrauch steigern. 
"Deswegen braucht es für selbstfahrende Autos viel höhere Ziele bei der 
Energieeffizienz", sagt Ming Xu, Ko-Autor der Studie [2].

Weniger Aufwand bei Fahrzeit

Ein anderer Grund für die erhöhte Nutzung sei die Möglichkeit von vielen 
Aktivitäten, die am Steuer eines normalen Autos undenkbar wären, wie 
beispielsweise Arbeiten, Schlafen oder Lesen. Vorherige Studien zur 
Energieeffizienz von autonomen Autos hatten sich nur auf den 
Treibstoffverbrauch konzentriert. Die Studie der University of Michigan 
berücksichtigt dagegen auch die Fahrzeit. Traditionell wird die Zeit, die man 
mit Fahren verbringt, als Aufwand für den Fahrer gesehen. Durch die 
Möglichkeit, sich mit anderen Dingen als Fahren zu beschäftigen, sinkt der 
wahrgenommene Aufwand laut der Studie um etwa 38 Prozent.

Das verleitet zu mehr nicht unbedingt nötigen Fahrten. Dadurch werden die 
Einsparungen beim Treibstoff fast völlig eliminiert. Die Forscher sehen 
aufgrund der Gefahr, dass der Rebound-Effekt etwaige Vorteile selbstfahrender 
Autos zunichte macht, Handlungsbedarf bei Regulierungen. Denn auch die 
Umweltbelastung könne bei erhöhtem Energieverbrauch steigen.

Strombedarf steigt

Energieexperte Markus Reithner [3] ist skeptisch, ob autonome Autos überhaupt 
wirklich energieeffizient sein können. "Bei autonomen Autos wird vorerst 
voraussichtlich E-Mobilität verwendet werden. Diese ist aber nicht das Gelbe 
vom Ei. Mit der E-Mobilität wird der Strombedarf massiv steigen", meint 
Reithner gegenüber pressetext. Allein die Herstellung der Batterien brauche 
viel Energie. Man müsse bedenken, dass man diese Batterien nach etwa 1.000 
Ladungen austauschen muss.

Die Umwelt werde auch nicht von der E-Mobilität profitieren. Der CO₂-Ausstoß 
werde wegen des hohen Stromverbrauches nicht geringer. Denn selbst bei der 
Gewinnung von Kernenergie entstehe Kohlenstoffdioxid. "In Bezug auf Energie und 
Umwelt ist E-Mobilität höchstens ein Nullsummenspiel, aber sicher kein Gewinn. 
Ich sehe allerdings schon Vorteile bei autonomen Autos. Durch Carsharing und 
Digitalisierung kann das Autofahren reduziert und effizienter werden", sagt 
Reithner abschließend.

[1] 
https://record.umich.edu/articles/induced-driving-could-offset-self-driving-cars-energy-savings
 
[2] 
https://seas.umich.edu/news/04_18_2019/new_research_induced_driving_miles_could_overwhelm_potential_energy_saving
 
[3] http://oekonsult.co.at


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[Pressemeldungen] FW: [DUS] Deutsche Umweltstiftung startet Suffizienz-Kampagne: #kaufnix

2019-04-17 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: Team der Deutschen Umweltstiftung 
Sent: Wednesday, April 17, 2019 8:33 AM
Subject: Pressemeldung: #kaufnix - Schluss mit dem unbedachtem Konsum

PRESSEMELDUNG

17. April 2019

#kaufnix – Deutsche Umweltstiftung sagt unbedachtem Konsum den Kampf an

Berlin (17.04.2019): Am kommenden Montag, 22. April 2019, startet die Deutsche 
Umweltstiftung eine zweimonatige Kampagne, die sich gegen grenzenloses Wachstum 
und unbedachten Konsum ausspricht. Die Kampagne läuft bis zum 16. Juni 2019.

„Weiteres Wachstum wird unsere sozialen, ökonomischen und ökologischen Probleme 
verschärfen und uns immer tiefer in gefährliche Abhängigkeiten treiben“, sagt 
Jörg Sommer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung.

Dagegen will die Deutsche Umweltstiftung mit ihrer #kaufnix-Kampagne vorgehen. 
Denn um Klimaschutz zu erreichen, muss Suffizienz statt Wachstum zur 
persönlichen, politischen und ökonomischen Prämisse werden.

Es ist das klare Ziel der Kampagne, aktuell vorherrschende Konsummuster zur 
Diskussion zu stellen, die ein maßloses Wirtschaftswachstum beflügeln. Dazu 
stellt die Deutsche Umweltstiftung in Zusammenarbeit mit zahlreichen 
Gastautor*innen und Interviewpartner*innen wie Niko Paech, Angelika Zahrnt und 
Claudia Kemfert das Konzept der Suffizienz als Lösungsansatz für eine 
nachhaltige Zukunft vor. Denn nur eine Zukunft, die sich vom Mantra des 
Wachstums emanzipiert, ist auch eine lebenswerte Zukunft.

Alle Beiträge sind auf der Kampagnen-Webseite kaufnix.net oder unter dem 
Hashtag #kaufnix in den sozialen Medien abrufbar.

Pressematerial

Fotos zur #kaufnix-Kampagne sowie das Logo der Deutschen Umweltstiftung finden 
Sie hier:

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Über die Deutsche Umweltstiftung

Die Deutsche Umweltstiftung wurde 1982 u.a. von Udo Simonis, Ernst Ulrich von 
Weizäcker, Günter Grass und Bernhard Grzimek gegründet. Getreu ihrem Motto 
„Hoffnung durch Handeln“ setzt sie sich für den Erhalt der natürlichen 
Lebensräume der Menschen, Tiere und Pflanzen ein. Die Deutsche Umweltstiftung 
ist politisch und wirtschaftlich unabhängig und die größte deutsche 
Bürgerstiftung für den Umweltschutz.

Pressekontakt

Michael Golze
Deutsche Umweltstiftung
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin
Tel.: 030 202384-281, -280
michael.go...@deutscheumweltstiftung.de
www.deutscheumweltstiftung.de


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[Pressemeldungen] FW: [XR] Wegen Klimakrise: Erklärung der Rebellion und Brückenblockaden am 15. April in Berlin -- Ziviler Ungehorsam in mehreren deutschen Städten

2019-04-02 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

 Weitergeleitete Nachricht  
Betreff: Wegen Klimakrise: Internationale Rebellion ab 15. April - Ziviler
Ungehorsam in mehreren deutschen Städten
Datum: Tue, 2 Apr 2019 11:31:16 +0200
Von: Extinction Rebellion Deutschland - Presseteam

An: me...@extinctionrebellion.de

Pressemitteilung von Extinction Rebellion Deutschland

+++ Wegen Untätigkeit der Regierung in Anbetracht der Klimakrise: Extinction
Rebellion Deutschland veranstaltet diesen April zahlreiche Aktionen zivilen
Ungehorsams in verschiedenen Städten +++ Hunderte Menschen sind bereit sich
verhaften zu lassen, um Bevölkerung und Politik aufzurütteln +++ Erklärung
der Rebellion und Brückenblockaden am 15. April 2019 in Berlin +++ 

Berlin/Köln, 2. April 2019: Die Bewegung Extinction Rebellion Deutschland
wird zwischen 15. und 27. April mehrere Aktionen zivilen Ungehorsams in
Berlin, Frankfurt, Köln, Freiburg, Hamburg und weiteren Städten durchführen,
um auf die Dramatik und Dringlichkeit der Klimakrise hinzuweisen. Sie
fordert sofortige und effektive Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen.
Am 15. April werden hunderte Bürger_innen vor dem Reichstag der Regierung
die Rebellion erklären und am Nachmittag mehrere Spreebrücken besetzen. An
den folgenden Tagen finden weitere Aktionen in verschiedenen Städten statt.
Für den 27. April sind dezentrale, aber koordinierte Kundgebungen geplant. 

„Wir stehen vor dem globalen ökologischen Kollaps“, sagt Hannah Elsholst von
Extinction Rebellion Deutschland. „Unsere Regierung verharrt in empörender
Untätigkeit und versagt in ihrer Aufgabe uns vor der Klimakatastrophe zu
schützen. Viele von uns sind deshalb bereit, persönliche Opfer zu bringen
und Verhaftungen zu riskieren. Dieser bewusste Regelbruch bleibt unsere
letzte Möglichkeit, nicht länger ignoriert zu werden. Unsere Aktionen werden
friedlich, aber entschlossen sein. Am 15. April werden wir in Berlin den
alltäglichen Stadtverkehr massiv stören, um zu zeigen: Unsere Gesellschaft
ist in einer existentiellen Krise. Um das Schlimmste zu verhindern, müssen
wir jetzt handeln.“ 

Die aus Großbritannien stammende Bewegung Extinction Rebellion hat für April
zur „Internationale Rebellion“ aufgerufen, an der sich Dutzende Gruppen
weltweit beteiligen werden. In Deutschland haben sich seit November 2018
bereits über 20 Ortsgruppen gebildet, in denen sich Menschen aller
Altersgruppen engagieren. Die Bewegung stellt drei Kernforderungen: Erstens
muss die Regierung die volle Wahrheit über die ökologische Krise offenlegen
und gemeinsam mit den Medien die absolute Dringlichkeit des Wandels an die
gesamte Bevölkerung kommunizieren. Zweitens muss die Regierung die
notwendigen Maßnahmen verbindlich ergreifen, um die
Netto-Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2025 auf Null zu reduzieren
und das allgemeine Niveau des Ressourcenverbrauchs zu senken. Drittens soll
eine Bürger_innenversammlung einberufen werden, die diese Maßnahmen
begleitet und gewährleistet, dass der Wandel gerecht und demokratisch
abläuft.

Website: www.extinctionrebellion.de
Facebook: @ExtinctionRebellionDeutschland
Twitter: ExtinctionR_DE 

Pressekontakt: Hannah Elshorst Tel. +4915202604502
Email: pre...@extinctionrebellion.de


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[Pressemeldungen] [RR] Ex-Club-of-Rome-Chef fordert radikale Korrekturen am Wirtschaftssystem -- Interview

2019-03-27 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Riffreporter

https://www.riffreporter.de/klimasocial/schulzki-haddouti-graeme-maxton-chan
ge-klimakrise/

 

26. März 2019

 

„Noch sehr viel radikaler und ehrgeiziger“

 

Interview mit Graeme Maxton, Bestsellerautor und ehemaliger Generalsekretär
des Club of Rome

 

CHRISTIANE SCHULZKI-HADDOUTI: Wie kommt diese radikale Botschaft bei den
Lesern an?

 

GRAEME MAXTON: Viele Leute verstehen nicht, wie groß und wie drängend das
Problem eigentlich ist. In fünf oder zehn Jahren wird das sehr klar sein.
Ich erhalte aber fast jeden Tag E-Mails und Nachrichten von Lesern. Ich
bekomme auch viele Vorschläge von Leuten, die an Lösungen arbeiten.
Beispielsweise hat mich eine Schulklasse aus Basel mit ihrem Lehrer
kontaktiert, die jetzt an den Klimastreiks teilnimmt. Ich freue mich, dass
ich ein paar Leute dazu motivieren konnte, tatsächlich etwas zu tun. Manche
Leute fragen mich, ob ich eine Partei gründen möchte und wollen mich dabei
unterstützen, eine politische Bewegung in Gang zu bringen. Ich will aber
keine Partei gründen.

 

Sie sagen, auch wenn Einzelne ihren Lebenswandel komplett verändern, wird
das die Situation nicht verbessern. Wo kann man denn dann ansetzen?

 

Sie und ich haben das Problem nicht verursacht und daher ist es auch für uns
beide sehr schwer es zu lösen. Es sind die Ölunternehmen, die
Automobilhersteller, die Flugfahrtgesellschaften. Ich denke darüber nach,
ein Handbuch für Aktivisten zu schreiben, das Menschen helfen könnte,
aktiver zu werden. 

 

Sollte jeder also auf das Auto verzichten und sich vegan ernähren?

 

Selbst wenn jeder in Europa so nachhaltig wie möglich leben würde, würde es
unglücklicherweise kaum etwas ändern. Aber wenn wir damit beginnen,
bestimmte Ölfirmen zu boykottieren und ihre Produkte nicht kaufen, wenn wir
alle kollektiv entscheiden, die Anzahl der Flüge zu reduzieren, dann würde
sich das auf die Profitabilität dieser großen Unternehmen auswirken. Und
damit könnten wir die Aufmerksamkeit der Politiker erregen und den sozialen
Druck erhöhen. 

 

Sie sind beruflich viel auf Reisen - wie gehen Sie selbst mit Ihrem
CO2-Verbrauch um? 

 

Ich habe darüber viel nachgedacht. Ich möchte alles tun, was ich kann, um
die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich kann entweder in einer Hütte
in den Bergen sitzen und über das Internet und das Telefon kommunizieren
oder ich kann zu den Menschen gehen und mit ihnen sprechen, damit sie die
Notwendigkeit für einen Wandel verstehen. Ich glaube, ich bin nützlicher,
wenn ich die Leute persönlich treffe. 

 

Nehmen Sie jede Einladung an oder wägen Sie ab?

 

Ich nehme nicht jede Einladung an und ich versuche so viel wie möglich mit
dem Zug zu fahren. Ich habe mein Auto verkauft und versuche mich möglichst
lokal zu versorgen. Aber ab und zu muss ich fliegen. Ich sage also nicht
Einladungen aus Klimaschutzgründen ab, sondern versuche, so effizient wie
möglich zu reisen.

 

Einige Politiker sagen, wir müssen unbedingt die Ökologie mit der Wirtschaft
zusammenbringen. Was meinen Sie?

 

Das ist eine nette Idee, aber so wie das System heute funktioniert, ist es
nicht möglich, eine stabile grüne und nachhaltige Wirtschaft aus dem
gegenwärtigen System heraus zu entwickeln. Die Zielrichtung muss
systematisch verändert werden: Sie muss sich weg von kurzfristiger
Profitmaximierung hin zu etwas entwickeln, was stärker in Balance mit der
Natur ist. Das braucht allerdings viel Zeit. Viele Unternehmen sehe ich als
Opfer des Systems, da sie ihren kurzfristigen Gewinn maximieren müssen. Ein
CEO kann kein nachhaltiges Geschäft anstreben, weil er keine Investitionen
bekommt, wenn sein Mitbewerber auf nachhaltiges Wirtschaften pfeift.

 

Können nicht im Finanzbereich Nachhaltigkeitsrisiken stärker berücksichtigt
werden?

 

Ich finde es eigentlich überraschend, dass die Leute im deutschsprachigen
Raum gerne über das Finanzsystem als Teil der Lösung sprechen. Das
Finanzsystem muss meiner Ansicht nach radikal reformiert werden. Wichtiger
ist jedoch eine Veränderung des aktuellen Wirtschaftssystems. Man muss die
Unternehmen stoppen, die CO2 und Methan produzieren und zur
Umweltverschmutzung beitragen - egal, was das nun für das Finanzsystem
bedeutet. Wir müssen sie dazu bringen, dass sie die Konsequenzen ihres
Handelns bewältigen.

 

Wie beurteilen Sie die Klimaklagen?

 

Ich unterstütze diese Idee, weil es eine legale Form des Aktivismus ist. Sie
erhöht die Wahrnehmung und bringt die Unternehmen in eine verletzbare
Position. Zu den Vorschlägen, die ich der Schulklasse in Basel gemacht habe,
gehörte, dass sie an die Chefs der fossilen Unternehmen in der Schweiz
schreiben und sie fragen sollten, warum sie weiterhin die Atmosphäre
zerstören, wenn sie doch wissen, dass sie die Erde damit unbewohnbar machen.
So etwas erhöht den sozialen Druck. Alles, was den Druck und die
Aufmerksamkeit erhöht, bringt die Unternehmen dazu wahrzunehmen, dass sie
dafür verantwortlich sind. Es sensibilisiert auch die Politiker.

 

Setzen Sie also eher auf 

[Pressemeldungen] [HF] Verfassungsschutz berät RWE im Umgang mit "Extremisten"

2019-03-25 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

-Original Message-

Feed: Hambacher Forst

Posted on: Sunday, March 24, 2019 8:10 PM

Author: Hambacher Forst

Subject: Verfassungsschutz macht Imageberatung für RWE, B...

 

Ende März [1] werden in Berlin Großunternehmen wie RWE und BASF vom
Verfassungsschutz darin beraten [2], wie sie verhindern können, dass
„Extremisten“ ihr Image beschädigen. Am Abend vorher feiern die Herrschaften
gediegen in einer Berliner Luxusbar namens „Sodom und Gomorra“. Ob das je...

 

View article...

https://hambacherforst.org/blog/2019/03/24/verfassungsschutz-macht-imageb

 

--

 

[1]
https://asw-bundesverband.de/fileadmin/user_upload/Termine/BfV/13._BfV_ASW-T
agungsprogramm_Formular.pdf

[2] http://www.labournet.de/?p=145949

 

 

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[Pressemeldungen] [HB] Shell könnte Ökostrom-Marktführer Lichtblick übernehmen -- Mitarbeiter entsetzt

2019-03-19 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Handelsblatt
https://www.handelsblatt.com/24116652.html
http://archive.is/5Xb1C 

18.03.2019

Ökostrom vom Ölkonzern - Shell könnte deutschen Pionier Lichtblick
übernehmen

Deutschlands Pionier im Vertrieb von grünem Strom gehört womöglich bald zum
Ölmulti Shell. Lichtblick-Mitarbeiter sind entsetzt - die Billigkonkurrenz
frohlockt

Jürgen Flauger

DÜSSELDORF. Lichtblick ist zweifelsfrei ein Pionier auf dem deutschen
Energiemarkt. Das Unternehmen wagte sich schon vor 20 Jahren, als der Markt
gerade geöffnet wurde, in den Wettbewerb mit den Energiekonzernen - und hat
sich als einer der wenigen Newcomer von damals bis heute gehalten. Von
Anfang an setzte Lichtblick auch konsequent auf Ökostrom - und das mit
Erfolg.

Mehr als 600.000 Haushalte und Betriebe beliefert das Unternehmen heute mit
grünem Strom. Lichtblick war und ist der Gegenentwurf zu den
Vertriebsabteilungen der alten Kohle- und Atomkonzerne.

Jetzt zeichnet sich für das Hamburger Unternehmen aber ein kapitales Problem
ab: Lichtblick könnte schon bald zum weltweiten Reich des Ölmultis Shell
gehören. Die Unabhängigkeit hat das Unternehmen schon verloren, als es vor
Kurzem vom niederländischen Versorger Eneco übernommen wurde. Das war noch
zu verschmerzen, die Niederländer setzen ebenfalls konsequent auf
nachhaltige Energie.

Allerdings steht Eneco jetzt selbst zum Verkauf. Die Eigentümer,
niederländische Kommunen, haben eine Auktion gestartet - und als klarer
Favorit gilt Shell. Für Lichtblick brächte das ein massives Imageproblem mit
sich. Gerade bei Ökostrom hinterfragen Kunden die Glaubwürdigkeit der
Anbieter. Einige Konkurrenten frohlocken schon.

Ökostrom vom Ölkonzern? Lichtblick-Chef Wilfried Gillrath übt sich noch in
Gelassenheit: „Es ist derzeit noch zu früh, über konkrete Eneco-Käufer zu
spekulieren“, sagte er dem Handelsblatt: „Der Verkaufsprozess hat gerade
erst begonnen und wird sich noch einige Zeit hinziehen.“

Im Unternehmen ist die Aufregung aber schon groß. Viele Mitarbeiter können
sich nicht vorstellen, künftig unter der Aufsicht eines Ölkonzerns zu
arbeiten. Für sie steht Lichtblick nicht nur für die Energiewende - sondern
ist auch eine Alternative zur alten, verkrusteten Energiewelt.

Eneco passte zu Lichtblick

„Ich bin vor 20 Jahren mit Lichtblick angetreten, um gegen die Großkonzerne
zu kämpfen“, sagt Heiko von Tschischwitz: „Wenn Lichtblick jetzt von Shell
übernommen wird, frisst die Revolution ihre Kinder.“ Von Tschischwitz hat
das Unternehmen mitgegründet und lange geführt.

Vor zwei Jahren verkauften von Tschischwitz und die anderen Eigentümer die
ersten 50 Prozent an Eneco. Die meisten waren jahrelang dabei, viele von
Beginn an - wie auch der größte Anteilseigner, der Hamburger Unternehmer
Michael Saalfeld. Mit Eneco, so hieß es damals, waren die Alteigentümer und
das Management froh, einen passenden Partner gefunden zu haben.

„Wir haben ein Unternehmen gefunden, das dieselben Visionen und Werte hat
wie wir“, freute sich Geschäftsführer Gillrath damals. Ausdrücklich wurde
auch betont, dass Eneco zwar 50 Prozent erwerbe, aber eben nicht die
Mehrheit. Lichtblick sollte unabhängig bleiben, das Management bleibe im
Amt, der Verwaltungsrat werde paritätisch besetzt.

Ende des Jahres verkauften die Alteigentümer dann auch die restlichen
Anteile an Eneco, die Unabhängigkeit war damit verloren - aber wieder
betonte das Lichtblick-Management die vielen Gemeinsamkeiten mit den
Niederländern.

Tatsächlich investieren die Niederländer, die 2018 mit 3.000 Mitarbeitern
4,2 Milliarden Euro umsetzten, gezielt in Biomasse-Kraftwerke, Wind- und
Solarparks und beliefern die fünf Millionen Kunden vorzugsweise mit grüner
Energie.

„Eneco passte mit seiner nachhaltigen Ausrichtung toll zu Lichtblick, als
wir vor zwei Jahren die Partnerschaft eingegangen sind“, erklärt
Lichtblick-Gründer von Tschischwitz: „Wenn Eneco jetzt von einem Ölkonzern
geschluckt wird, würde sich das natürlich fundamental ändern. Das empfände
ich schon als sehr bitter.“

Shell gilt durch seine Finanzkraft als Favorit

Das Szenario, von dem die Alteigentümer bei ihrem Ausstieg nach eigenen
Angaben nichts wussten, ist aber real. Die 44 Kommunen, denen Eneco gehört,
haben das Unternehmen zum Verkauf gestellt. Im Laufe des Jahres wollen sie
den Energiekonzern an den Meistbietenden verkaufen, nur 25 Prozent sollen
noch in kommunaler Hand bleiben. Experten schätzen den Wert des Unternehmens
auf bis zu vier Milliarden Euro.

Shell hat frühzeitig mit dem niederländischen Pensionsfonds PGGM Interesse
signalisiert. Der Konzern versucht mit seiner Tochter Shell New Energies,
bewusst vom Image des Ölkonzerns loszukommen und in erneuerbare Energien zu
investieren. Natürlich ist nicht ausgemacht, dass der Konzern den Zuschlag
bekommt.

Wegen seiner Finanzkraft und seiner Nähe zu den jetzigen Eigentümern gilt
der niederländisch-britische Konzern aber als Favorit. Erst in der
vergangenen Woche hatte er schon zusammen mit Eneco ein Gebot für einen
Offshore-Windpark vor der 

[Pressemeldungen] [factory] Neuer UN-Rohstoffbericht warnt vor globalem Zusammenbruch

2019-03-12 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
factory

https://www.factory-magazin.de/news/beitrag/artikel/weltweit-steigender-ress
ourcenverbrauch-treibt-klimawandel-und-artenverlust.html

 

Dienstag, 12. März 2019

 

Weltweit steigender Ressourcenverbrauch treibt Klimawandel und Artenverlust

 

Seit 1970 hat sich der Abbau von Rohstoffen mehr als verdreifacht. Geht es
so weiter, wird sich der Ressourcenverbrauch bis 2060 auf 190 Milliarden
Tonnen pro Jahr verdoppelt haben - und damit werden die
Treibhausgasemissionen um 43 Prozent steigen. Denn Abbau und Verarbeitung
von Materialien, Brennstoffen und Nahrungsmitteln verursachen die Hälfte der
globalen Treibhausgasemissionen und über 90 Prozent des Verlusts an
biologischer Vielfalt und Belastung der Gewässer. Mit seinem neuen
Prognosebericht fordert die UN politische Maßnahmen zu einer
rohstoffschonenden, ressourceneffizienten, zirkulären Wirtschaft.

 

Der "Global Resources Outlook 2019" [1] des International Resource Panel
(IRP), eines UN-Wissenschaftler-Forums ähnlich dem Weltklimarat IPCC, zeigt
das ganze Drama der Entwicklung: Das ungebrochen schnelle Wachstum der
Rohstoffausbeutung ist der Hauptverursacher des Klimawandels und des
Verlusts der Artenvielfalt - und diese Entwicklung beschleunigt sich noch,
falls es keinen Systemwechsel in der Nutzung von Rohstoffen gibt.

 

Und danach sieht es im Augenblick angesichts des Widerstands gegen
konsequente Klimaschutzpolitik nicht aus. Denn obwohl das IRP den Bericht
seit 1970 auflegt, um die Trends der Gewinnung und des Verbrauchs
natürlicher Ressourcen zu dokumentieren und damit der Politik strategische
Entscheidungshilfen für einen Wandel zu einer nachhaltigen Entwicklung zu
geben, sind die neuen Zahlen alles andere als optimistisch - bis auf das
Szenario einer globalen Kreislaufwirtschaft.

 

Zwar hat sich die Weltbevölkerung in den letzten 50 Jahren verdoppelt und
ihr globales Bruttoinlandsprodukt (BIP) vervierfacht. Der Bericht zeigt
jedoch, dass sich die jährliche globale Rohstoffproduktion von 27 Milliarden
Tonnen auf 92 Milliarden Tonnen (2017) ebenfalls fast vervierfacht hat
(Faktor 3,6). Bleibt es beim derzeitigen Materialverbrauch, wird er in den
nächsten 30 Jahren mit 190 Milliarden Tonnen wiederum beim Doppelten des
heutigen liegen. Schließlich hat sich die globale Rohstoffproduktivität in
den letzten 20 Jahren nicht verbessert.

 

Von einer Entkopplung des Naturverbrauchs von der Wohlstandsentwicklung, wie
sie schon der Club of Rome in den 1970er Jahren gefordert hat ("Die Grenzen
des Wachstums"), von einer Erhöhung der Rohstoffproduktivität um den Faktor
vier, fünf (Ernst Ulrich von Weizsäcker) oder zehn (Friedrich Schmidt-Bleek,
Erfinder des ökologischen Rucksacks) kann daher global nicht die Rede sein.

 

Die anhaltend hohe Naturausbeutung und der Naturverbrauch sind nicht nur die
Treiber der Treibhausgasemissionen (50 %), sondern auch die Hauptverursacher
des Verlusts der Artenvielfalt und der Gewässerbelastungen. Allein die
zunehmende Landnutzung hatte bis 2010 einen Artenverlust von 11 Prozent zur
Folge.

 

"Der Global Resource Outlook zeigt, dass wir die endlichen Ressourcen dieses
Planeten plündern, als gäbe es kein Morgen", sagte [2] Joyce Msyua,
geschäftsführende Direktorin der UN-Umweltabteilung. "Offen gesagt wird es
für viele Menschen auch kein Morgen geben, wenn wir damit nicht aufhören." 

 

Seit dem Jahr 2000 hat sich die Extraktionsrate um 3,2 Prozent pro Jahr
beschleunigt, getrieben von Großinvestitionen in Infrastruktur und
anspruchsvollere Lebensstile in sich entwickelnden Ländern, besonders in
Asien. Dennoch benötigen besonders die Menschen in den wohlhabenden Ländern
immer noch 9,8 Tonnen Material pro Kopf und Jahr, was den Trend anhalten
lässt.

 

Die Autorinnen und Autoren des Berichts führen zwar die Ressourceneffizienz
als weiterhin wichtiges Instrument an, fordern jedoch einen Wandel von einer
linearen zu einer zirkulären Wirtschaft durch eine Kombination von
langlebigen Produkten, intelligentem Produktdesign, Standardisierung,
Wiederverwendung, Recycling und Aufarbeitung. 

 

Sie sind sogar zuversichtlich, dass mit diesen Instrumenten einer
ressourceneffizienten nachhaltigen Wirtschaftspolitik sowohl der globale
Wohlstand weiter wachsen könnte als auch die Erderhitzung sich auf 1,5 Grad
beschränken ließe. Ein derart nachhaltiger Umgang mit Ressourcen könne die
klimawandeltreibende Rohstoffproduktion um ein Viertel reduzieren, wichtige
negative Effekte verhindern und gleichzeitig die globale Wirtschaft um acht
Prozent bis 2060 wachsen lassen.

 

[1] http://www.resourcepanel.org/reports/global-resources-outlook

[2]
https://www.unenvironment.org/news-and-stories/press-release/un-calls-urgent
-rethink-resource-use-skyrockets

 

 

° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° 

 

Ende der weitergeleiteten Nachricht. Alle Rechte bei den AutorInnen. 

Unverlangte und doppelte Zusendungen bitte ich zu entschuldigen! 

Das gelegentliche Versenden von E-Mails durch mich ist eine rein private

und 

[Pressemeldungen] FW: [OXI] Klimaaktivisten wollen Bewegung gegen Autogesellschaft voranbringen

2019-03-12 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

- Weitergeleitete Nachricht -
Von: Tadzio Müller 
Datum: 5. März 2019 um 11:03:55 MEZ
An: autof...@lists.riseup.net
Betreff: Gegen die Autogesellschaft: Bewegt Euch. Anders.

Liebe Leute, 

hier ein Text von Janna Aljets und mir zur möglicherweise entstehenden Bewegung 
gegen die Autogesellschaft. Erschienen in Oxi 3.19 und nd-online. 


Gegen die Autogesellschaft: Bewegt Euch. Anders.

Schluss damit, dass sich alles um dreckige, ressourcenfressende, mörderische 
Autos dreht

Trotz noch immer hoher Verkaufszahlen knirscht und knackst es merklich im 
Gebälk des Systems Auto: „Dieselskandal“ und Industriebetrug, E-Mobilität und 
autonomes Fahren, digitale Mobilität und eskalierende sozial-ökologische 
Krisen. Ist vielleicht ein baldiges Ende der deutschen Autogesellschaft 
absehbar, wird sie sich gar selbst abschaffen? Wohl kaum, denn wie üblich: Ohne 
Druck von unten wird es kaum gehen.

Wir wissen, dass das politische System der Bundesrepublik derzeit auf keine 
große Zukunftsfrage eine wirkliche Antwort hat: Klimawandel, Ungleichheit, 
Rechtsruck, Überwachungsstaat... Zudem können von einem politischen System, in 
dem jede Kanzlerin erst einmal eine Autokanzlerin und jede größere politische 
Partei von Vertretern des Autosektors durchzogen ist, derartige Eingriffe nicht 
erwartet werden.

Aber eine Situation, in der sich Gesellschaften große Fragen stellen, während 
politische Systeme darauf keine Antworten formulieren können, ist die perfekte 
Voraussetzung für die Entstehung machtvoller sozialer Bewegungen - so in der 
Atom- oder Klimafrage, so aber auch schon in den „neuen sozialen Bewegungen“ 
nach 1968.

Die Zeit ist also reif für eine neue soziale Bewegung gegen die 
Autogesellschaft. Es braucht neue Stimmen, die sich nicht nur gegen ein Symptom 
- Verkehrstote, Feinstaubbelastung, städtischer Flächenklau - sondern endlich 
gegen den Kern des Problems wenden: ein Gesellschafts-, Verkehrs- und 
Wirtschaftsmodell, das sich um dreckige, ressourcenfressende und viel zu oft 
mörderische Blechbüchsen dreht. 

Mehr noch als auf Kohlegruben, Investitionsschutzabkommen und 
Abschottungsgrenzen basiert der deutsche Exportkapitalismus auf der 
Autoindustrie, diesem Inbegriff einer nationalegoistischen 
„Externalisierungsgesellschaft“ (Stephan Lessenich). Die Vorherrschaft der 
Autogesellschaft geht jedoch tiefer, sie lebt auch von der unglaublichen 
emotionalen Wucht, mit der unsere Körper von Autos angerufen und eingebunden 
werden: es geht um Freiheit und Handlungsmacht, Selbstdarstellung und 
Überordnung, um Abkapselung und Kontrolle, um Individualisierung und 
Beschleunigung. Von der obersten Staatsspitze bis in die untersten 
Lendenbereiche, das Auto ist hierzulande immer und überall.

Deutschlands Verkehrssektor emittiert ein Fünftel der deutschen Treibhausgase - 
Tendenz steigend, den immer mehr werdenden SUVs sei Dank. Und wie in anderen 
Sektoren des Kapitalismus zeigt sich, das jedes Quäntchen Wirtschaftswachstum 
immer mit einem korrespondierenden Verkehrswachstum einhergeht. Wer also den 
deutschen Autosektor angreift, greift direkt den deutschen Kapitalismus und 
seine soziopathische Wachstumslogik an. 

Die Politik gelobt nun durch Elektroautos ökologische Verbesserung. Aber 
Elektroautos sind so ökologisch wie der Karibik-Urlaub mit 
Kohlendioxid-Ausgleich. Denn eine absolute „Entkopplung“ des BIP-Wachstums vom 
Ressourcenverbrauch gibt es nicht, auch „grünes Wachstum“ hat immer eine 
materielle Grundlage. E-Autos sind in der Herstellung äußerst 
ressourcenintensiv, die Herkunft des notwendigen Stroms ist bisher ungeklärt 
und sie überwinden das Ideal eines privaten Fahrzeugs nicht. E-Autos sind daher 
nur grünkapitalistische Scheinlösungen - nur eine soziale Bewegung kann den 
Finger auch in diese Wunden legen.

Autos sind laut, sie stinken und sind gefährlich. Die massive Luftverschmutzung 
durch den Autoverkehr überschreitet fast überall vorgeschriebene Grenzwerte. 
Nicht umsonst drohen allenthalben Fahrverbote. Die EU geht allein in 
Deutschland von jährlich Zehntausenden vorzeitigen Todesfällen durch automobile 
Emissionen aus. Hinzu kommen jährlich die Tausenden von Verkehrstoten und 
-verletzten. Außerdem nehmen Parkplätze einen großen Teil des urbanen Raums 
ein, der sonst sinnvoll für gemeinschaftliche Nutzung zur Verfügung stehen 
könnte.

Die negativen Effekte des Autoverkehrs berühren uns also alle, jeden Tag: 
Eltern, die ihre Kinder auf den Straßen sicher wissen wollen, Rentnerinnen, die 
vom Lärm nicht schlafen können, Radler, die jeden Tag in Lebensgefahr 
schweben... - vielen verspricht eine autofreie Gesellschaft einen großen Gewinn 
an Lebensqualität. Auch sie sind alle potenzielle Verbündete in einer breiten 
sozialen Bewegung gegen das Auto.

Ähnlich wie bei der „Energiewende“ liegen Alternativen zum herrschenden 
Verkehrs- und Mobilitätssystem bereits auf dem Tisch: Ticketfreier ÖPNV, Ausbau 
des Schienennetzes, kollektiv genutzte Fahrzeuge, Fahrradstraßen, kurze 

[Pressemeldungen] FW: [iöw] Männlichkeit -- ein Thema der Degrowth-Bewegung?

2019-02-27 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
Feed: Blog Postwachstum
Posted on: Tuesday, February 26, 2019 4:21 PM
Author: Sylka Scholz und Andreas Heilmann
Subject: Männlichkeit - ein Thema der Degrowth-Bewegung?

Das Thema Männlichkeit spielt in den Debatten der Degrowth-Bewegung bisher kaum 
eine Rolle, obwohl die Geschlechterforschung gezeigt hat, wie im Kapitalismus 
die Idee eines implizit männlichen Subjektes entsteht, das durch eine 
Wachstums- und Leistungsorientierung charakterisiert ist. Andreas Heilmann und 
Sylka Scholz zeigen auf, wie der Aspekt Männlichkeit, eingebunden in eine 
Theorie der Geschlechterverhältnisse, in die Analyse kapitalistischer 
Wachstumsgesellschaften einbezogen werden kann und welche Erkenntnisse und auch 
Bündnisse dadurch zu gewinnen sind.

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[Pressemeldungen] FW: [FUSS] Fachverband: E-Roller bedrohen Schutzraum für Fußgänger

2019-02-26 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: mail-fuss-ev  
Sent: Monday, February 25, 2019 3:01 PM
Subject: Scheuer schafft den Gehweg ab

Pressemitteilung von FUSS e.V.
Fachverband Fußverkehr Deutschland
vom 25. Februar 2019


Scheuer schafft den Gehweg ab

Verkehrsminister: E-Fahrzeuge sollen bald den Schutzraum für die 
größte und schwächste Verkehrsteilnehmer-Gruppe vernichten.

(25.02.2019) Nach dem neuen Referentenentwurf aus dem 
Bundes-Verkehrsministerium zu Elektrokleinstfahrzeugen sollen auch 
elektrisch angetriebene Roller auf Gehwegen fahren - streckenweise 
bis 20 Stundenkilometer. Schon Zwölfjährige sollen ohne jede 
Schulung und Prüfung mit mehrfachem Fußgängertempo rasen dürfen.

Im Einzelnen sieht der Entwurf vom 19.Februar 2019 vor, dass 
E-Fahrzeuge mit „bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit“ bis 12 
Stundenkilometer Gehwege benutzen müssen und solche bis 20 
Stundenkilometer Gehwege benutzen dürfen, die mit einem neuen 
Verkehrsschild dafür freigegeben sind. Eine Versicherung ist 
Pflicht; die zugehörige Plakette muss aber aus mehr als acht Metern 
Entfernung schon nicht mehr lesbar sein. Zwölfjährige sollen auf dem 
Gehweg bis 12 Stundenkilometer fahren dürfen, Vierzehnjährige bis 
20 Stundenkilometer.

Für FUSS e.V. sagt Sprecher Roland Stimpel zu dem Entwurf: „Andreas 
Scheuer versucht auf Faktenverbiegen und Knochenbrechen 
Elektrofahrzeuge durchzusetzen. Der Entwurf ist eilig 
dahingepfuscht; er enthält Widersprüche, Faktenverdrehungen und 
Lücken. Er zeigt, dass der Minister und sein Haus vom Gehen keine 
Ahnung haben - und am wichtigsten Stadtverkehrsmittel nicht das 
geringste Interesse. Eine Horde Pubertierender auf E-Rollern ist 
Andreas Scheuer wichtiger. Egal sind ihm Zigmillionen Alte, Junge, 
Menschen mit Behinderungen und alle Menschen, die einfach nur sicher 
und stressfrei auf den Gehwegen unterwegs sein wollen. Scheuer denkt 
über Gehwege so zynisch wie über Autobahnen: Faktisch gelten soll 
nur das Ellbogen-Recht des Stärkeren und Schnelleren.“

FUSS e.V. kritisiert besonders folgende Punkte des Referentenentwurfs:

* Erstmals sollen überhaupt Motorfahrzeuge auf Gehwegen zugelassen 
werden. Das ist ein Dammbruch, der den Schutzraum der Mehrheit und 
gerade der Schwächsten zu vernichten droht.

* In der amtlichen Begründung des Entwurfs heißt es, es „entsprechen 
Elektrokleinstfahrzeuge mit einer bauartbedingten 
Höchstgeschwindigkeit von weniger als 12 Stundenkilometer dem 
Geschwindigkeitsniveau von Fußgängern“ (S. 36). Das ist ministerialer 
Unsinn. Scheuer und seine Beamten wissen noch nicht einmal, wie 
schnell Fußgänger unterwegs sind. 12 Stundenkilometer sind gehobenes 
Jogger-Tempo. Fußgänger sind mit 3 bis 5 Stundenkilometern unterwegs.

* Der Entwurf sieht nicht vor, dass E-Roller mit Höchsttempo 12 von 
denen mit Höchsttempo 20 äußerlich unterscheidbar sein sollen. Das 
heißt: Auch mit dem Tempo-20-Roller wird überall auf Gehwegen 
gefahren werden, selbst wo diese nicht dafür zugelassen sind.

* Der Entwurf schreibt im vier Zeilen kurzen Absatz 
„Erfüllungsaufwand der Länder (und Kommunen)“ (S. 3) nichts dazu, 
dass die Kontrolle von Rollertyp, Fahrer-Alter, sicherem und 
rücksichtsvollem Fahrverhalten einen immensen Zusatzaufwand für die 
Städte und Gemeinden bedeuten würde. Diese haben oft schon vor dem 
Gehweg-Radfahren kapituliert. Jetzt nimmt Andreas Scheuer Anarchie 
und faktische Gesetzlosigkeit auf dem Gehweg in Kauf.

* Zwar sind Bußgelder vorgesehen, doch diese sind erstens faktisch 
nicht vollziehbar (siehe voriger Punkt) und zweitens lächerlich 
niedrig. Selbst wer einen anderen Menschen gefährdet, soll höchstens 
25 Euro zahlen müssen. 30 Euro kostet dagegen Sachbeschädigung durch 
E-Roller. Der Schutz von Kneipentischen auf dem Gehweg ist Andreas 
Scheuer wichtiger als der Schutz der Hüftknochen alter Menschen.

* Der Entwurf enthält noch nichts zu lenkstangen-losen Fahrzeugen 
wie Hoverboards, Monowheels und Hovershoes. Hier droht Andreas 
Scheuer nach wie vor mit einer zusätzlichen Ausnahmeverordnung. Mit 
mindestens vier Fahrzegtypen drohen dann der Gehweg und seine 
Benutzer vollends unter die E-Räder zu kommen.

* Gegen den Entwurf gibt es schwere verfassungsrechtliche Bedenken. 
Der Berliner Jurist Prof. Stefan Klinski weist darauf hin, dass eine 
Verordnung wie die von Scheuer geplante laut Straßenverkehrsgesetz 
(StVG) „die sonstigen zur Erhaltung der Sicherheit und Ordnung auf 
den öffentlichen Straßen (...) erforderlichen Maßnahmen" regeln 
müsse. Dem Berliner „Tagesspiegel“ 
https://www.tagesspiegel.de/berlin/24035294.html 
sagte Klinski heute (25.2.): Eine Freigabe von Gehwegen für … 
Elektrofahrzeuge würde jedoch nicht der Erhaltung der Sicherheit 
dienen, sondern neue, zusätzliche Gefahren auf Gehwegen schaffen", 
so Klinski. "Sie würde auch der Ordnung des Verkehrs nicht dienlich 
sein, weil sie weder für den Ablauf des Verkehrs auf der Straße noch 
für den reibungslosen Verkehr auf Gehwegen einen Nutzen bringt, 
sondern dessen Ordnung im 

[Pressemeldungen] [BZ] Gewerkschaften diskutieren über Zukunft der Autoindustrie: "Widerspruch zwischen Arbeit und Umwelt bricht auf"

2019-02-20 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Braunschweiger Zeitung
https://www.braunschweiger-zeitung.de/politik/article216464861/

18.02.2019

Spaltung bis in die Belegschaft

Bei einer Konferenz diskutieren Gewerkschaften über die Zukunft der 
Autoindustrie

Hannah Schmitz

BRAUNSCHWEIG. Gewerkschafter in der Auto-Industrie müssen offenbar große 
Widersprüche aushalten. Das wurde auf der Konferenz „Aus unseren Kämpfen 
lernen“ der Linkspartei-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit 
den Gewerkschaften IG Metall, Verdi, NGG, GEW, DGB sowie der 
Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften deutlich. Die Konferenz 
mit Teilnehmern aus ganz Deutschland und dem Ausland fand von Freitag 
bis Sonntag in Braunschweig statt.

In der Arbeitsgruppe 11 suchten Gewerkschaftsmitglieder eigentlich 
gewerkschaftliche Antworten auf die Krise der Automobilindustrie. Doch 
stattdessen diskutierten sie Grundsätzliches, einige Teilnehmer 
forderten die „Enteignung der Schlüsselindustrien“, die „Überwindung des 
Kapitalismus“ und schließlich auch eine „Weltrevolution“. Michael 
Clauss, Betriebsratsmitglied bei Daimler in Untertürkheim, sagte: „Das 
ist schön und gut, aber nicht Mainstream in den Betriebsräten.“ Er 
plädierte dafür, konkrete Antworten zu diskutierten, und stellte 
zugleich fest, dass er eine „Krise“ der Automobilindustrie nicht 
feststellen könne. Autobauer verkauften und verdienten gut und 
investierten massiv in E-Mobilität. „Elektro-Autos sind die Lösung, die 
das Kapital hat. Und dieser Zug läuft schon, und zwar geschwind.“

„Auto mit 1,9 Tonnen Totgewicht“

E-Autos sind offenbar aber nicht die Lösung auf ökologische Fragen, die 
die Gewerkschaften sehen. Winfried Wolf, ehemaliger Politiker und 
Verkehrsexperte, sprach sieben Thesen aus, die gegen das E-Mobil 
sprächen. Eine davon war etwa, dass das Auto zunächst einmal als solches 
diskutiert werden müsse. „1,9 Tonnen Totgewicht zur Beförderung von 80 
Kilogramm Mensch“, sei absurd, genauso wie die 
Durchschnittsgeschwindigkeit von Autos - in Los Angeles beispielsweise 
15 Stundenkilometer. Autos würden vier Mal so viel Fläche wie der ÖPNV 
einnehmen und für 20 Prozent der Klimagase verantwortlich sein. Eine 
andere These Wolfs: Es bestimmten immer noch die gleichen zwölf 
Autokonzerne 80 Prozent des Marktes, obwohl sich die regionale Produktion 
verschoben habe, etwa nach China.

Weiterhin würden in Kopenhagen zwei Drittel aller Wege mit dem Rad 
zurückgelegt. Die Stadt sei so groß wie Hannover - die Landeshauptstadt 
sei jedoch „Auto-Stadt“. Warum? „Wegen VW“, sagt Wolf. Und: „Jede 
Verkehrs-Investition führt zu Verkehr. Menschen orientieren sich am 
Angebot.“ Also müsse mehr in Radwege investiert werden. Eine weitere 
These: Um die Konversion - also eine Umkehr - der Automobilgesellschaft 
in Betrieb und Gesellschaft zu erreichen, müsse auch für 
Arbeitszeitverkürzung in den Betrieben gekämpft werden - schließlich 
hätten sich die Jobs in der Autoindustrie in Europa in den vergangenen 
20 Jahren fast halbiert.

Während im Plenum aber Einigkeit darüber herrscht, dass die E-Mobilität 
umweltpolitisch und sozial nicht das Gelbe vom Ei ist, wissen die 
Gewerkschaftsmitglieder sehr wohl, dass ihre Meinung nicht 
stellvertretend für die Belegschaft steht. Ein Betriebsratsmitglied von 
Aida Cruises sagt: „Ich kann den Mitarbeitern ja schlecht sagen, dass 
Kreuzfahrten scheiße sind.“ Und so können wohl auch Betriebsräte bei 
Autobauern schlecht sagen, dass Autos an sich ein Problem sind.

Die Belegschaft sei gespalten, berichtet Clauss: Während die einen 
dächten, das mit der E-Mobilität komme gar nicht erst, demonstrierten 
andere gegen Dieselfahrverbote. Eine Frau aus dem Plenum warnte davor, 
in eine Situation zu kommen wie im Braunkohlerevier. „Da haben Kumpels 
Umweltschützer als Verbrecher diffamiert.“

Aus dem VW-Standort Zwickau, der in Zukunft ausschließlich E-Autos bauen 
soll, berichtet ein Gewerkschaftsmitglied über die Verunsicherung der 
Kollegen. „Auf einmal ist alles falsch, was du gestern noch gemacht 
hast“, beschreibt er. Die Fabrik würde einmal umgekrempelt, viele hätten 
dabei Angst um ihren Arbeitsplatz.

Aus dem VW-Motorenwerk Salzgitter berichtet der Vertrauenskörperleiter 
Auke Tiekstra, dass die Dieselkrise sich drastisch auf das Werk und die 
Mitarbeiter ausgewirkt habe. Die Diesel-Schmiede musste plötzlich viel 
mehr Otto-Motoren bauen. Zudem habe sich jeder sechste Mitarbeiter 
„transformiert“, also umlernen müssen. Inzwischen werden in Salzgitter 
Rotoren und Statoren für E-Motoren gebaut. Ob auch Batterien künftig in 
Salzgitter gefertigt würden, stünde immer noch nicht fest, kritisiert 
Tiekstra.

„T-Roc Cabrio ist völliger Wahnsinn“

Während Tiekstra sich wünscht, dass das seiner Meinung nach gestiegene 
ökologische Bewusstsein in der Gesellschaft für Schwung sorgt, um 
Mobilität neu zu gestalten, beschreibt ein Vertrauenskörperleiter aus 
dem VW-Werk in Osnabrück das Vorgehen der Automobil-Vorstände als 
„Greenwashing“. In der Gewerkschaft selber breche 

[Pressemeldungen] [Promedia] Neuerscheinung: Mit dem Elektroauto in die Sackgasse -- Warum E-Mobilität den Klimawandel beschleunigt

2019-02-18 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Promedia Verlag
https://mediashop.at/buecher/mit-dem-elektroauto-in-die-sackgasse/

06.12.2018

Mit dem Elektroauto in die Sackgasse

Warum E-Mobilität den Klimawandel beschleunigt

E-Mobilität heißt das neue Zauberwort. Tesla ist Kult. Winfried Wolf 
hingegen sieht im Elektroauto nur eine neue Variante zur Intensivierung 
einer individuellen Automobilität, die für das Klima, die Umwelt und 
die Städte zerstörerisch ist und jährlich weltweit einen Blutzoll von 
einer Million Straßenverkehrstoten fordert.

Bislang war es den Autokonzernen und ihrer Lobby noch nach jeder tiefen 
Branchenkrise gelungen, mit einer inneren Scheinreform zu antworten und 
damit einen neuen weltweiten Auto-Boom auszulösen.

Die neue Zauberformel „Elektromobilität“ wird laut Wolf aus drei Gründen 
in die nächste Sackgasse führen. Erstens, weil unter den gegebenen 
Bedingungen ein Elektro-Pkw im Lebenszyklus nur maximal 25 Prozent 
weniger CO2 emittiert als ein Benzin- oder Diesel-Pkw. Dabei wächst 
gleichzeitig mit dem Einsatz von Millionen neuer Elektro-Pkw die Zahl 
der Autos mit herkömmlichen Antrieben pro Jahr um 70 bis 100 Millionen. 
Die Gesamtsumme der CO2-Belastung steigt damit von Jahr zu Jahr 
deutlich. Zweitens, weil Elektroautos meist Zweitwagen sind, die zur 
Intensivierung des städtischen Verkehrs führen und dabei drei bis vier 
Mal mehr Fläche beanspruchen als der öffentliche Verkehr. Drittens, weil 
die damit verbundene zusätzliche Menge an Elektrizität die dringend 
notwendige Verringerung von Kohlestrom verlangsamt und das Hochfahren 
der Atomstromerzeugung zur Folge haben wird. So verdreifacht China, das 
stark auf E-Mobilität setzt, aktuell die Zahl der Atomkraftwerke auf 100.

Aus Sicht der Autolobby beabsichtigt und aus Sicht der Umweltfreunde 
fatal: Mit dem Kult um das Elektroauto wird die Tatsache ausgeblendet, 
dass es für Mobilität einfache und überzeugende Lösungen gibt. Winfried 
Wolf plädiert in seinem Buch eindringlich für dezentrale Strukturen, die 
„Wiederentdeckung der Nähe“, die Entwicklung der „Stadt der kurzen Wege“ 
und für eine umfassende Förderung des nichtmotorisierten Verkehrs - des 
Zu-Fuß-Gehens und Radfahrens. Dazu braucht es den Ausbau öffentlichen 
Verkehrs mit umfassendem Nulltarif.

Der Autor

Winfried Wolf, geboren 1949 in Horb am Neckar, studierte 
Politikwissenschaften in Freiburg und Berlin und promovierte in 
Hannover. Von 1994 bis 2002 war er Mitglied des deutschen Bundestags. Er 
ist Chefredakteur von „Lunapark21 - Zeitschrift zur Kritik der globalen 
Ökonomie“ und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac. Im 
Promedia Verlag sind von ihm u.a. erschienen: „Verkehr. Umwelt. Klima. 
Die Globalisierung des Tempowahns“ (2. Auflage 2007) und (gemeinsam mit 
Nikos Chilas) „Die griechische Tragödie“ (2016, aktualisierte Neuauflage 
2018).

Winfried Wolf: Mit dem Elektroauto in die Sackgasse
Warum E-Mobilität den Klimawandel beschleunigt
Promedia, Wien 2019, ca. 240 S. brosch.
Print: 19,90 Euro, ISBN 978-3-85371-450-8
E-Book: 15,99 Euro, ISBN 978-3-85371-870-4
www.mediashop.at/buecher/mit-dem-elektroauto-in-die-sackgasse

--

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor:

3.4. Salzburg 
https://jungk-bibliothek.org/2019/02/11/zb-46-sackgasse-elektroauto-diskussi

24.3. Leipzig, 2.4. Wien 
https://mediashop.at/veranstaltungen/

21.1. Dortmund - Veranstaltungsbericht
https://clausstille.com/2019/01/22/dr-winfried-wolf-plaedierte-in-dortmund-f


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[Pressemeldungen] FW: [piqd] Analyse zum Konfliktpotenzial durch Energiewende-Rohstoffe

2019-02-17 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

-Original Message- 

Feed: Klima und Wandel 

Posted on: Sunday, February 17, 2019 9:41 AM 

Author: Alexandra Endres (end...@zeit.de) 

Subject: Wie unser Klimaschutz anderswo zu Gewalt und Elend führt 

 

Wie unser Klimaschutz anderswo zu Gewalt und Elend führt 

 

Rohstoffreichtum bringt den Ländern, in denen sich die Bodenschätze
befinden, oft keine Entwicklung. Ganz im Gegenteil: In politisch instabilen
Staaten, in denen Korruption alltäglich ist, wo Regeln und Kontrollen
fehlen, verursacht der Bergbau oft noch zusätzliche Konflikte und Gewalt.
Nur wenige werden an den Rohstoffen reich. Viele andere rutschen noch tiefer
ins Elend. 

 

Neu ist das nicht, aber das Problem könnte sich noch vergrößern - und zwar
ausgerechnet durch den Übergang zu sauberer Energie. Denn um die ganzen
Windturbinen, Solarpanels und Batterien herzustellen, braucht man Rohstoffe.
Der Bedarf wird steigen. 

 

  --In a recent report, the World Bank estimated that demand for the
minerals required for solar panels--including copper, iron, lead,
molybdenum, nickel and zinc--could increase by 300 per cent through 2050
should the international community stay on track to meet its 2°C goal.
Similarly, demand for minerals like cobalt, lithium and rare earths is
expected to grow at unprecedented rates...-- 

 

Es gibt bereits Hinweise, dass der Rohstoffabbau für Öko-Energie die Gewalt
in den Bergbauländern vergrößern könnte. Beispiele gefällig? Um die 60
Prozent des weltweiten Kobalts kommen aus dem Kongo. Sein Abbau [1] geht
dort mit Menschenrechtsverletzungen [2] und schweren Umweltschäden einher.
In Guatemala hat der Abbau von Nickel Berichten zufolge zu Mord, sexueller
Gewalt und Vertreibungen geführt. 

 

In anderen Bergbauländern könnte Ähnliches passieren. Das International
Institute for Sustainable Development [3] hat jetzt einen Report vorgelegt
[4], um abzuschätzen, wie groß die Gefahr ist - und in welchen Regionen
besonders groß. 

 

Es ist ein zentrales Thema für alle, die eine gerechtere, umweltfreundliche
Welt wollen. Die Lösungsvorschläge des Reports - unter anderem Transparenz,
Kontrolle entlang der Lieferketten, Beteiligung der Anwohner - bleiben ein
wenig abstrakt. Aber allein die Bestandsaufnahme ist ein Verdienst. 

 

[1]
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-01/demokratische-republik-kongo-ene
rgiewende-rohstoff-lieferant-praesident-felix-tshisekedi/komplettansicht 

[2] https://www.amnestyusa.org/files/this_what_we_die_for_-_report.pdf 

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/IISD 

[4]
https://www.iisd.org/library/green-conflict-minerals-fuels-conflict-transiti
on-low-carbon-economy 

 

View article...

https://www.piqd.de/klimawandel/wie-unser-klimaschutz-anderswo-zu-gewalt-und
-elend-fuhrt

 

 

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[Pressemeldungen] [KR] Studierende fordern Hochschulen auf, ihren Strom selbst zu produzieren

2019-02-17 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
klimareporter°

www.klimareporter.de/strom/eine-uni-kann-ihren-strom-selbst-produzieren
  

 

16. Februar 2019

 

Energiewende in Städten

 

"Eine Uni kann ihren Strom selbst produzieren"

 

Studierende der TU Berlin haben in Eigeninitiative eine große
Solarstromanlage auf das Dach der Uni-Bibliothek gesetzt. Andrea Ruiz, Nils
Becker und Ricardo Reibsch vom Verein Solar Powers erklären, wie es dazu
kam, warum Solarenergie für Städte die Zukunft ist und wieso es trotzdem so
wenige Solardächer gibt

 

INTERVIEW: ALENA SCHMIDBAUER

 

Klimareporter°: Wie kommen Studierende auf die Idee, an ihrer Uni so ein
großes Solarprojekt zu starten?

 

Andrea Ruiz: An der TU Berlin gibt es das  
Energieseminar, eine studentisch-selbstorganisierte Lehrveranstaltung. Eins
der Projekte war dort vor drei Jahren eine Machbarkeitsstudie für die TU,
welche Dächer für Photovoltaik genutzt werden könnten, welche Potenziale es
gibt.

 

Im folgenden Semester hat unsere Gruppe sich dann eine Dachfläche ausgesucht
und dort eine Solaranlage projektiert. Dabei merkten wir: Das Potenzial ist
da und Gelder kann man auch irgendwie bekommen. Wir hatten auch schon erste
Gespräche mit Unternehmen und die Unterstützung vom TU-Präsidium.

 

Ein Vorschlag war, dazu einen gemeinnützigen Verein zu gründen, falls die
Umsetzung möglich ist. Da haben wir gesagt: Wenn sich genug Leute finden,
die ehrenamtlich so eine Anlage bauen wollen, dann machen wir es.

 

KR: Woher kam die Motivation, das alles ehrenamtlich zu machen?

 

Nils Becker: Ursprünglich war unser Ziel, dass die TU die
Photovoltaik-Anlage selbst baut. Irgendwann aber war klar, dass die Uni das
nicht machen wird. Ein gemeinnütziger Verein bietet viele Möglichkeiten, zum
Beispiel die, ohne ein Gewerbe anzumelden relativ reibungslos so eine Anlage
zu betreiben. Uns passte das auch von der Grundmentalität her, weil wir
gerne etwas ehrenamtlich machen wollten.

 

Dazu kommen der soziale und der Bildungsaspekt: Es geht nicht darum, dass
man einfach Solarstrom verkauft und das Geld auf sein Konto schiebt. Wir
betrachten das Projekt nicht als großes Investment, nach dem Motto: Wir
nehmen das Geld aus der Anlage und haben dann vielleicht Rücklagen und
können mit Eigenkapital einen Kredit aufnehmen und noch eine Anlage bauen.
Das war uns salopp gesagt zu kapitalistisch.

 

Es war uns wichtig, das Geld zurück an die TU zu geben oder an andere
Bildungsprojekte, die unterstützenswert sind. Vor allem ging es darum, der
TU zu zeigen, dass der Betrieb solch einer Anlage funktioniert.

 

AR: Der Grundgedanke war: Wenn es nicht von der Uni selbst kommt, dann
müssen wir das anstoßen und den Ausbau der Solarenergie an der TU
vorantreiben, damit sie irgendwann versteht, dass sich die Anlagen rentieren
und der Betrieb pflegeleicht ist.

 

KR: Am Anfang gab es also Probleme mit der TU-Leitung - später hat sie das
Projekt aber unterstützt. Wie sah das aus?

 

NB: Die TU ist durchaus pluralistisch zu betrachten. Die Machbarkeitsstudie
aus dem ersten Seminar haben wir dem Präsidenten und der Bauabteilung der TU
vorgestellt. Bevor jemand etwas sagen konnte, war
 der
Präsident mit im Boot. "Ich hab da Bock drauf" waren seine Worte. Damit hat
er eine wichtige Weiche gestellt.

 

Dadurch ist auch relativ schnell der Weg frei geworden, dass
 die Bauabteilung uns das Bibliotheksdach zugesichert hat.
Allerdings ist das eine Abteilung, die nicht gerade überbesetzt ist und sich
deshalb schwertut, weitere Aufgaben übernehmen zu müssen. Insofern verstehe
ich, dass diese Abteilung dann auf der Bremse stand und es über ein Jahr
dauerte, bis wir den Pachtvertrag mit der TU hatten, und nochmal zwei Jahre,
bis wir bauen konnten.

 

KR: Wie viele Mitglieder hat der Verein, zwanzig?

 

AR: Nein, beim   Solar Powers e.V. sind wir
momentan zu zehnt.

 

KR: Die Zehn haben das Projekt allein gestemmt?

 

AR: Im Prinzip ja, aber es gab mehrere Phasen. Im Energieseminar waren wir
schon etwa 20 Leute, da wurde auch viel vorbereitet. Aktiv waren dann nur
noch zehn.

 

Für die konkrete Bauplanung und Installation der Anlage hatten wir auch
Unterstützung vom KanTe, vom   "Kollektiv für
angepasste Technik" in Berlin-Kreuzberg. Die haben die Bauanleitung gemacht
und uns gezeigt, wie man die Anlage installiert. Die
 Mounting Systems GmbH in Schöneberg hat
uns die Unterkonstruktion gespendet und uns bei der Auslegung geholfen.

 

NB: Als es Richtung Bau ging, hat es mit KanTe, Mounting Systems und der
Bauabteilung sehr gut funktioniert. Wir durften dann auch, was nicht
selbstverständlich ist, mit der Unterstützung von vielen Studierenden selbst
bauen, selber aufs Dach gehen und 

[Pressemeldungen] [pte] Große Umweltorganisationen drohen Shell mit Klimaklage

2019-02-14 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Pressetext Austria (pte)
https://www.pressetext.com/news/20190214002

Umweltaktivisten drohen Shell mit Klimaklage

Britisch-niederländischer Ölriese soll Geschäftsmodell bis April an 
Paris-Abkommen anpassen

Von Markus Steiner 

Den Haag (pte002/14.02.2019/06:05) - Klimaaktivisten mehrerer 
Umweltschutzorganisationen bereiten eine Klage gegen Royal Dutch Shell vor. Die 
Vertreter von Friends of the Earth, Greenpeace, ActionAid und anderen Gruppen 
wollen den europäischen Mineralöl- und Erdgasriesen zwingen, aus dem 
"schmutzigen Ölgeschäft" auszusteigen. Sollte das Unternehmen bis zum 5. April 
nicht das eigene Geschäftsmodell an das Klimaabkommen von Paris anpassen, werde 
man eine gerichtliche Vorladung einreichen, so die Drohung.

Verantwortung für Klimawandel

"Wir beschuldigen Shell, vorsätzlich Bemühungen zu behindern, die globale 
Klimaerwärmung unter einem Niveau von zwei Grad Clesius zu halten - das 
zentrale Schlüsselziel des in Paris erzielten Abkommens", zitiert CNN aus dem 
Statement der Koalition aus Umweltschutzaktivisten. "Das Unternehmen hat 
keinerlei konkrete Pläne, seine Geschäftsstrategie in Einklang mit den 
Verpflichtungen zu bringen, die in dieser Vereinbarung enthalten sind", 
kritisiert Joris Thijssen, Leiter von Greenpeace Niederlande.

Ziel der derzeit in Vorbereitung befindlichen Klage sei es, eine gerichtliche 
Entscheidung zu erwirken, die Shell dazu zwingt, seine geschäftlichen 
Aktivitäten vom Öl in Richtung von erneuerbaren Energiequellen umzulenken. 
"Unser gemeinsames Vorgehen soll auch klarstellen, dass Shell nach 
niederländischem Recht eine Verantwortung für seinen Beitrag zum weltweiten 
Klimawandel und den damit zusammenhängenden Umweltschäden trägt", so Thijssen.

Unterstützung "mit allen Kräften"

Beim Mineralöl- und Erdgasriesen sieht man der aktuellen Androhung einer Klage 
seitens der Aktivisten offensichtlich relativ gelassen entgegen. Aus der 
Firmenzentrale von Shell in den Niederlanden ließ der Konzern bislang lediglich 
wissen, dass man das Abkommen von Paris "mit allen Kräften unterstützen" wolle. 
So habe man sich bereits dazu verpflichtet, den CO₂-Fußabdruck der gesamten 
Energie, die man verkauft, bis 2050 auf die Hälfte zu reduzieren.

Außerdem sind die Experten von Shell nicht der Ansicht, dass das Anstreben 
einer derartigen Klage ein geeignetes Mittel ist, um die Veränderungen zu 
erzielen, die die Aktivisten erreichen wollen. "Das Verstricken einzelner 
Firmen in einen mühseligen und langwierigen Gerichtsprozess kann sicher nicht 
ein generelles Umdenken ersetzen, sich für einen geringeren CO₂-Ausstoß zu 
entscheiden, das bei allen Unternehmen und Konsumenten einsetzen muss", heißt 
es vom Ölkonzern.


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[Pressemeldungen] FW: [MF] Neuerscheinung: "Marktwirtschaft reparieren" -- Buchvorstellung 6.2. 19 Uhr Berlin

2019-01-30 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: Nils Aguilar 
Sent: Monday, January 28, 2019 6:23 PM
Subject: Neuerscheinung Buch „Marktwirtschaft reparieren“ von Richters & 
Siemoneit bei oekom // Vorstellung in Berlin am 6. Februar 2019, 19 Uhr

Buch-Neuerscheinung

»Marktwirtschaft reparieren. Entwurf einer freiheitlichen, gerechten und 
nachhaltigen Utopie«
von Oliver Richters und Andreas Siemoneit

oekom, ab 4. Februar 2019 im Buchhandel
Siehe auch www.marktwirtschaft-reparieren.de

Statement der Autoren: „Unter den wachstumskritischen Büchern nimmt es eine 
eher ungewöhnliche Perspektive ein, halten wir doch Marktwirtschaft weiterhin 
eigentlich für das richtige Wirtschaftssystem - es braucht allerdings 
grundlegend veränderte Rahmenbedingungen. Wir benennen die Probleme auch aus 
machtkritischer Sicht und schlagen Auswege auf der politischen Ebene vor, aus 
dem sozial-ökologischen Dilemma und aus dem Wachstumszwang moderner Ökonomien. 
Das Ergebnis ist eine Utopie einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft, in der 
Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und ökonomische Stabilität nicht länger 
gegeneinander ausgespielt werden.“

--

Pressemeldung

»Marktwirtschaft reparieren. Entwurf einer freiheitlichen, gerechten und 
nachhaltigen Utopie«

Wirtschaftswachstum als politisches Ziel wird stets damit begründet, dass es 
Arbeitsplätze schafft und die soziale Lage, gesamtgesellschaftlich betrachtet, 
verbessert. Und tatsächlich konnten viele Menschen über lange Zeit vom Wachstum 
profitieren. Gleichwohl geht die Schere zwischen Arm und Reich zunehmend 
auseinander und der Wachstumszwang wirkt sich verheerend auf den 
Gesundheitszustand unseres Planeten aus. Ist die Marktwirtschaft als 
Wirtschaftssystem also gescheitert? »Nein«, sagen die beiden Autoren Oliver 
Richters und Andreas Siemoneit, »nicht die Marktwirtschaft ist gescheitert, 
sondern der Kapitalismus mit seinen leistungslosen Einkommen«.

In der real existierenden Marktwirtschaft wird die Leistungsgerechtigkeit 
zugunsten weniger verzerrt. Durch Bodenspekulation, Ressourcenverbrauch und 
Wettbewerbsbehinderungen entstehen leistungslose Einkommen - und mit 
zunehmender Macht können einzelne Akteure sich den regulierenden Kräften des 
Marktes entziehen, indem sie die Politik zu ihren Gunsten beeinflussen. Vier 
Brennpunkte der Marktwirtschaft identifiziert das Autorenduo, an denen 
institutionell nachgebessert werden muss: Ressourcenverbrauch, Bodenrenten, die 
Akkumulation von Kapital (Macht) und die Rolle des Geldsystems. In ihrem Buch 
stellen sie die »eigentlichen« ideellen Grundlagen von Marktwirtschaft dar und 
entwickeln daraus politische Lösungen für eine gerechte Wirtschaft. 
Marktwirtschaft ist in dieser Perspektive eine noch nicht realisierte soziale 
Utopie, die ihre Attraktivität vor allem daraus bezieht, dass sie realistisch 
ist.

Oliver Richters, Andreas Siemoneit: 
»Marktwirtschaft reparieren. 
Entwurf einer freiheitlichen, gerechten und nachhaltigen Utopie«
oekom, 200 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-96238-099-1
17 Euro / 17,50 Euro (A)
Auch als E-Book erhältlich.

Weitere Infos auf der Webseite: www.marktwirtschaft-reparieren.de

Die Autoren

Oliver Richters, Physiker und Ökonom, promoviert an der Carl von Ossietzky 
Universität Oldenburg zu ökonomischen Nichtgleichgewichtsmodellen und 
Wachstumszwängen. Er war Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische Ökonomie 
(VÖÖ), ist Mitglied des Instituts für zukunftsfähige Ökonomien (ZOE) und als 
Referent, Science Slammer und Kabarettist tätig.

Andreas Siemoneit, Physiker und Wirtschaftsingenieur, arbeitet als 
Softwarearchitekt und Berater in Berlin. Zusätzlich befasst er sich als 
Sozialwissenschaftler mit den anthropologischen Grundlagen von Ökonomie und 
Politik, um ein wenig Licht ins Dunkel der großen sozialwissenschaftlichen 
Kontroversen zu bringen. Als Geschäftsführer des Fördervereins Wachstumswende 
engagiert er sich für wachstumskritische Projekte.

--

Buchpräsentation mit den Autoren am 6. Februar 2019 in Berlin

Am Mittwoch, 6. Februar 2019, 19-22 Uhr
Bei Andreas Siemoneit, Schlesische Straße 32
2. Hinterhof, 10997 Berlin-Kreuzberg
Es gibt Getränke, einen kleinen Imbiss, ein Überraschungsprogramm und 
Gelegenheit zur Diskussion!
Wegen der begrenzten räumlichen Kapazitäten und für unsere Planung wird um 
Anmeldung gebeten unter: b...@marktwirtschaft-reparieren.de

--

Bestellmöglichkeit

Das Buch kann direkt bei den Autoren portofrei unter 
bestell...@marktwirtschaft-reparieren.de bestellt werden, aber natürlich ist es 
ab dem 4. Februar 2019 auch im Buchhandel erhältlich.

Weitere Infos auf der Webseite www.marktwirtschaft-reparieren.de

--
Nils Aguilar - M.A. sociology
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[Pressemeldungen] FW: [piqd] "CO₂-Dividende" soll Ungleichheit und Klimarisiken gemeinsam verringern

2019-01-27 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
Feed: Klima und Wandel | piqd
Posted on: Sunday, January 27, 2019 12:13 PM
Author: Sebastian Brumm (s...@sebastianbrumm.com)
Subject: Zwei auf einen Schlag: Die CO2-Dividende verringert Ungleichheit und 
klimaschädliches Verhalten.

Es ist unstrittig: Wir leben über unsere Verhältnisse und die einzige Lösung, 
unseren Ressourcenverbrauch auf ein nachhaltiges Maß zu reduzieren, liegt im 
Verzicht. Mit Blick auf die Dringlichkeit werden aktuell kurzfristige Lösungen 
diskutiert: Tempolimits, Diesel-Fahrverbote, Plastiktütenverbot. Vermeintlich 
auch alternativlos, denn Zeit, auf den Wertewandel unserer konsumgeprägten 
Gesellschaft zu warten, haben wir nicht mehr.

Vernachlässigt wird bei den Verbotslösungen häufig der Gerechtigkeitsaspekt. 
Denn, Hand aufs Herz, wie viele der Inhaber von Euro-4-Fahrzeugen können sich 
(auch mit "Umweltprämie") einen Neuwagen leisten? Wieso sollen gerade die, die 
fünfmal im Jahr auf der Autobahn unterwegs sind, nun den kleinen Moment der 
Freiheit aufgeben? Wieso sollen gerade die, die sich die Bio-Gemüsekiste nicht 
leisten können, nun auch noch für Plastiktüten bezahlen?

  --Massive Schritte zur Rettung des Weltklimas einleiten und dabei die Masse 
der Bevölkerung als Unterstützer gewinnen - für Politiker und Ökonomen weltweit 
ein scheinbar unauflöslicher Widerspruch.--

Klartext: Mit pauschalen Abgaben und Verboten verfestigen wir gerade jenen 
Zusammenhang, der den Kern der Ungerechtigkeit darstellt. Externe Effekte, also 
die Abwälzung von Kosten des eigenen Verhaltens auf alle Mitglieder der 
Gesellschaft, werden wir so nicht lösen. 

  --Der Ausweg: klimaschädlichen Verbrauch viel stärker belasten, aber 
zeitgleich die Einnahmen direkt und pro Kopf an die Bevölkerung auszahlen. 
(...) Entscheidend (...) ist, dass die eingenommenen Milliardenbeträge nicht im 
allgemeinen Steuerbudget verschwinden. Das zur Lenkung des Verhaltens 
eingenommene Geld wird umgehend an die Verbraucher und gegebenenfalls auch an 
die Betriebe zurückverteilt. Dabei gewinnt jeder, dessen klimaschädliches 
Verhalten geringer als der Durchschnitt ist.-- 

Klaus Willemsen gibt in seinem Artikel einen gelungenen Überblick zu Werdegang 
und aktueller politischer Bedeutung dieser Idee.

[link]
https://heise.de/tp/features/CO2-Dividende-als-Kopfpauschale-4278629.html


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[Pressemeldungen] [AMW] VW prüft Einstieg in Bergbau-Konzerne wegen E-Mobilität

2019-01-26 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Automobilwoche

https://www.automobilwoche.de/article/20190125/AGENTURMELDUNGEN/190129929/12
76/exklusiv---rohstoffe-fur-e-mobilitat-vw-pruft-einstieg-in-bergbau-konzern
e

 

Freitag, 25. Januar 2019, 14.21 Uhr

 

Rohstoffe für E-Mobilität: VW prüft Einstieg in Bergbau-Konzerne

 

VW erwägt eine Beteiligung an Lieferanten von wichtigen Rohstoffen für die
Elektromobilität. Stefan Sommer, Vorstandsmitglied für
Beschaffung/Komponente, bestätigt, dass VW bereits intensive Gespräche mit
Zell-Lieferanten führt

 

Von Henning Krogh

 

Der VW-Konzern erwägt die Beteiligung an Lieferanten wichtiger Rohstoffe für
seine Elektroauto-Offensive. „Wenn es notwendig werden sollte, dann gehen
wir auch in diese Industrien hinein, eventuell sogar in Form von
Beteiligungen“, sagte
 Stefan Sommer,
Vorstandsmitglied für Beschaffung/Komponente, der Automobilwoche und
betonte: „Unsere Versorgungssicherheit ist ein extrem wichtiges Vorhaben auf
der Management-Agenda.“

 

Im Bereich Einkauf hat VW demnach schon eine Experten-Gruppe formiert, die
sich „bis hinunter zu einzelnen Rohstoffen“ (Sommer) mit potenziellen
Absicherungen für künftige Lieferketten befasst. „Und mit wichtigen
Zell-Lieferanten führen wir auch darüber bereits intensive Gespräche“, sagte
Sommer, der vor seinem Wechsel nach Wolfsburg den Zulieferer ZF in
Friedrichshafen geleitet hatte.

 

Die Nachfrage aus China, dem Leitmarkt für E-Mobilität, wird den Weltmarkt
für wichtige Rohstoffe weiter anheizen. Chinesische VW-Wettbewerber haben
sich bereits finanziell an Rohstoff-Lieferanten beteiligt und sich weltweit,
etwa in Afrika, einschlägige Schürfrechte gesichert. Auch mit Blick auf
Feststoff-Batterien, die in einigen Jahren herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus
ablösen könnten, ist VW an stabilen Lieferketten interessiert. Unter anderem
gehören Glas, Keramik, Polymere und Kompositwerkstoffe zu den nachgefragten
Rohstoffen. „Das Thema Versorgungssicherheit für die Rohstoffe der
E-Mobilität wird uns noch lange erhalten bleiben“, sagte Sommer der
Automobilwoche.

 

Lesen Sie auch:

 
 Neue
Volkswagen-Sparte: Komponente für Batterien zuständig 

 
 VW
und Ford als Kooperationspartner: Zwei Riesen schließen ein Riesen-Bündnis

 
 Arbeitsminister und SPD-Chefin besuchen Werk: VW will in
Zwickau ab November E-Autos bauen 

 

Aus dem Datencenter:

 
 Rohstoffe für Elektromobilität nach Ländern

 

 

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[Pressemeldungen] FW: [piqd] Biologin: "Ocean Cleanup" gefährdet kaum erforschtes Ökosystem

2019-01-23 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
 

-Original Message-

Feed: Klima und Wandel

Posted on: Wednesday, January 23, 2019 10:19 AM

Author: Anja Krieger (m...@anjakrieger.com)

Subject: Wie das Ocean-Cleanup-Projekt ein komplett unbekanntes Ökosystem in 
Gefahr bringt

 

Das Projekt   "The Ocean 
Cleanup" des jungen Niederländers Boyan Slat hat ebenso leidenschaftliche 
Unterstützer wie Kritiker. Zu letzteren gehört die Biologin Rebecca Helm 
 , die in 'The Atlantic' von einem faszinierenden 
Ökosystem berichtet 

 , von dem ich zuvor noch nie gehört hatte: Lebende Inseln, die über die Meere 
treiben, für die die Müllbarrieren des Ocean Cleanup eine echte Gefahr 
darstellen.

 

Dieses Ökosystem nennt sich Neuston   
und umfasst viele kleine Lebewesen, die direkt an der Oberfläche des Wassers 
durch die Meere treiben - genau dort, wo auch das Plastik schwimmt, das Slat 
und seine Leute mit ihrer Plastikbarriere einfangen wollen. Dazu gehören 
türkisfarbene kleine Nesseltiere, Segelquallen mit bunten, glasigen Körpern und 
lila Seeschnecken. Zu tausenden können sich solche Lebewesen zu schwimmenden 
Inseln zusammenfinden.

 

Das Neuston ist noch weitgehend unerforscht. Es könnte, schreibt Helm, 
vielleicht die Funktion eines schützenden, auf dem Kopf stehenden Korallenriffs 
haben. Eine Oase im offenen Meer. Zu den Bewohnern gehört auch die 
Portugiesische Galeere  , 
eine Kolonie von Polypen, die aussieht wie eine Qualle, und der Blaue Drache 
 , eine blauweiße Schnecke, 
die ihrem Namen alle Ehre macht. Auch Seeanemonen, Ruderfußkrebse, Krabben und 
Bakterien leben im Neuston. 

 

Diese Kinderstuben für Fischlarven und Orte, in denen Oktopusse nach Nahrung 
jagen, treiben genau dort mit der Strömung, wo sich Plastik sammelt. Rebecca 
Helm illustriert das mit einer Karte von Neustonwiesen, die sie aus Daten aus 
den 1950er und 60er Jahren erstellt hat. Eine dieser Meereswiesen überlappt 
sich mit dem Gebiet im Pazifik, durch das die 60 Schwimmarme des Ocean Cleanup 
treiben und Plastik sammeln sollen. 

 

Doch Helm ist überzeugt: Für viele der Arten, die im Neuston leben, ist die 
Barriere unüberwindbar. Sie dürften mit der ozeanischen Müllabfuhr, so es sie 
denn mal geben wird, zerquetscht, gefangen, abtransportiert und entsorgt 
werden. Und das könnte unabsehbare Auswirkungen haben. 

 

[link]

https://www.piqd.de/klimawandel/wie-das-ocean-cleanup-projekt-ein-komplett-unbekanntes-okosystem-in-gefahr-bringt

 

 

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[Pressemeldungen] Leipzig steigt aus der Braunkohle aus -- Kohlefreunde laufen Sturm

2019-01-20 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
TELEPOLIS

http://www.heise.de/-4282431

 

Leipzig steigt aus der Braunkohle aus

 

19. Januar 2019 - Wolfgang Pomrehn

 

Stadtwerke wollen künftig Fernwärme selbst produzieren. Braunkohlefreunde
laufen Sturm

 

Im Leipziger Umland und in der sächsischen Landespolitik gibt es seit
einigen Wochen große Aufregung. Die Leipziger Stadtwerke haben beschlossen,
ab 2023 keine Fernwärme mehr aus dem Braunkohle-Kraftwerk Lippendorf
beziehen zu wollen. Stattdessen soll bis dahin ein 150-Megawatt-Gaskraftwerk
entstehen, das sowohl die Fernwärmeversorgung übernehmen wie auch Strom
produzieren kann.

 

Dagegen hat sich, wie die Leipziger Volkszeitung schon Mitte Dezember
berichtete, [1] eine Allianz aus Vertretern der Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie und Lokalpolitikern von Union bis Linkspartei
gebildet. Einer der Vorwürfe lautet, dass die "Positionen des Freistaates
Sachsen und des Mitteldeutschen Reviers in der aktuellen
Strukturwandel-Debatte" mit dem Leipziger Vorstoß geschwächt würden.

 

Die Front verläuft aber offensichtlich quer sowohl durch die
Umlandsgemeinden als auch die Parteien. Immerhin tritt die Linkspartei in
Land und Bund für den Ausstieg aus der Braunkohle ein. Die Beteiligung der
Oberbürgermeisterin der südlich von Leipzig gelegenen Stadt Borna, Simone
Luedtke (Linke), an dem Bündnis steht also im Widerspruch zu den Beschlüssen
ihrer Partei.

 

Genauso finden sich im Leipziger Umland auch CDU-Lokalpolitiker, die ganz im
Gegensatz zur braunkohlefreundlichen Politik ihrer Partei den Leipziger
Vorstoß unterstützen. So hat sich aus in der Stadt Groitzsch der
Ortschaftsrat von Berndorf hinter die Leipziger gestellt, wie die Leipziger
Volkszeitung an anderer Stelle schreibt [2].

 

"Wir wollen oder vielmehr müssen doch alle aus der Kohle aussteigen“,
zitiert die Zeitung den Ortsvorsteher Jens Riemann von der
Wählervereinigung. „Jetzt hat jemand den Mut zu einer Entscheidung, da wird
sie schlechtgeredet." Riemann ist zugleich auch CDU-Mitglied. Neben dem
Klimawandel treibt ihn aber auch die Sorge um die ebenfalls zu Groitzsch
gehörenden Nachbardörfer Pödelwitz und Obertitz um, die eventuell noch einem
Braunkohletagebau weichen müssen.

 

Derweil begründet [3] Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) den
geplanten Umstieg mit der Unsicherheit über die Zukunft der Braunkohle. Es
sei inzwischen klar, dass ausgestiegen werden müsse. Es ginge nur noch um
den Zeitpunkt. Da in fünf Jahren ohnehin der Fernwärme-Liefervertrag mit dem
Braunkohlekraftwerk Lippendorf (knapp 2000 Megawatt elektrische Leistung,
Besitzer LEAG) ausläuft, hat die Stadt die Gelegenheit ergriffen, sich
unabhängig zu machen. Man wolle nicht gegebenenfalls durch den Umstieg in
eine Zwangslage geraten.

 

Jung räumt ein, dass das neue Kraftwerk zunächst die Emissionen in der
Region erhöhen wird, wenn das Kraftwerk Lippendorf noch weiterläuft. Das
neue Gaskraftwerk solle anfänglich mit Erdgas, perspektivisch aber auch mit
Biogas und Methan betrieben werden, das zuvor mit Überschussstrom
synthetisiert wurde.

 

Letzteres wird auch Windgas genannt und gilt als eine der Möglichkeiten, wie
bei einem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Strom gespeichert werden könnte.
Dabei muss allerdings mit einem Energieverlust in der Größenordnung von 40
Prozent gerechnet werden.

 

Laut Wikipedia [4] ist das Kraftwerk Lippendorf seit 1999 in Betrieb. Zur
elektrischen Leistung von knapp 2000 Megawatt kommen maximal 330 Megawatt
Wärmeleistung hinzu, mit dem zurzeit Leipzig und Umland versorgt werden.
Insgesamt ergebe sich damit ein Wirkungsgrad von 46 Prozent. Oder mit
anderen Worten: Etwas über die Hälfte der in der Braunkohle gebundenen
chemischen Energie bleibt ungenutzt. Das heißt, nur der geringere Teil der
Abwärme kann genutzt werden.

 

Links in diesem Artikel:

[1]
http://www.lvz.de/Region/Borna/Suedraum-mobilisiert-gegen-Leipziger-Plaene-z
um-Kohleausstieg 

[2]
http://www.lvz.de/Region/Borna/Berndorfer-Ortschaftsrat-fuer-Kohleausstieg 

[3]
http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Neues-Gaskraftwerk-in-Leipzig-kostet-150-M
illionen-Euro 

[4]
https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Lippendorf#Technische_Beschreibung 

 

 

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[Pressemeldungen] [SZ] Attacken gegen selbstfahrende Autos in den USA

2019-01-16 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Süddeutsche Zeitung
https://www.sueddeutsche.de/auto/angriffe-googleautos-usa-1.4273904

4. Januar 2019 

Mit Messern und Steinen gegen selbstfahrende Autos 

Einwohner von Chandler im US-Bundesstaat Arizona gehen auf autonome
Fahrzeuge von Google los. Sie fürchten, Opfer der Tests zu werden. 

Von Caroline Freigang 

Sie sollen die Sicherheit für Passagiere erhöhen, für mehr Effizienz im
Verkehr sorgen und den Führerschein obsolet machen: So werden die möglichen
Vorteile von autonomen Autos immer wieder propagiert. In Pilotprojekten
sorgen die selbst rollenden Fahrzeuge allerdings immer wieder für Ärger.

Bei Uber kam es im März vergangenen Jahres sogar zu einem Todesfall: Bei dem
Unfall in der Stadt Tempe im US-Bundesstaat Arizona wurde eine 49-jährige
Radfahrerin von einem der Roboterautos des Fahrdienstvermittlers erfasst.
Uber stoppte in der Folge vorübergehend seine Experimente. 

In der angrenzenden Stadt Chandler, einem Vorort der Hauptstadt Phoenix,
testet derweil die Google-Schwester Waymo selbstfahrende Gefährte - und
zieht damit den Hass der Anwohner auf sich.

Familienvater will Unfall seines Sohnes rächen

Seit 2017 sind in Chandler selbstfahrende Autos auf den Straßen, seit
letztem Jahr dürfen auch autonome Taxis getestet werden. In den vergangenen
zwei Jahren sind in der Stadt laut New York Times etwa zwei Dutzend dieser
Fahrzeuge Ziel von Vandalismus geworden. 

Ein Mann schlitzte einem der Autos die Reifen auf, als dieses an einer
Kreuzung hielt. Andere bewarfen die Versuchswagen mit Steinen oder bedrohten
die Fahrer, die als Computer-Aufpasser in den Autos sitzen, mit Rohren und
in einem Fall sogar mit einer Pistole. Der Waffenhalter sagte der Polizei,
er "hasse fahrerlose Autos", und berief sich auf den Zwischenfall bei Uber.

Erik O'Polka, ein 37-jähriger IT-Spezialist und Einwohner von Chandler,
wurde von der Polizei verwarnt, nachdem er mehrfach versucht hatte,
Waymo-Autos mit seinem Jeep von der Straße abzudrängen. In einem Fall fuhr
er frontal auf das Fahrzeug zu und zwang es, stehen zu bleiben. Auch seine
Frau Elizabeth gab zu, Waymo-Autos auf der Straße abzudrängen und diese
anzubrüllen.

Ihr Kampf gegen Waymo habe angefangen, als ihr zehnjähriger Sohn beim
Spielen in einer Sackgasse fast von einem der selbstfahrenden Autos erfasst
wurde, erzählen die O'Polkas. "Die sagen, dass sie Anwendungsbeispiele
brauchen, aber ich will nicht ihr Praxisfehler sein", sagte Erik O'Polka der
Zeitung: "Sie haben uns nicht gefragt, ob wir an ihrem Test teilnehmen
wollen."

Die Angriffe würden nur einen sehr kleinen Teil der Fahrten betreffen, die
Waymos Autos jeden Tag in Arizona zurücklegten, versucht hingegen eine
Sprecherin des Unternehmens abzuwiegeln. Und: "Sicherheit steht im Zentrum
von allem, was wir tun." 

Aber dieser Hass scheint nicht mehr ein Einzelphänomen zu sein. Was ist los?
In der Bevölkerung gebe es Sicherheitsbedenken und Ängste, dass Jobs durch
neue Technologien verloren gehen könnten, hat die New York Times beobachtet.
"Die Menschen schlagen zu Recht um sich", sagt Douglas Rushkoff,
Medientheoretiker am Queens College der City University of New York.

Tests sollen trotzdem weitergehen

"Die Befürchtung wächst, dass riesige Unternehmen, die an fahrerlosen
Technologien tüfteln, nicht unser Bestes wollen. Denken Sie nur an die
Menschen in den Fahrzeugen, die die künstliche Intelligenz trainieren, die
sie am Ende ersetzen wird", so Rushkoff.

Als Reaktion würden die menschlichen Aufpasser in den Waymo-Autos seit den
Attacken öfter zum Steuer greifen, berichtet die Polizei in Chandler: "Das
Verhalten veranlasst die Fahrer, den manuellen Modus statt den automatischen
Modus zu verwenden. Sie haben Bedenken, was die Lenker der anderen Fahrzeuge
tun könnten." 

Es scheint dennoch, als würde man in Chandler, einer Stadt mit 250.000
Einwohnern, an den Experimenten festhalten. Der Staat Arizona begrüße
autonome Autos trotz der Angriffe auf Waymo-Wagen immer noch "mit offenen
Armen", twitterte Rob Antoniak, Geschäftsführer des dortigen
Mobilitätsverbundes Valley Metro: "Lassen Sie nicht zu, dass einzelne
Kriminelle, die Steine werfen oder Reifen zerstören, die Bemühungen zunichte
machen, die Zukunft des Verkehrs voranzutreiben."

--

Immer öfter Attacken auf selbstfahrende Autos
Der Standard, 13.12.2018
https://derstandard.at/293828616/

Darum werden Googles Roboterautos mit Steinen beworfen
Die Welt, 03.01.2019
https://www.welt.de/wirtschaft/article186469884/

Selbstfahrende Autos könnten bald Radfahrer von der Straße drängen
netzpolitik.org, 31.10.2018
https://netzpolitik.org/2018/selbstfahrende-autos-koennten-bald-radfahrer-vo


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[Pressemeldungen] [KIT] Studie: Moderne Kohlekraftwerke sind größte Ultrafeinstaub-Quellen und können Extremwetter auslösen

2018-12-30 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
kit.edu/kit/pi_2018_160_kraftwerke-erzeugen-mehr-ultrafeinstaub-als-verkehr

Presseinformation 160/2018

Kraftwerke erzeugen mehr Ultrafeinstaub als Verkehr

Forscher des KIT zeigen, dass Filteranlagen die weltweit größten Quellen für
ultrafeine Partikel sind und erhebliche Auswirkungen auf das Klima haben

Ultrafeine Partikel sind sowohl gesundheits- als auch klimarelevant. In
urbanen Gebieten gilt der Straßenverkehr als Hauptursache für die winzigen
Teilchen. Außerhalb von Städten konnten Forscher des Karlsruher Instituts
für Technologie (KIT) in einer Langzeitmesskampagne nun eine Quelle
identifizieren, die besonders auf das regionale Klima einwirkt: moderne
Kohlekraftwerke. Wie deren Emissionen die Bildung von ultrafeinen Partikeln
beeinflussen und welche Wirkung sie auf das Klima haben, beschreiben sie im
Magazin Bulletin of the American Meteorological Society [1].

Obwohl ultrafeine Partikel (UFP) nur einen Durchmesser von weniger als 100
Nanometern haben, nehmen sie gewaltigen Einfluss auf Umweltprozesse: „Sie
bieten Oberflächen für chemische Reaktionen in der Atmosphäre oder können
als Kondensationskerne die Eigenschaften von Wolken und Niederschlag
beeinflussen“, sagt Wolfgang Junkermann vom Institut für Meteorologie und
Klimaforschung (IMK) des KIT. Um Vorkommen und Verteilung von UFP zu
untersuchen, hat der Umweltphysiker gemeinsam mit australischen Kollegen in
den vergangenen 15 Jahren Messflüge rund um den Globus unternommen. 

Dabei betrachteten sie auch die Atmosphäre außerhalb städtischer
Brennpunkte, insbesondere in Gegenden mit auffälligen Niederschlagstrends:
In der freien Natur erzeugen etwa Waldbrände, Staubstürme oder
Vulkanausbrüche feine Partikel, meist jedoch nicht im Nanometerbereich. Die
Klimaforscher stellten fest, dass deren Konzentration auch in vielen
abgelegenen Gebieten stetig ansteigt, die neuen, zusätzlichen Partikel
jedoch keinen natürlichen Ursprung haben.

Als Quelle konnte Junkermann in seinen Messflügen vor allem Kohlekraftwerke
und Raffinerien identifizieren: „In der Abgasreinigung sind die Bedingungen
für die Partikelneubildung optimal. Den Abgasen wird Ammoniak hinzugefügt,
um Stickoxide in harmloses Wasser und Stickstoff umzuwandeln.“ Dieses
Ammoniak stehe im richtigen Mischungsverhältnis für die Partikelbildung zur
Verfügung, sodass im Abgas extrem hohe Konzentrationen entstehen. Nach der
Emission in 200 bis 300 Metern Höhe können die winzigen Teilchen mehrere
hundert Kilometer zurücklegen, je nach Wetterverhältnissen und
Klimabedingungen in der Atmosphäre: „Meteorologische Prozesse spielen eine
große Rolle bei den zeitlichen und örtlichen Mustern von UFP“, sagt
Junkermann. 

Die Abluftfahnen können sich bei Nacht in einer dünnen, hochkonzentrierten
Schicht ausbreiten. „Vom Boden her kühlt die unterste Schicht ab, darüber
verbleibt wärmere Luft.“ Diese stabile Schichtung (Inversion) kann erst am
nächsten Morgen mit einsetzender Erwärmung durch Sonneneinstrahlung
aufgebrochen und die Teilchen können zum Boden hin vermischt werden. Dabei
können dort die Konzentrationen kurzzeitig um bis zu zwei Größenordnungen
anwachsen. „Dadurch entstehen regelrechte Explosionen, sogenannte
Partikel-Events“, erklärt der Forscher.

Geraten diese Partikel als Kondensationskerne in Wolken, werden zunächst die
einzelnen Wolkentröpfchen kleiner und es dauert länger, bis sich
Regentropfen bilden können. Dadurch wird die räumliche und zeitliche
Verteilung sowie die Intensität von Niederschlägen beeinflusst. „Die Folge
ist nicht unbedingt, dass es weniger regnet, die Partikel können auch
extreme Regenereignisse verstärken. Wo das passiert, ist wieder vom Wind
abhängig.“

Für die Messflüge nutzten die Klimaforscher das am KIT entwickelte weltweit
kleinste bemannte Forschungsflugzeug. Das fliegende Labor ist mit
hochsensiblen Instrumenten und Sensoren ausgestattet, die Staubpartikel,
Spurengase, Temperatur, Feuchte, Wind und Energiebilanzen messen. Diese
Daten glichen Junkermann und Kollegen mit meteorologischen Beobachtungen
sowie Ausbreitungs- und Transportmodellen ab: „So konnten wir zeigen, dass
fossile Kraftwerke inzwischen zu den weltweit stärksten Einzelquellen für
ultrafeine Partikel geworden sind. Sie beeinflussen meteorologische Prozesse
massiv und können zu extremen Wetterereignissen führen.“ 

Originalpublikation
Wolfgang Junkermann, Jörg M. Hacker: „Ultrafine particles in the lower
troposphere: major sources, invisible plumes and meteorological transport
processes”; in:  Bulletin of the American Meteorological Society
[1] https://doi.org/10.1175/BAMS-D-18-0075.1 

swe, 11.12.2018

Weiterer Pressekontakt:
Sarah Werner
Redakteurin/Pressereferentin
Tel. 0721 / 608-21170
sarah.wer...@kit.edu


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[Pressemeldungen] [spektrum] "Ocean Cleanup" von Boyan Slat sammelt keinen Plastikmüll ein

2018-12-13 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Spektrum der Wissenschaft

https://www.spektrum.de/news/1613390

 

11.12.2018

 

Plastikmüll im Meer: Ozean-Reinigung funktioniert nicht wie erhofft

 

Eine treibende Kunststoffschürze soll im Ozean Plastik einsammeln. Ein
Testlauf im Müllstrudel verlief nun enttäuschend. Basiert das Projekt auf
falschen Annahmen?

 

von Lars Fischer

 

Das bisher einzige Projekt, Plastikmüll im Ozean wieder einzufangen, leistet
nicht, was es soll. Nach einem vier Wochen dauernden Testlauf im Großen
Pazifischen Müllstrudel hat sich herausgestellt,
 dass das Projekt Ocean Cleanup des
niederländischen Erfinders Boyan Slat keinen Plastikmüll einsammelt. Ocean
Cleanup besteht aus einem über 600 Meter langen Rohr, das in einem
langgezogenen Bogen an der Wasseroberfläche schwimmt
 und von dem eine Art Schürze
drei Meter tief ins Meer reicht. In dieser Konstruktion, so der Plan, sollte
treibender Plastikmüll hängen bleiben, alle paar Wochen würde ein Schiff
vorbeikommen und den gefangenen Abfall einsammeln.

 

Unglücklicherweise sammelt sich kein Abfall. Nach Angaben des Projekts gibt
es Indizien, dass Treibgut nicht hängen bleibt, sondern einfach aus der
Falle wieder heraus driftet - womöglich treibe die Konstruktion zu langsam,
man werde jetzt nach einer Lösung suchen. Möglicherweise allerdings leidet
das Projekt Ocean Cleanup unter grundsätzlichen Mängeln, die sich nicht
einfach mit technischen Anpassungen beheben lassen.
 Vor Beginn der Studie kritisierten Fachleute das Design, viele
Fragen seien offen, darunter auch, wie viel des Plastiks in der fraglichen
Meeresregion überhaupt an der Meeresoberfläche schwimmt.

 

Frühere Studien hatten ergeben,
 dass
selbst schwimmfähiges Plastik regelmäßig durch Wind und Turbulenz weit unter
die Oberfläche gedrückt wird - möglicherweise eine Erklärung für das
Scheitern der Anlage. Die Betreiber von Ocean Cleanup sind allerdings
weiterhin optimistisch, zumal sich andere Befürchtungen nach ihren Angaben
nicht bewahrheitet haben. Zum einen habe ihr Müllfänger den Bedingungen des
offenen Ozeans getrotzt, zum anderen sei kein negativer Effekt auf das
Meeresleben der Region festzustellen. Ein grundsätzlicher Kritikpunkt steht
allerdings ohnehin weiter im Raum: Die Aufräumaktion sei nur
Techno-Aktionismus und Ablenkung vom eigentlichen Problem - dass nämlich
überhaupt erst so viel Kunststoffabfall ins Meer gelangt.

 

  Lars Fischer ist
studierter Chemiker und Redakteur bei »Spektrum.de«.

 

 

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[Pressemeldungen] FW: [FUSS e.V.] Aktion gegen E-Roller auf Gehwegen, 13.12., 12 Uhr Verkehrsministerium

2018-12-11 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek

-Original Message-
From: mail-fuss-ev  
Sent: Tuesday, December 11, 2018 12:14 PM
Subject: Gehwege verschonen von E-Fahrzeugen! Aktion 13.12., 12 Uhr
gegenüber Verkehrsministerium

Hallo,

wie bekannt geworden ist, droht die Zulassung von Elektro-Fahrzeugen auf
Gehwegen - mehr hier: 
http://tagesspiegel.de/verkehr-in-berlin-angriff-der-e-roller/23736598.html 

Für eine medienwirksame Aktion gibt es

- Donnerstag (13.12.) um genau 12 Uhr einen sehr guten Anlass:

Da startet eine Demonstration der E-Fahrzeug-Lobby zwischen Wirtschafts- und
Verkehrsministerium.

Gegenveranstaltung bei der Polizei ist angemeldet: Wir stehen an der
Bordsteinkante und halten symbolische Barrikaden quer, die signalisieren:
Hier kommt ihr nicht rauf!

Sehr auffällig, praktisch und leicht zu beschaffen sind Schwimmnudeln. Nicht
zuletzt sind sie TV- und foto-freundlich.

Link zum Treffpunkt
http://tinyurl.com/y9euptc4 (google.de)

Mehr natürlich auch auf 
https://www.facebook.com/fussverkehr.de/ 
https://twitter.com/fussverkehr_de

Beste Grüße
Roland Stimpel und Stefan Lieb
von FUSS e.V.

--

Pressemitteilung von FUSS e.V.
Fachverband Fußverkehr Deutschland
vom 11. Dezember 2018

Mit Schwimmnudeln gegen  Knochenbrecher

Medien-Einladung zum Protest gegen die E-Fahrzeug-Lobby

Ort: Platz vor dem Neuen Tor gegenüber Bundes-Verkehrsministerium
Zeit: Donnerstag 13.12., 12 Uhr.
TV- und Foto-Termin!

Zur geplanten Demonstrationsfahrt der Elektro-Fahrzeug-Lobby lädt 
FUSS e.V. zu einer Gegenveranstaltung gegenüber dem 
Bundes-Verkehrsministerium. Wenn kurz nach 12 Uhr die E-Fahrzeuge 
durchrollen, soll ihnen symbolisch der Zugang zum Bürgersteig 
versperrt werden, mit fröhlich-farbigen Schwimmnudeln als Sperren. 
Auch Vertreter von Senioren und Sehbehinderten wollen sich beteiligen.

Dazu gibt FUSS e.V. das folgende Medien-Statement:

Keine Elektro-Raser auf dem Gehweg!

Wer zu Fuß unterwegs ist, wird nach dem Willen von Verkehrsminister 
Scheuer künftig überall von Fahrzeugen bedroht. Der aktuelle 
Referentenentwurf seines Hauses plant die Zulassung von 
Elektrofahrzeugen auf Gehwegen, die bis zu 12 Stundenkilometer 
fahren - etwa dreimal schneller als Fußgänger. Im Visier sind eine 
zweijährige Testphase für sogenannten Hoverboards auf allen 
Gehwegen, Sonderrechte für Gruppenfahrten sowie für Städte das 
Recht, Gehwege für weitere Elektro-Fahrzeuge freizugeben.

Der Entwurf des Verkehrsministeriums ignoriert alle Bedenken. Die 
ihm unterstehende Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) mahnt, 
solche Fahrzeuge seien "aufgrund des Konfliktpotenzials mit dem 
Fußgängerverkehr möglicherweise nicht für den Betrieb auf dem Gehweg 
geeignet". Der Berliner Verkehrssenat erinnert: "Insbesondere für 
ältere Menschen, Kinder oder Blinde stellen Hoverboards auf dem 
Gehweg eine Unfallgefahr dar." Auch die Unfallforschung der 
Versicherer (UdV) betont: "Es handelt sich eindeutig um 
Kraftfahrzeuge."

Für die Fußgänger-Lobby FUSS e.V. warnt Sprecher Roland Stimpel: 
"Wer zu Fuß geht, leidet schon heute in Städten unter der größten 
Unfallgefahr. Senioren, Kinder und Sehbehinderte sind besonders 
betroffen. Ausgerechnet ihnen will Andreas Scheuer jetzt den letzten 
geschützten Raum nehmen."

FUSS e.V. befürchtet von der Legalisierung der E-Fahrzeuge einen 
Dammbruch: "Zum ersten Mal sollen Motorfahrzeuge auf den Gehwegen 
fahren dürfen. Wenn das einmal erlaubt ist, fährt hier künftig 
jeder. Polizei und Ordnungsämter sind zur Kontrolle nicht willens 
und in der Lage. Sie haben ja schon vor dem wilden Radfahren auf 
Gehwegen kapituliert", sagt Stimpel.

Der Stadtplanungs-Ingenieur ergänzt: "Die Lobby der E-Fahrzeuge 
spricht von einem technischen Fortschritt. In Wirklichkeit droht 
hier ein Rückfall in die Zeit vor 1825, als in Berlin die ersten 
Gehwege zum Schutz vor Kutschen und Reitern angelegt wurden."

Die Fußgänger-Lobbyisten verweisen darauf, dass das Gehen auch heute 
in Berlin und anderen Großstädten die führende Verkehrsart ist. "Es 
werden mehr Wege zu Fuß zurückgelegt als hinterm Steuer, mit Bus und 
Bahn oder mit dem Fahrrad. Gerade der stadtfreundlichste Verkehr 
darf nicht von Spielzeugen für Hipster und gehfaule Touristen 
gefährdet werden. Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn, an keinen 
anderen Ort."

FUSS e.V. Pressekontakt: Roland Stimpel, roland.stim...@fuss-ev.de
oder 0163 - 1833 508

--
FUSS e.V.
Fachverband Fußverkehr Deutschland
Exerzierstr. 20
D-13357 Berlin
Mo - Fr: 9.00 - 15.00 Uhr
Tel 030/ 492 74 73
Fax 030/ 492 79 72
i...@fuss-ev.de
http://www.fuss-ev.de

Geschäftsführender Bundesvorstand:
Sylke Petry (Darmstadt)
Arndt Schwab (Koblenz)
Ekkehard Westphal (Leipzig)

Vereinsregister:
8298 Nz Amtsgericht Berlin-Charlottenburg


° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° 

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[Pressemeldungen] [philomag] Philosophin: Neoliberale Krisenverursacher keine Partner gegen Rechts -- Interview

2018-11-30 Diskussionsfäden Greenhouse Infopool Mika Latuschek
Philosophie Magazin
https://philomag.de/eine-politik-der-spaltung/

28.11.2018

„Wir brauchen eine Politik der Spaltung“

Nancy Fraser zählt zu den bedeutendsten Philosophinnen der Gegenwart.
Theorie und Engagement gehören für sie zusammen. Als Antwort auf den
weltweiten Rechtsruck plädiert sie für einen progressiven Populismus

Das Gespräch führten Nils Markwardt und Dominik Erhard / Aus dem Englischen
von David Döll und Nils Markwardt

Als kürzlich an der TU Berlin die internationale Konferenz „Emanzipation“
stattfand, durfte Nancy Fraser nicht fehlen. Die Professorin für Philosophie
an der New Yorker New School University ist eine der weltweit
profiliertesten Vertreterinnen der Kritischen Theorie, die sich bereits als
Studentin in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung zu engagieren begann.
Dem politischen Aktivismus ist sie bis heute treu geblieben, zuletzt als
Mitinitiatorin des International Women Strike, bei dem Frauen weltweit für
einen „Feminismus der 99 Prozent“ demonstrierten. Und auch ihr theoretisches
Werk kreist um brennende politische Probleme: Wie lässt sich der Kampf um
soziale Gerechtigkeit mit dem identitätspolitischen Verlangen nach
Anerkennung verbinden? Inwiefern untergräbt der Kapitalismus seine eigenen
Existenzbedingungen? Und wie kann man dem Rechtsruck wirksam entgegentreten?
Ihre dichten philosophischen Analysen verbindet sie dabei mit einer klaren
Forderung: Als Reaktion auf Trump, AfD & Co. brauche es einen progressiven
Populismus. Ob Fraser dessen Verwirklichung in der neuen linken
Sammelbewegung „Aufstehen“ sieht, ist eine von vielen Fragen, denen sich die
Denkerin im Gespräch offen und geduldig stellt.

PHILOSOPHIE MAGAZIN: Frau Fraser, Sie haben einmal gesagt, man könne Sie
zwar als Philosophin bezeichnen, Sie selbst würden sich aber eher als
Gegenwartskritikerin verstehen. Warum?

NANCY FRASER: Ich habe Philosophie studiert und immer an der philosophischen
Fakultät unterrichtet. Aber mich hat auch der linke Aktivismus tief geprägt.
Als 68erin fühlte ich mich natürlich zur Frankfurter Schule hingezogen. Mich
faszinierte die Idee einer interdisziplinären Kritischen Theorie, die die
grundlegenden Ursachen sozialer Ungleichheit klären und überwinden will.
Diese Idee bestimmt mein ganzes Werk. Ich bin also mitnichten eine
Salonphilosophin. Nichtsdestotrotz spiegelt sich in meinen Schriften
unweigerlich meine philosophische Ausbildung wider.

Wie entdeckten Sie die Frankfurter Schule?

Zum ersten Mal stieß ich im College auf sie, als wir in einem Seminar
Herbert Marcuses „Der eindimensionale Mensch“ lasen. Das Buch haute mich um:
Seine Darstellung der konformistischen Tendenzen der „spätkapitalistischen
Gesellschaft“ charakterisierte jene intellektuelle und politische Kultur in
den USA, die ich so hasste! Allerdings war mir schon damals klar, dass sich
Marcuses Argumentation selbst widersprach. Einerseits behauptete er, der
Gesellschaft seien jegliche kritische Impulse ausgetrieben worden.
Andererseits war er aber selbst in der Lage, diese Situation zu beschreiben.
Dennoch wurde das Buch von der Neuen Linken begeistert als Kampfaufruf
aufgenommen - eine Rezeption, die der Diagnose des Buches widersprach. Das
hinterließ bei mir einen bleibenden Eindruck und motivierte mich, mehr zu
lesen. Allerdings entdeckte ich Horkheimer, Adorno und Habermas erst, als
ich meine Dissertation begann. Doch die Frankfurter Schule war und ist ein
zentraler Einfluss für mein Denken.

In Ihrem 1989 erschienenen Buch „Widerspenstige Praktiken“ plädieren Sie für
einen „demokratischen, sozialistischen und feministischen Pragmatismus“.
Deutsche Leser mag das irritieren, da der Pragmatismus hier nicht mit einer
linken Position assoziiert wird.

Für mich folgt aus dem Pragmatismus keine bestimmte politische Orientierung.
Ich halte ihn eher für eine Art, auf der „Weltlichkeit“ des Denkens zu
beharren: Denken ist immer in einem historischen Kontext verankert und muss
auf die spezifischen Sackgassen seiner Zeit reagieren. Es sollte nicht
gottgleich über der Welt schweben. Das Ziel muss vielmehr sein, die Aporien
der Gegenwart zu verstehen und daraus Möglichkeiten der Veränderung
abzuleiten. Philosophisch gesagt: Der Pragmatismus ähnelt eher dem
Linkshegelianismus und teilt damit auch etwas vom Geist der Kritischen
Theorie. Letztere unterscheidet sich jedoch insofern von ihm, als sie nicht
nur scheinbar unverbundene Gesellschaftsprobleme, sondern auch die ihnen
zugrunde liegende Struktur in den Blick nimmt. Anders als
Mainstream-Pragmatisten verfolgen Kritische Theoretiker Probleme bis zu den
systematischen Widersprüchen der sozialen Ordnung.

Kommen wir zu Ihrer Gegenwartsdiagnose. Ihnen zufolge erleben wir gerade
eine tiefe Krise des „progressiven Neoliberalismus“. Was meinen Sie damit?

Wir durchleben gerade einen dieser seltenen historischen Momente allgemeiner
Krisenhaftigkeit, in der die gesamte Gesellschaftsordnung den Anschein der
Normalität verliert und sich als dysfunktional erweist. Das zeigen der

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